usa-reise.de Forum

Autor Thema: 5.865km mit der Harley durch den Wilden Westen - USA Tour 2009  (Gelesen 15918 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

tiswas01

  • Gold Member
  • *****
  • Beiträge: 1.324
Hallo zusammen.

Wir sind zurück aus den USA und ich werde versuchen, den versprochenen Reisebericht fertig zu stellen.

Es wurden 5.865 aufregende Harley-Kilometer, beginnend und endend in Las Vegas/Nevada.

Die Strecke führte über den Hoover Damm nach Kingman/Arizona, die Route 66 bis Seligman, Flagstaff, Tuba City, Four Corners/New Mexico, Cortez/Colorado, Alamosa, Georgetown, Cheyenne/Wyoming, Scottsbluff/Nebraska, Hot Springs/South Dakota, Deadwood, Sheridan/Wyoming, Cody, Yellowstone, Jackson, Montpellier/Idaho, Vernal, Moab/Utah, Torrey und Springdale.

Wir waren acht Personen und hatten sieben Harleys bei Eagle Rider in Las Vegas gebucht.

Den Flug brachten wir wie 2008 mit Condor hinter uns. Wegen der Personenanzahl und der Hauptreisesaison hatte ich alle Übernachtungsörtlichkeiten vorgebucht. Hauptsächlich nächtigten wir in den Ketten Super8 und Days Inn und waren damit sehr zufrieden.

In LV wählten wir das Excalibur, insbesondere wegen der Nähe zum Flughafen und der Harley-Vermietstation.

Im Yellowstone Park waren wir in den einfachen aber urigen Cabins des Old Faithfull Inn untergebracht und in Springdale im sehr empfehlenswerten Zion Park Motel.

Viele Tips, die aus diesem Forum stammten, habe ich berücksichtigt und bedanke mich bei allen, die dazu beigetragen haben, dass unsere 2009er Tour ein voller Erfolg wurde.

Bald geht es weiter.

Grüsse

Tissi

atecki

  • Diamond Member
  • *****
  • Beiträge: 8.253
Re: 5.865km mit der Harley durch den Wilden Westen - USA Tour 2009
« Antwort #1 am: 21.07.2009, 21:25 Uhr »
Hi Tissi,

dann hole ich mir mal schnell meinen Helm und bereite mich auf die Abfahrt vor!

Axel


funny1a

  • Gold Member
  • *****
  • Beiträge: 1.140
Re: 5.865km mit der Harley durch den Wilden Westen - USA Tour 2009
« Antwort #2 am: 21.07.2009, 21:39 Uhr »
Hallo Tissi,

bin zwar kein Biker, aber Dein Bericht interessiert mich besonders.

Dann schmeiss mal die Maschine an, ich bin BEREIT.
Lg
Markus

2008 Florida
2009 SFO-LV-Zion-Bryce-MV-Page-GC-Sedona-Route 66-LV
2010 LV-Death Valley-Zion-Torrey-Escalante-Moab-Page-LV
2011 LV-Lake Havasu-Joshua Tree-LA
2011 AIDA - Hamburg - New York
2012 Denver-Yellowstone-Salt Lake-Zion-LV
2014 Florida

aeschbi

  • Gold Member
  • *****
  • Beiträge: 1.317
    • http://www.kuelluek.ch.vu
Re: 5.865km mit der Harley durch den Wilden Westen - USA Tour 2009
« Antwort #3 am: 22.07.2009, 07:41 Uhr »
Hallo
Schmeiss die Kiste an, ich bin dabei, Harley-Davidson = loud and proud  :D :D


Skype: aeschbi57

ilnyc

  • Gast
Re: 5.865km mit der Harley durch den Wilden Westen - USA Tour 2009
« Antwort #4 am: 22.07.2009, 09:40 Uhr »
Super - es geht mal wieder in den Yellowstone. Da bin ich doch sofort dabei.  :P

carovette

  • Gold Member
  • *****
  • Beiträge: 1.599
    • carovette
Re: 5.865km mit der Harley durch den Wilden Westen - USA Tour 2009
« Antwort #5 am: 22.07.2009, 13:16 Uhr »
Hi Tissi, da es in den Yellowstone geht, nehm ich mal meinen ganzen Mut zusammen und setz mich auch auf ne Harley drauf  - ich bin gerne mit dabei. Wann gehts los?

lg caro :D

Palo

  • Diamond Member
  • *****
  • Beiträge: 15.087
Re: 5.865km mit der Harley durch den Wilden Westen - USA Tour 2009
« Antwort #6 am: 22.07.2009, 13:53 Uhr »
Ich komme auch mit, es kann los gehen ;-)

Gruß

Palo

tiswas01

  • Gold Member
  • *****
  • Beiträge: 1.324
Re: 5.865km mit der Harley durch den Wilden Westen - USA Tour 2009
« Antwort #7 am: 22.07.2009, 14:54 Uhr »
So. 28. Juni - Las Vegas

Nun geht es los und ich hoffe, euch nicht zu langweilen und werde mich nach Möglichkeit auch recht kurz fassen. Reiseberichte und Bilder zu den von uns angefahrenen und besichtigten Sehenswürdigkeiten gibt es ja schon sehr viele, allerdings waren die Reisenden meist mit einem PKW oder Camper unterwegs.


Wir, eine Gruppe von acht Personen, die über die ganze Republik verteilt wohnen und sich von früheren gemeinsamen Freizeitaktivitäten kannten, wollten also am 28.06.09 mit dem „Condorflieger“ von Frankfurt nach Las Vegas reisen und es klappte überraschend gut.


Ganz im Gegenteil zu der bislang gewohnten Condorpünktlichkeit starteten wir gg. 09.30h mit einer rappelvollen Maschine.

Irgendwie kamen mir die Sitzabstände in der Holzklasse in diesem Jahr etwas länger vor, aber ich kann mich auch täuschen.

Die Flugbegleiter waren sehr nett und versorgten uns zunächst mit dem üblichen Willkommensdrink.

Das gebotene Essen war äußerst dürftig – keine Auswahlmöglichkeit und ich kann mich nur noch vage daran erinnern. Bei dem Flugpreis von über 800,- € hätte ich ein wenig mehr erwartet.

Der Flug verlief ohne besondere Vorkommnisse und wir trafen gg. 12.00h Ortszeit an unserem ersten Bestimmungsort ein.



Die Hitze von 42C beim Verlassen des Terminals traf uns wie ein Hammer und wir waren froh, nach wenigen Minuten in einem gekühlten Taxi zu sitzen und kurz darauf das „EXCALIBUR“ zu betreten, wo die gebuchten Zimmer und „free-Drinks“ auf uns warteten.


Wie bereits erwähnt liegt das Excalibur für meine Bedürfnisse strategisch gut in Flugplatz- und Verleihstationnähe. Wir waren mit den Zimmern zufrieden und wollten nur eine Nacht dort bleiben.




Nach einem gemeinsamen Bummel durch ein paar Hotelcasinos, Pizza im „New York“ und eisgekühlten Buds, wurde dieser Abend recht kurz, da wir nun schon eine ganze Weile auf den Beinen waren und dringend ein Bettchen benötigten.



Eine Teilnehmerin versorgte sich noch mit einer Motorradbrille und war so gut gerüstet für die kommende Tour.



Der Schlaf kam schnell, währte jedoch nicht lang, wie allgemein bekannt und üblich nach einem solchen Flug und einer Zeitumstellung von 9 Stunden.

Am nächsten Tag wollten wir die sieben Harleys in Empfang nehmen und unsere Rundreise beginnen. Noch waren wir alle gespannt darauf, ob alles so wie bestellt vorbereitet war und wir ohne Zeitverzögerung starten könnten.

tiswas01

  • Gold Member
  • *****
  • Beiträge: 1.324
Re: 5.865km mit der Harley durch den Wilden Westen - USA Tour 2009
« Antwort #8 am: 22.07.2009, 17:30 Uhr »
Mo. 29. Juni - Flagstaff


07:00h = Frühstückszeit am ersten Morgen.

Dieses nahmen wir am Buffet des Excalibur ein und ich hatte den Eindruck, dass sich an der Qualität etwas zum Vorteil verändert hatte. Für den vergleichsweise hohen Las Vegas Preis von 12,- $ war es voll ok.


Zwei Taxis brachten uns um 09:00h samt des wenigen Gepäcks – jeder hatte nur eine wasserdichte Gepäckrolle dabei – in die Arville Street zu Eagle Rider und welch Wunder, unsere sieben Maschinen standen frisch gereinigt und gewartet schon vor dem Büro und warteten nur darauf, beladen zu werden.





Zwei E-Glide Classic (eine besetzt mit zwei Personen).
Zwei Street Glide.
Zwei Heritage Softail (für die beiden selbst fahrenden Damen).
Eine Road King.


Durch den Papierkram verzögerte sich die Übernahmeprozedur ein wenig, da wir aber alle Harleyfahrer bzw. Harley erprobt sind, konnte sich die technische Einweisung auf die Maschinen auf wenige Minuten beschränken.


Anwerfen der Motoren und los ging es!

Zunächst auf die I 15 und gleich auf die I 515 in Richtung Hoover Damm.

Beim Wal Mart, direkt an der I 515, versorgten wir uns mit Wasser, Gatorade und Obst und kamen anschließend prompt in den Stau auf dem Hwy 93 vor dem Hoover Damm, der bei der großen Hitze von bereits 35C recht mühsam zu überstehen war.

Dank serienmäßiger Temperaturanzeige an den E-Glides waren wir immer genau informiert, was die Sonne für eine Kraft hatte.

Der Hoover Damm ist immer noch eine große Baustelle und mit massenweise Touristen übervölkert, die anscheinend alle auf der Staumauer ein Foto machen müssen und dazu mit ihren Fahrzeugen anhalten und so einen Megastau produzieren.





Am Damm hielten wir kurz an einer Parkbucht auf Arizonaseite an und rissen die Helme vom Kopf – ein Teil der Gruppe jedenfalls. Für die nächsten 5.500km war Helmfreiheit angesagt, da auf unserer Tour nur in Nevada eine Helmpflicht bestand.





Jetzt ging es endlich los, so wie ich es vom letzten Jahr in Erinnerung hatte.

Schlagartig wurde der Verkehr weniger und wir brummten mit 70 Meilen Richtung Flagstaff und in die größte Mittagshitze hinein.

Am Lokomotive Park/Flagstaff, mit seiner Santa Fe Dampflokomotive, direkt an der Route66, war eine Pause angesagt.





Dort unterhielt uns ein einsamer Gitarrenspieler mit Blues und Rock und spielte gerne Lieder, die wir uns wünschten. Sein kleiner Hund hatte leider nur drei Beine und unsere Damen verwöhnten das Tierchen herzlich mit Streicheleinheiten.





Nach einem Tankstop, die Gallone Premium für 2,59$ fuhren wir die Route66 bis Seligman.

Logisch, dass wir am weltbekannten „Hackberry Store“ anhielten, dort ein Andenken kauften und uns gegenseitig vor der roten 58er Corvette fotografierten.





Der Highway war so gut wie leer und wir ließen es ordentlich donnern, jedoch immer einen Blick auf am Fahrbahnrand stehende Fahrzeuge werfend, ob da nicht plötzlich eine Radarpistole zum Vorschein kam.


Unterwegs hielten wir noch ab und zu an, um zu trinken, was auf einer Mopedtour besonders wichtig ist, da man der Hitze direkt ausgesetzt ist und man gar nicht bemerkt, wie viel Wasser man durch das Schwitzen verliert.





Ein lauwarmes Gatorade, gemischt mit noch wärmerem Wasser, schmeckt besonders lecker, insbesondere dann, wenn man sich auf ein kühles Bierchen freut.


Später als geplant kamen wir in Flagstaff an und verzichteten notgedrungen auf einen Sprung in den großen Pool des Days Inn West, da wir mächtig Hunger hatten.


An der Ecke 66/89 gingen wir in das „Lu Mandarin“ und waren mit dem gebotenen chinesischen Buffet mehr als zufrieden und anschließend kugelrund. Der Preis von ca. 11,-$ für das Essen war mehr als gerechtfertigt, zumal noch ein Getränk eingeschlossen war.


Nach ein paar eiskalten Buds in der Hotellobby machten wir uns auf zu einer fast schlaflosen Nacht (nicht alle), da die Zeitumstellung zumindest mich voll traf.


susan

  • Silver Member
  • *****
  • Beiträge: 421
Re: 5.865km mit der Harley durch den Wilden Westen - USA Tour 2009
« Antwort #9 am: 23.07.2009, 07:43 Uhr »
Hallo,
bin auch mit dabei. Route hört sich richtig gut an.
Eine Bitte hätte ich an Dich, könntest Du vielleicht am Ende eines jeden Tages die gefahrenen Meilen angeben??
Wir möchten 2011 auch eine größere Tour machen und es wäre sehr hilfreich in etwa die Meilen zu wissen.

Freu mich schon auf die nächsten Tage

Gruß Susan

boehm22

  • Optimist
  • Silver Member
  • *****
  • Beiträge: 732
  • <Follow your dreams.>
Re: 5.865km mit der Harley durch den Wilden Westen - USA Tour 2009
« Antwort #10 am: 23.07.2009, 08:01 Uhr »
Hi Tissi,

bin auch dabei - und werde gleich schamvoll rot, weil ich meinen eigenen Bericht noch nciht angefangen habe.

Viele Grüße
Rosi
_
Das wird Nr. 22 in Nordamerika:



tiswas01

  • Gold Member
  • *****
  • Beiträge: 1.324
Re: 5.865km mit der Harley durch den Wilden Westen - USA Tour 2009
« Antwort #11 am: 23.07.2009, 11:15 Uhr »
Di. 30 Juni - Cortez

Nach einem üblichen Days Inn „Continental Breakfast“ starteten wir bereits um 07:30h die Motoren, um noch ein wenig die morgendliche „Kühle“ zu nutzen.



Unsere Mopeds


Wenige Meilen nach Flagstaff biegt vom Hwy 89 die Straße zum Sunset Crater NM ab.



Einfahrt zum Sunset Crater


Am Visitor Center kauften wir unsere Nationalparkpässe und stapften anschließend in der erkalteten Lava umher. Es ist eigentlich unglaublich, dass der Vulkanausbruch schon 1000 Jahre her sein soll, so wie das dort aussieht.



Sonnenschutz der Nase


Von der „Painted Dessert“ sahen wir nicht viel, da die tief stehende Morgensonne uns mächtig blendete.

Zum Wupatki NM war es nicht weit und dort besichtigten wir die Indianerbauwerke, direkt hinter dem Visitor Center.



Wupatki NM


Klar war auch, dass wir in Cameron in den Indianersupermarkt mussten, da meine Allerliebste dort seit mehreren Jahren unbedingt etwas Spezielles kaufen möchte, was ich bisher verhindern konnte. 2009 misslang mir das gänzlich und so schleppten wir die Teile auf der restlichen Tour mit uns herum.

Tuba City, was da „City“ sein soll verstehe ich nicht. Das einzig interessante war der „Schildermann“ mit seinem STOP-Zeichen, der unsere Weiterfahrt auf der US 160 erstmal behinderte.





Kayenta. Nach einer Verpflegungspause im Burger King waren wir gespannt auf das „Four Corner NM“, einer Stelle mitten in der Wüste, wo die vier Bundesstaaten New Mexiko, Colorado, Utah und Arizona zusammen treffen.





Wenn dort kein spezielles Schild stehen würde, käme niemand auf die Idee, diesem Ort eine besondere Bedeutung beizumessen und würde glatt daran vorbeifahren.

Geschäftstüchtige Ureinwohner haben an der Zufahrtstraße eine kleine Bretterbude aufgebaut und verlangen pro Person oder Fahrzeug 3,- $. Eine reine Goldgrube würde ich sagen.



"Meine HD" bei Four Corners


Cortez in Colorado war nicht mehr weit und dort sah man am Horizont bereits die ersten Berge der Rocky Mountains aufblitzen.



Cortez


Das Fassbier in einer „Colorado Brauerei“, nicht weit weg vom Super8 Motel, war etwas gewöhnungsbedürftig, aber es lief dann nach mehreren Versuchen doch ganz zügig die Kehle hinunter. Die Steaks und Hamburger waren vorzüglich.

Gegenüber vom Motel befindet sich ein Einkaufszentrum und dort füllten wir unsere Getränkevorräte wieder auf.

Abends saßen wir noch gemütlich vor dem Moteleingang und zwitscherten ein paar Buds.

Die Zimmer waren ok und das Motel recht ruhig, so dass ich endlich einmal wieder schlafen konnte.

ca. 460km

tiswas01

  • Gold Member
  • *****
  • Beiträge: 1.324
Re: 5.865km mit der Harley durch den Wilden Westen - USA Tour 2009
« Antwort #12 am: 24.07.2009, 09:03 Uhr »
Mi. 01. Juli – Alamosa


Nach einem kleinen Frühstück und noch am frühen Morgen sind wir in den Mesa Verde NP eingefahren.



Eingang zum Mesa Verde NP


Bereits die Zufahrt zum Visitor Center über den Pass und die kurvenreiche Straße waren ein Genuss, da man endlich einmal wieder die Harley so richtig um die Ecken jagen konnte, zumal noch kein Verkehr vorhanden war.

Ich gestehe es ein, dass die erlaubten 40 Miles mehrfach überschritten wurden und hinter mir hörte ich sogar ein Kratzen von Metall auf dem Asphalt, als eine Teilnehmerin die Kurvenlage der Maschine ausreizte.


Im Park bestaunten und bewanderten wir das Spruce Tree House.





Diese Felsenfestung fand ich schon sehr beeindruckend und eine freundliche Rangerin erklärte uns das Wissenswerte.





Die Sonne brannte bereits wieder vom wolkenlosen Himmel und die Höhe machte mir beim Gehen auch ein bisschen zu schaffen.

Leider blieb für eine geführte Rangertour zu den anderen Felsenfestungen keine Zeit.


Die Rockys standen uns bevor und wir fuhren zügig auf leerer Straße, bei strahlendem Sonnenschein, nach Durango zum dortigen Harleyhändler.





Nach einer Einkaufspause – wenn das so weiterging würde es Probleme mit dem Gepäck geben dachte ich, unwissend was noch alles auf mich zukommen sollte – nahmen wir wieder den Hwy 160 unter die Räder nach Pagosa Springs, einer netten Ortschaft in den Bergen.





Während ich so dahin fuhr bemerkte ich, dass etwas mit dem Wetter nicht mehr stimmte und sich der Himmel in Richtung Osten verändert hatte.

Nach einem Halt an den Treasure Falls wurden auch die Blicke der anderen gen Himmel gelenkt und die Stirn in Falten gezogen.





Ja, da braute sich was zusammen, genau da wo wir hin wollten, nämlich auf dem Wolf Creek Pass, auf 3.300m.





Dichte schwarze Regenwolken verhießen nichts Gutes und so zogen wir unsere Regenklamotten über, was eine sehr weise Entscheidung gewesen war.


Unmittelbar nach dem Pass brach das Chaos los. Zunächst leichter Regen, dann schwerer Regen, die Temperatur sank schlagartig, dann Hagel und ein Gewitter mit Blitzen und Donner vom Feinsten.

Taubeneigroße Hagelkörner prasselten auf uns nieder und an eine Weiterfahrt war nicht zu denken, da die Straße einer Eisbahn glich.

Ein Parkplatz auf der rechten Seite mit einem winzigen bedachten Hinweisschild bot uns nicht wirklich Schutz.

Ca. 30 Minuten später regnete es nur noch wie aus Kübeln und der weiße Belag auf der Fahrbahn schmolz langsam in sich zusammen. Sturzbäche mit einer Höhe von ca. 10cm rauschten auf der Fahrbahn gen Tal und uns war schon mulmig zumute, wenn wir an die ungewisse Weiterfahrt dachten.

Hätten wir es gewusst – 2 km weiter befand sich ein Tunnel und wir wären trocken geblieben.


Im Regen und in dichten Wolken machten wir uns in langsamer Fahrt auf Richtung Tal bis South Fork. Ab Del Norte hörte der Regen endlich auf.





In Monte Vista zogen wir die Regenpellen aus und der warme Fahrtwind trocknete Stiefel und Handschuhe ein wenig.


Alamosa erreichten wir dann gg. 17.00h und eine ausgiebige warme Dusche im recht einfachen Days Inn belebte uns wieder.


Zu Fuß marschierten wir in die Stadt der Einbahnstraßen, überquerten den Rio Grande und aßen bei einem Mexikaner auf der Main Street zu Abend. Irre scharf und recht lecker, zu vernünftigen Preisen.



kleiner Rio Grande bei Alamosa


Witzig war, dass alle Gäste bei der Bestellung von Bierchen ihre ID - Karte vorlegen mussten und die Bedienung das Geburtsdatum prüfte, obwohl man uns sicher ansah, dass wir das 21. Lebensjahr weit überschritten hatten.





ca. 400km


carovette

  • Gold Member
  • *****
  • Beiträge: 1.599
    • carovette
Re: 5.865km mit der Harley durch den Wilden Westen - USA Tour 2009
« Antwort #13 am: 24.07.2009, 13:13 Uhr »
Oh je, da hatter ihr ja ganz schön Pech mit dem Wetter, ich hoffe, das blieb nicht so..... :daumen:

lg caro :D

tiswas01

  • Gold Member
  • *****
  • Beiträge: 1.324
Re: 5.865km mit der Harley durch den Wilden Westen - USA Tour 2009
« Antwort #14 am: 24.07.2009, 15:54 Uhr »
Hi Caro, hi all

Ich muss jetzt an dieser Stelle auch einmal ein dickes Lob an unsere beiden Selbstfahrerinnen (meine Madame war eine von ihnen) und auch an die Sozia aussprechen.

Klaglos und ohne zu murren, selbst bei widrigsten Bedingungen, trieben sie ihre immerhin 350kg schweren Eisenrösser, Harley-Davidson Heritage Softail Classic, über die Pisten und waren dabei noch guter Laune und lachten oftmals mehr als die Herren der Schöpfung.

Ich denke, dass mancher "hartgesottene Biker" hier schon das Handtuch geworfen hätte.

Auch unsere Sozia ertrug das ganze Spektakel der knapp 6.000km problemos und wir sind alle mächtig stolz auf unsere "Mädchen".  :D

tiswas01