usa-reise.de Forum

Autor Thema: Der Winter der ein Sommer war - Breckenridge 2012  (Gelesen 12530 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

playmaker11

  • Diamond Member
  • *****
  • Beiträge: 9.941
Der Winter der ein Sommer war - Breckenridge 2012
« am: 22.05.2012, 23:39 Uhr »
Reisezeit: 23.03.2012 - 06.04.2012
Reiseziel: Breckenridge, Colorado
Unterkunft: Mountain Thunder Lodge, Breckenridge


Zu den Skigebieten möchte ich auf meine alten berichte verweisen:
http://forum.usa-reise.de/index.php?topic=44836.0
http://forum.usa-reise.de/index.php?topic=45797.0
http://forum.usa-reise.de/index.php?topic=52132.0

1. Tag, 23.03.2012, Anreise
In diesem Jahr habe ich aufgepaßt, oder besser letztes, denn den Flug haben wir bereit im Juni 2011 gebucht. Nachdem wir letzte Jahr fast 3 Stunden in FRA gewartet hatten (blöden Flug von HAJ --> FRA gebucht), müssen wir dieses Jahr erst um 09:45 Uhr ex HAJ fliegen.
Doch es kam alles ganz anders, hier ist die Geschichte:
Um 06:10 Uhr klingelt der Wecker. Mein Vater ist pünktlich, so daß wir gegen  06:45 Uhr wegkommen zum Flughafen. Bis dato noch alles perfekt, aber es geht schon los.
Nebel liegt überall, teilweise weniger als 100m Sicht. Die Fahrerei geht zwar noch, zerrt aber schon ein bißchen an der Nerven, wenn man so Kolonne nach Hannover fährt. Und dann kommt auch im Radio die Meldung, daß die A2 dicht ist. Naja mal sehen, wir nehmen ja den Schnellweg... Doch kurz vor Hannover, kommt die Meldung, daß auch der dicht ist. Also doch A2, weil dort nur noch zähfließender Verkehr angesagt ist. Bis wir allerdings da sind geht ab Lahe schon nix mehr. Also schnell noch raus. Aber das bringt auch nicht viel. Es sind hunderte Pendler auf dem Weg zur Arbeit - doch nicht so schlau der spätere Flug.
Also stehen wir uns durch Lahe, Bothfeld und Langenhagen, wir kommen 30 Minuten später an als geplant, aber wir haben ja noch 90 Minuten.
Also erst beim Businesschalter nach einem Upgrade (auf Meilen) gefragt: "Nein, das können wir nicht, da müssen Sie rüber zum Ticketschalter."
Dort: "Nein, tut mir leid, nur am Counter, wir können das nicht mehr."  :roll:
Aber immerhin waren die Damen noch sehr nett dort.
Dann angestellt und nochmals gefragt: "Nein, nur noch in FRA. Da geht das, hier können wir das nicht (mehr).".

O.k., also noch schnell nen Kaffee und dann ab durch die Security und ab in den Flieger.

Dort ging es dann richtig zur Sache:
"Meine Damen und Herren. Wir haben einen intensiven Geruch festgestellt - wie Waschmittel. Hat jemand so etwas mit an Bord gebracht ?"
Niemand meldet sich.
"Der Geruch ist sehr intensiv, aber nur im vorderen Teil der Kabine..."Die Stewardessen betätigten sich derweil als Waschmittelschnüfflerinnen.
"...Wir setzen jetzt zurück und lassen dann mal die Klimaanlage über die Triebwerke laufen. Dann sehen wir weiter."
Und wir stehen, ca 10 Minuten so.
"... Das geht so nicht, der Geruch ist immer noch da, wir müssen feststellen woher er kommt. Wir gehen ans Gate. Bitte alle aussteigen.
Alle steigen aus und warten. Auf mögliche Anschlussflüge angesprochen heißt es: "Kein Problem, das haben wir im Griff, Sie bekommen Bescheid, es geht sicherlich auch gleich los.
Ich meine ja nur, weil da steht ja die LH nach MUC und vielleicht kann man uns da besser umbuchen....
Was ich nicht wußte ist, daß die Definition der LH für "gleich los" 1h 27 Minuten bedeutet und daß "alles im Griff" definiert ist mit: nehmen Sie den letzten Scheißplatz, im allerletzten Scheißflieger, weil wir für Sie uns doch kein Bein ausreißen und vorallem: FRESSE HALTEN !!!.

Jedenfalls kamen wir mit besagten 1:27h dann doch weg. Obwohl es weiter nach Waschmittel roch war der Kapitän dann doch gewillt zu fliegen (ich habe übrigens - außer im Finger - nirgendwo etwas gerochen, nicht am Pltz und niocht vorn beim Einsteigen).
Natürlich war der Flug nach DEN weg. D.h. eigentlich war er noch nicht weg. Wir waren um 12 Uhr im Terminal und der Flieger ging um 12:05 Uhr. Aber bereits auf dem Flug hatte man uns gesagt, daß wir über IAD umgebucht sind.
Was man uns verheimlicht hatte war, daß der Flieger FRA --> IAD um 16:55 Uhr gehen sollte und der Weiterflug um 22:45 Uhr Ortszeit-IAD, d.h. Ankuft in DEN 23:45 Uhr statt 15 Uhr.
Das erfuhren wir erst beim großen Azubitag am Schalter im Terminal, wo wir ja hin mußten um unser Ticket abzuholen. 5 Azubis in der Reihe, die Ausbilder dahinter und wir davor, 280 Puls.... Mehr brauche ich ja nicht zu sagen.
... Nein, eine andere Verbindung gibt es nicht, es gibt überhaupt keine Flieger mehr in die USA, die sind alle weg, es ist dafür zu spät... Glatt gelogen, es gab noch eine Menge Flieger in die USA.
Nein, es gibt noch einen nach JFK, aber dafür gibts keinen Anschluß mehr nach DEN. Und den über YVC (Calgary) können wir nicht buchen, warum weiß ich leider nicht. /i] Wahrscheinlich, weil er 2 Stzunden früher da gewesen wäre und man uns diesen Triumph nicht gönnen wollte....

Also haben wir uns erstmal raus begeben, nen Kaffee geholt und gewartet. Dann fiel mir schließlich ein, daß wir nochmal draußen nachfragen können. Aber die gleiche Leier, na gut, bei 2 Anfragen, beim 2. Schalter gabs wenigsten einen 10,- EUR Gutschein. Das reichte immerhin um 2 Brötchen und 2 Cola zu kaufen, die 0,40 EUR Rest habe ich dem Personal geschenkt (Man sind das Preise, allein deswegen brauchte man eigentlich Anspruch auf mind 50,- EUR).

So haben wir unsere (nicht mehr ganz) 5 Stunden Wartezeit vor dem Terminal in der Sonne verbracht, nachdem wir eingecheckt hatten und uns da auch noch dämliche Fragen anhören mußten: ...Sind Sie Terroristen, wollen Sie die USA in die Luft sprengen ? Na klar, aber sags keinem weiter kleiner Mann *seufz*.

Naja irgendwann saßen wir dann im Flieger und der Horror ging nahtlos weiter:
B-777, Mittelreihe 5er- Bestuhlung und wir sind mitten drin statt nur dabei. Aber wir hatten wenigstens einen Minimonitor, bei dem ich erst dachte, daß da jemand sein uraltes Handy hätte stecken lassen - erinnerte so ein wenig an die Nokia 5110 oder wie die Dinger hießen.


Wie es dann in IAD weiter ging und ob wir jemals ankamen, erfahrt Ihr morgen, denn ich mache jetzt erstmal bubu, mein Chef braucht mich morgen ab 06:30 Uhr wieder.
No retreat, no surrender !

Kirkesgaard

  • Silver Member
  • *****
  • Beiträge: 698
Re: Der Winter der ein Sommer war - Breckenridge 2012
« Antwort #1 am: 23.05.2012, 08:18 Uhr »
oh, fängt ja mal sehr spannend an ... man hat schon sehr viel Spass beim Fliegen. Und das Bodenpersonal ist auch sehr unterschiedlich freundlich und kompetent. Ich hab hab auch schon mehrfach meine Zeit vorm Schalter verbracht und den "Fachkräften" mögliche Routen zugeflüstert zum umbuchen ... (Es: der Flug nach Dallas ist weg, aber wir könnten sie nach Boston fliegen. Ich: Hm, wie wärs denn mit Houston. Sie: Oh, auch ne gute Idee, machen wir das ...)

jodelkatze

  • Bronze Member
  • *****
  • Beiträge: 351
Re: Der Winter der ein Sommer war - Breckenridge 2012
« Antwort #2 am: 23.05.2012, 09:44 Uhr »
Skiberichte liest man ja nicht so oft hier, also muss ich unbedingt mitkommen! :D

Die Stewardessen betätigten sich derweil als Waschmittelschnüfflerinnen.

Auch wenn ihr das in dem Moment sicher nicht so lustig fandet, muss ich sagen dass ich doch gut gelacht habe bei dem Gedanken!  :lol: :lol: :lol:

NähkreisSteffi

  • Gold Member
  • *****
  • Beiträge: 1.436
Re: Der Winter der ein Sommer war - Breckenridge 2012
« Antwort #3 am: 23.05.2012, 12:03 Uhr »
Das geht ja gut los.

Ich bin dabei.

Viele Grüße

Steffi

scoutgirl

  • Gold Member
  • *****
  • Beiträge: 1.359
Re: Der Winter der ein Sommer war - Breckenridge 2012
« Antwort #4 am: 23.05.2012, 22:16 Uhr »
Schnalle meine Skier auch noch mit an... Die Pistenplaene fuer Breck, Vail und Keystone hab ich ja noch griffbereit :-)
USA: ME NH VT NY FL MI NJ NY CO MT WY NV CA AZ UT WA AL GA
CAN: ON QC AB BC

playmaker11

  • Diamond Member
  • *****
  • Beiträge: 9.941
Re: Der Winter der ein Sommer war - Breckenridge 2012
« Antwort #5 am: 23.05.2012, 22:37 Uhr »
immer noch 1. Tag, immer noch ist der 23.03.2012 - es ist DER LÄNGSTE TAG

In IAD landeten wir gegen 21 Uhr.
Bereits im Flieger wurde gesagt, daß man noch nicht genau sagen könne, in welchem Terminal wir ankommen. Es gäbe 2 int. Terminals, wobei eines um 21 Uhr schließen würde.
das war dann auch tatsächlich unseres.
Die Immigration ging mal schnell, der Officer war nett und wollte wohl auch nach Hause, also keine Fragen, einfach durch und gut war.
Dann wenden wir uns Band 2 zu, dort sollen die Koffer kommen. Das Band läuft und läuft, kein Koffer kommt…. Schließlich wird angeschlagen, daß die Koffer auf Band 1 kommen, wo zeitgleich eine Maschine aus Cancun abgefertigt wird.
Also alle rüber (erinnert ein wenig an die alte Werbung der Bahn – war die von der Bahn ?). Da kamen dann auch offensichtlich Gepäckstücke aus der Maschine aus FRAU – nur leider nicht unsere !! Nicht eines der 4 Stücke !
In dem Moment kommt ein Mitarbeiter aus einer Nebentür, ich ihn gleich angehauen. Der war super nett und ist nochmals losgegangen. Kam aber wieder und schüttelte nur den Kopf – sorry die FRAU- Maschine ist komplett ausgeladen – nix mehr da.
Reife Leistung, wenn man bedenkt, daß die in FRAU 5 Stunden Zeit zum Verladen hatten….
Nein, nicht schon wieder, nicht schon wieder in IAD (wie im Sommer 2007 als der Koffer meiner Freundin 3 Tage gebraucht hat) !
Also rüber zum Baggage- Claim. Dort erfuhren wir ein Beispiel der viel gerühmten amerikanischen Freundlichkeit:
3 Damen hinter dem Tresen, die nur mit sich beschäftigt sind. Ist ja auch gleich Feierabend, warum soll man sich um die 5 Dödel kümmern die händeringend nach ihrem Gepäck suchen ??!!
Da ich ohnehin die 180 schon seit Stunden überschritten hatte, bin ich gleich ohne Aufforderung an den Tresen und hab die Mädels „angebaggert“.
Dann bequemte sich mal eine ein Klemmbrett zu nehmen und die ungefähr 734-stellige Gepäcknummer dort einzutragen – zusammen mit unserem Namen, Datum usw.. Ach so und ich dachte, der Strichcode ist zum auslesen da und man kann sehen, wo die Dinger das letzte Mal gescannt wurden. Aber wahrscheinlich war die olle Tulpe mit dem modernen Handscanner der dort lag vollkommen überfordert.
Zwischenzeitlich wurde geschwatzt.
Und auch die anderen hatten sich nun an die Theke begeben und wollten das mit dem fehlenden Gepäck regeln.
Aber die 3 Damen vom Grill schwatzten lieber weiter, nahmen sich gegenseitig das Klemmbrett weg (es gab wohl nur eines) um wechselseitig die verschiedenen Gepäckstücke dort einzutragen.
Dann nahm man sich das Telefon und telefonierte hinter dem Gepäck her (mich wunderte schon, daß man keine Rauchzeichen gab, aber meine Frau wies mich darauf hin, daß es keine Indianer waren, was ich natürlich sofort eingesehen habe).
Wir durften natürlich keinesfalls vor der Theke stehen bleiben. Nein, ab in die Ecke ! Zur Seite getreten und wehe hier bewegt sich einer aus der Ecke weg.
Stunden später – der Immigrationbereich war schon dunkel, die Officers schon aus dem Terminal entschwunden – kam die Info, daß die Sachen in einem anderen Terminal sind, aber immerhin in IAD. Kommen gleich….
Wiederum Stunden später – ich sah mich schon im Lincoln Memorial schlafen – kam der freundliche Gepäckmann vorbei und fragte nach was denn nun sei. Wir habe es ihm erklärt und er ging los und versprach sich zu kümmern.
Unmittelbar darauf kamen die Koffer und auch die Skibags an und wir konnte durch den Zoll gehen (ein armer Tropf bekam allerdings keinen Koffer).

Hinter dem Zoll dann die nä. Nummer.
Da stehen zwei Leute die die Koffer auf das Band für die durchgecheckten Passagiere legen sollen, aber auch die haben andere Sachen im Kopf – um sie herum ca. 50 Koffer, das Band läuft, aber die Jungs arbeiten nicht.
Ich denke: selbst ist der Mann und will die Skibags auf das Band legen. Doch in diesem Moment erwachen die beiden aus Ihrer Feierabendstimmung:
„No, no !!!“
Yes, Yes, i need my Bags at DEN, they shouldn´t stay here at IAD,
“Put it right there” in die Schlange der 50 anderen.
“No my flight is in about 50 Minutes”
“You can´t put it on by yourself ! Only by staff !”
Und jetzt zeigt sich der Vorteil wenn man deutsch kann. Ich sag zu meiner Frau (mit den Koffern: „Während wir uns hier unterhalten stellst Du die Sachen hinter denen drauf!“.
Gesagt getan – einwandfrei geklappt und zudem kommt noch ein anderer Mitarbeiter (sah aus wie Cheffe) um die Ecke und nimmt sich gleich auch der Skibags an.

So konnten wir uns sogar noch einen Aufschlag- Starbucks holen um und dann zum Gate zu begeben. 
Dann gehen wir an Bord – der Flieger scheint ja pünktlich zu sein.
Und besonders voll war er auch nicht. Vor uns 9 Reihen mit 2 Leuten auf 3 Sitzen, hinter uns 1 Reihe mit 1 Person, 1 mit 2 Personen und nur einen Reihe besetzt. Auf der anderen Seite ein ähnliches Bild.
Alle Leute sitzen schon offensichtlich, aber es geht noch nicht los. Wir warten….
Ach komm, ich setz mich schon mal einen rüber, dann können wir uns ein bisschen lang machen und ggf. schlummern.
Doch: drauf geschissen ! Ein einziger Mann steigt noch ein und rate Mal auf welchen Platz er will…. Aber warum sollte denn auch mal was klappen.
Zu allem Überfluß riecht er nach Asiatenfood- was ich auf den Tod nicht leiden kann und mehr als 3 Mal schlucken muß um nicht in seinen Koffer zu k****n in dem er hektisch rumwühlt.
Dann geht’s auch los. Kaum sind die Anschnallzeichen erloschen, springt der Vogel schon wieder auf und nimmt sich seinen Rucksack vor um mit komplett hektischen Bewegungen darin rumzuwühlen.
Ich schwöre, hätte der noch 1 Minute weiter gemacht, hätte ich ihn k.o. geschlagen.

Das Gewitter was dann kam war schön anzusehen, aber es hat heftig gerüttelt. Doch letztlich bin ich irgendwann eingeschlafen – total kaputt.

In DEN ging dann mal alles glatt – sieht man mal davon ab, daß das Gepäck so ziemlich als letztes kam und wir deswegen 2 Shuttles zur Mietwagenstation verpassten, der 2. fuhr uns direkt vor der Nase weg.

An der Station die nächste Überrraschung, es ist weit nach Mitternacht, aber 3 Schalter sind besetzt und es stehen auch 3 Leute am Schalter und 1 in der Schlange  :shock:. Und eine war noch mit uns im Bus. Aber die hat gleich an meinem Blick erkannt, daß sie sich besser hinter mir anstellt.
Leider gibts auch kein Popcorn und keinen Kaffee mehr :?.
O.k. gewartet und eine nette Angestellte gehabt, die sich 1000 Mal entschuldigte, daß der PC so langsam sei.

Draußen in der Choice Line war auch nicht mehr viel los: ein Hyundai, ein Kia Sorento ein Dodge Journey und noch ein paar andere uninteressante Wangen. Da nur der Hyundai einen USB- Port hatte, haben wir uns für den entschieden.
Und ab ging es auf die Straße - mittlerweile war es nach 1 Uhr nachts, unser Tag dauerte jetzt schon 26 Stunden.

O.k. einen Vorteil hatte die Zeit aber wenigstens. Es war nichts los auf der I-70. Selbst Downtown nicht, überall blitzsauber durchgekommen.
In Evergrenn fahren wir nochmal ab von der Interstate. Jetzt kommts auch nicht mehr darauf an, jetzt wird noch eingekauft !!
Meine Frau verzieht die Schnute und merkt an, daß der Laden doch zu hatte, aber natürlich hatte ich vorher nachgesehen . open 24h der Wal-Mart.
Also Ich, meine Frau und 7 Angestellte um 2 Uhr in der Nacht am einkaufen.... Da hat man aber zu Hause noch was zu erzählen.
Dann gehts weiter hoch nach Breck.

In der Mountain Thunder Lodge (MTL) treffen wir diesmal nicht auf Bryce unseren Front-Desk- Man. Ein anderer Junge checkt uns ein - auf Wunsch ins Building 1.
Wir räumen schnell die Sachen aus dem Auto (auch ein Vorteil, kein Schwein benutzt den Lift und wir haben auch so einen Kofferkuli zur Verfügung), schnell noch unter die Dusche, Zähne geputzt und um 4 Uhr liegen wir im Bett.
Der Tag dauerte insg. 29 Stunden.
No retreat, no surrender !

playmaker11

  • Diamond Member
  • *****
  • Beiträge: 9.941
Re: Der Winter der ein Sommer war - Breckenridge 2012
« Antwort #6 am: 23.05.2012, 23:01 Uhr »
2. Tag, 24.03.2012, Breckenridge, 69,8 Pistenkilometer
Um 8 Uhr stehen wir auf. 1/2 Stunde länger schlafen haben wir uns gegönnt.
Der Blick aus dem Fenster verheißt Sonne, blauen Himmel und nichts Gutes !!
Kaum Schnee, nur noch Reste!!  :shock: :(. Man war ja eigentlich durch das Internet vorbereitet, aber darauf ??!!!

Naja, wir nehmen uns ein paar Kekse und einen Kaffee und machen uns fertig. So gestärkt gehen wir übner die Straße zur Connect Gondola und fahren mit ihr hoch zum Peak 7.
Unterwegs werden die Gesichter immer länger. Hier die Impressionen :

Blick vom Balkon auf den Pool


Blick auf die Stadt

Vor lauter Enttäuschtheit vergessen wir sogar die Kamera, so daß wir keine Eindrücke vom ersten Tag haben.
Ich kanns daher nur in Worte fassen (versuchen): KEIN SCHNEE !!!
Nur weiße Bänder in der Landschaft, selbst die Bowls sind teilweise sehr braun.

Wir beginnen auf Peak 7.
Monte Christo läßt sich noch gut fahren, Auch Wirepatch, Lincoln Meadows und Angles Rest sind gut präpariert, aber bretthart. Man kann also schon erkennen wohin das Ganze geht: tagsüber Sulz, nachts Frost. Lediglich Swan City und Fort Mary B zeigen schon große braune Flecken.

Auch Peak 8 ist o.k. Sogar Dukes Run ist präpariert, was wir - zusammen mit dem North Star gleich ausnutzen. Doch hier wird es dann schon weich und sulzig. Wir nehmen die T-bar - ein wenig weiter hoch und es wird besser - reden wir uns ein. Schon beim liften sehen wir ein, daß das Wunschdenken ist. Der Zaun rechts neben dem Lift, letztes Jahr noch komplett weg, guckt vollkommen raus !! :shock:
Und entsprechend präsentiert sich auch meine Lieblingspiste Pika, die dieses Jahr gar nicht meine Lieblingspiste werden solte: nur zwei Raupenspuren breit und daneben viele Steine, im unteren Bereich auch sogar Gras.

Mittagspause ist an der 10 Mile - Station angesagt. Hier wenigstens eine positive Überraschung, die Fountain-Soda gibts for free refil !

Jetzt liegt die Temperatur bei rd. 50°F, der Schnee ist sulzig und wir fahren am Peak 10.
Die schwierigen Pisten dort, zusammen mit dem schweren Schnee, dem wenigen Schlaf und dem Flug/ Jetlag machen es nicht gerade zu einem Vergnügen. Wenn man die Cimarron runter fährt muß man auf dem kurzen Ziehweg sogar höllisch aufpassen, dort besteht der Schnee eigentlich nur noch aus Wasser und Steinen.

Wir schaukeln zurück auf Peak 9 und fahren dort am C-Lift. Dies ist zwar ein alter Lift, aber er ist immer leer und bedient die schönsten Pisten dort. American, Pearless und Gold Kind sind super zu fahren, auch wenn der Schnee schwer ist. Hier sind keine Buckel, keine Steine oder gar Gras !

Gegen 15 Uhr reicht es uns dann aber auch, wir fahren mit dem Super- Connect rüber auf den Peak 8 und via 4 O´Clock Run runter.
Dort die nächste Überraschung, direkt vor dem Hoteleingang ist Schluß mit Piste, lediglich ein schmaler Streifen ganz rechts ist noch schneebedeckt.


Da wir ohnehin einige Sachen bewußt nicht mitgenommen haben, fahren wir gleich heute in die Outlets in Silverthorne, natürlich nicht ohne den obligatorischen Starbucks  :kaffee:.

Für den Abend brinbgen wir uns eine Pizza mit, die wir bei uns im Ofen machen.
Im Fernsehen läuft Basketball und Eishockey, aber wir können die Augen kaum offen halten, um 20 Uhr sind wir verschwunden.
No retreat, no surrender !

playmaker11

  • Diamond Member
  • *****
  • Beiträge: 9.941
Re: Der Winter der ein Sommer war - Breckenridge 2012
« Antwort #7 am: 24.05.2012, 22:39 Uhr »
3. Tag, 25.03.2012, Vail, 74,2 Pistenkilometer
In der Nacht schlägt er zu der Jetlag, oder ist es eher die trockene Luft. Jedenfalls wache ich zig Mal auf - aufs Klo, trinken, umdrehen, wieder trinken, Nase schneuzen - nervig !
Um 07:15 Uhr ist die Nacht dann zu Ende.
Wir packen die Skier ein nund besteigen unseren Hyundai.
Der liefert uns erstmal am Safeway in Frisco ab, wo wir uns mit unserem Frühstück verpflegen - Donuts und einen Caramel Macciato von Starbucks.


Blick vom Safeway- Parkplatz auf Breck

Auch in Vail liegt nicht mehr Schnee, das war schon auf der Fahrt über den Vail- Paß zu sehen.
Wir beginnen an der Vista Bahn. Die Abfahrten hier sehen eigentlich noch ganz gut aus. Weiter hinauf gehts mit dem Mountain Top-Express.
Hier schon die erste (negative) Überraschung: die kurze Abfahrt auf den Ziehweg hinunter ist nicht gemacht. Buckel reiht sich an Buckel und dazwischen auch imemr wieder Steine und Gras. Das kann ja heiter werden... :(
Doch dann eine positive Überraschung: Northstar ist gegroomt und wartet mit einer tollen Piste auf. Die nehmen wir daher gleich 3x hintereinander, bevor wir auch die benachbarte Northwoods nehmen.
Doch schon hier beginnt der Schnee weich zu werden.
Also erstmal weiter zum Sourdough - Express. Die Pisten hier sind (bis auf ein kleines Stück unter dem Lift) noch absolut Top, insb. Sourdough und Boomer sind prima und machen richtig Spaß, weshalb wir sie auch mehrfach fahren, zumal die BackBowls und das Blue Sky Basin noch dicht sind.

Erst gegen 11 Uhr wird hinten geöffnet - viel zu spät. Der Schnee ist weich, da gerade in das große Basin die Sonne voll reinknallt.
Die Poppyfields West sieht zwar am Anfang noch ganz gut aus, aber schon nach dem ersten Absatz beginnen die braunen Stellen. Das wird dann richtig schlecht, sobald man nach unten gelangt, wo die Abfahrten alle zusammenlaufenb und zum Orient - Express gehen. Hier ist nur noch ein Schneeband (was aber aufgrund der braunen Farbe erst gar nicht nmach Schnee aussah), ca. 1,50m breit. Wir fahren daher gleich weiter zum Skyline- Express.
Auch hier siehts nicht besser aus. Encore und Divide gehen zwar hier unten, aber oben auf dem Grad ist absolut kein Schnee.


Blick auf den Grad am Skyline Express

Auch die Abfahrten runter zum Earl´s (Express) sind dicht.
Man kann von Bell´s Camp nur über die Cloud 9 wieder zurück fahren.
Leider ist auch Pete´s Express zu - nur ein Liftmuckelö liegt in einem Liegestuhl davor in der Sonne. Also fahren wir gleich wieder über den Tea Cup- Express hoch.

Mittlerweile ist es Mittag. Zeit für ein kurzes Päuschen an der Two-Elk- Lodge.


Sourdough Express von der Two-Elk-Lodge


Two-Elk-Lodge

Danach nehmen wir uns nochmal die Abfahrten am Sourdough Express vor und fahren weiter zum Nothwood- Express. Hier liften wir mit 2 Guides, der eine spricht hervorragend deutsch (lebte länger in AUT). Es beginnt eine anregende Unterhaltung, über skifahren in den USA und Europa und natürlich über das warme Wetter und den wenigen Schnee und die Verhältnisse in den Alpen. Als wir den Lift verlassen sagt der eine  :wink:: There is no global warming - ask Schorsch Doubleju.

Wir schwenken rechts zur Riva Ridge, diese ist (wahrscheinlich aus lauter Verzweifelung) gegroomt. Trotz der 55°F läßt sie sich noch ganz gut fahren, auch wenn im unteren Teil schon sehr viel Wasser auf dem Ziehweg ist.


Riva Ridge kurz vor der Tourist Trap

Wir nutzen die Gelegenheit und nehmen den Riva Bahn Express. Doch auch hier ist wenig zu machen, einzig die Übungshänge sind noch sehr gut, die sind aber auch abgesperrt, obwohl doch Lindsey die Saison beendet hat  8).

Wir versuchen´s nochmal am Avanti- Express, d.h. fahren wieder hoch. Außer daß wir wegen unserer Jacken feundlich angesprochen wurden (ich glaub der hätte die Jacke auch für 500$ gekauft), war aber nicht viel los. Die Bowl zu, die anderen Pisten nicht besser als drüben. Also wieder runter.

Ein Blick auf die Uhr verrät, daß es schon 15:30 Uhr ist. Wir fahren ab und gehen zum Auto, wobei wir dermaßen schwitzen, daß mit das Wasser wie bei einer sommerlichen (Rad) Bergfahrt vom Kopf läuft.

Auf dem Rückweg halten wir nicht in Frisco. Das Wetter ist so super, daß wir eine joggen wollen. Der Radweg am Bach/ Fluß ist fast schneefrei. Das nutzen wir aus um nochmal 6 Km zu machen.
Nach der Rückkehr ins Hotel gehts in den Hot-Tub und vor den Fernseher. Oklahoma City Thunder vs. Miami Heat verspricht ein Kracher zu werden.
Mit unserem Abendbrot (Jogurt und Früchte) auf den Knien gucken wir in den Flat- TV. Allerdings nicht lange, die Augen werden kleiner und kleiner. In der Halbzeit gehen wir ins Bett: "Wir könne ja da noch ein bißchen gucken !"
Denkste Puppe - kaum hingelegt, schon eingeschlafen. Das 2. Spiel der Lakers vs. Grizzleys sehen wir schon nicht mehr.
No retreat, no surrender !

playmaker11

  • Diamond Member
  • *****
  • Beiträge: 9.941
Re: Der Winter der ein Sommer war - Breckenridge 2012
« Antwort #8 am: 24.05.2012, 22:50 Uhr »
Ein paar Vergleichsfotos:
Der Pool:
2010 - und da war schon wenig Schnee


und 2011



Blue Sky Basin
2010


2011



Two-Elk-Lodge
2010


2012

No retreat, no surrender !

playmaker11

  • Diamond Member
  • *****
  • Beiträge: 9.941
Re: Der Winter der ein Sommer war - Breckenridge 2012
« Antwort #9 am: 29.05.2012, 12:13 Uhr »
So, nach einer kurzen Eventreise nach Köln (die letztlich aber doch keine war) gehts jetzt weiter....
No retreat, no surrender !

playmaker11

  • Diamond Member
  • *****
  • Beiträge: 9.941
Re: Der Winter der ein Sommer war - Breckenridge 2012
« Antwort #10 am: 29.05.2012, 12:24 Uhr »
4. Tag, 26.03.2012, Keystone, 88,2 Pistenkilometer
Heute planen wir Keystone zu besuchen. Dazu klkingelt um 07:30 Uhr der Wecker.
Wir machen uns fertig und fahren über die Swan- Mountain- Road los. Hier kommt uns bereiuts ein Rennradfahrer entgegen. Der neue Radweg oben am Swan Mountain ist sogar zu großenteil frei, lediglich ein kleines Stück rüber nach Keystone scheint noch unter Schnee zu liegen.

In Keystone fahren wir mit der Gondel hoch und nehmen erstmal die Norhänge am Dercum Mountain unter die Bretter. Diese sind wirklich noch erstaunlkich gut, auch wenn Wild - Irish und einige andere uim Bereich des Montezuma- Expresses einige braune Stellen aufweisen. Richtig gut ist sogar der frisch präparierte Frenchman.
Da wir hier bereits einiges an Zeit verbringen bewegen wir uns erst gegen in Richtung Peru- Express. Die dortige Abfahrt (Go-Devil/ Richter/ Lower-Go-Devil) ist in einem Top- Zustand und immer noch hart. Wir fahren sie gleich mehrfach.

Erst gegen 12:30 Uhr fahren wir über den Diamond Back rüber zum North Peak. Der Diamond Back ist zwar (neben Mozart) nur noch eines von 2 weißen Bändern an diesem Südhang, aber man hat weder Steine noch Gras drin.

Wir schaukeln gleich weiter zum Outback, stehen aber vor stehenden Lift - closed due to high winds. Schade !
Wir machen erstmal Pause in der Outpost. Leider bessert sich das Wetter nicht (was heißt Wetter - die Sonne strahl am Himmel), auch die Lifte am North- Peak sind jetzt zu.
Also bleibt uns nur die Nordflanke des Dercum- Mountain (der Richter ist immer noch in einem Top-Zustand).
Und gegen 15:15 Uhr beenden wir diesen Skitag.

Auf dem Rückweg fahren wir über Frisco, wo wir noch kurz einkaufen. Dann gehts in den Fitnessraum und den Hot Tub, Abends gibts das Hockeyspiel aus Denver: Avs vs. Sharks.

Das Ende schaffen wir aber nur unter erheblichen Anstrengungen - man diese Müdigkeit.
No retreat, no surrender !

playmaker11

  • Diamond Member
  • *****
  • Beiträge: 9.941
Re: Der Winter der ein Sommer war - Breckenridge 2012
« Antwort #11 am: 29.05.2012, 12:33 Uhr »
Eindrücke aus Keystone von diesem Tag:

Blick vom Dercum Mountain auf das Dillon Reservoir


Blick vom Dercum Mountain auf Breckenridge


ähnlich 2009


Parkplatz 2012


ähnlicher Blick 2010


Blick vom Parkplatz auf den Peru Express


River- Run Gondola vom Parkplatz


dto.


Lower-Go-Devil auf Keystone
No retreat, no surrender !

KarinaNYC

  • Platin Member
  • *****
  • Beiträge: 2.460
Re: Der Winter der ein Sommer war - Breckenridge 2012
« Antwort #12 am: 29.05.2012, 12:50 Uhr »
Ach herrje, eure Anreise.........  :zuberge: :zuberge: :zuberge: :hilfe:

ronnih

  • Newbie
  • *
  • Beiträge: 6
Re: Der Winter der ein Sommer war - Breckenridge 2012
« Antwort #13 am: 29.05.2012, 14:31 Uhr »
Das hat man ja immer so an Rande mitbekommen, dass der Winter in weiten Teilen der USA nicht wirklich winterlich war. Aber dafür waren April und Mai zeitweise recht kühl, oder?

playmaker11

  • Diamond Member
  • *****
  • Beiträge: 9.941
Re: Der Winter der ein Sommer war - Breckenridge 2012
« Antwort #14 am: 31.05.2012, 18:17 Uhr »
5. Tag, 27.03.2012, Breckenridge, 97,7 Pistenkilometer
Und täglich grüßt ads Murmeltier....
Als um 07:45 Uhr der Wecker klingelt, braucht man gar nicht nach draußen zu schauen um zu wissen, wie das Wetter so ist. Die Sonne strahlt schon durch die Ritzen der Jalousie herein. Der Himmel ist natürlich auch blau.

Der Tag heute ist schnell erzählt.
Wir fangen auf Peak 7 an,


Auffahrt zum Peak 7


Blick auf den Peak 8 mit dem T-Bar und dem Imperial


Top of Peak 7


Im Hintergrund die Pisten von Keystone


Blick vom Peak 7 auf den Highway 9 - Richtung Frisco


Peak 7- Bowl

bevor wir gegen 10:30 Uhr auf Peak 8 wechseln.


Blick vom Top of T-Bar auf Base Peak 8


Breck vom T-Bar aus


Nochmals Breck (weiter südlich) vom T-Bar.
Der Zaun war letztes Jahr so gut wie im Schnee versunken.



Blick aufs Dillon- Reservoir


Im Hintergrund das Dillon- Reservoir, Vordergrund: Colorado Super Chair

Da es heute sehr voll ist (Colorado und Rocky Mountain- Super Chair sind gut gefüllt), fahren wir schnell weiter auf Peak 9, wo wir uns an unseren Lieblingsabfahrten "American" und "Gold-King" vergnügen (soweit man das bei den Bedingung kann). Leider geht der C- Lift nicht mehr und wir müssen immer über den Mercury-Super Chir fahren oder sogar noch weiter runter zum Beaver Run.


Im Vordergrund das Beaver Run Resort

Gegen 13 Uhr mache´n wir Pause an der 10-Mile-Station.




Pause

Nachmittags geht dann ertsmal auf den Peak 10 und wieder zurück zum Peak 9, wo wir nochmals American und vorallem Sundown fahren.


Sundown mit Beaver-Run-Super-Chair

Abends gab es eine frische Pizza aus dem Supermarkt

und natürlich das übliche Sportprogramm im Fernsehen.
Um 21 Uhr schlummern wir dann ein.....
No retreat, no surrender !