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Autor Thema: Obamas Überwachungsstaat  (Gelesen 10340 mal)

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In-Tim

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Re: Obamas Überwachungsstaat
« Antwort #75 am: 13.07.2013, 22:35 Uhr »
Ich plane zwar keine Anschlaege oder aehnliches, aber habe ich deswegen auch nichts zu befuerchten? Senator Ted Kennedy und ein 3 jaehriges Maedchen sind zwei Beispiele von Personen die offensichtlich faelschlicherweise als Terrorverdaechtige auf Flugverbotslisten gelandet sind und nicht in den Flieger gelassen wurden. Es gab keine Begruendung und keine Erklaerung denn das Entstehen der Listen ist geheim.
Es hat einen der dienstaeltesten Mitglieder des US-Senats mehrere Wochen gekostet um von dieser Liste wieder herunterzukommen. Meinst Du wenn Du oder ich durchb einen aehnlichen Fehler auf dieser Liste landen haben wir jemals wieder eine Chance ein Flugzeug in den USA zu besteigen?

Es sind auch schon viele Menschen unschuldig in U-Haft gekommen, weniger unschuldig in Haft, noch weniger sind unschuldig hingerichtet worden. Und das alles unter einen transparenten Rechtssystem.

Es liest auch kein Mensch die Nachrichten, sondern ein Computer. Ob ein Computerprogramm meine Privatsphäre beeinflusst? Dann müsste ich mir doch auch Gedanken machen was mein Provider mit meinen Nachrichten macht. Den der ist in Deutschland gesetzlich verpflichtet alle Emails zu scannen und verdächtige Nachrichten an den BND zu melden! D.h. in Deutschland wird jede Email ganz legal durch unseren eigenen Staat überwacht und das schon seit 2005!
07-10 | 30 US-States; EU,NO,SE,MK
11-13 | SE,NO,DK,FR,SP | AU,TH,SGP,SA,IN,IDN,VAE | USA:CA,AZ
2014 | UK,SP,MK,AT,CH | VAE,MA,IDN,RU | USA:WA,OR,CA,NV,AZ;
2015 | EU,BY | USA:NY,DC,CA,NV,UT,ME,NH,VT,RI,CT,NJ | CAN:QC,NB

Matze

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Re: Obamas Überwachungsstaat
« Antwort #76 am: 13.07.2013, 22:37 Uhr »

Das sind zwei von uebrigens mehreren Faellen wo der Eintrag ganz offensichtlich ein Fehler war.


Ich frage mich bei dem Beispiel nur, was ein Eintrag Fehler mit Mails abhören zu tun hat? Ein fehlerhafter Eintrag kann auch passieren, wenn keine Daten ausspioniert werden ....

Hat was von "Äpfel mit Birnen" vergleichen ...



Verdammt, ich wollte doch nicht weiter diskutieren ....
Gruß Matze




San Francisco!!

EDVM96

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Re: Obamas Überwachungsstaat
« Antwort #77 am: 13.07.2013, 22:41 Uhr »
Es liest auch kein Mensch die Nachrichten, sondern ein Computer.
Gespeichert für XXX Jahre. Zugriff Anyone/Anytime. Und das macht die Sache besser für dich?  :lol:
Meine private COM geht eigentlich keinen Staat der Welt etwas an.

EDVM96

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Re: Obamas Überwachungsstaat
« Antwort #78 am: 13.07.2013, 22:42 Uhr »
Verdammt, ich wollte doch nicht weiter diskutieren ....
Weil dir dir Argumente ausgehen ...  :wink:

nordlicht

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Re: Obamas Überwachungsstaat
« Antwort #79 am: 13.07.2013, 22:43 Uhr »
D.h. in Deutschland wird jede Email ganz legal durch unseren eigenen Staat überwacht und das schon seit 2005!
Und das findest Du ok?
Wenn die USA mitliest, ist das offenbar auch kein Problem.
Was ist mit China? Auch kein Ding, wenn die die Kommunikation in Deutschland ueberwachen?


Aber in einer  Sache gebe ich Matze Recht.
Diskussion bringt nix, da wir hier von grundsaetzlich unterschiedlichen Praemissen ausgehen.
Wenn Grundrechte im Namen der Terrorbekaempfung ich sag mal immer flexibler gehandhabt werden, dann ist das fuer mich sehr bedenklich und macht mir Angst. Wo hoert das auf? Und hoert das ueberhaupt auf?
Andere hier scheinen damit kein Problem zu haben, was mir auch Angst macht, aber wenn da die Prioritaeten nun mal anders sind kann man lange diskutieren und wird auf keinen gruenen Zweig kommen.
Ich hab ja jetzt gesagt was ich von dem Thema halte und verabschiede mich hier.


In-Tim

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Re: Obamas Überwachungsstaat
« Antwort #80 am: 13.07.2013, 23:16 Uhr »
Und das findest Du ok?
Wenn die USA mitliest, ist das offenbar auch kein Problem.
Was ist mit China? Auch kein Ding, wenn die die Kommunikation in Deutschland ueberwachen?

Nein, das finde ich prinzipiell erstmal auch nicht ok.

Aber bevor man sich über Dinge aufregt die ein anderer Staat macht sollte man vielleicht erstmal da ansetzen wo man theoretisch Einfluss drauf hat. Die Überwachung durch deutsche Behörden wird seit 2005 scheinbar von Jedermann geduldet. Aber kaum wird öffentlich die USA macht das Gleiche, kommt der große Aufschrei. Die Briten betreiben ja ein noch umfangreicheres Überwachungsprogramm auf europäischen Boden und zapfen die Glasfaserleitungen an. Mir scheint es so als sind die Amerikaner mal wieder die ganz Bösen und wenn andere, ja sogar wir selber, das gleiche machen ist es ok. Zumindest regt sich darüber keiner auf.
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stephan65

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Re: Obamas Überwachungsstaat
« Antwort #81 am: 13.07.2013, 23:44 Uhr »
Natürlich regen sich schon seit vielen Jahren genug Leute auch hier auf in Sachen Datenschutz.

Und selbstverständlich ist das nochmal was ganz anderes, ob mein Land, meine Landsleute, meine Regierung Daten von mir sieht (hier traue ich den Richtern noch, vor US-Geschworenen oder Militärrichtern möchte ich nicht sitzen) oder eine fremde Nation. Fremde Nationen geht es gleich dreimal nichts an. Und schon garnicht, wenn sie noch Todesstrafen, Folter und Gefängnisse wie Guantanamo befürworten, sich für Weltpolizisten und die auserwählte Nation halten und meinen, der ganzen Welt ihren Maßstab aufdrücken zu müssen und dabei die mit Abstand dämlichste, hinrissigste, tödlichste Außenpolitik betreiben.

Früher habe ich auch gedacht: es ist gegen den Terrorismus, halb so wild. Aber das ist es nicht mehr. Nicht bei diesen unvorstellbaren gesammelten Datenmengen, jeden Monat, jeden Tag. Und ohne uns zu fragen. Und sicher gehen jetzt die Lampen zumindest mal gelb-orange an, wenn ich jetzt noch Wörter wie Sarin, Inschallah, VX und Time Square verwende.

Snowden als Verbrecher zu betiteln, aber uns derart auszuspionieren, das ist für mich der Gipfel der Frechheit. Was macht die USA denn, wenn ich ihre Kasernen mal gründlich fotografiere und ihre Bürger belausche?

Und wer von euch "istmirdochegals" garantiert mir denn, dass ich in Zukunft nach diesen Worten noch problemlos dort einreisen darf? Ich meine, nicht einfach nur beruhigen, nein: garantieren, dass diese Kritik und mein Kampf dagegen mit demokratischen Mitteln folgenlos bleibt?

fmerbitz

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Re: Obamas Überwachungsstaat
« Antwort #82 am: 14.07.2013, 11:53 Uhr »
Ich möchte hier mal noch einen anderen Aspekt aufzeigen. In den USA konzentriert sich ja alles darauf den Geheimnisverräter Snowden zu kriegen. Was schon schlimm ist.

Denkt eigentlich mal jemand darüber nach wie/warum der überhaupt an all die Informationen gekommen ist? Ich meine, dass Systemadministratoren natürlich weitgehende Rechte auf ihren Systemen haben sollte doch keine Überraschung sein und dass ich dann top-secret Informationen auch vor denen absichern muss auch nicht.

OK, Snowden hat die Informationen veröffentlicht. Und die anderen 1000 Administratoren die Zugriff haben? Was machen die damit? Glaubt wirklich jemand dass Ed der einzige "böse" ist und nicht einige andere statt das zu veröffentlichen halt anderweitig Nutzen daraus ziehen? Darf man ein solches Top-Secret System von Dillettanten betreiben lassen die nicht wissen wie man IT-Systeme absichern muss oder vielleicht auch nicht das Budget bereitstellen möchten um das zu tun?

thorsti

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Re: Obamas Überwachungsstaat
« Antwort #83 am: 15.07.2013, 20:46 Uhr »
Und wer von euch "istmirdochegals" garantiert mir denn, dass ich in Zukunft nach diesen Worten noch problemlos dort einreisen darf? Ich meine, nicht einfach nur beruhigen, nein: garantieren, dass diese Kritik und mein Kampf dagegen mit demokratischen Mitteln folgenlos bleibt?

Ob der Typ wohl jemals die Skyline von New York sehen wird?
Ob er je den Blick vom Glacier Point im Yosemite genießen wird?
Ob er jemals staunend am Grand Canyon stehen wird?

http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/spaziergang-zum-dagger-complex-interessiert-die-polizei-a-911215.html

winki

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Re: Obamas Überwachungsstaat
« Antwort #84 am: 17.07.2013, 01:41 Uhr »
Das Stichwort Rasterfahndung sagt Dir aber schon was - oder?
Hat ja prima funktioniert in Boston.

....nee mit Rasterfandung hatte das in Bosten überhaupt nichts zu tun...  Wobei die "deutsche" Rasterfandung bei der RAF,  nie den gewünschten Erfolg brachte, sondern ganz schlicht und ergreifend Kommissar Zufall dazu führte, dass man Baader -Meinhof etc. fasste...

Allerdings müsste man jetzt "Rasterfandung" zuerst definieren, dass bei jedem Verbrechen nach einem bestimmten Muster geforscht wird ist ja normal, aber was auch unbestritten ist, Profis lassen sich damit eher nicht erwischen, wie man ja an Bin Laden, trotz höchster Belohnung gesehen hat.

winki

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Re: Obamas Überwachungsstaat
« Antwort #85 am: 17.07.2013, 02:59 Uhr »
Ich hatte in letzter Zeit, mehrere interessante Diskussionen, mit Amerikaner, die ich an verschiedene Orte, kennengelernt habe.  Natürlich fällt man trotz gutem Englisch mittlerweile, durch seinen unverwechselbaren Akzent auf. Meist sind es Amerikaner die viel Reisen oder in Deutschland gelebt haben. Viele davon wissen dass jede SMS, eMail etc. überwacht wird, und sind alle der Meinung dass sich die USA immer mehr von der Demokratie entfernt und zu einem diktatorischen Staatssystem wird.
Noch interessanter erscheint mir die Aussage, dass genau aus diesem Grund, immer mehr Personen vorsichtiger werden, was sie von sich Preisgeben...

Wobei z.B. eine Einschüchterung, im Falle des Rechtsbeistandes wie im Spiegel beschrieben, durch eine US Behörde, bereits eine Form eines diktatorischen Staates annimmt. Denn die eigenmächtige Vorgehensweise, einer Strafverfolgungsbehörde,  außerhalb einer parlamentarischen Kontrollmechanismus, ist bereits im Ansatz eines der Wesenszüge eines diktatorischen Staates.

Bei der Frage aber wer eigentlich der Staat ist, hat man ja schon mal in der Schule gelernt, sollten eigentlich wir Bürger über die Wahl sein. Das dürfte aber ein Märchen sein, der Staat wird gebildet aus Interessengemeinschaften (Banken, Großkonzerne, Investoren) die über Lobbyisten und ihre  (bezahlten) Politiker und Staatsdiener, Beamte, ihre Interessen durchsetzen. Die Bezahlung bei Politiker auch Staatsdiener und Beamte geschieht dabei natürlich nie direkt sondern über Aufsichtsratsposten, Beratertätigkeiten etc.

Dabei muss man sich im Klaren sein, dass hier der Grundsatz, ich kleines Würstchen habe ja nichts zu verbergen, vollkommen falsch ist. Bekanntlich vergisst das Internet nie etwas und deshalb ist es so gefährlich diese Tendenz zu tolerieren.
Ob nun Überwachungsmethoden wie aus dem Film, "Das Leben des anderen" zu sehen, noch nichts mit der Überwachung des Internetes gleich zu setzten ist, bleibt aber die Erkenntnis, das Resultat ist das selbe, suspekt wird derjenige der einem Interessenskonflikt des "Staates" gerät.  Nun der Vergleich zur Stasi, und deren Verhörmethoden lässt momentan noch keinen Schluss zu einem demokratischen Staat zu. Obwohl es ja nur ein kleiner Schritt, ist, subtilere, Foltermethoden einzusetzen, denn unter dem Deckmäntelchen,  Staatsschutz könnten ja „Interessengemeinschaften“ alle Rechtsmittel aushebeln. Auch außerhalb einer parlamentarischen Kontrollebene, wenn man ihnen über einen „Freibrief“ den Auftrag dafür erteilt.