Hallo Ulrich
Dachte mir halt, zwei bis drei Leute kennen meinen Reisebericht noch nicht...
Montag, 12.7.2010 Zum Thema "früh aufstehen", heute gehts um 08.10 Uhr auf die Piste. Jeden Abend wurde zwischen den zwei Steuermännern abgesprochen, wann man losfahren wolle, und Dominik wurde eine Vertelstunde früher bekanntgegeben - er war derjenige, der das grösste Gejammer produzierte, alle anderen hatten kein Problem mit frühem Aufstehen und Wegfahren.
Die kurze Strecke nach Mariposa Grove hat uns tatsächlich anderthalb Stunden gekostet. Einige Meilen vor den Mammutbäumen ist die Strasse gesperrt und ein "Overflow"-Parkplatz eingerichtet, und das schon um viertel vor Zehn. Tatsächlich, hier hat es sehr viele Leute, das sieht man auch auf einzelnen Photos.
Als erstes machen wir eine Tour mit einer Art "Shuttle", ein Zugfahrzeug und etwa 3 Wagen, welche eine Rundstrecke abfahren mit zwei Haltepunkten. Die Tour dauert etwa 75 Minuten.
Die Namen der einzelnen Giganten habe ich mir nicht alle gemerkt. Die höchsten Bäume werden übrigens bis fast 90 Meter hoch,
Aber definitiv, die Bäume sind absolut gigantisch. Der hier nennt sich "The Fallen Monarch".
Lustigerweise gehören diese gigantischen Zapfen (keine Angst, das Ding war dort extra für die Besucher deponiert) nicht zu den Giant Sequoias, sondern zu kleineren Bäumen. Die Giganten haben das offenbar nicht nötig...
Diese Zäpfelchen sind für die Riesen verantwortlich:
Der mitgelieferte Self-Guide funktioniert bestens.
Hier mal ein Grössenvergleich (ich bin übrigens auch nicht - mehr - der Schmalste...):
Der Grizzly Giant hat am Boden eine Durchmesser von 9 Metern, in 38 Metern Höhe immer noch 4 Meter und ist klar über 60 Meter hoch. Ein Methusalem mit 2'700 Jahren!
Interessant übrigens, dass der dickste Ast einen Durchmesser beim Stamm von 2 Metern hat!!!
Nach unserer Rundfahrt lassen wir uns Zeit, gehen nochmals zum Fallen Monarch, der in der Nähe des Startpunktes der Shuttlebusse liegt, und geniessen dort ein Picknick.
Um 13.15 fahren wir zurück zum Parkplatz und danach mit unseren WoMo's wieder in Richtung Norden. Und wieder sieht's fast mehr als erträglich so aus:
So erreichen wir um 15.00 die Kreuzung zum Yosemite Valley. Alles kann man nicht haben, und so verzichten wir schweren Herzens auf einen Wasserfall-Wanderung - na ja, Wasserfälle haben wir in der Schweiz ja genug... Wir fahren in Richtung Crane Flat, wo wir uns auf dem dortigen Campground abmelden (in einem Anflug von Schlauheit habe ich sowohl hier als auch auf Tuloumne Meadows reserviert). Danach gehts weiter auf die Tioga Road.
Und definitiv, diese hält, was sie versprochen hat. Vor zwanzig Jahren war ich hier schon mal entlang gefahren, und die Ausblicke sind noch schöner als in meiner Erinnerung - ok, das Wetter ist nicht optimal, genau nach unserem Halt beim Olmstead Point beginnt es zu regnen, allerdings nur 20 Minuten lang und nicht allzu stark.
Am Tenaya Lake noch ein letzter Stopp...
... und um 17.30 haben wir den Campground Tuloumne Meadows erreicht. Irgendwie verstehen die beiden Ranger beim Eingang nicht so wahnsinnig Spass, denn sie weisen uns und unseren grossen Schiffen Plätze ganz hinten auf dem Ground zu, und bis dort hinten ist es eine Schrittempo-Fahrt durch Schlaglöcher und Tümpelchen, die mich fast den letzten Nerv kostet.
Fast? Na ja, der Platz ist ja eigentlich super zwischen den Bäumen gelegen. Wir sind sehr nahe am Ranger's Campfire, und die liebe und nette Rangerin singt mit kleinen Kids tausende von Liedern und räuchert uns ein, während wir versuchen, für uns ein Rindssteak zu grillieren. Und auf diesem Platz müssen wir das einzige Mal gegen die Mücken kapitulieren - selbst das Wundermittel hilft nicht mehr 100pro.
Heutige Distanz: 116 Meilen