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Autor Thema: Doc in Afrika - Namibia 2009  (Gelesen 21833 mal)

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Wilder Löwe

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Re: Doc in Afrika - Namibia 2009
« Antwort #15 am: 13.10.2009, 12:49 Uhr »
Ja, der Afrika-Virus ist absolut penetrant. Einmal Afrika, immer wieder Afrika. Die ganze Atmosphäre dort hat etwas Spezielles. Kann man mit nichts auf der Welt vergleichen. Tolle Fotos, ich freue mich schon auf mehr.
Viele Grüße
Katrin

Redwingfan

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Re: Doc in Afrika - Namibia 2009
« Antwort #16 am: 13.10.2009, 18:25 Uhr »
@Doc:

Ich hab Dich vor dem Virus gewarnt .. 8)

Hast Du die 250 für eine Strecke oder für beide bezahlt?

Gruss

Stephan
"The best indicator of future behavior is prior behavior...."




Dania

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Re: Doc in Afrika - Namibia 2009
« Antwort #17 am: 13.10.2009, 19:19 Uhr »
Hallo!

Tolle Bilder! Das südliche Afrika ist auch noch so ein Traum von uns... So reise ich halt schon mal in Gedanken mit.

Lg Dania

Kauschthaus

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Re: Doc in Afrika - Namibia 2009
« Antwort #18 am: 13.10.2009, 19:36 Uhr »
Hallo Dirk,

das mit dem Camper ist gemein. Da nimmt der Neid ja echt überhand ...  :(

(Gibt es so was dort unten auch für 4 Personen?)  :lol:

Viele Grüße, Petra
Wenn DAS die Lösung ist, dann will ich mein Problem zurück!

Wilder Löwe

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Re: Doc in Afrika - Namibia 2009
« Antwort #19 am: 13.10.2009, 20:24 Uhr »
(Gibt es so was dort unten auch für 4 Personen?)  :lol:

Viele Grüße, Petra


Ja gibt es, sind dann zwei Zelte auf dem Dach
Viele Grüße
Katrin

DocHoliday

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Re: Doc in Afrika - Namibia 2009
« Antwort #20 am: 13.10.2009, 21:16 Uhr »
Auch der Camper könnte mir gefallen - reicht der eventuell auch für 2 Personen??

Hinten drin ist genug Platz für 2, vorne wird es halt etwas eng, weil es ein Single Cab ist, d.h. keine Rückbank und damit kein Platz, etwas abzustellen (Kühlbox, Kamerarucksack, Stativ, etc., etc.)

Ja, der Afrika-Virus ist absolut penetrant.

@Doc:

Ich hab Dich vor dem Virus gewarnt .. 8)

Es gibt sicher schlimmere Viren. Ich denke, mit dem werde ich leben können und ich kenne ja das (zumindest vorübergehende) Heilmittel ;)

Hast Du die 250 für eine Strecke oder für beide bezahlt?

Ich hatte Busi gebucht, weil ich von dieser Möglichkeit gar nichts wusste. Beim nächsten mal ...

Ach so, es sind 250€/Richtung und man kann immer nur für den aktuellen Flug upgraden (also nicht beim Hinflug für beide Richtungen). Man bekommt auch "nur" den Business-Sitz. Gepäckbegrenzungen und Essen bleibt Eco.

(Gibt es so was dort unten auch für 4 Personen?)  :lol:

Viele Grüße, Petra


Ja gibt es, sind dann zwei Zelte auf dem Dach

Geländegängige Camper für 4 gibt es nicht. Da nimmt man dann weie schon geschrieben einen Double Cab mit 2 Dachzelten oder besser 2 Autos mit je einem Dachzelt.

Gruß
Dirk

DocHoliday

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Re: Doc in Afrika - Namibia 2009
« Antwort #21 am: 14.10.2009, 00:16 Uhr »
9.9.09 - Reise ins Nirgendwo und Leo I.

Mitten in der Nacht klingelte der Handywecker. Hilft ja nichts. Ab unter Dusche, danach war ich wenigstens halb wach. Camper reisefertig gemacht und dabei beschlossen, dass die beiden Stützen zur Stabilisierung das letzte mal dran waren. Da schraubt man sich ja einen Wolf!

Um 7:00h war ich auf der Piste (ausgecheckt hatte ich gestern Abend schon). Um kurz vor 8:00h hatte ich Mariental erreicht und einen Supermarkt ausfindig gemacht, der glücklicherweise um 8:00h öffnete. Nach einem kurzen Rundgang durch den Markt war ich ein paar 100 N$ ärmer aber dafür hatte ich den Kühlschrank voll mit Bergen von Fleisch (und dem einen oder anderen Sixpack ;)). Ein bisschen frisches Gemüse und Brot waren aber auch noch dabei. Alles verstaut, eingestiegen und ... zurück zum Supermarkt.
Ich brauchte ja noch eine Füllung für meinen Beanbag. Bohnen habe ich nur 2 500g-Tüten gefunden aber dafür einen Sack Mais. Tat es natürlich genauso.
Nochmal nachgedacht, was sonst noch fehlt - eigentlich nichts. Also bei der Tanke um die Ecke Sprit bis kurz vorm überlaufen eingefüllt (oder eigentlich bis kurz danach), Zigaretten gekauft (ich wusste doch, dass noch was wichtiges fehlte ;)) und ab ging es auf die Piste Richtung Mata Mata.

Über Stampriet und Gochas führten die C20 (noch Asphalt) und die C15 (gut ausgebaute Schotterpiste durch relativ eintönige Landschaften.





Gegen 14:00h bin ich am Grenzübergang angekommen. Da es sich beim Kgalagadi um einen Transfrontier NP handelt, reist men eigentlich gar nicht in Südafrika ein, solange man den Park durch den selben Eingang wieder verlässt.
Trotzdem hat der namibische Grenzbeamte einen Ausreisestempel in meinen Pass gehauen. Ich bin also aus Namibia ausgereist aber nirgendwo eingereist. Wo war ich denn dann die nächsten 6 Tage? Nirgendwo?

Bei der Park-Rezeption habe ich meinen "Laufzettel" für die nächsten tage bekommen und einen Flyer mit einer Karte des Parks gekauft. War übrigens dieselbe Karte, die man auch auf der Sanparks-Seite als PDF runterladen kann.

Für die erste Übernachtung hatte ich das Kalahari Tented Camp 4 km hinter Mata Mata vorgebucht. Dabei handelt es sich um ein so genanntes Wilderness Camp. Das sind relativ kleine Camps mit nur ein paar Bungalows, die nicht eingezäunt sind. Man hat also die Chance, dem einen oder anderen Tier auf der Terasse zu begegnen.

Ich war angenehm überrascht, von dem Zelt/Bungalow, das ich erhalten habe. So nobel hatte ich es mir gar nicht vorgestellt.









Nach ausführlicher Besichtigung der Keramikabteilung habe ich das Camp gegen 15:30h zu meinem ersten Game Drive im Kgalagadi verlassen.

Bis Toresschluss hatte ich noch drei Stunden Zeit und vielleicht würde ich ja schon am ersten Tag das eine oder andere Tier zu Gesicht bekommen.

Kaum auf der Piste, liefen mir schon die ersten Springböcke vor die Linse.

   

Danach eine Gruppe Gnus



ein Kori Bustard (Riesentrappe), der schwerste flugfähige Vogel der Welt (bis 18 kg schwer)



ein nicht mehr ganz so flugfähiger Strauß



und ein Oryx-Springbock-Pärchen, das sich lieb zu haben schien.



Das war aber noch nicht alles. Schon am nächsten Wasserloch lag ein halbwüchsiges Löwenmännchen faul im Schatten eines Baumes. Da er mein erster Löwe in freier Wildbahn war, habe ich ihn Leo I. getauft. Ich habe ihn sicher eine halbe Stunde beobachtet und immerhin hat er einmal den Kopf gehoben.



Das hat ihn so erschöpft, dass er die mächsten 20 Minuten wieder regungslos da gelegen hat. Danach habe ich aufgegeben und bin weiter gefahren. Aber nicht allzu weit, denn kurz dahinter streiften 2 Löffelhunde durchs Grasland. Leider wollten sie nie gleichzeitig aufs Bild.



Ein Chanting Goshawk (Singhabicht) und ein Schakal vervollständigten meine Beute.





Auf dem Rückweg ins Camp bzw. im Camp habe ich noch etwas die Landschaft im letzten Sonnenlicht genossen, bevor ich das Braai-Feuer angeworfen habe.





Dazu gabe es ein kühles Bierchen. Zum Abendessen gab es sehr leckeres Oryx-Steak, einen Salat und einen ebenso leckeren südafrikanischen Roten.
Das alles unter dem unglaublichen afrikanischen Sternenhimmel - ein perfekter Abend!

Der Speiseplan sollte sich übrigens die nächsten Wochen nicht mehr wesentlich ändern. Ich habe streng Diät gehalten. Abends ein Bierchen oder zwei zum abkühlen und ansonsten nur große Mengen rotes Fleisch und roter Wein, allenfalls mit ein paar Alibi-Vitaminen in Form von Salat oder Dosengemüse.
Gruß
Dirk

Susan26

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Re: Doc in Afrika - Namibia 2009
« Antwort #22 am: 14.10.2009, 09:59 Uhr »
Wow - viel mehr kann ich dazu gar nicht sagen!
Dieser Afrika-Virus muss ja wirklich intensiv sein ... ich halt mich da mal lieber fern, so viele Viren verkraftet mein Körper einfach nicht (er hat ja noch mit dem Amerika-Virus zu kämpfen) ... und mein Bankkonto leider auch nicht  :lol:
Aber Gott sei Dank gibt es virtuelle Reisen ... selbst die machen süchtig! Danke Doc für die genialen Tieraufnahmen!
Susan
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Matze

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Re: Doc in Afrika - Namibia 2009
« Antwort #23 am: 14.10.2009, 11:16 Uhr »
Wow - viel mehr kann ich dazu gar nicht sagen!
Dieser Afrika-Virus muss ja wirklich intensiv sein ... ich halt mich da mal lieber fern, so viele Viren verkraftet mein Körper einfach nicht (er hat ja noch mit dem Amerika-Virus zu kämpfen) ... und mein Bankkonto leider auch nicht  :lol:
Aber Gott sei Dank gibt es virtuelle Reisen ... selbst die machen süchtig! Danke Doc für die genialen Tieraufnahmen!
Susan

Hier kann ich mich mal voll und ganz anschliessen....!!
Gruß Matze




San Francisco!!

Katja

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Re: Doc in Afrika - Namibia 2009
« Antwort #24 am: 14.10.2009, 21:28 Uhr »
Hier bin ich natürlich auch dabei! :applaus:
Unsere Pläne für Namibia konkretisieren sich gerade. :wink:

Wir denken auch an so ein Auto. Offenbar ist das Bett in dem Single Cab (1,50m) sogar breiter als im Dachzelt beim Double Cab (1,20m).
Aber wo lässt man denn das Gepäck in deinem Modell, Dirk? Muss man das abends immer ausräumen?
Hast du dir die Kühlbox noch vor Ort gekauft?

Ein schöner Start!
Gruß
Katja
Viele Grüße
Katja

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DocHoliday

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Re: Doc in Afrika - Namibia 2009
« Antwort #25 am: 16.10.2009, 23:33 Uhr »
10.9.09 - Leo, Cheetah & Co.

Bin zwar kein Tucholsky aber ich denke diesen Tag kann ich auch durch meine fehlenden literarischen Talente nicht kaputt machen.

Der Tag begann sehr viel versprechend mit einem schönen Sonnenaufgang.





Eigentlich hatte ich vorgehabt, an den ersten Wasserlöchern, die ich gestern schon besucht hatte, vorbei zu fahren, weil ich heute eine etwas längere Strecke bis zum Nossob Restcamp vor mir hatte.

Aber es kam anders.

Zunächst saß dieser Habicht (ein Southern Pale Singing Goshawk) am Straßenrand und demonstrierte mit seinem aufgeplusterten Gefieder, dass es an diesem Morgen nicht besonders warm war.



Kurz danach begegneten mir diese Schakale



und ein paar Springböcke im schönsten Morgenlicht.



Irgendwie kam ich selten mehr als ein paar 100 m am Stück voran, weil ich immer wieder zum knipsen und schauen anhalten musste. Ganz besonders natürlich, als mir dieser junge Giraffenbulle vor die Linse lief. Er ist einer von nur 10 bis 12 Giraffen, die seit einigen Jahren wieder im Kgalagadi leben.





Wieder nur einige hundert Meter weiter sah ich einen kleinen Stau kurz hinter dem nächsten Wasserloch. Die Stau-Ursache war schnell identifiziert: 2 jüngere männliche Löwen lagen dort faul herum. Das heißt relativ faul. Gegenüber dem Einzelgänger gestern waren sie ein wahrer Ausbund an Energie und Bewegung.





Irgendwann standen 7 oder 8 Autos um mich herum und es wurde mir zu eng (für Kgalagdiverhältnisse ist das schon ein ausgemachter Stau. "Achtung Autofahrer, 100 m Stau an der Detour zum Veertiende Boorgat wegen Löwen an der Fahrbahn."

Meine nächste Entdeckung war eine Tüpfelhyäne im Gras neben der Straße. Sie hat bewiesen, dass man sich noch weniger bewegen kann als der Löwe gestern. Sie hat in ca. 15 Minuten nicht einmal den Kopf gehoben. Dafür hatte ich sie aber wenigstens für mich alleine. Die anderen waren ja alle bei den Löwen.



Das heißt alle doch nicht. Auf der nächsten Anhöhe standen schon wieder drei oder vier Autos am Straßenrand. Natürlich habe ich auch angehalten aber zunächst mal gar nichts gesehen. Erst nachdem ich darauf geachtet hatte, wo die Ferngläser der anderen hinzielten, entdeckte ich diese beiden Geparden unter uns im Tal in etwa 300 oder 400 m Entfernung.
Mit dem 400er Objektiv mit 2x-Telekonverter gelang es mir so halbwegs sie aufs Bild zu bekommen (rechnet man den 1,6x Cropfaktor der 50 D mit ein waren das immerhin 1280 mm Kleinbild-Äquivalent, das Bild ist außerdem noch ein ca. 60%-Ausschnitt).



Die beiden schienen auf der Suche nach Beute zu sein. Eine Gepardenjagd bekam ich aber leider nicht geboten, weil sie kurze Zeit später hinter Bäumen verschwunden waren.

Kurz danach bin ich von der "Hauptstraße" auf eine Nebenstrecke durch die Dünen Richtung Nossob-Valley abgebogen. Hier habe ich es tatsächlich geschafft, mal 20 km ohne Fotostopp durch zu fahren. Dieser Sekretär war dann aber wieder einen Stop wert.



Am nächsten Wasserloch konnte ich eine Zeit lang diese Schwarzhalsreiher beobachten und fotografieren, die es sich auf einem Wassertank gemütlich gemacht hatten. Wie sie da so saßen und die Springböcke und Oryx am Wasserloch unter sich beobachtet haben, erinnerten sie mich doch stark an Stadler und Waldorf von der Muppet-Show.



Ein paar Dünen weiter sah ich aus dem Augenwinkel rechts neben mir eine Bewegung im Gebüsch. Also voll auf die Bremse, Rückwärtsgang rein und nachgeschaut. Übrigens eine Übung die ich Laufe dieser Reise sicher mehr als 100 x durchgeführt habe.
Dieses mal wurde ich mit einem Pärchen von Steinböckchen belohnt. An diesen etwa 50 cm hohen Zwergantilopen haben mir besonders die schön gezeichneten Ohren gefallen.





Erstaunlicherweise haben diese sonst recht scheuen Tierchen eine ganze Weile bereitwillig für mich posiert.
Weiter ging es von Dünenkamm zu Dünenkamm, wobei man immer darauf achten musste, nicht zu schnell zu werden, denn die Straße war recht gut. Erstens sollen die Ranger gerüchteweise im Park Geschwindigkeitskontrollen durchführen (Speedlimit ist 50kmh) und zweitens weiß man nie, was einen hinter dem nächsten Dünenkamm erwartet. Ich hatte mich deshalb gerade mal wieder selbst ermahnt als ich auch schon hinter der nächsten Kuppe eine echte Vollbremsung hinlegen musste, um nicht ein Leopardenjunges zu überfahren, dass dabei war, der Mutter und einem Geschwisterchen über die Straße zu folgen.
Statt sich zu bedanken, dass ich mit meiner heroischen Bremsaktion ihren Nachwuchs gerettet hatte, schaute mich die Leopardin nur böse an, als wollte sie mich fressen. Immerhin hat sie dabei wenigstens so lange still gehalten bis ich meine Kamera im Anschlag hatte. Ich hatte sogar Zeit, in Ruhe die Schönheit, Eleganz und Kraft zu bewundern, die diese Raubkatze ausstrahlt. Einfach faszinierende Tiere!





Einen der beiden Zöglinge habe ich auch noch erwischt, der andere hat sich die ganze Zeit im Gras oder hinter Büschen versteckt.



Wow! Mein erster voller Tag in einem afrikanischen Nationalpark ist knapp drei Stunden alt und ich habe schon Löwen, Geparden, Leoparden, eine Hyäne und eine Giraffe gesehen! Wahnsinn!
Ich habe später andere Parkbesucher getroffen, die in drei oder vier Tagen weniger gesehen haben als ich an diesem einen Tag.

Immer noch auf der Nebenstrecke durch die Dünen sah ich auch noch eine Gruppe Kuhantilopen (Red Hartebeest) in einiger Entfernung grasen.



Danach wurde es etwas ruhiger. Das war auch gut so, denn ich brauchte erstmal ein wenig Zeit, die vielen Eindrücke überhaupt zu verarbeiten. Mit schwirrte ganz schön der Kopf. Außerdem glaubt man gar nicht, was für Mengen Adrenalin Tierbeobachtungen und die Jagd nach guten Fotos dieser Tiere freisetzen können.
Zur Beruhigung habe ich zur Abwechslung mal das eine oder andere Landschaftsbild gemacht.



Irgendwann hatte ich dann die Dünen hinter mir gelassen und das Nossob Valley erreicht. Der Nossob Rivier ist ein Fluss oder besser ein Flussbett, dass die allermeiste Zeit trocken ist und nur ein oder zweimal in 100 Jahren fließt er wirklich auf der ganzen Länge ("kommt ab"). Das letzte mal ist das wohl in den 60 er Jahren passiert.
Hier wurde die Straße immer sandiger, war aber bis auf einige Waschbrettabschnitte immer noch sehr gut zu fahren.



Kurz vor erreichen des Restcamps habe ich noch diese Gruppe von Gemsböcken an einem Wasserloch gesehen.



Im Restcamp habe ich den letzten wenigstens halbwegs schattigen Platz blockiert, mir ein paar Sandwiches und ein kühles Bier zum Lunch gegönnt und die nächsten 2 oder 3 Stunden mit dösen und lesen hinter mich gebracht.
Gegen 15:30 h bin ich zu einem Afternoon-Drive gestartet. So viele Tiere wie morgens habe ich natürlich nicht mehr gesehen aber immerhin diesen Weißrückengeier



und einen Straußenhahn.



Nebenbei habe ich natürlich immer wieder Springböcke, Gemsböcke und Gnus gesehen aber wenn ich die auch noch alle zeige, werde ich mit diesem Tag nie fertig.

Da ich schon ein wenig vor Sonnenuntergang zurück im Camp war, bin ich mit meiner Kamera und einem Feierabendbier zum Hideout am Wasserloch gelaufen, um dort den Sonnenuntergang zu genießen.

Dort wurde ich von 2 Gabelracken begrüßt, hübsch bunt und leider beim Abflug etwas zu schnell für mich.





Zwischendurch schaute dieser durstige Schakal vorbei.



Untermalt wurde das ganze von der Geräuschkulisse, die diese Krähe verursachte. Es klang wirklich so, als würde die ganze Zeit jemand reden oder besser vor sich hin brabbeln.



Nach einer Weile trieb mich der Hunger vom Wasserloch zurück zum Camper. Schnell das Feuer angeworfen und nicht allzu viel später gab es ein leckeres Abendessen mit Entrecote, Maiskolben vom Grill und einem Tomatensalat begleitet vom obligatorischen Gläschen Rotwein (oder waren es 2 oder 3? ;)).

Lange habe ich es danach nicht mehr ausgehalten und war zwischen 21 und 21.30h im Bettchen (ist mir auch schon lange nicht mehr passiert ;)).

Was für ein Tag!

So kann es weitergehen.
Gruß
Dirk

DocHoliday

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Re: Doc in Afrika - Namibia 2009
« Antwort #26 am: 18.10.2009, 22:41 Uhr »
11.9. - Am Ende der Welt

Heute war es ein wenig ruhiger als gestern. Nur eine kurze Strecke zu fahren bis zum Grootkolk Wilderness Camp und auch bei weitem nicht so viele Tiere.

Bei leicht bedecktem Himmel gab es keinen besonders spektakulären Sonnenaufgang aber immerhin schöne warme Farben.





Ich habe es mir geich am ersten Wasserloch gemütlich gemacht und erstmal einen Joghurt zum Frühstück genossen. Das Wasserloch gehörte eine ganze Zeit lang den Vögeln (hauptsächlich Tauben).



Es war faszinierend zu beobachten, wie sie immer wieder wie auf ein geheimes Kommando im Schwarm von den Bäumen zum Wasserloch und zurück flogen.



Ich werde nie verstehen, wie es möglich ist, dass sie nicht dauernd ineinander fliegen. Sie müssen einen sechsten und wahrscheinlich auch noch einen siebten Sinn haben.

Nach einer ganzen Weile tauchte eine Gruppe Gnus am Wasserloch auf.



Irgendwann hatten sie sich hübsch sortiert und übten sich im parallel trinken.



Ich habe eine ganze Weile an diesem Wasserloch verbracht, die Vögel und Gnus beobachtet oder auch einfach die friedliche Stimmung genossen. Zwischendurch hatte ich Zeit zum lesen, wobei ich ab und an mal über das Buch geschaut habe, ob sich was neues tut. War sehr entspannend.
Außer dem kommen und gehen bzw. fliegen der Vögel und diesem Schakal tat sich aber nicht mehr viel.



Schließlich rief wieder die Sandpiste nach mir und ich ließ mich vom Washboard etwas durchschütteln.



Ein bisschen lästig waren die teilweise recht hohen Böschungen der Straße, die dafür sorgten, dass man oft nur Gras sah. Die Landschaft bestand inzwischen aus einer grasbestandenen Ebene mit einzelnen Bäumen, die langsam immer seltener wurden.



Am nächsten Wasserloch tauchte kurz nach mit eine recht große Herde Springböcke auf. Es waren sicher deutlich über 100 Tiere.



Dieser Bock mit dem eindrucksvollen Gehörn schien der Boss gewesen zu sein.


 
Es war toll diese schönen Tiere für sicher eine Stunde ganz aus der Nähe beobachten zu können. Sie tranken nicht nur am Wasserloch sondern schienen auch Erde bwz. Staub zu fressen (wohl um Mineralstoffe aufzunehmen), einige leckten auch ausdauernd am Stahltank des künstlichen Wasserlochs (Eisenmangel?).



Kurze Zeit später saß dieser Raubvogel in einem Baum neben der Straße und war so nett eine Weile für mich zu posieren.



Ich konnte ihn bisher nicht eindeutig identifizieren. Könnte ein Habicht gewesen sein.

Nach dem Treffen mit ein paar Kuhantilopen erreichte ich  gegen 14:00h das Wildernesscamp.



Hier habe ich ein wenig Siesta gehalten und mich mit den frechen Webervögeln auf meiner Terasse und im Baum darüber beschäftigt.



Dazwischen auch dieser Geselle, den ich ebenfalls noch nicht identifizieren konnte.



Gegen 15:00h habe ich mieder auf den Weg Richtung Norden gemacht. Nach ca. 25 km hatte ich Unions End erreicht, wo die Welt (des Parks und Südafrikas) zu Ende ist.



Geradeaus bzw. rechts liegt Botswana, links hinter dem Zaun Namibia.

Bis hierhin hatte ich kein einziges Tier gesehen. Auf dem Rückweg sah ich diesen imposanten Oryx-Bullen.



Man beachte die in vielen Kämpfen abgewetzten Hörner.
Außerdem traf ich noch auf eine weitere Gruppe Gnus beim trinken.



Obwohl ihnen ein Schakal sicher nicht gefährlich werden kann, fühlten sie sich dennoch gestört und vertrieben ihn.



Das war es dann auch an Tiersichtungen auf dieser Ausfahrt, so dass ich mich ein wenig mit der Landschaft beschäftigt habe.





Relativ früh war ich zurück im Camp, wo mich wieder die Webervögel auf dem Mäuerchen erwarteten.

[

So habe ich an diesem Tag gewohnt:





Zu der "Küche" auf der Terasse gibt es noch eine nette Geschichte. Im Gästebuch im Gemeinschafts-Küchen- und Esszimmer-Zelt war zu lesen, dass zwei Abende vorher eine Gruppe hier übernachtet und dort zusammen gesessen hat. Beim Essen stellten sie fest, dass zwei Löwinnen der Outdoor-Küche von meinem Bungalow einen Besuch abstatteten und mit den Küchenutensilien spielten. Eine der Plastikschüsseln war später am Wasserloch zu sehen.
Solche Besuche habe ich in dieser Nacht zum Glück nicht bekommen. Allerdings sorgten die ganze Nacht Hyänen für eine nette Geräuschkulisse. Sie klangen so nah, dass ich darauf verzichtet habe, nach Einbruch der Dunkelheit nochmal zum Auto zu gehen, um mein Buch zu holen, dass ich auf dem Beifahrersitz liegen lassen habe.
Better safe than sorry! ;)

Von der Terasse hatte man ein schönen Blick auf ein kleines Wasserloch, wo aber leider nur zwei Schakale vorbeischauten, solange das Licht noch zum knipsen reichte.



Später habe ich noch ein paar Schatten gesehen, die möglicherweise Löwen waren aber vielleicht war da auch nur der Wunsch der Vater des Gedanken.

Zum Abendessen gab es heute zur Abwechslung mal Steak vom Grill und Salat mit Rotwein dazu. Dazu wieder der wunderbare Sternenhimmel, an dem ich mich einfach nicht satt sehen konnte.

Auch an diesem Abend fielen mir bald die Augen zu und ich war schon wieder vor 22:00h im Bett.

Obwohl bei weitem nicht so spektakulär wie gestern, habe ich auch diesen Tag sehr genossen. Es war sehr entspannend stundenlang an einem Wasserloch zu sitzen und abzuwarten, wer oder was so vorbeischaut.
Gruß
Dirk

Matze

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Re: Doc in Afrika - Namibia 2009
« Antwort #27 am: 19.10.2009, 16:58 Uhr »
Einfach tolle Fotos!
Gruß Matze




San Francisco!!

americanhero

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Re: Doc in Afrika - Namibia 2009
« Antwort #28 am: 19.10.2009, 19:02 Uhr »
wow, ich sitze hier sabbernd am Monitor und vor lauter Staunen faellt mir nichts mehr ein, was ich sagen soll. Einfach toll!!!  :respekt: :respekt: :respekt:
All diese wundervollen Tieraufnahmen, und dann so nah dran zu sein. Das ist ja gigantisch.

Schneewie

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Re: Doc in Afrika - Namibia 2009
« Antwort #29 am: 20.10.2009, 12:39 Uhr »
Waren am Wochenende bei Freunden, deren "zweite Heimat" Nambia ist. Sie haben uns u.a. tolle (Landschafts-)Bilder gezeigt, vor allem Düne 45 usw.

Dazu eine absolute Traumlodge im Nirgendwo (Wolwedans) und viele, viele tolle Tierbilder.

Jetzt kommen Deine Bilder dazu und wir könnten auch nach Nambia fahren. In Südafrika waren wir schon einmal, es war ein klasse Urlaub, aber ich denke, Namibia würde das ganze toppen.  :D

Auf jeden Fall lese ich weiter mit und dann schauen wir mal...... :wink:
Gruß Gabriele