Tag 1: Freitag, 17. August 2012Der große Tag war gekommen! Koffer waren gepackt und gewogen, die diversen häuslichen Dienste (Briefkasten, Blumen gießen, Kehrwoche…) waren organisiert.
Aufstehen um halb fünf war Dank der großen Aufregung kein Problem. Als Chauffeur von unserem Wohnort nahe Stuttgart zum Startflughafen in Frankfurt hatte sich mein Vater angeboten und so gings um Punkt 6 Uhr los. Von den gerade mal wieder herrschenden Streiks der deutschen Flugbegleiter waren wir zum Glück als Passagiere der BA nicht betroffen. Von daher war bis zum Abflug um 10.55 Uhr (und auch danach) alles entspannt…
Umsteigen in Heathrow im neuen Terminal 5 in diesen Vogel, der uns an unser Endziel bringen sollte:
Der Flug startete pünktlich und war ereignislos. Leider war das Platzangebot in der 747-Holzklasse ziemlich beengt, so dass es mir trotz meiner nur 1,75 m mit zunehmender Flugdauer immer schwerer fiel, mich auf meinem Mittelsitz zu halten. Also sind wir gegen Ende der 10,5 Stunden häufiger aufgestanden und haben den Blick aus den Fenstern auf Grönland, Kanada und die Rocky Mountains genossen.
Und dann waren wir endlich am Ziel.
Nachdem wir nach planmäßiger Landung um 17 Uhr Pacific Time eine halbe Stunde auf eine freie Parkposition warten mussten, ging alles weitere glücklicherweise sehr zügig. Die Immigration war gut besetzt, ein freundlicher US-Beamter kümmerte sich darum, dass man sich in die richtige Schlange einreihte. Dabei kamen wir ins übliche Gespräch („where are you guys from?“), wobei er für uns verblüffende Detailkenntnisse über Deutschland offenbarte. Nachdem ich mich nämlich als Anhänger des Bundesligafussballs outete, gab er zum besten, dass ja am nächsten Wochenende die Liga wieder in die neue Saison starte und dass er befürchte, dass sein Lieblingsclub FC Augsburg es in dieser Saison sehr schwer haben werde. Er habe lange in Augsburg bei der Army gedient…
So waren dann auch die 20 Minuten Wartezeit schnell vergangen, der Beamte mit den Stempeln war wortkarg und so waren wir ruckzuck durch. Die Koffer warteten auch schon, dann ab in den Skytrain und einmal rund um den Flughafen zum Car Rental Center. Nochmal 20 Minuten in der Schlange warten, die Aufschwatzversuche der diversen Zusatzversicherungen dank zahlreicher Tipps des Forums gekonnt abgeschmettert und voller Spannung ab zur Choiceline.
Choiceline? Ja, zumindest laut dem Schaltermenschen sollten wir uns daraus einfach ein Auto unserer gebuchten Kategorie Midsize SUV aussuchen. Nur dass in diesem Bereich gähnende Leere herrschte… Der Angestellte an der Choiceline machte uns Mut, in ein paar Minuten werden sicher neue Exemplare angefahren kommen. Als wir nach 10 Minuten immer noch auf einem leeren Parkplatz standen, nahm er uns mit in eine andere Line, wo zwar auch keine „Choice“ vorhanden war, aber zumindest ein einzelnes SUV stand. So schnell platzen erste Träume… aber letztlich waren wir mit unserem Jeep Patriot dann doch ganz zufrieden. Zwar kein 4WD und auch sonst ohne großen Luxus, aber ausreichende Platzverhältnisse und guter Reifenzustand bei 14.000 Meilen auf dem Tacho.
Navi angeschlossen, Motel eingegeben, Fahrzeug abscannen lassen, und ab gings ins Getümmel Richtung San Francisco City. Es war schon ein eigenartiges Gefühl, jetzt endlich „dort“ zu sein, wo man sich so viele Jahre hingeträumt hatte. Unser Motel „Travelodge Golden Gate“ war schnell erreicht, meine Sorge eines Parkplatzproblems unbegründet und schon bezogen wir unser Zimmer für die nächsten drei Nächte.
Die Müdigkeit hielt sich noch in Grenzen, also raus auf die Straße, es gab da noch einen Einkaufszettel mit einigen Essentials, die zu besorgen waren, vor allem Drogerieartikel. Das erledigten wir bei Walgreens, da es danach bereits dunkel war, zogen wir nach kurzem Stopp bei Marina Pizza & Caffe mit Panini und Lasagne zurück ins Motel.
Essen, Emails, ESPN, und dann ging der lange Anreisetag nach ca. 26 Stunden auf den Beinen zu Ende.
Übernachtung: Travelodge Golden Gate, Lombard Street, San Francisco
gefahrene km: 23Soweit der Start, nachdem wir morgen beide wieder arbeiten dürfen, hoffe ich, dass ich abends nicht zu müde zum weiterschreiben bin...