Hallo Ronja,
sag uns doch bitte, in welchem Reiseführer das stand - damit wir ihn alle auf die Negativ-Liste setzen können.
Zum einen - es gibt so wenig "DEN Amerikaner" wie es "DEN Deutschen" gibt.
Es gibt nur persönliche Beispiele - wie man in bestimmten Situationen Amerikaner erlebt - und das kann - abhängig von der Situation natürlich sehr unterschiedlich sein.
Du wirst aber dünne und dicke Menschen kennenlernen, große und kleine, freundliche und (hoffentlich nicht) unfreundliche.
Wie intim willst Du jemanden kennenlernen - kann eine Urlaubsbekanntschaft über Oberflächlichkeit hinausgehen? Also wirst Du vermutlich auch oberflächlich freundlichen Menschen kennenlernen (kennst Du in Deutschland so viele Menschen tiefergehend? Oder wärst Du manchmal über oberflächliche Freundlichkeit froh?)
Wen habe ich kennengelernt?
Eine Verkäuferin im Supermarkt in Oregon, die deutsch und russisch konnte (hat sie in der Schule gelernt - in Amerika!)
Ein Fotografenehepaar, das ganz beeindruckend "amerikanische Menschen" fotografiert - ganz in der Tradition von Walker Evans
Eine Bibliothekarin in Sutherlin, die uns alles zur Lokalgeschichte raussuchte, weil wir was zu einer "Namensverwandtschaft" wissen wollten
Ein Ehepaar, mit dem wir ein deutsch-amerikanisches Team im Pub-Trivia-Game bildeten und den Pubsieg davontrugen
Eine Dame aus der Kirchengemeinde meiner Freundin, die sich jedes Jahr freut, mich zu sehen....
Eine Truppe von mind. 20 Rollstuhlfahrern auf einem Kreuzfahrtschiff - kein Mensch hat auch nur komisch geguckt.
Eine TV-Moderatorin, die jedes Jahr mit ihrem erwachsenen Sohn mit Down-Syndrom eine Kreuzfahrt unternimmt - sowohl sie als auch ihr Sohn sind wunderbare Menschen
viele sehr hilfsbereite Menschen, egal, ob man nach dem Weg fragt, etwas nicht versteht oder sonstwas.
Ich hatte nie den Eindruck, jemand guckt auf mich herab - aber zeigen sich interessiert an mir, an Deutschland, einfach am Gespräch.
Das ist Amerika
Antje