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Autor Thema: From East to West: Südstaaten, Westküste, Nationalparks im August 2012  (Gelesen 23336 mal)

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vanbasten

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Hallo liebes Forum,

nach langem Zögern habe auch ich mich (als bisher stiller Leser) dazu durchgerungen einen Reisebericht von unserer diesjährigen 4-Wochen USA-Rundreise zu schreiben, weil wir bei unseren Reisevorbereitungen stark profitiert haben von anderen Reiseberichten hier im Forum mit den vielen Erfahrungen und Tipps. Schließlich waren wir blutige Anfänger in USA-Reisen! :?

Vorab schon mal die grobe Route bzw. Reiseabschnitte damit ihr seht, was auf euch zukommt:

Südstaaten (GA, TN, NC, SC):
Atlanta – Smokey Mountains – Blue Ridge Parkway – Ostküste – Charleston – Savannah – Atlanta

Westküste (CA):
San Francisco – Highway No. 1 – Los Angeles – San Diego

Nationalparks (CA, AZ, UT, NV):
Palm Springs – Joshua Tree NP – Route 66 – Sunset Crater NM - Wupatki NM – Grand Canyon NP (North Rim) – Zion NP – Valley of Fire SP

und der Abschluss: Big Cities (NV, NY):
Las Vegas und New York

Ich hoffe, das Programm gefällt euch und es weckt euer Interesse uns auf dieser abwechslungsreichen Ost-West-Ost Reise zu begleiten.
Da dies mein erster Reisebericht in einem Forum ist, bitte ich euch darum mir offen zu schreiben, wenn die Schilderungen zu langatmig oder für die Forumwelt nicht interessant sind. Bitte auch gleich melden, wenn es zu viele Bilder werden.
Andererseits hoffe ich, dass kommende Rookies auch von unseren Erfahrungen profitieren können, denn gute Erfahrungen kann man ja übernehmen und die schlechten am besten gleich umschiffen, oder? Das habe ich zumindest für uns versucht!

Viele Grüsse
Marco

Angie

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Hallo Marco,


als erster Beitrag als gemeldet User (herzlich willkommen an dieser Stelle :winke:) gleich ein Reisebericht - das gefällt mir :D :daumen:
Ich habe deinen Reisebericht in unsere Rubrik Von Coast to Coast eingetragen. Sollte er dir jedoch in einer anderen Rubrik besser gefallen, schreibe mir bitte eine kurze PN, ok?


LG, Angie
Viele Grüße,
Angie

Angie's Dreams  Reiseberichte, Trails auf Hawai'i, Infos über Hawai'i, Video, Auswandern nach Gran Canaria u.v.m.

vanbasten

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Hallo Angie,

danke für die nette Begrüssung.
Die Rubrik passt doch sehr gut, denn wir haben (zumindest) unseren grossen Zeh sowohl in den Atlantik als auch in den Pazifik gehalten.

Also, nun geht es auch schon los! :guckstdu:

Gruss
Marco

vanbasten

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Unsere Planung begann bereits im Spätsommer 2011, denn wir (das sind meine Frau und ich, sowie unsere beiden Söhne - 13 und 17 Jahre) wollten als Familie die schönen Seiten Nordamerikas entdecken, solange die Kinder noch mit uns in Urlaub fahren möchten.

Da wir sozusagen noch Rookies sind (ich selbst war zwar 2008 schon mal für einen Business Trip in NC), haben wir uns die ersten Tipps und Anregungen in einem für Amerika spezialisierten Reisebüro bei uns in der Nähe geholt.

Die Interessen innerhalb der Familie waren ziemlich unterschiedlich: die Jungs New York, meine Frau Indianerkultur und Südstaatenflair à la ‚Vom Winde verweht’, ich Blues & Rock’n’Roll  :gitarre: und alle gemeinsam Kalifornien und Grand Canyon.

So haben wir zunächst unsere Flüge zusammengestellt:
Hinflug Frankfurt - San Francisco und Rückflug Las Vegas - Frankfurt.
Der Hinflug wurde unterbrochen in Atlanta und der Rückflug in New York City. Bei unserem Gabelflug-Angebot von Delta war einer der beiden Inlandflüge umsonst. So sollten alle Wünsche und Interessen berücksichtigt sein.
Wir haben dann noch den Termin und die Dauer festgelegt und die Flüge gleich reserviert.

Über das Reisebüro haben wir außerdem die Hotels in den Hauptdestinationen Atlanta, San Francisco und New York City gebucht. Das war uns sicherer, denn wir hatten einfach keine Ahnung wo man in den großen Städten lagemässig möglichst zentral aber preismässig doch einigermassen vernünftig wohnt. Und genau das haben die Spezialisten dann echt gut hinbekommen!

Zu Hause habe ich dann, wie schon gesagt, im Forum viele Reiseberichte gelesen, Notizen gemacht über sehenswerte Locations und Tipps und aus allen Informationen dann eine Reiseroute zusammengestellt mit Sehenswürdigkeiten, Entfernungskalkulation und Zeitberechnungen. Die Übernachtungsorte habe ich so eingeteilt, dass die Entfernungen mit den Sehenswürdigkeiten machbar und einigermaßen gleichmäßig sind. Das hat auch in der Praxis ganz gut funktioniert: wir waren eigentlich immer nachmittags am Hotel und hatten nur einen richtigen „Fahrtag“.

Da wir in der „Hauptsaison“ reisten, haben wir beschlossen alle Hotels festzulegen und vorzubuchen. Auch hier hat die Sicherheit überwogen und wir wurden nie richtig enttäuscht. Natürlich nimmt man sich Flexibilität, auch das merkten wir ein oder zwei Mal, aber die Vorteile für diese Taktik haben zumindest für unsere Rundreise überwogen.
Ausgesucht haben wir sie entweder nach Erfahrungen im Forum oder nach den Bewertungen bei Tripadvisor. Die beiden Mietwagen habe ich (zugegebenermaßen nach langer Recherche wegen Kosten und versicherungstechnischen Belangen) ebenfalls vorgebucht.

Das soll vorerst als kleine Einleitung genügen. So wisst ihr schon mal wer euch mit auf die große Reise nimmt.
Schnallt euch an, es geht gleich los –wir haben Ende Juli 2012! :urlaub:

Anti

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Ende Juli 2012? Da sind ja noch nicht mal meine Flüge gebucht und meine Reise ist noch mehr als ein Jahr entfernt! Wie doof! Naja, dann fahre ich erst mal von Coast to Coast. Das vertreibt die Wartezeit, sieht Bekanntes wieder und entdeckt Neues. Und ganz nebenbei lernt man noch eine nette Familie kennen. Toll, ich bin dabei im Juli 2012!

Angie

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Ende Juli 2012 - wie praktisch, da sind wir gerade von unserem Hawai'i-Urlaub zurück gekommen und können nun direkt von Coast to Coast fahren :D
Viele Grüße,
Angie

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vanbasten

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Oh-Oh! :ohjeee:
Wollte damit nur andeuten, dass die Rundreise im Juli begann....
Liegt wahrscheinlich daran, dass ich mir bei diesem Sch... Wetter (bei uns Dauerregen, kalt, bäh) den Sommer zurück wünsche!

Freue mich natürlich, dass ihr mit fährt.

Anti

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Hey, war doch ein Spaß! Ich fahre uneingeschränkt gerne bei euch mit. Egal ob 2012 oder 1975. Beides interessant. Und beim Lesen bin ich dann natürlich voll im Sommerfeeling - sofern das Wetter im Reisebericht Sommerwetter ist...  :wink:

Alos: Habe mich in den Sommer 2012 gebeamt und warte ungeduldig auf das Abenteuer USA!

NähkreisSteffi

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Da bin ich schon sehr gespannt, was ihr so alles erlebt habt.

Unsere "Herren" sind jetzt 18+20, studieren beide und wollen, wenn es nach USA geht, immer noch gerne dabei sein!

vanbasten

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Hallo Steffi,

cool, dass eure Jungs noch mit von der Partie sind.
Aber im Nachhinein betrachtet: nach diesem Urlaub wären -glaube ich- auch beide wieder im Flieger um diesen Traum weiterzuleben....

@Angie und Anti: Ich möchte euch nicht weiter auf die Folter spannen -hatte gestern noch kleinere technische Probleme! :(

vanbasten

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ERSTER REISEABSCHNITT: DIE SÜDSTAATEN

Samstag, 28. Juli 2012

Heute sind wir bereits am frühen Morgen um 3:30 Uhr aufgestanden und haben uns gleich reisefertig gemacht. Das Auto war noch nicht gepackt weil wir die Koffer erst vor Abfahrt geschlossen haben. So hat sich dann auch herausgestellt, dass wir ohne Dachträger gar nicht alles ins Auto bekommen. Na super, also im Regen noch schnell den Dachträger montieren! Die Nachbarn waren inzwischen wahrscheinlich alle hellwach. :oops:
Um 4:30 Uhr war aber alles verstaut und los ging es in Richtung Frankfurt. Hoffentlich nichts vergessen! Habt ihr auch immer bei Urlaubsantritt so ein komisches Gefühl, dass noch irgendetwas fehlt?  :kratzen:

Unsere Gepäckstrategie war folgende: Jeder von uns Vieren hatte einen Roll-Koffer bzw. eine Roll–Reisetasche und ein Handgepäck (Rucksack bzw. Tragetasche). So hofften wir, dass alles in den Mietwagen passt, wir in den Hotels nicht zu viel zu schleppen haben werden und schließlich das maximale Gepäckgewicht für die Flüge nicht überschreiten (eine kleine Kofferwaage war natürlich auch dabei). Um es vorweg zu nehmen: die Strategie hat super funktioniert und wir würden es wieder so machen.

Die Fahrt nach Frankfurt war verkehrstechnisch zum Glück reibungslos und staufrei, aber wettermäßig aufregend, denn wir gerieten in Gewitter und starke Regenfälle. Dadurch konnten wir zeitweise nur 60 km/h auf der Autobahn schwimmen, sind aber trotzdem pünktlich am Autohotel angekommen.
Wir hatten uns nach Abwägung verschiedener Möglichkeiten (Zug, Mietwagen) für das Autohotel entschieden, weil es für uns die preiswerteste und flexibelste Lösung war. Die Abwicklung mit Bezahlen, Parken und Shuttletransport zum Terminal war insgesamt recht schnell und wir wurden direkt vor die Halle am Check-in -Schalter am Terminal 2 gebracht.

Dort noch vor dem Check-in bereits unser erste Kontakt mit einem Amerikaner: wir mussten die Reisepässe zeigen und erklären, dass wir unsere Koffer wirklich selbst gepackt haben und wo wir sie gepackt haben. Nach unserem ESTA-Antrag wurden wir auch gefragt.
Nach dem Check-in  haben wir dann erfahren, dass unser Flieger fast eine Stunde Verspätung hat aber die Ankunftszeit bleibt gleich. So kam es dann auch.


 
Der Flug war ruhig, die Verpflegung von Delta genießbar und das Inseat Entertainment-Programm hat uns angenehm unterhalten bis zur Landung in Atlanta.



Man merkt sofort, dass Atlanta der größte Flughafen der Welt ist, denn die Wege sind lang bis zum Gepäckband und weiter bis zur Immigration. Es lief aber alles problemlos ab und schon standen wir an der Haltestelle vom Shuttle-Bus zur Mietwagenstation.

Wir sollten unseren vorbestellten Mietwagen im Domestic-Terminal South bei National abholen. Dort angekommen mussten wir feststellen, dass der Mietwagenschalter kürzlich verlegt wurde in ein separates Gebäude, erreichbar aber mit dem Airport-Train. Also dann eben wieder zurück vor das Gebäude und weiter mit dem Transferzug und schon standen wir im nagelneuen Mietwagengebäude.
Die Formalitäten waren schnell erledigt, noch den Roadside Service Plan abgelehnt und schon ging’s ins Parkhaus nebenan um einen Wagen auszusuchen. Die Wahl war schnell getroffen, da nur noch drei SUV der Intermediate-Kategorie zur Auswahl standen: der braunmetallic Hyundai Santa Fe sollte es sein.

Unser Gepäck passte auf Anhieb gut in den großen Kofferraum (ein bisschen Zweifel hatten wir ja schon), das noch in D ersteigerte US-Navi installiert und los ging es in Richtung Hotel am Peachtree Center in Downtown.

Die Fahrt ging über die Interstate und das Hotel war schnell erreicht. In der Hotelauffahrt war ein derart großer Trubel, so dass wir den Wagen einfach auf die Seite stellten. Die Hotelgarage war offenbar überfüllt, so dass wir den Wagen wegbringen ließen. Als wir in die Hotelhalle eintraten, stockte uns der Atem. Das Marriott Marquis hat mit 47 Etagen die höchste Hotelhalle der USA und ist spektakulär. In der Hotelhalle befinden sich außer der Rezeption ein Starbucks und ein kleiner Lebensmittelmarkt.





Nach der langen Reise hatten wir erstmal Hunger und wir beschlossen uns im Peachtree-Viertel ein Restaurant zu suchen. Das nächst beste das uns zusagte, war Hooters. Das Essen war gut und die Atmosphäre fast noch besser… (ich denke, ihr Männer wisst, was ich meine  :wink:!!). Trotzdem ist unser Jüngster dann irgendwann am Tisch fast eingeschlafen, denn wir waren mittlerweile 24 Stunden wach. Dafür haben wir diese Nacht recht lange geschlafen und dadurch die Zeitverschiebung gut vertragen.

Übernachtung:   Marriott Marquis
100 EUR über unser Reisebüro
      Pros:   top Hotel, zentral, Ausstattung inkl. Kaufladen/Starbucks, schöner Pool
      Cons:   keine
      Note:   1

Yaphi

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Juhuu noch mehr Südstaaten :)
Bin dabei und freue mich auf eure Eindrücke.

vanbasten

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Hallo Yaphi,

auch dir ein herzliches Willkommen an Bord unseres Santa Fe!
Such dir ein lauschiges Plätzchen, es geht gleich weiter.

Gruss
Marco

vanbasten

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Sonntag, 29. Juli 2012

Heute haben wir uns die Olympiastadt von 1996 näher angesehen. Nach einem ausgiebigen und leckerem Frühstück im Metro Cafe (auch im Peachtree-Viertel)



sind wir losspaziert in Richtung Olympiapark und haben Coca-Cola World besichtigt. Ganz schön was los hier, wir fanden uns in einer langen Schlange wieder. Und dann immer diese Taschendurchsucherei mit Scanner-Tunnel wie auf dem Flughafen. Endlich drin!

Hinter dem Eingang wird man empfangen in einem Devotionalienraum wo den Besuchern einige spezielle Werbegegenstände gezeigt werden, unter anderem den aller ersten: eine Coca-Cola Schale.
Danach gab es in einem kleinen Kinoraum eine Trickfilmvorführung à la Coca-Cola Werbefilm und anschließend erfährt man einiges über das Geheimrezept und den Erfinder des Weltgetränkes und man läuft sogar durch einen Teil des Abfüllbetriebes (hinter Glas). Nicht zu vergessen den Tresor wo die Geheimformel anscheinend verschlossen liegt.

 

Später haben wir uns den Olympiapark angesehen und sind dann mit einem Taxi zur Martin Luther King-Gedenkstätte gefahren. Dort kann man ein kleines Museum über den Bekämpfer der Rassentrennung besichtigen. Unter anderem die Kutsche von seinem beeindruckendem Trauerzug.



Ganz in der Nähe befindet sich das Stadtviertel, wo Martin Luther King aufgewachsen ist, mit Geburtshaus, Gedenkstätte mit Grabstätte und die Baptistenkirche, wo er als Kind in den Gottesdienst ging und später selbst predigte.

Zurück im Hotel haben wir den schönen Hotelpool aufgesucht, bei Temperaturen an 40°C eine willkommene Erfrischung. Zu Abend gegessen haben wir bei Max Lager’s, eine gemütliche Brewery wo man sehr gut essen kann.



Übernachtung:   Marriott Marquis
100 EUR über unser Reisebüro
      Pros:   top Hotel, zentral, Ausstattung inkl. Kaufladen/Starbucks, schöner Pool
      Cons:   immer noch keine
      Note:   1

Anti

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Ich habe als Kind in Deutschland mal eine CC-Abfüllanlage besucht. Da war nix hinter Glas - im Gegenteil: Man konnte direkt zuschauen, wo die Leute die Sauberkeit der Flaschen prüfen (damals noch mit den eigenen Augen, Laser etc. gabs nicht) usw. Und natürlich erzählte man uns, dass das Rezept nur 3(?) Leute in den USA kennen und dass sie den Sirup auch von dort bekämen. So geheim sei das alles. Komisch, damals fand ich das alles langweilig. Ich war nur heiß auf die Gratis-Cola im Anschluss der Führung. Als Kind habe ich die nämlich zu Hause nicht bekommen...