@Schneewie: Manchmal gibt es aber auf mehr als 500 km weder Pub noch Motel.
16. SeptemberUm halb acht stehen wir auf. Es sind bereits wieder fast 30° - eigentlich sehr angenehm. Ich bin an Armen und Beinen zerstochen, sogar auf dem Kopf. Und obwohl die Sonne gestern Nachmittag nur manchmal durch die Wolken lugte, habe ich mir während meines kurzen Nachmittagsschlafes einen Sonnenbrand auf der fliehenden Stirn geholt. Trotz all dieser Fährnisse gibt es ein gutes Frühstück, das sich die nächsten 35 Tage immer wiederholen soll.
Aber noch lange sitzen nicht alle Handgriffe bei den Abfahrtsvorbereitungen und wir kommen erst gegen halb zehn los. Auf dem Stuart Hwy verlassen wir Darwin und fahren zum Einkaufen zu Coles in Palmerston. Als die beste aller Ehefrauen bezahlen will, wird ihre Kreditkarte nicht mehr akzeptiert. Zurück in Deutschland finden wir heraus: Die Kartenfirma hatte die Karte vorsorglich gesperrt, um Missbrauch auszuschließen - Bezahlen in Australien passte nicht ins Verbraucherschema?!
Der
Territory Wildlife Park ist heute der einzige Besichtigungspunkt. Im Park werden fast alle im Territory beheimateten Tiere gezeigt. Es gibt ein Aquarium, ein Aviarium, Monsunregenwald, Steppenwald und ein Haus für die nachtaktiven Tiere.
Die Besichtigung beginnt mit einer Schlangenvorführung. Dabei wird ein Schwarzkopfpython vorgeführt, dessen Biss nicht giftig ist, der aber andere Giftschlangen frisst und gegen deren Gift immun ist. Danach wandern wir auf dem Wanderweg einmal rund um das Areal des Parks. Bei schnuckeligen 37,5° kommen uns nur wenige Menschen entgegen - die meisten fahren mit der kostenlosen Bahn.
Wir kommen zuerst zu den Brolgas und den Wasserbüffeln.
Der Brolga zeigt wenig Respekt vor den Menschen - er knabbert an meinen Schuhen und zupft am Schnürsenkel.
Am einzigen Vorzeigedingo des Parks vorbei
geht es zur Lagune mit vielen Wasservögeln. Am auffälligsten sind die Pelikane -
hier verschlingt gerade einer einen Fisch. Unterwegs sehen wir noch ein Emu, ein paar Wallabys und ein Wildschwein. Als nächstes kommen wir zum Aquarium. Es ist ähnlich dem in Sydney angelegt und begleitet die Vegetationszonen eines Flusses von der Quelle bis zur Mündung. Sehr liebevoll gestaltet - leider ist Fotografieren verpönt. Danach kommen wir ins Aviarium. Die Vögel sind häufig, obwohl farbenprächtig, sogar hier schwer zu entdecken. Wir sehen einen Spiegellist (Forest Kingfisher)
und einen Kookaburra und sehr viele andere uns völlig unbekannte Vögel - wenn überhaupt.
Das Aviarium geht in den Monsunregenwald über. Die Luftfeuchtigkeit steigt - dass das noch möglich ist? - und die Temperatur sinkt um 6°. Die Flughunde machen einen höllischen Lärm. Baumfarne in allen Wachstumsstadien stehen im Wald.
Entlang eines Billabongs und durch den Steppenwald kommen wir zum Haus für nachtaktive Tiere. Sehr liebevoll gemacht und interessant, zudem liegt die Temperatur deutlich unter 30°. Fotos verbieten sich natürlich von selbst! Wir beenden unseren Rundgang pünktlich zur Flugvorführung einiger einheimischer Greifvögel. Der erste Vogel ist eine Papuaweihe (Pacific Baza), der kleinste Greifvogel des Territorys.
Ein Falke macht sich bei der Vorführung auf und davon, um sein Revier gegen einen wilden Rivalen zu verteidigen. Anscheinend erfolgreich, denn nach ungefähr fünf Minuten kommt er zurück. Der Keilschwanzadler (Wedgetailed Eagle) ist der größte Greifvogel Australiens und kommt überall vor.
Zum Ende der Vorführung erscheint noch auf Lockrufe der Ranger ein Jabiru.
Der Besuch des Parks lohnt sich trotz des hohen Eintrittpreises sehr. Unser Besuch dauerte ungefähr fünf Stunden. Wenige Kilometer weiter übernachen wir auf dem schönen CP Tumbling Waters.
Heute siund wir 69,7 km
auf dieser Route gefahren.