Da der letzte Tag als reiner Fahrtag ja nicht so ergiebig war, gibt es gleich noch einen hinterher. Und die "gesparten" Bilder habe ich alle gebraucht.
21.1.13Yellowstone Workshop Tag 1
Um 6:45 stand unser Snowcoach vor der Lobby. Ein Mörder-Teil mit 15 2er Sitzreihen. Bei 14 Teilnehmern hatte jeder eine 2er-Reihe für sich. Und für die Stative gab es hinten dran eine Art Koffer, so dass die Dinger nicht mit in den Innenraum mussten. Auf der dicken Schneedecke bringen es die Dinger immerhin auf 35 bis 40 mph. Und der ganz große Vorteil – bei diesen Monstern machen auch die Bisons Platz
Zum Sonnenaufgang waren wir am Madison River. So bunt wie im Grand Teton war der Himmel nicht aber mit dem aus dem Wasser aufsteigenden Dunst sah es schon ganz nett aus.
Nach einer Weile erreichten die Sonnenstrahlen auch die umliegenden Felsen.
Dann gab es bei Madison Junction eine Pinkel-Pause. Das wurde ein feststehendes Ritual, jedes mal wenn wir dort vorbei kamen. Erstens gibt es dort eine beheizte Toilette und zweitens eine kleine Rangerstation mit einem Büdchen, wo es Kaffe und Hot Chocolate gab.
Frisch gestärkt sind wir anschließend am Firehole River entlang gefahren und haben immer wieder neue Motive gefunden.
Auf dem nächsten Bild sieht man im Dunst den Christmas Tree Rock. Das Bäumchen rechts wächst tatsächlich direkt aus dem Granitfelsen heraus.
Das Wetter und das Licht waren einfach toll. Und es war genau so kalt, wie es auf den Bildern aussieht
So sieht man übrigens aus, wenn man so ein Bild wie das hier drüber machen will (das ist Bob, unser 'Leader'.
Die aus Hot Springs gespeisten Bäche und Flüsse lockersten die durchgehenden Eis- und Schneedecke immer wieder auf.
Das ist wahrscheinlich mein Lieblingsbild von diesem Tag:
Auch die Kombination aus Schnee, Tierspuren und Landschaft ergab immer wieder interessante Motive. Hier war es wohl ein Hase, der seine Spur hinterlassen hat.
Nachdem wir uns dort eine Weile ausgetobt hatten, sind wir weiter gefahren zum Lowe Geyser Basin. Ich fand es übrigens faszinierend zu sehen, wie sich die verschiedenen Teilnehmer ganz unterschiedliche Motive gesucht haben. Ich bin mir sicher, dass dieser Reisebericht bei anderen Teilnehmern völlig anders aussehen würde.
Lower Geyser Basin:
Zwischendruch habe ich immer wieder mal versucht, meine unternetwickelten Fähigkeiten in der Makro-Fotografie etwas zu trainieren. Gerade bei den Geysiren findet man ja immer wieder wunderbare Muster und Farben. Manchmal ist es aber auch nur das Waaser/das Eis/der Schnee selber, die mit ihren Formen faszinieren.
Anschließend ging es weiter zum Fountain Paint Pot. Das war für mich ein ziemlich frustrierendes Unterfangen. Ich habe es nicht einmal geschafft, so eine schöne Schlammfontäne zu erwischen. Deshalb müssen es diese beiden „Döme“ tun.
Da es mit den Schlammfontänen nichts werden wollte, habe ich meine Aufmerksamkeit lieber den Bäumen drumherum zugewandt, die auch schöne Motive lieferten.
Machmal reicht auch einfach eine interessant geformte Schneewehe für ein Foto.
Inzwischen war es schon Nachmittag geworden und wir haben uns langsam auf den Rückweg gemacht. Auch das entwickelte sich zum feststehenden Ritual. Die Rückfahrt am Nachmittag war der Suche nach Wildlife gewidmet und davon gibt es zum Glück entlang des Madison River eine ganze Menge. An diesem Tag waren es zunächst die Trompeterschwäne, die wir an verschiedenen Stellen „geschossen“ haben.
Dann haben wir auf einem Baum direkt am Fluss dieses Adlerpaar entdeckt. Der größere Vogel ist übrigens das Weibchen, wusste ich vorher auch nicht. Bob und Diane ermahnten uns eindringlich ganz leise zu sein und beim Snowcoach zu bleiben, um die beiden nicht zu verschrecken, weil sie sonst sofort wegfliegen würden.
Die beiden ließen sich aber zum Glück von uns gar nicht stören. Und nachdem jeder ein paar Bilder im Kasten hatte, haben wir uns immer näher heran getraut.
Jetzt wurden wir langsam mutig. Eigentlich wollten jetzt alle nur noch ein Bild von einem startenden Adler haben. Also sind wir immer näher ran. Die beiden dachten aber gar nicht daran, sich verscheuchen zu lassen. Nicht mal eine ganze Horde von laut knatternden Snowmobilen störte sie.
Mein Problem war, dass das 500er in Kombination mit der auch nicht gerade leichten Kamera immer schwerer wurde, so dass ich immer häufiger die Kamera runter nehmen musste, um meinen Armen etwas Erholung zu gönnen. Und natürlich nutzte das Männchen genau so einen Zeitpunkt um los zu fliegen.
Mist!
Aber das Weibchen war ja noch da und man konnte hoffen, dass sie dem Männchen bald folgen würde. Nach einer Weile sah es auch so aus.
Sie duckte sich.
Sie zog den Kopf ein.
Sie lehnte sich nach vorne.
Und dann ging es los.
Knapp daneben ist auch vorbei!
Ein paar Minuten später haben wir aufgegeben und sind weiter gefahren. Auf dem weiteren Rückweg haben wir aus der Ferne noch ein paar Elks und einige Bisons gesehen bevor wir müde und glücklich wieder im Hotel angekommen sind.
Was für ein Tag!
Schon der erste Tag hatte alle meine Erwartungen an diesen Workshop voll und ganz erfüllt. Und es kamen ja noch 4 weitere!
Ich habe mir noch einen Burger und ein paar Bier in dem Micro Brew im Best Western neben unserem Hotel gegönnt. Danach habe ich schnell noch die Bilder dieses Tages angeschaut und bin mit einem breiten Grinsen ins Bett gefallen.
So kann es weiter gehen!