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Autor Thema: September 2014: Unterwegs mit Kleinkind in Colorado, Utah, Arizona und Nevada  (Gelesen 36970 mal)

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hexerli

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REISETAGEBUCH

September 2014: Unterwegs mit Kleinkind in Colorado, Utah, Arizona und Nevada oder der etwas andere Familienurlaub


Vorgeschichte:
Nun ist es endlich soweit, ich/ wir machen uns tatsächlich an unser Reisetagebuch zu unserem USA-Trip im September 2014. Lange hatten wir es auf unserer todo-Liste aber irgendwie hat uns der Alltagstrott und –stress sofort nach unserer Rückkehr wieder gefangen und es bleibt mittlerweile einfach zu wenig Freizeit für solche angenehmen Themen. Ich hatte schon mal daran gedacht es überhaupt nicht mehr zu schreiben aber ich will dem Forum und der Community etwas zurückgeben da ich mir hier so viele Infos geholt habe und wir vielleicht mit dem Erlebten dem ein oder anderen hier wichtige Infos geben können. Wenn jemand zu unserer Tour, der Planung oder den einzelnen Etappen etwas wissen möchte kann er sich gerne bei uns melden. Am Ende schreibe ich das Tagebuch auch für uns selbst, denn es ist jedes Mal doch eine kleine Zeitmaschine die uns in eine tolle Zeit zurückversetzt.

Vorab vielleicht eine kleine Info zu uns selbst. Wir sind Michael (39), Susanne (33) und Jule (19 Monate). Das USA-Fieber hat uns September 2012 bei unserer ersten Amerika-Reise komplett gepackt. Damals waren San Francisco, Oregon in Richtung Norden bis Florence, Crater Lake, Lake Tahoe, Yosemite NP, Death Valley und Las Vegas mit Abstecher in den Grand Canyon die Tour mit Mietwagen. Die Begeisterung durch die Eindrücke war damals so gross dass wir gleich nach der Rückkehr sofort wieder los wollten, sogar die grobe Richtung für den nächsten Trip war bald gefunden. Natur, Nationalparks und die Rockys sollten es werden. Als regelmässger Abonnent des America Journal und Leser verschiedener Foren lies das USA-Feuer ständig brennen. Private Ereignisse aber vor allem die Geburt unserer Tochter im August 2013 haben die Pläne erstmal etwas nach hinten geschoben. Gegen Ende 2013 floss das Thema, trotz Babystress, immer wieder in unsere Familiengespräche und wurde immer konkreter. Mit einer Freundin von uns, die in einem Reisebüro arbeitet und unserer Fernreisen der letzten Jahre gebucht hat, und wie ihr Mann auch Amerika-Fans sind, gingen wir im Dezember 2013 dann endgültig in die Planung. Da ich selbst in 2014 zweimal einen Monat Elternzeit geplant hatte, war bald wieder der September 2014 als Reisezeit ins Auge gefasst. Am Anfang stand die brennende Frage, können wir so etwas mit einem dann einjährigen Kleinkind überhaupt wagen? Das war eigentlich unser kritischstes Thema und viele Bekannte waren dazu eher negativ eingestellt, wenn wir als mutig betitelt wurden war das noch harmlos. Auch Erfahrungsberichte im Netz beleuchteten beide Seiten der Medaille und am Ende war es eine Entscheidung die nur wir treffen konnten. Es war uns von Anfang an klar, dass wir unter Umständen bei der Tour gewisse Abstriche machen müssen, wir mehr Rücksicht auf Jule dabei nehmen und alles von langer Hand detailliert und genau planen sollten. Aber das Leben als junge Eltern ist eh nahezu komplett auf den Nachwuchs ausgerichtet, ab und an darf man auch mal an sich selbst etwas denken.


captsamson

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Zitat
Am Anfang stand die brennende Frage, können wir so etwas mit einem dann einjährigen Kleinkind überhaupt wagen? Das war eigentlich unser kritischstes Thema und viele Bekannte waren dazu eher negativ eingestellt, wenn wir als mutig betitelt wurden war das noch harmlos.
Das kann ich genauso bestätigen!
Toll war der Urlaub trotzdem. Wir hatten allerdings auch die Großeltern dabei das macht einiges mit Kind leichter.

Im September 2015 sind wir dann mit einer 27 Monate alten Tochter wieder in den Staaten - dieses Mal nur zu dritt.
Bin also gespannt auf Eure Erfahrungen.
2010 NY,NV,AZ,CA
2011 NY,WY,UT,AZ,NV
2011 NY,DC
2012 NV,AZ,CO,UT
2014 WY,MT,AB,BC,WA
2015 WA,OR,CA,NV

hexerli

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Planung:

Nach dem diese Frage mal geklärt war, gaben wir unserer Touristikexpertin eine grobe Route vor die in Denver, Colorado starten sollte. Am Anfang waren verschiedene Varianten in der Planung enthalten. Eine große Tour über Salt Lake City und Yellowstone oder als Rundreise zurück nach Denver wurde bald verschlagen da das dann doch too much gewesen wäre. Wir wollten recht viel in den Trip packen es aber nicht übertreiben. Lange Fahrtstrecken wie bei unserem ersten US-Urlaub wollten wir möglichst vermeiden, auch sollten immer wieder mehrere Nächte an einem Ort verbracht werden. Die verschiedenen Varianten wurden immer weiter verworfen aber auch verfeinert. Am Ende wurde deutlich, dass die für uns perfekte Strecke eine Rückkehr nach Denver fast nicht ermöglichte. Rückflüge von Salt Lake City waren irgendwie nicht prickelnd und somit wurde als Zielpunkt der Reise Las Vegas gewählt, was wir eigentlich nicht wollten, da wir dort bereits vor zwei Jahren geendet hatten, aber es gab eigentlich keine besseren Alternativen. Und diese bot dann ja auch noch eine schöne Überraschung die ich euch am Ende des Tagebuchs präsentieren kann.

Was für uns gleich zu Anfang klar war, dass wir alles im Vorfeld buchen wollten was wir auch 2012 getan hatten. Für uns bietet das am Ende mehr Vor- als Nachteile und gibt uns auch eine gewisse Ruhe und mehr Zeit. Aber das kann jeder für sich selbst entscheiden. Da die zu bereisende Gegend so wahnsinnig viel Sehenswertes bietet war die für uns optimale Tour dann doch etwas schwierig, aber über die Weihnachtstage 2013 doch recht schnell gemalt und sah so aus:



Unsere Bekannte suchte dann einmal die möglichen Flüge und an den entsprechenden Orten mögliche Hotel oder Motels als Auswahl. Bei der Auswahl der Unterkünfte schauten wir nicht nur auf den Preis, USA wird so oder so teuer, sondern auf verschiedene Bewertungen, aber manchmal reicht auch einfach ein normales Hotel oder Motel. Gerne griffen wir auf die Best Western zurück aber wir nehmen auf unseren Reisen auch ein paar Unterkünfte die etwas Besonderes sind und dann eben auch ein paar Dollar mehr kosten dürfen. Wir schauten ansonsten, dass es mit Kind nicht irgendwelche Billig-Motels waren, die sicher auch gut sind, und oft ein Frühstück inbegriffen war was ebenfalls einiges erleichterte wenn man morgens bereits um 6 Uhr in den Tag startet. Wie auch beim letzten Urlaub war auch hier wieder bald klar, dass es kein Wohnmobil werden wird. Nachdem wir die ersten Angebote nochmals überarbeitet bekommen haben waren wir bald bei den Flügen und Hotels einig.

Dazwischen aber ein kleiner Schock bzw. Verunsicherung. Als ich mich in der Zeit genauer mit den Örtlichkeiten und der Geographie beschäftigt hatte, wurde mir bewusst wie hoch der überwiegende Teil unserer Tour tatsächlich lag und das mit einem Kleinkind ja nicht unbedingt so locker zu nehmen war. Darauf gekommen bin ich weil wir eigentlich im Rocky Mountain NP die Trail Ridge Road fahren wollte und das eben auf knapp 3700m geht. Da aber viele Orte ansonsten auch über 2000m und der Million Dollar Highway ebenfalls auf 2700m liegt, hat uns das sprichwörtliche Kopfschmerzen bereitet. Rücksprache beim Hausarzt und Internetrecherche brachte eigentlich mehr Verwirrung und Verunsicherung, eine Rücksprache mit dem Kinderarzt aber Entwarnung. Die Trail Ridge Road sollten wir eher lassen aber der Rest sollte, wenn man gewisse Dinge beachtet, kein Problem sein. Damit also weiter in der Planung und wir detaillierten täglich die Zusammenstellung um in der zweiten Woche bereits die Flüge und Hotels zu fest und endgültig zu buchen.

Was dann noch etwas mühsam war, war die Buchung des Mietwagens. Wir wollten diesesmal einen SUV und buchten diesen über ALAMO und zuerst die IFAR-Klasse, also Midsize. Die nächste Kategorie wollte ich mir möglichst sparen aber war echt lange unschlüssig ob die angebotenen Modelle für unseren Platzbedarf ausreichend sind da darin ja alle möglichen Varianten möglich sind. Aber wir haben es dann belassen mit dem Gedanke, no risk no fun!

Dann noch schnell Reisepass für Jule beantragt, ESTA-Anträge für uns drei wieder gestellt, Reise-Komplett-Schutz abgeschlossen. Wir hatten Mitte Januar 2014, alles Wichtige war gebucht und am 01.09.2014 sollte es losgehen. Oh Gott war das noch lange.

In der Zeit danach haben wir die Planung dann erstmal etwas schleifen lassen, es lagen ein paar andere Familiensachen und auch Kurzurlaube dazwischen aber dann im Frühjahr, mein erster Monat Elternzeit war grad am vorüber gehen, machten wir uns an die verstärkte Planung und unser Road-Book was wir in der Art beim ersten Mal USA bereits schon geschrieben hatten. Darin sind zum einen alle wichtigen Infos zur Route, Viewpoints auf den jeweiligen Streckenabschnitten aber auch an den Aufenthaltsorten. Das hatte sich bewährt und wir wollten dieses Mal noch besser vorbereitet zu sein um die Zeit die wir hatten auch gut nutzen zu können. Das hört sich vielleicht nach arg strukturierter Planung an was wir aber in der Realität nicht so gelebt hatten. War mal für irgendwas was wir auf dem Plan hatten keine Zeit oder wir hatten keine Lust, bzw. Jule hatte keine mehr, haben wir es eben einfach gelassen. So hatten wir es auch schon gemacht als wir alleine in den Staaten waren. Die genaue Planung und im Vorfeld informiert zu sein und zu wissen was man sich anschauen will, erspart einem vor Ort eben viel Zeit, die wir dann auch teilweise nicht hatten und auch Nerven. In einem National-Park wussten wir eben im Vorfeld was wir genau anschauen wollten und konnten gleich loslegen und mussten nicht erst vor Ort Karten und Beschreibungen studieren und dann entscheiden. Diese Vorbereitung brachte uns eine gewisse Ruhe und Sicherheit. Somit waren die Tage bzw. die Freizeit eben gefüllt mit Lesen von Reiseführern, Reiseberichten hier im Forum und Detailsuche im Internet zu den verschiedensten Themen.

So ging also das Frühjahr vorbei, der Sommer kam und die leeren Seiten in unserem Road-Book füllten sich so langsam. Mit dieser Beschäftigung und einem Bildervortrag beim ADAC über eine ähnliche Tour steigerte unsere Vorfreude. Wir kauften uns auch in der Zwischenzeit einen Tragerucksack für Jule, Buggy den wir in den Flieger mitnehmen konnten und auch den Rest von notwendigen Reiseuntensilien. Zum Schluss noch massig Spielzeug um Jule beim Flug beschäftigen zu können und dann waren wir Mitte August eigentlich bereit um durchzustarten. Letzte und tägliche Sorge war eigentlich dann nur noch dass jemand von uns, am ehesten vielleicht Jule, kurz vor Start krank wird und trotz täglicher Beobachtung bestätigte sich dieses Szenario glücklicherweise nicht.

Ich hoffe nun, dass sich bis hier keiner von dem Vorgeplänkel abschrecken hat lassen und springt auf die Tour mit auf und begleitet unsere kleine Familie.

Vor uns liegen vorweggenommen, rund 3,5 Wochen (24 Tage) Roadtrip in Amerika. Von Denver nach Las Vegas durch Colorado, Utah, Arizona und Nevada, in Summe 4 Bundesstaaten. 2.753mi/ 4.430km werden am Ende mit dem Mietwagen hinter uns liegen, 15 Hotels/ Motels/ Cabins unser zwischenzeitliches Zuhause genannt, großartige, beeindruckende 9 Nationalparks, 3 Stateparks, ein National Monument für immer und ewig in unserem Gedächtnis sein.

Wir hoffen ihr habt Spass und wir können damit vielleicht den einen oder anderen Leser zum Flug über den großen Teich inspirieren.

Ich versuche nun in einer hoffentlichen Regelmässigkeit das Tagebuch hier einzustellen und wir starten dann demnächst mit Tag 1:

hexerli

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....bzw. eigentlich ja mit Tag 0.....!  :umherschau:

Tag 0 – 01.09.2014:

Da wir Vorabend-Checkin haben werden, brechen wir am frühen Nachmittag mit dem vollgepackten Auto (was man so alles im Urlaub braucht!!!) Richtung Frankfurt auf. Der komische Vulkan in Island qualmte zwar aber verhielt sich ruhig und die Lufthansa-Piloten hatten mit ihren angekündigten Streiks auch ein Einsehen mit den aussereuropäischen Flügen. Die Fahrstrecke von knapp 2,5 Stunden ist trotz viel Verkehr recht schnell vorbei und Jule hält währenddessen ein kurzes Nickerchen.

Wir kommen etwas zu früh in Frankfurt am Flughafen an, suchen zuerst einen Kofferwagen, oh nein kein Kleingeld dabei, dann den Checkin-Schalter. Wir dürfen aber dann sogar am Checkin der Business- und First-Class unser Gepäck aufgeben und hier zeigt Jule erstmal ihr ganzes Temperament. Sie will permanent unter allen Sicherheitsabsperrungen entschwinden, auf dem Arm sein hat sie keinerlei Lust mehr und verkündet das auch lautstark. Ich bin bedient und wir haben noch nicht mal das Gepäck aufgegeben. Als alles erledigt ist, holen wir uns genervt noch eine Kleinigkeit zum Essen und verlassen den Flughafen Richtung Mörfelden wo wir im NH Park, Sleep & Fly gebucht haben. Der Rest des Tages ist schnell erzählt. Im Hotelzimmer Chaos angerichtet, irgendwie dazwischen im Zimmer schnell was gegessen, Beruhigungssekt getrunken, Jule das Fläschchen gegeben und gute Nacht, unsere Schuhe warten schon auf den nächsten Tag.

 

Unterkunft: NH Frankfurt-Mörfelden (Ü/F)

USAflo

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  • Wo wir hinfahren brauchen wir keine Straßen...
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Interessante Route und mit Kind. Da bin ich dabei!
Links zu meinen USA-Reiseberichten, Ausflugs- und Gastronomietipps für das Oldenburger Münsterland und Berichte zu unseren Europareisen auf meinem Blog: https://unser-om-und-umzu.blogspot.com/p/blog-page_19.html

Saguaro

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Süß  :liebe:, die kleinen Wanderschühchen. Da bin ich mal gespannt, was ihr so alles unternommen habt.

LG

Ilona
Liebe Grüße

Ilona

"Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat." (Erich Kästner)


SusanW

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Bin auch gern dabei und gespannt, was ihr so erlebt habt
Liebe Grüße 
Susan

Jessie

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Ich bin auch dabei!
Sorry, aber ich musste jetzt echt lachen als ich von eurem Check-In und der Verwüstung in Hotelzimmer gelesen hab!  :lol:
Unsere Tochter ist einen Monat jünger als eure und wir waren mit ihr im November 2014 in Florida unterwegs. Deswegen können wir nachfühlen, dass man manchmal bedient ist!
Schön wars trotzdem....  8)

LG, Jessie

hexerli

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Tag 1 – 02.09.2014:

Es geht los, nach einer mehr oder weniger ruhigen letzten Nacht in Deutschland, ich hatte mir permanent eingebildet jetzt ist es soweit und Jule wird doch krank, geht alles ganz schnell. Nach einem leckeren Frühstück im Hotel, kommen die überflüssigen Klamotten und sonstiger Krempel der Anfahrt ins Auto in der Tiefgarage, Rucksäcke werden gepackt und wir warten auf das Shuttle zum Flughafen.

Am Terminal 1 am Gate Z geht es ohne größere Probleme durch den Sicherheitscheck und wir warten auf das Boarding bei der Lufthansa, Jule dabei immer wieder auf Entdeckungstour quer durch das ganze Gebäude und Duty-free-Shops. Sie hat keinerlei Respekt, Angst oder Berührungsängste. Boarding funktioniert auch recht gut, ich mit dem meisten Geraffel als erstes in den Flieger (komme mir vor wie ein Packesel in den Anden) und bereite unsere Sitze hinter der Trennwand auf der linken Seite vor. Jule ist beim Einsteigen dann erstmal überwältigt von den neuen Eindrücken und vielen Menschen. In unserer Reihe in der Mitte sitzt ein junge Französin mit ihrer kleinen Tochter die etwas jünger ist wie Jule und die in der Nähe von Denver wohnt. Mit ihr lässt sich Jule in Summe ziemlich gut ablenken.

Der Start verzögert sich ca. 30-45 Minuten und Jule bereits bei mir auf dem Schoß im Loop-Belt was sie so langsam ungeduldig werden lässt. Kurz vor dem Start fängt sie dann zu weinen an aber beim Start können wir sie zusammen beruhigen, sie schläft ein und schläft dann noch so 1,5 Stunden auf meinem Arm. Der Flug geht ansonsten ziemlich schnell und unkompliziert vorbei. Wir beschäftigen Jule mit Spielen, Essen und laufen viel nach hinten bei den Toiletten wo sie sich mit anderen Passagieren ebenfalls ablenkt.

In unserer Dreierreihe sitzen wir Fenster und Mitte, am Gang sitzt ein Franzose der eigentlich kein Englisch spricht. Nach einer Zeit und nachdem wir ihn wohl ziemlich mit ständigem Aufstehen auf Trapp gehalten haben, versuche ich ihm klarzumachen dass es vielleicht besser für ihn ist wenn er am Fenster sitzt und er dort mehr Ruhe hat. Er stimmt begeistert zu, sowas nennt man eben Völkerverständigung. Ich denke schon die ganze Zeit wieso er eigentlich seinen Kopf ziemlich in Richtung Overheadbildschirm verrenkt und zeige ihm dann dass man bei den Sitzen an der Trennwand das In-Seat-Entertainment aus dem Sitz vorklappen kann. Ich empfange unterschwellige Dankbarkeit und er hat für den Rest des Fluges seine Beschäftigung.

Eine Stunde vor der Landung pennt Jule dann ebenfalls wieder ein (wobei sie längst über ihrer Zeit ist) und bekommt die Landung nicht mit. Unsere größte Sorge der Flug liegt hinter uns. Was so alles in 11 Stunden passieren kann war die große Unbekannte aber Jule hat dies ebenso perfekt weggesteckt wie alles andere auch. Aber wenn man den Flug mal nicht mit Filmschauen oder Lesen verbringt ist es schon etwas mühsam und man bekommt erstmal mit wie laut es im Flieger ist.

Bis wir dann aus dem Flieger sind, stehen wir relativ am Ende der Schlange an der Immigration. Auch wenn es warm ist und wir fertig sind macht Jule mit den anderen Passagieren unablässig Blödsinn. Die Einreise stellt ebenfalls keine Probleme dar, wir bekommen unseren Buggy zurück und lassen uns mit dem Shuttle zu Alamo fahren. Auch hier ist der Warteraum gut gefüllt, viele deutsche Rentner die sich mit Händen und Füßen verständigen und wieder langes Warten. Und es kommt wie es kommen soll, die Mitarbeiterin, eine etwas ältere Angestellte, die mir von allen den unsympathischsten Eindruck vermittelt hat, bekam ich zugeteilt. Obligatorisch will sie mir verschiedene Zusatzversicherungen vermitteln und macht mir ein schlechtes Gewissen weil wir nur Midsize gebucht haben aber auch diesem Upgrade kann ich wiederstehen. Ich bezahle die Einwegmiete und wir bekommen auf den Mietvertrag eine der Choice-Line-Reihen aufnotiert. Also raus zu den Reihen aber die uns zugeteilte ist eine mit normalen Midsize-Limousinen. Also wieder rein, die Tante nicht mehr da und dem nächsten mühsam vermittelt, dass wir einen SUV gebucht haben. Ok, man akzeptiert das irgendwann und wir bekommen dann die korrekte Reihe. Was steht denn da, standesgemäß wären ja Ford, Chevy, Jeep oder Dodge, nein ein paar Nissan Juke was eher einem Kleinwagen gleicht und zwei Jeep Patriot. Letzteres ja eher den Umständen entsprechend aber der Kofferraum dennoch zu klein für unser Gepäck. Dann nehmen wir doch dankend die letzte Alternative, gute deutsche Wertarbeit, ein blauer VW Tiguan in einem sehr guten Zustand. Irgendwas war aber dann noch, ja Kindersitz hatten wir mitgebucht. Ein junger Mitarbeiter der wie der Station-Verantwortliche wirkt und entweder perfekt deutsch sprach oder sogar Deutscher war, brachte ihn uns dann, beim Einbau konnte aber keiner behilflich sein. Das amerikanische Isofix mit dem zusätzlichen Anker war etwas komplex vor allem wenn das ganze Gepäck schon drin war aber irgendwann saßen wir alle im Wagen, das mitgebrachte Navi war auf unser Hotel eingestellt und hinein in den US-Traffic. Nach ein paar Kilometern blinkt dann natürlich die Serviceintervall-Anzeige, hatten wir bei unserem letzten Urlaub nach zweidrittel der Tour ebenfalls, und wir entschließen uns das in dem Moment und einfach für den Rest unseres Trips einfach zu ignorieren. Wir hatten einfach keine Lust mehr noch mehr Zeit zu verplempern, es war ja auch bereits am späten Nachmittag.

Am Hotel angekommen, was recht in der Nähe des Airports liegt, erweist sich das Best Western Plus als ziemlich renovierungsbedürftig bzw. wird sogar umfangreich renoviert und die Gäste sind vielfach Amis, auch Bauarbeiter auf Montage. Aber ok, im Zimmer werden wir nicht viel sein, es ist recht sauber und die Ice-Machine direkt vor dem Zimmer brummt und klimmpert eben vor sich hin. Aber wir sind wieder in den Staaten, uns geht es gut und der Urlaub geht erst los.

Essen geht es aufgrund der Müdigkeit im „Smashburger“ der gegenüber im weitläufigen Einkaufszentrum liegt. Burger sehr lecker, endlich wieder free refill und anschließend in die neue Zeitzone reinpennen.

Bilder gibt es heute leider keine, vermutlich waren wir zu beschäftigt oder zu abgelenkt um nicht mal welche mit dem Smartphone zu machen.

Unterkunft: BW Plus Denver (Ü/F), 3737 Quebec Street, Denver, Colorado, 80207
Essen: Smashburger (http://locations.smashburger.com/us/co/denver/1009) - 7305 E 35th Ave Denver, CO 80207


SusanW

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Schön, dass der lange Flug mit Jule so problemlos geklappt hat.  :D Wir sind mit unserm Junior in dem Alter zwar nicht so weite Strecke geflogen, aber er war auch immer viel zu fasziniert von der neuen Umgebung, als dass er viel geknötert hätte.

Ich glaub, bei Alamo Denver hatten wir letztes Mal die gleiche Tante. Sie hat ständig versucht mir ein schlechtes Gewissen zu machen, weil wir ohne Roadside Assistence(?) in die winterlichen Berge fahren wollten  :roll:
Liebe Grüße 
Susan

ElFabiano

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Tolle Route und dann mit Kind. Bin gespannt auf eure Erfahrungen, evtl. können die für uns ja auch nützlich sein.  :D
2011: 3 Wochen Südwest Tour
03.09. - 21.9. 2012: West-Middle-West Tour
04.09. - 26.09. 2013: Nordwest Tour
20.05. - 13.06. 2014: Von LA nach Denver über den Yellowstone

sil1969

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Hallo,

ich komme auch noch mit!


Tolle Route und dann mit Kind. Bin gespannt auf eure Erfahrungen, evtl. können die für uns ja auch nützlich sein.  :D

Wissen wir da etwas noch nicht??  :wink:
LG Silvia

hexerli

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Tag 2 – 03.09.2014:

Die erste Nacht war nicht wirklich toll wobei Jule eh zu dieser Zeit sehr unruhig geschlafen hat. Im Hotel wird erstmal gefrühstückt. Starker Kaffee, Waffeln und Bagels mit Marmelade aber auch Obst und Joghurt reicht uns vollkommen da wir uns auch für Jule und den Tag etwas eindecken können.



Zuerst geht es in den Walmart gegenüber und die Basisausstattung für die nächsten Tage wird eingekauft. Huggies-Windeln, Wasser, Kühltasche und Wasserkocher für den Tee und das Fläschchen von Jule aber auch um ihre Sachen abzukochen wandern in den XXL-Einkaufswagen. Auch beim tollen „Ross dress for less“ findet man einfach immer was und wenn es Nike-Klamotten oder NFL-Zeugs ist.

Anschließend geht es in den absolut tollen Denver Zoo.

Dazwischen sei mal erwähnt, dass wir in vielen Reiseberichten gelesen haben dass in Colorado aber auch Utah im September, wenn auch Mitte oder Ende des Monats, es nachts oder morgens teilweise empfindlich kalt sein kann, auch von Schneefall war die Rede. Entsprechend hatten wir auch etwas längere Klamotten dabei. Es war aber dann so, dass wir in Denver locker über 35 Grad hatten und in Shirt und kurzer Hose unterwegs waren.

Denver Zoo ist absolut zu empfehlen da die Anlage wirklich sehr schön und aufwändig angelegt ist und einen riesigen Tierbestand hat. Jule, die bekanntlich auf Tiere steht, war am Anfang Feuer und Flamme aber mit der Zeit wohl dann doch nicht so auf den Zoobesuch gestimmt. Da sie dann auch irgendwann nicht mehr im Buggy sitzen wollte, beschlossen wir zu gehen.



Da es noch recht früh am Tag war sollte etwas Natur zum Start dann natürlich auch nicht fehlen. Wir machten uns auf zum „Red Rocks Park and Amphitheater“. In den Ausläufern der Rockies gelegen bietet es Platz für knapp 10.000 Leute mit Ausblick auf die Skyline von Denver. U2, the Beatles, Springsteen und viele mehr haben hier schon gespielt. Jule hat es verpennt, war halt nix zu Essen, zum Spielen oder kaputtmachen. Die paar Meter vom Parkplatz in das Theater machten wir deshalb jeweils getrennt, schön war es dennoch.



Auf dem Heimweg ins Hotel machten wir Stop in Aurora im „Rosie´s Diner“. Ein Diner wie er eben zu sein hat und die Burger waren spitze, erstes amerikanisches Bier ebenfalls und auch Jule bekam ihr entsprechendes Mahl.



Satt, etwas kaputt aber glücklich über den ersten richtigen Tag USA machten wir uns auf den Rückweg ins Hotel und nach einer eiskalten Dose Bud Light ins Bett. Die reklamierte niedrige Wassertemperatur in der Dusche war noch nicht gemacht, dauerte nochmals einen Tag bis wir mit Jule unter die Dusche konnten. Waschen wird ja überbewertet. Wir hatten an dem Tag noch versucht in die Stadt zu fahren, da die Zeit aber etwas knapp war wollte ich wenigstens das Stadion der Denver Broncos sehen. Der Verkehr in Denver war aber, auch aufgrund vieler Straßenbauarbeiten, eine Katastrophe und wir entschieden uns dann um und haben auch das ausgelassen. War etwas schade da ich in Denver doch ein paar Sachen gerne gesehen hätte aber es geht eben nicht immer alles nach Plan.

Unterkunft: BW Plus Denver (Ü/F), 3737 Quebec Street, Denver, Colorado, 80207
Essen: Rosies Diner (http://rosiesdiner.com) - 14061 E. Iliff Ave. Aurora, CO 80014


hexerli

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Tag 3 – 04.09.2014:

Nach einer wiederum recht unruhigen Nacht und dem Frühstück im Hotel steht heute der erste NP und somit der Rocky Mountain NP auf dem Plan. Wir starten recht fix nach dem Frühstück und quälen uns aufgrund der Straßenbauarbeiten und dem vielen Verkehr durch halb Denver in Richtung Norden. Erst weit nach Denver, hier wird anscheinend überall gebaut, wird der Highway leerer und es geht schneller voran. Wir kommen durch Boulder, typisches Uni-Städtchen, und dann gibt es aufgrund von noch mehr Straßenbauarbeiten, verschiedene Umleitungen und das Navi leitet uns zwar noch aber wo wir wirklich fahren kann ich nicht mehr wirklich nachvollziehen. Landschaftlich erweist es sich aber als Volltreffer wir fahren durch eine wilde Umgebung in die Rockys ein, kaum Fahrzeuge begegnen uns. Es scheint die Tour zu sein die ich eigentlich fahren wollte aber wegen der langsamen Geschwindigkeit verworfen hatte und von Boulder entweder die 119, 72 und 7 nach Estes oder nach Boulder irgendwie westlich und dann die 7 nach Estes Park. Wir brauchen zwar lange aber stimmungsvoll und atemberaubend ist es definitiv. Begleitet werden wir immer wieder durch Zwangspausen durch die Flagger.



Wir machen Pause auf einem Picknick-Platz, fahren ein Stück die Bear-Lake-Road und nehmen dann den Shuttlebus bis zur Bear Lake Station. Davor haben wir am Eingang den Agency Annual Pass - America the Beautiful für 80 Dollar gekauft und somit sind ab jetzt alles NP´s für Umme. Von dort laufen wir den Dream Lake Trail über den Nymph Lake bis zum tollen Dream Lake. Hier ist es nicht mehr ganz so heiss, schon ein paar Besucher mehr und Jule unterhält aus dem Tragesitz heraus bereits die Anderen auf dem Weg. Die Höhe hier bemerkt man schon, der Druck im Kopf ist spürbar und auch wenn es eine leichte Wanderung ist, ist es schon etwas anstrengend, besonders wenn man einen 10kg-Rucksack auf dem Rücken hat. Am Dream Lake verbringen wir eine längere Zeit, Jule widmet sich dem Essen und der Jagd auf Streifenhörnchen und wir geniessen die Sicht auf eine unbeschreibliche Berglandschaft.



Wir beschliessen in dem großartigen Park nicht mehr anzuschauen und es damit zu belassen, laufen zur Shuttle Station am Bear Lake und nehmen den Bus zurück zum Auto, quatschen dazwischen an der Haltestelle und im Bus  mit einigen anderen Besuchern, in den USA ist der Kontakt eh schon einfacher aber mit Kind noch viel schneller, und verlassen dann den Park über die Bear Lake Road Richtung Estes Park. Auch wenn wir nur einen sehr kleinen Teil des Parks haben wir dennoch einen tollen Eindruck bekommen. Bei der Rückfahrt bekomme ich dann wohl aufgrund der Höhe ziemliche Kopfschmerzen und leichter Schwindel, unserer Kleinen scheint es überhaupt nichts auszumachen. Bei der weiteren Rückfahrt nehmen wir irgendwie nicht den Weg der Hinfahrt und kommen meiner Erinnerung nach über Longmont und die I-25 in Richtung Denver und zum Hotel. Rauh ist die Landschaft die wir heute gesehen haben aber wunderschön, unglaublich groß und hoch ist es hier, irgendwas um die 2.700 müssten wir gewesen sein.

Wir gehen noch im „Panera Bread“, gegenüber vom Hotel, zum Essen. Es ist eher ein Familien-Restaurant mit frischen und gesunden Zutaten und sehr lecker. Geschafft und beeindruckt von dem heute Erlebten kehren wir ins Hotel und ins Bett zurück. Morgen verlassen wir dann Denver, deswegen regnet es heute Abend wohl auch. Nach 37 Grad gestern auch mal nicht schlecht. 

Unterkunft: BW Plus Denver (Ü/F), 3737 Quebec Street, Denver, Colorado, 80207
Essen: Panera Bread (www.panerabread.com) - Quebec Square At Stapleton, 3700 Quebec St, Denver, CO 80207


SusanW

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Schon mal ein schöner Auftakt zur Tour  :D
Manchmal entdeckt man durch Umleitungen auch sehr interessante Ecken
Liebe Grüße 
Susan