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Autor Thema: Australien 2005 - Outback, Küste, Städte & mehr  (Gelesen 21460 mal)

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DocHoliday

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Australien 2005 - Outback, Küste, Städte & mehr
« am: 03.10.2008, 16:34 Uhr »
Ist noch so leer hier in diesem Board.
Den Bericht habe ich zwar anderswo schon mal eingestellt aber vielleicht hat ja noch jemand Interesse.

Do. 17.11.05

Das war ein ereignisreicher Tag. Morgens war ich noch arbeiten, um 14:00h war der Termin beim Notar, wo ich den Kaufvertrag für mein Haus unterschrieben habe, bzw. für einen Teil einer uralten halb verfallenen denkmalgeschützten Scheune, aus der einmal mein Haus werden soll. Noch wohnen nur Tauben, Mäuse und ähnliches Getier dort.
Anschließend hat mich der Makler von dort zum Flughafen nach Düsseldorf gefahren. Die Damen im Vorzimmer beim Notar haben ganz schön dämlich aus der Wäsche geschaut, als ich mit 2 dicken Reisetaschen, Kamerarucksack und Notebooktasche dort aufgetaucht bin. Haben wohl gedacht, ich will gleich da einziehen ;).
Nach dem kurzen Flug nach Heathrow habe ich mir in der BA-Lounge erstmal ein Gläschen Champagner gegönnt und mit mir selber auf Haus und Reise angestoßen.
Gleich geht es weiter nach Bangkok und nach kurzem Aufenthalt weiter nach Sydney.

Sa. 19.11.05

Der Freitag ist irgendwie auf dem Weg verloren gegangen. Der Flug war dank Meilenupgrade ganz angenehm aber ätzend lang. Incl. des Zwischenstops in Bangkok war ich etwa 27:00 h unterwegs. Um 7 Uhr hat der Flieger pünktlich in Sydney aufgesetzt, die Einreise war problemlos und flott und mein Gepäck hat es auch bis hierhin geschafft.

Schon auf der Taxifahrt in die Stadt habe ich einen ersten Eindruck von Sydney bekommen und auch schon einen ersten Blick auf die Oper werfen können. Zu meiner großen Überraschung war mein Zimmer morgens um 8 Uhr noch nicht bezugsfertig aber zumindest konnte ich mein Gepäck abladen und mich in einer Toilette ein wenig frisch machen und was frisches anziehen.

Danach ging es ohne Pause hinunter zum Wasser und eine halbe Stunde später saß ich bei bedecktem Himmel aber immerhin 20°C am Circular Quai und habe das weltberühmte Panorama mit Opernhaus und Harbour Bridge in mich aufgesogen und versuch zu realisieren, dass ich tatsächlich am anderen Ende der Welt in Down Under angekommen bin.



Vom Circular Quai habe ich einen ersten Spaziergang durch „The Rocks“, den ältesten Stadteil von Sydney gemacht und bin auch schon mal ein Stückchen auf die Harbour Bridge gelaufen, um von dort oben ein paar Bilder zu machen bevor ich mir in einem netten Straßencafé ein ausgedehntes Frühstück gegönnt  und mir dabei die vorbei laufenden Sydneysider (so nennen die sich glaube ich) angeschaut habe.







Satt und zufrieden habe ich mir anschließend einen kleinen Künstlermarkt angeschaut und war noch in der einen oder anderen Galerie für Aboriginal Art. Gekauft habe ich aber (noch) nichts. Das Sydney Visitor Center habe ich natürlich auch besucht und einige Karten und anderes Infomaterial eingesackt. Am Ende der Reise bin ich ja nochmal 4 Tage hier.
Später bin ich am Wasser entlang bis zum Opernhaus gelaufen und von dort dann durch den Botanischen Garten so langsam zurück zum Hotel.
Der botanische Garten hat mit sehr gut gefallen. Die Parkanlage ist wunderschön und man stolpert hier mitten in der Stadt förmlich über allerlei exotisches Viehzeug. Besonders die Flughunde, die dort überall in den Bäumen hingen haben es mir angetan.







Im Hotel war immer noch kein Zimmer für mich bereit aber nachdem ich etwas herumgenölt habe von wegen über 24h Flug in den Knochen usw. hat sich der Rezeptionist erweichen lassen und mir ein kostenloses Upgrade auf eine Suite verpasst.
Wow, nicht übel! Schlafzimmer und Wohnzimmer über 2 Etagen und riesiges Bad. Alles sehr stylish und durchdesignt.







Mir fällt nur gerade ums verrecken nicht mehr ein, wie das Ding hieß. War eine ehemalige Textilfabrik mitten in der Innenstadt, die äußerlich fast unverändert gelassen wurde und von innen komplett umgebaut mit Designhotel und chicem Nightclub,
Ich habe dann erstmal geduscht (endlich!) und ein wenig die Beine hoch gelegt (sprich ein Stündchen Bubu gemacht). Abends war ich nochmal in The Rocks, habe in einem kleinen Fischladen ganz lecker gegessen und in einem Pub noch ein Bier getrunken, bevor ich relativ früh im Bett war.

Wahnsinn:: Ich bin tatsächlich in Australien!
Gruß
Dirk

Angie

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Re: Australien 2005 - Outback, Küste, Städte & mehr
« Antwort #1 am: 03.10.2008, 20:56 Uhr »
Hallo Dirk,


auf deinen Reisebericht freue ich mich sehr, zumal ich selbst schon 3x in Australien war :D
Den Namen des Hotels, dessen Zimmer fantastisch aussieht, konnte ich trotz reichlich googlen auch nicht herausfinden. Vielleicht wird's noch.

Freue mich schon, wenn es weiter geht!

Viele Grüße,
Angie

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americanhero

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Re: Australien 2005 - Outback, Küste, Städte & mehr
« Antwort #2 am: 03.10.2008, 21:01 Uhr »
auch wenn ich den tollen Bericht von dir schon kenne, fahre ich gerne noch einmal mit.  :wink:


Greetz,

Yvonne

DocHoliday

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Re: Australien 2005 - Outback, Küste, Städte & mehr
« Antwort #3 am: 03.10.2008, 21:51 Uhr »
Hab' das Hotel gerade mit Google Maps Umgebungsdsuche gefunden.

Es ist das Establishment Hotel.

Angie, ich würde gerne ein s für den Threadtitel kaufen. Autralien sieht irgenwie doof aus.

Edit: Hoppala, ganz schön teuer gworden der Laden. An demselben WE im November, an dem ich da war, 380 bis 450 Aus$! Ich habe glaube ich 250 bezahlt.
Gruß
Dirk

Angie

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Re: Australien 2005 - Outback, Küste, Städte & mehr
« Antwort #4 am: 03.10.2008, 21:55 Uhr »
Hab' das Hotel gerade mit Google Maps Umgebungsdsuche gefunden.

Es ist das Establishment Hotel.

Angie, ich würde gerne ein s für den Threadtitel kaufen. Autralien sieht irgenwie doof aus.

Ok, s-Einkauf wird entgegen genommen. Wenn du möchtest, trage ich das Establishment Hotel in deinem 1. Beitrag ein und streiche dafür deinen Text "Mir fällt nur gerade ums verrecken nicht mehr ein, wie das Ding hieß.".
Anschließend würde ich, wenn du einverstanden bist, diesen Beitrag hier löschen, da er nicht mehr nötig wäre.

Aber jetzt gehe ich mal mit den s spazieren :wink:
Viele Grüße,
Angie

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DocHoliday

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Re: Australien 2005 - Outback, Küste, Städte & mehr
« Antwort #5 am: 03.10.2008, 21:58 Uhr »
Lass ruhig so stehen. Ein bisschen Unterhaltung zwischen den Reiseberichtkapiteln schadet ja nicht.

Verlauf' Dich nicht mit dem s ;)
Gruß
Dirk

Angie

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Re: Australien 2005 - Outback, Küste, Städte & mehr
« Antwort #6 am: 03.10.2008, 22:01 Uhr »

Ok, es bleibt alles so stehen und die s bin ich auch schon losgeworden, ohne mich zu verlaufen ;-)

Viele Grüße,
Angie

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DocHoliday

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Re: Australien 2005 - Outback, Küste, Städte & mehr
« Antwort #7 am: 03.10.2008, 23:03 Uhr »
So. 20.11.   Sydney

Morgens, aus dem Bett gequält, ausgecheckt und mit dem Taxi zum Flughafen, um nach Yulara, dem Flughafen am Ayers Rock oder Uluru zu fliegen. Dort gab es dann die böse Überraschung: Qantas hatte irgendwann den Flugplan geändert und den Flug eine Stunde vorverlegt. Explorer Fernreisen war angeblich auch davon informiert worden, hatte es aber wohl nicht für nötig gehalten, mich davon in Kenntnis zu setzen. Und nun war mein Flug natürlich weg und einen weiteren Flug nach Yulara gab es an diesem Tag nicht!  :evil: :evil: :evil:

Zum Glück war Qantas wenigstens so kulant, mir nicht noch einmal das Geld für den Flug abzuknöpfen und mir einen Platz für den nächsten Tag zu reservieren. Nachdem ich mich bei einer Zigarette auf dem Bürgersteig etwas abgeregt hatte, habe ich versucht, an einem Internetterminal ein Bett für die Nacht aufzutreiben. Mein Hotel von letzter Nacht war natürlich ausgebucht. Schließlich fand sich im Holiday Inn in The Rocks noch ein bezahlbares Zimmer.

Also mit dem Taxi wieder zurück in die Stadt. Zu allem Überfluss war auch das Wetter nicht gerade dolle, so dass ich, statt den Blick auf den Ayers Rock den Circular Quay im Dunst und Nieselregen „genießen“ durfte. Also habe ich meinen Frust im „Fotune of War“, angeblich dem ältesten Pub Sydneys, in diversen Bierchen ertränkt und mich dabei zumindest nett mit einigen Locals und Touristen unterhalten. Nach dem ausgedehnten Frühschoppen war der Frust etwas erträglicher, das Wetter aber immer noch nicht besser, so dass ich mich ohne schlechtes Gewissen einem Nachmittagsschläfchen hingeben konnte. Abends gab es dann nur noch eine Kleinigkeit zu essen irgendwo in der Nähe des Hotels bevor es relativ früh ins Bett ging.
Insgesamt ein absolut verlorener Tag. Nichtmal Fotos habe ich genacht.
Danke Explorer! :evil: :evil:

Mo. 21.11.   Ayers Rock

Den Weg zum Flughafen kenne ich jetzt!
Diesmal hat alles problemlos geklappt und bald konnte ich mir durch das eine oder andere Wolkenloch das Outback von oben anschauen. Kurz vor der Landung der erste Blick auf den Uluru. Auch aus der Höhe schon ein eindrucksvoller Anblick, allerdings in der Mittagssonne eher braun statt rot. Leider hatte ich meine Kamera im Gepäckfach, wo ich natürlich jetzt nicht dran kam. Der Flughafen war „niedlich“, eine Blechhütte mit einem Gepäckband und auch nur einem Mietwagenschalter für alle Firmen, wo man den jeweiligen Agent erstmal herantelefonieren musste.
Als Mietwagen wartete ein weißer Nissan Patrol 4WD auf mich. Jetzt also volle Konzentration darauf, auf der falschen Seite der Straße zu fahren. Nach einchecken im Ayers Rock Resort (besseres Motelzimmer für viel Geld, man merkt, dass die ein Monopol haben) bin ich gleich weiter in den Uluru-Kata Tjuta NP.
Nach ein paar Meilen dann hinter einer Kurve der erste Blick auf Uluru unter einem grandiosen Schäfchenwolkenhimmel.



Schon ein toller Anblick, wie sich dieser riesige rote Monolith da aus der ansonsten völlig flachen Wüstenlandschaft erhebt. Auf dem weiteren Weg zeigte der Fels immer neue Gesichter, je nach Blickrichtung und Sonneneinfall. Deshalb dauerte es dank vieler Fotostopps auch etwas bis ich die so genannte Sunset-Viewing Area Am Beginn der Rundstraße um Uluru erreicht habe. Dort habe ich mir ein wenig länger Zeit genommen, um den Anblick auf mich wirken zu lassen. Dank der Lektüre von Bruce Chtawins Buch kannte ich ja schon einige der Mythen der Aboriginals, die sich mit Uluru befassen. Mit diesem Hintergrund gewinnt das Bild des Felsen noch eine zusätzliche Dimension.



Anschließend bin ich einmal um den Rock herum gefahren und habe unterwegs ein paar kleinere Wanderungen (eher Spaziergänge) gemacht. Aus der Nähe merkt man erst, wie zerklüftet der von weitem scheinbar so massive Berg wirklich ist. Überall kleine Schluchten, Einschnitte, Überhänge usw..







Auch die „Ameisenstraße“ (die mit Stahlseilen gesicherte Route zum Aufstieg auf den Felsen habe ich mir angeschaut. Wegen der großen Hitze (inzwischen war das Thermometer auf etwa 40° geklettert) war der Aufstieg aber gesperrt. Ich hätte aber sowieso nicht hinauf gewollt. Wäre mir so vorgekommen, als wenn ich im Kölner Dom quer über den Altar latschen würde.



Für weitere Aktivitäten war es mir zu heiß und außerdem fingen die Millionen von Fliegen langsam an zu nerven. Also habe ich mir am späteren Nachmittag das Visitor Center mit der Ausstelleung über die Kultur der Aboriginals angeschaut. Gut gemachte Ausstellung, durchaus sehenswert.
Ca. 90 Minuten vor Sonnenuntergang war ich zurück an der Sunset-Viewing Area. Anfangs standen außer meinem nur ein oder 2 Autos auf dem Parkplatz aber das änderte sich im Laufe der Zeit gründlich. Je später es wurde, umso voller wurde der Parkplatz. Leider kamen nicht nur die Touri-Massen sondern auch die Wolken bis der Himmel 30 Minuten vor dem erwarteten Sonnenuntergang  komplett zugezogen war. Genau hinter Uluru zogen jetzt drohende Gewitterwolken auf.



Ein paar Schweizer, die neben mir ihr Stativ aufgebaut hatten, erzählten, dass am Abend vorher der Sunset komplett ins Wasser gefallen war, weil pünktlich ein ordentlicher Schauer herunterkam. Deutsch war übrigens die dort am häufigsten gehörte Sprache.
Da ich ja nur diesen einen Abend dort hatte, habe ich trotz der drohenden Wolken eisern ausgeharrt. Und ich wurde belohnt. Kurz bevor die Sonne hinter dem Horizont versank, fand sie noch eine Lücke zwischen Wolken und Horizont und der Ayers Rock leuchtete vor schwarzen Gewitterwolken feuerrot auf. Ein Wahnsinnsbild, der Berg brannte förmlich!



Innerhalb einer Viertelstunde habe ich fast 1 GB an Bildern fabriziert. Nachdem die Sonne bereits untergegangen war produzierte sie zum Abschied noch einen flammend roten Wolkenhimmel, dann war die Show vorbei.



In der einsetzenden Dunkelheit wälzte sich ein ganzer Autokonvoi zurück zum Resort. Ich hatte schon beim Check-In einen Tisch in einem der Restaurants reserviert. Die Idee, die „paar Meter“ dorthin zu Fuß zu gehen, war nicht so toll. Das Resort war doch größer als gedacht – nach kaum 40 Minuten über unbeleuchtete Straßen war ich endlich da. Das Essen war aber wenigstens gut und zurück habe ich den Shuttlebus genommen.
Dann bin ich sofort todmüde ins Bett gefallen und morgen klingelt um 4:30h der Wecker damit ich pünktlich um 6 Uhr am EIngang des NP stehe (Öffnung des Parks) und den Sonnenaufgang bewundern kann.
Gruß
Dirk

Angie

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Re: Australien 2005 - Outback, Küste, Städte & mehr
« Antwort #8 am: 03.10.2008, 23:17 Uhr »
Wowwww!!!!! Das sind spitzenmäßig gute Fotos :daumen: :daumen:

Erinnerungen werden wach - seufzzzz... Ist schon 9 Jahre her, als ich beim Ayers Rock, Kata Tjuta und dem Kings Canyon war.

Das Ayers Rock Resort ist wirklich riesig. Wir mussten damals, da wir bereits längere Zeit unterwegs waren, wieder mal Wäsche waschen. Allein um zur Laundry zu finden, brauchten wir 1 Stunde, die 2. Stunde verbrachten wir damit, zum Zimmer zurück zu finden :lol:

Viele Grüße,
Angie

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DocHoliday

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Re: Australien 2005 - Outback, Küste, Städte & mehr
« Antwort #9 am: 04.10.2008, 10:47 Uhr »
Di. 22.11.   Kata Tjuta (Olgas) - Kings Canyon

Um 5:00 klingelte der Wecker (Ich habe mir dann doch noch eine halbe Stunde mehr Schlaf  gegönnt). Ausgecheckt und gepackt hatte ich schon am Abend. Nach einer schnellen Dusche und einem Kaffee ging es pünktlich los und um kurz vor sechs stand ich vor dem Gate des Nationalparks und wartete auf die Öffnung um 6:00h. Schon hier gab es einen regelrechten Stau. Weiter ging es im Konvoi Richtung Uluru. Da ich keine Lust hatte, auch den Sonnenaufgang zwischen Menschenmassen zu genießen, bin ich kurz entschlossen rechts abgebogen und Richtung Kata Tjuta (Olgas) gefahren. Nach etwa 40 km, auf denen ich die Geschwindigkeitsbegrenzung im Park zugegebener weise etwas großzügig ausgelegt habe, war ich noch vor Sonnenaufgang am Aussichtspunkt mit Blick auf die runden Felsen der Olgas. Hier musste ich den Sonnenaufgang nur mit 5 oder 6 weiteren Besuchern teilen. Zuerst habe ich mal einen Blick zurück gewagt und mir mit dem Tele Uluru vor Sonnenaufgang angeschaut.



Dann waren die knubbeligen runden Felsen der Olgas dran. Sowohl die Einzelansicht als auch der Panoramablick, wenn die ersten Sonnenstrahlen die Felsen treffen, waren sehr hübsch. So spektakulär wie am Abend vorher war das Schauspiel diesmal zwar nicht aber gelohnt hat sich das frühe aufstehen auf jeden Fall.





Vor allem hatte ich so den Vorteil, den Trail durch das Valley of the Winds schon recht früh beginnen zu können. Das war auch gut so, denn das Tal machte seinem Namen gar keine Ehre. Es war windstill und die Sonne brannte schon früh erbarmungslos auf mich herab. Später am Tag wäre diese Wanderung sicher eine Quälerei geworden. So war es zwar heiß aber noch auszuhalten. Nach etwa 3 Stunden durch rote Felsen und über karge Ebenen mit vielen Gum Trees (Eukalyptus) war ich gegen 10:30h zurück am Auto.







Nach einem Tank- und Einkaufsstop im Resort habe ich mich mittags auf den Weg Richtung Kings Canyon gemacht. Die Fahrt ging über etwa 400 km durch’s Outback. Kurz nachdeem ich das Resort verlassen hatte, konnte ich neben der Straße eine ganze Herde wilde Kamele bewundern. Zumindest sahen sie wild aus, d.h. kein Zaumzeug o.ä.. Leider hatten es die Tierchen etwas eilig und mein Kamerarucksack lag noch im Kofferraum, so dass es keine Bilder davon gibt.
Unterwegs ein kurzer Stop am Mt. Connor und irgendwo an einem Parkplatz am Wegesrand mit ein paar Fotos mit rotem Sand, grünen Eukalyptus und einem tiefblauen Himmel mit wunderbaren Schäfchenwolken (so habe ich mir das Outback vorgestellt!).





Am späten Nachmittag habe ich den Kings Canyon erreicht.



Eigentlich hatte ich vorgehabt, noch den Kings Canyon Walk zu machen aber das Thermometer am Trailhead zeigte immer noch fast 40°, so dass ich diese Tour auf den nächsten Morgen verlegt habe und nur ein wenig an dem Bach im Canyongrund entlang gelaufen bin. Auch dabei wurde es mir noch warm genug.



   

Da soll es dann morgen hochgehen:



Im Hotel habe ich mir erst mal ein schönes kaltes Bier aus der Kühlbox gegönnt und anschließend den Whirlpool mit freier Sicht in die Wüste genossen (der Pool war in einem wintergartenartigen Erker mit Glas rundum). Danach war es Zeit für das leckere und nicht gerade billige Buffet. Austern, Shrimps und diverses sonstiges Meeresgetier mitten in der Wüste. Das hatte was!
Ins Bett ging es wieder relativ früh, denn morgen wird ein langer Tag. Erst die Wanderung am Rim des Kings Canyon entlang und anschließend 300 km Schotterpiste der Mereenie Loop Road bis zur West MacDonnell Range.
Gruß
Dirk

Angie

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Re: Australien 2005 - Outback, Küste, Städte & mehr
« Antwort #10 am: 04.10.2008, 13:00 Uhr »
Erst die Wanderung am Rim des Kings Canyon entlang

Ich fülle schon mal meine Wasserflaschen ab. Wir machten diese Wanderung seinerzeit Ende Dezember (übrigens auch die Valley of the Winds in den Olgas) und es war enorm heiß. In meiner Tagebuchaufzeichnung las ich soeben "42,4° C im Schatten". Bin schon gespannt, was du zu erzählen hast.
Viele Grüße,
Angie

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Schneewie

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Re: Australien 2005 - Outback, Küste, Städte & mehr
« Antwort #11 am: 04.10.2008, 17:43 Uhr »
Da werden doch die Erinnerungen an 2007 wieder wach, wo wir auch Australien bereist haben.

Deine Bilder vom Ayers Rock sind einfach klasse.....  :D

Wir haben das Rote Zentrum letztes Jahr so beschrieben:

http://home.vr-web.de/~stender/Australien07/Ayers%20Sydney.html

Wenn alles so läuft, wie wir uns das vorstellen, wollen wir 2011 wieder nach Australien reisen.
Da kanst Du und alle anderen die schon dort waren, sicherlich bei der Planung helfen.


Jetzt aber erst einmal weiter mit Deinem Bericht.  :D
Gruß Gabriele

DocHoliday

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Re: Australien 2005 - Outback, Küste, Städte & mehr
« Antwort #12 am: 05.10.2008, 13:16 Uhr »
Mi. 23.11.   Kings Canyon – West Macdonnell Range

Aufstehen wieder vor Sonnenaufgang und gleich los zum Trailhead des Kings Canyon Walk. Der erste kurze aber steile Anstieg hoch zum Canyonrand lag so noch im Schatten (das Foto ist von gestern). Ins schwitzen gekommen bin ich aber auch so.



Am Rand des Canyons läuft man durch eine fast surreale Landschaft mit kargen Felsen, z.T. brainrockartigen Strukturen und nur einigen wenigen Bäumen, die es irgendwie geschafft haben, sich dort festzukrallen.





Zwischendurch immer wieder tolle Ausblicke fast senkrecht in die Schlucht hinunter. Die Bezeichnung „Grand Canyon Australiens“ ist zwar ziemlich übertrieben aber eindrucksvoll ist dieser Canyon auf jeden Fall.So bis 100m geht es teilweise senkrecht herunter.



Am Ende des Canyons dann ein Abstieg über diverse Holztreppen zum Garden of Eden, einem permanenten Wasserloch tief unten zwischen den Felsen mit üppiger grüner Vegetation. Hat tatsächlich was Paradiesisches. Man kann dort auch schwimmen, das Wasser ist aber eisekalt, weil da unten nie die Sonne hinkommt. Als bekennendes Weichei habe ich mir das Bad gespart.







Der Rückweg auf der anderen Seite brachte am Anfang noch einige schöne Einblicke in den Canyon.



Einen Hamburger Rock habe ich dort nicht gefunden aber immerhin einen Bulettenfelsen kann ich vorweisen.



Der Rest war dann nicht mehr so spektakulär. Inzwischen war es schon wieder so heiß, dass auch bergab noch der Schweiß in Strömen floss.

Im Visitor Center habe ich mir das Permit für die Mereenie Loop Road besorgt und mich auf den Weg gemacht. Die ersten Meilen waren eine durchgehende Baustelle und hier kamen mir auch einige Roadtrains entgegen. Wenn einem so ein Riesentruck mit 3 oder 4 Hängern auf einer Schotterstraße entgegen kommt, bleibt nur eins: So weit wie möglich rechts ran und anhalten, um dem Steinchenregen zu entgehen. Die Jungs kennen kein Erbarmen und brettern mit unverminderter Geschwindigkeit durch.
Nach dem Ende der Baustelle wurde es dann wirklich einsam. Auf den gesamten 300 km habe ich vielleicht noch 5-10 Autos gesehen. Insgesamt war die Piste in recht gutem Zustand bis auf jede Menge Waschbrett. Also bin ich so schnell gefahren, das das Auto über die Waschbrettrillen „hinwegflog“. Bei fast schnurgerader Piste kein Problem.



Allerdings hatte ich nicht mit den Selbstmordabsichten der lokalen Känguruhs gerechnet. Hinter einer kleinen Kuppe sprang mir so ein suizidales Tierchen direkt vors Auto. Prinzipiell weiß ich zwar das bremsen und ausweichen auf einer solchen Waschbrettpiste bei 80 oder 90 km/h keine gute Idee ist aber wenn so ein dunkler Schatten plötzlich vor das Auto springt reagiert man halt instinktiv und versucht auszuweichen. Das wäre fast in die Hose gegangen. Das Auto hat sofort jegliche Bodenhaftung verloren und angefangen sich zu drehen. Zwischendurch war ich mir eigentlich sicher, dass sich die Kiste gleich überschlagen würde, aber irgendwie bin ich dann doch auf allen vier Rädern wieder zum stehen gekommen. Zwar neben der Piste und gegen die Fahrtrichtung aber unversehrt! Beim Versuch, auf die Strecke zurück zu kommen hätte ich mich fast noch festgefahren aber dank Allradantrieb mit Geländeuntersetzung habe ich es dann doch geschafft. Wäre ja auch zu peinlich gewesen, irgendwem erklären zu müssen, wie man es geschafft hat, auf schnurgerader Strecke von der Straße abzukommen.
Nachdem ich mich von dem Schock erholt hatte, verlief der Rest der Fahrt recht ereignislos.

Erster Stopp unterwegs war Gosses Bluff, ein Krater der wohl durch einen Meteoriteneinschlag entstanden ist (so ganz einig sind sich die Experten da nicht). Ich habe mich dort in der Mittagshitze nur zu einem Minispaziergang aufraffen können. Immerhin konnte ich dort aber zum ersten Mal ein Känguru bewundern, dass es nicht auf mich abgesehen hatte. Es hat aber leider nicht lange genug angehalten, um sich knipsen zu lassen.



Danach ging es über Tylers Pass (eigentlich mehr eine kleine Anhöhe), von wo man eine schöne Aussicht in die Weite des Outbacks und zurück auf Gosses Bluff hatte.



Eigentlich hatte ich ja vorgehabt, noch einen Abstecher zum Palm Valley im Finke NP zu machen und dort eine Nacht im Auto zu verbringen aber aufgrund des in Sydney versapperten Tages fehlte mir dazu leider die Zeit.
Am Beginn der MacDonnell Range ging es über einige km relativ ruppiger Schotterpiste zur Redbank Gorge, einer von einem Seitenarm des Finke River in die Felsen gegrabenen Schlucht mit einer permanenten Wasserstelle.





Sehr einsam und schön anzusehen. Nach einer kurzen Wanderung durch das ausgetrocknete Flussbett, auf der mich mal wieder die Fliegenscharen zum Wahnsinn getrieben haben, erreicht man den kleinen See. Wasser mitten in der Wüste hat einfach immer etwas faszinierendes. Rund ums Wasser gab sich auch die Vogel- und Reptilienwelt ein munteres Stelldichein.





Als ich zum Auto zurück kam erwartete mich eine böse Überraschung. Der linke Hinterrreifen war platt.
Bei der Inspektion des Hinterrads stellte ich fest, das eine der Radmuttern fehlte und die anderen ziemlich locker waren. Die hatte wohl beim letzten Reifenwechsel jemand nicht richtig festgezogen. Insofern hatte der Platten schon fast wieder was Gutes. Besser so als bei voller Fahrt ein Rad zu verlieren!
Die nächste üble Überraschung ließ allerdings nicht lange auf sich warten. Wagenheber und Schraubenschlüssel waren zwar vorhanden aber die Kurbel für den Wagenheber fehlte. Definitiv nicht mein Tag!
Bei dem Versuch, den Wagenheber unter der Hinterachse mit dem Griff des Schraubenschlüssels viertel Umdrehung für viertel Umdrehung hochzukurbeln hatte ich schon etwa eine halbe Stunde fluchend und schwitzend unter dem Auto verbracht (bis dahin hatte ich nicht das Gefühl, dass er sich nennenswert bewegt hatte), als zu meinem Glück ein anderes Auto auf den Parkplatz gefahren kam. Nachdem ich die ratlosen Gesichter der Besitzer dieses Wagens bei meiner Frage nach einem "Jackhandle" gesehen und richtig interpretiert hatte, verlief der Rest des Gesprächs auf deutsch recht problemlos. Nach Konsultation des Manuals haben wir schließlich die Kurbel gefunden und siehe da, die Wagenheberkurbel eines Bushcampers passt auch beim Nissan Patrol.
Mit dem richtigen Werkzeug ausgestattet war der Radwechsel dann kein Problem.
Inzwischen war es allerdings schon recht spät geworden, so dass ich ohne weitere Stopps zu meinem Hotel an der Glen Helen Gorge gefahren bin. Auch hier merkte man wieder, dass es weit und breit keine Alternative gibt. Die Zimmer waren höflich ausgedrückt "basic" und mit 120€/Nacht trotzdem weit entfernt von billig. Dafür war aber wenigstens das Essen im Hotelrestaurant gut (und das Bier schmeckte nach den Anstrengungen des Tages auch hervorragend).

So sieht übrigens das Räppelchen aus, von dem Ihr Euch die letzten Tage durchschaukeln lassen habt:

Gruß
Dirk

Angie

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Re: Australien 2005 - Outback, Küste, Städte & mehr
« Antwort #13 am: 05.10.2008, 13:57 Uhr »
Wenn einem so ein Riesentruck mit 3 oder 4 Hängern auf einer Schotterstraße entgegen kommt, bleibt nur eins: So weit wie möglich rechts ran und anhalten

Das wäre aber mindestens so suizidal wie das Känguru :wink: Ich fahre in solchen Situationen eigentlich immer links ran :wink:

Wagenheber und Schraubenschlüssel waren zwar vorhanden aber die Kurbel für den Wagenheber fehlte.

Ev. fehlende Werkzeuge sind der Grund, weshalb wir bei der Übernahme eines Bushcampers dermaßen lästig und penetrant sind. Und es hat noch jedes Mal etwas gefehlt, einmal - wie bei dir - die Kurbel für den Wagenheber, ein anderes Mal der Kompressor und einmal der Wagenheber selbst. Toll, wenn man dann die Kurbel hat, aber den Wagenheber nicht :lol: Es wurde aber jedesmal alles Fehlende innerhalb kürzester Zeit organisiert und wir hatten dadurch keinen nennenswerten Zeitverlust.

Viele Grüße,
Angie

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Re: Australien 2005 - Outback, Küste, Städte & mehr
« Antwort #14 am: 05.10.2008, 14:08 Uhr »
Wenn einem so ein Riesentruck mit 3 oder 4 Hängern auf einer Schotterstraße entgegen kommt, bleibt nur eins: So weit wie möglich rechts ran und anhalten

Das wäre aber mindestens so suizidal wie das Känguru :wink: Ich fahre in solchen Situationen eigentlich immer links ran :wink:

Wo Du recht hast, hast Du recht!  :D :D
Gruß
Dirk