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Autor Thema: Selbstverteidigung, Rechtslage  (Gelesen 17880 mal)

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McC

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Re: Selbstverteidigung, Rechtslage
« Antwort #105 am: 30.06.2012, 21:22 Uhr »
machen die Politik aber käuflich (Wahlkampfspendensystem)
etr. etc.


Haben wir doch hier, wenn auch nicht so offensichtlich  :wink:

winki

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Re: Selbstverteidigung, Rechtslage
« Antwort #106 am: 30.06.2012, 21:25 Uhr »

Dass nun Deutsche die Unterschiede nicht erkennen sollen ist wiederum eine typische amerikanische Überheblichkeit


Erkennen und vestehen sind aber zwei paar Schuhe, wenn ich noch so weit zurueck denken kann, ging es hier um das Verstehen.


Na ja um etwas Erkennen zu können setzt doch ein Gewisses Maß an Verstehen voraus...  Wobei gerade beim Waffenbesitz die Ursachen schon verstanden werden, nun so Blöd sind wir Deutsche nun doch nicht... Denn es war ja nicht immer so, verschiedene Ursachen so z.B. die Angst der Republikaner vor Verschärfung der Waffenbesitzgesetze und durch  Lobbyarbeit und Millionenschwere Werbekampagnen der NRA  führte zu beispielhafte Waffenkäufe in den letzten zwei Jahren. Vergessen darf ja auch nicht werden dass Privatpersonen unterstützt durch die NRA vor dem Suprem Court erst das Tragen von Waffen in der Öffentlichkeit ermöglichte.... :wink:  

....und die Liste vom mrh400 ließe sich um einige Punkte erweitern....   nur dann wären wir wirklich OT....  

Palo

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Re: Selbstverteidigung, Rechtslage
« Antwort #107 am: 30.06.2012, 21:35 Uhr »
Hallo,

- sie haben uns entwaffnet - aber sind selbst "Waffennarren" (wie die Afghanis, wo das selbstverständlich aus US-Sicht wieder "böse" ist)
- sie haben uns den Rechtsstaat gelehrt, der auch seinen Feinden ein "faires Verfahren" zu bieten hat - treten ihn aber selbst partiell mit Füßen (Guantanamo)
- sie haben uns Meinungsfreiheit beigebracht - haben aber noch gleichzeitig Gesinnungsschnüffelei betrieben (McCarthy)
- sie stellen höchste Anforderungen an Compliance in den Unternehmen - machen die Politik aber käuflich (Wahlkampfspendensystem)
etr. etc.

80
Da gebe ich dir in allen Punkten Recht. Sie sehen sich halt nach wie vor als *Sieger* lassen dabei aber vollkommen ausser Acht was die Franzosen, Englaender und Russen schon vollbracht hatten und wieviele Opfer es gab bevor sie in den Krieg eintraten und praktisch nur auffegten. Darin liegt eine gewisse Uberheblichkeit.

Das ist wie so oft "do as I say, not as I do", trifft leider auch auf manche Eltern zu.

An alledem ist aber heute nichts mehr zu aendern, waere Adolf nicht an die Macht gekommen, haetten die letzten 80 Jahre anders ausgesehn, wie, weiss keiner.

Wie ich weiter oben schon schrieb, Geschichte und Politik haben D. u.A. unterschiedlich gepreagt.


Gruß

Palo

Floriana

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Re: Selbstverteidigung, Rechtslage
« Antwort #108 am: 30.06.2012, 21:37 Uhr »
Zu den praktischen Aspekten: Es ist also letztlich so, dass ich selbst mit einem Permit die Waffe an vielen Orten gar nicht tragen darf oder sie als vernünftiger Mensch aus Sicherheitsgründen besser gleich zu hause lasse.

Richtig.

Welchen Nutzen hat dann so ein Permit? Entweder fühle ich mich gefährdet (oder bin es ganz objektiv), dann aber doch mehr oder weniger rund um die Uhr, oder ich bin es nicht. Im ersten Fall nutzt eine Waffe, die ich nur stundenweise trage wahrscheinlich nicht viel, im zweiten Fall brauche ich sowieso keine. Das soll keine Polemik sein. Ich verstehe den Sinn wirklich nicht.

Ich kenne keinen CCP-Inhaber, der sich gefährdet fühlt. Sie haben ihre Waffe dabei, um gegebenenfalls einschreiten zu können. Nicht mehr und nicht weniger. Noch ein Beispiel:

Zitat
Espinoza says, the knife wielding man seriously injured two people. "There is blood all over. One got stabbed in the stomach and got stabbed in the head and held his hands and got stabbed all over the arms."

Then, before the suspect could find another victim - a citizen with a gun stopped the madness. "A guy pulled gun on him and told him to drop his weapon or he would shoot him. So, he dropped his weapon and the people from Smith's grabbed him."

Vollständiger Artikel: http://www.abc4.com/content/news/top_stories/story/conceal-and-carry-stabbing-salt-lake-city-smiths/NDNrL1gxeE2rsRhrWCM9dQ.cspx

Ich könnte Dir noch mehr Beispiele nennen, aber ich denke, Du verstehst, worauf ich hinaus will.

Es gibt übrigens auch Bezirke, in denen Polizisten verpflichtet sind, außerhalb der Dienstzeit ihre Privatwaffe mit sich zu führen. Und zwar nicht, weil sie sich gefährdet fühlen, sondern um gegebenenfalls einschreiten zu können. Da draußen gibt es einen Haufen Verrückte (siehe oben).

Floriana

dschlei

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Re: Selbstverteidigung, Rechtslage
« Antwort #109 am: 30.06.2012, 22:25 Uhr »
Hallo,
schließlich hat ja Amerika nach Ende des Weltkrieges entscheidend zur Ächtung von Waffenbesitz und Militär in Deutschland beigetragen. Dass deshalb Waffenbesitz wie es in den USA praktiziert wird bei jüngeren Generationen, Unverständnis auslöst ist ja eigentlich verständlich.
auch wenn es jetzt noch mehr ot wird: das ist ein ganz zentraler Punkt, weshalb wir in D einiges an der Haltung einiger Meinungsführer in den USA nicht verstehen
- sie haben uns entwaffnet - aber sind selbst "Waffennarren" (wie die Afghanis, wo das selbstverständlich aus US-Sicht wieder "böse" ist)
- sie haben uns den Rechtsstaat gelehrt, der auch seinen Feinden ein "faires Verfahren" zu bieten hat - treten ihn aber selbst partiell mit Füßen (Guantanamo)
- sie haben uns Meinungsfreiheit beigebracht - haben aber noch gleichzeitig Gesinnungsschnüffelei betrieben (McCarthy)
- sie stellen höchste Anforderungen an Compliance in den Unternehmen - machen die Politik aber käuflich (Wahlkampfspendensystem)
etr. etc.

Um etwas bei deinem OT zu bleiben.  Viele Amerikaner sehen die gleichen Probleme in ihrem Land, die du aufgezaehlt hast.  Es wird natuerlich auch gehofft, dass so etwas zu reparieren ist, was ja bisher auch oft geklappt hat (Mc Carthy is weg, und seine Ideen auch), an anderen wird noch gearbeitet.  Es sit halt der nachteil einer Demokratie, dass dabei oft "schmutzige Waesche" gewaschen wird.
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Kar98

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Re: Selbstverteidigung, Rechtslage
« Antwort #110 am: 01.07.2012, 00:30 Uhr »
Was suchst Du hier eigentlich? Du findest Deutschland Scheiße, das ist ok

Wo habe ich das geschrieben? Ich finde nur dich scheiße, und selbst das habe ich nicht geschrieben. Ich habe auch nirgendwo geschrieben, daß alles in den USA superklassefantastisch ist. Du interpretierst deine eigenen Minderwertigkeitsgefühle in Aussagen um, die andere nie gemacht haben.

Lees

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Re: Selbstverteidigung, Rechtslage
« Antwort #111 am: 01.07.2012, 03:27 Uhr »
Was habt ihr nur? Die ausserordentliche Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft vom schwarzen Hans ist doch ziemlich jedem hier schon aufgefallen. Mir nach dem ersten Strang, in dem ich nur gelesen hab. 

CK

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Re: Selbstverteidigung, Rechtslage
« Antwort #112 am: 01.07.2012, 10:51 Uhr »
YMMD !  :lol:
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Microbi

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Re: Selbstverteidigung, Rechtslage
« Antwort #113 am: 02.07.2012, 09:41 Uhr »
Ich habe mit meiner Posting zwar weder eine Frage gestellt, noch sollte sie absolut klingen. Sie stellt eine Meinung dar, die ich versucht habe zu begründen.

Hauptsächlich zwei Gegenargumente sind aufgetaucht:

 - "Du verstehst die Amerikaner nicht." Das ist richtig, ich verstehe sie nicht (wenn es um Waffenbesitz geht). Genau das wollte ich zum Ausdruck bringen.
 - "Waffen mit sich zu führen sei nützlich, weil man sich, oder andere damit retten/verteidigen kann."

 Wilde Tiere: Sicher gibt es entlegene Gebiete, in denen es ratsam ist eine Waffe zu besitzen. Aber die Mehrzahl (ca. 80%) der Amerikaner wohnt in urbanen Gebieten. Gegen Waschbären brauchen sie sicher keine Waffen. Übrigens gegen Luxe auch nicht.
Gegen menschliche Angreifer: Dieses Argument überzeugt mich nicht. Es ist nicht Aufgabe des Bürgers "Polizei" zu spielen. Es ist es auch nicht Wert um eine Walgreens Kasse zu verteidigen und bereit zu sein den Räuber ggf. zu töten. Was im Übrigen auch in den Staaten eine Nothilfeescalation darstellen würde, die zu rechtfertigen sicher einen Anwalt bereichern könnte.
Es sieht nicht besser aus, wenn man sich selbst verteidigen muss: Ich muss bereit sein auf einen Menschen zu schießen und ihn ggf. zu töten. Natürlich in Notwehr. Aber werde ich denn in einer Notsituation, in der man ohnehin aufgeregt ist, die Lage richtig einschätzen können? Wenn ich in Putativnotwehr jemanden erschieße, wenn ich einen unbeteiligten treffe, wenn meine Waffe gegen mich, oder gegen einen Dritten verwendet wird, was dann? Dann muss ich für mein Recht " eine Waffe besitzen zu dürfen" teuer bezahlen dürfen. Ggf. mit meinem Leben, denn die Staaten hat zuweilen auch noch die Todesstrafe.
Kann man diese Gefahren überhaupt richtig einschätzen? Erhöhen Waffen nicht eher das Potential der Eskalation? Und wenn eine richtige Einschätzung überhaupt möglich ist - entsprechende Pannen kommen auch bei Profis vor - kann das wirklich jeder? Jeder, der das Recht auf eine Waffe hat? Und entfernen wir uns nicht schon wieder von dem Kern, vom eigentlichen Grund?
Statt die wahren Gründe zu diskutieren, reden wir nicht über die plakativen Scheinargumente der Waffenlobby? Die klingen freilich gut - ist ja auch Werbung und als solche, genau so schönfärberisch, wie die harmonischen Musterfamilien aus der Frühstückswerbung. Man gaukelt uns etwas vor. Oder soll ausgerchnet Waffenwerbung ehrlich sein?

Jemand schrieb hier, ob eine Waffe zu haben nicht sowas sei, wie eine Armbanduhr zu tragen. Das ist gar nicht schlecht. Die Lobby versucht es als so "normal" zu verkaufen. Das ist an sich nichts neues. Die Werbung versucht uns die verschiedensten Bedürfnisse einzureden. Aber die meisten Sachen, mit denen man uns verführt, sind nicht gefährlich. Waffen sind keine Gebrauchsgegenstände, wie Dosenöffner.
Ich bleibe dabei: Wer nicht auf einen Menschen schießen will, braucht keine Kurzwaffen!

Und die Frage bleibt: Wenn ich über die Risiken des Waffenbesitzes im Klaren bin, brauche ich dann wirklich eine?

Aufzuzählen, in welchen unwahrscheinlichen Situationen man eine Waffe brauchen könnte, sind genau die Scheinargumente, die den Waffenbesitz vernünftig erscheinen lassen sollen. Die meisten Schusswaffenopfer sind nicht in gerechtfertigten Notwehrsitutationen angeschossen worden. Genau genommen, meist wären sie bei strengeren Gesetzen erst gar nicht angeschossen worden.  Oder möchte jemand auch das noch schönreden?

Zu sagen, man wüsste schon was man tut, oder man verstehe die Amerikaner nicht, sind eigentlich nicht mal Argumente. Aber es ist auch nicht leicht pro Waffenbesitz zu argumentieren.
Die Ausnahmen bestätigen hier die Regel nicht: Vielleicht gibt es vernünftige Waffenbesitzer, es gibt Notwehrsituationen  (wobei diese oft überhaupt erst entstehen, weil jeder eine Waffe haben darf) und ich verstehe die Amerikaner keineswegs 100%-ig. Wobei ich mich fragen muss, was hat Waffenbesitz an sich mit dem Verstehen der Amerikaner zu tun? Meine Kritik gilt für alle Länder, die den Besitz erlauben.
Um sagen zu können "Waffenbesitz für Jedermann" ist vernünftig, müssten schon sehr triftige Gründe vorliegen. Und die habe ich noch nicht gehört.

Ich weiß auch nicht, weswegen unsere amerikanischen Mitglieder teilweise so scharf reagieren müssen. Ich dachte, man könnte über alle Themen diskutieren.

Mic

Kar98

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Re: Selbstverteidigung, Rechtslage
« Antwort #114 am: 02.07.2012, 14:08 Uhr »
Ich weiß auch nicht, weswegen unsere amerikanischen Mitglieder teilweise so scharf reagieren müssen. Ich dachte, man könnte über alle Themen diskutieren.

Vernünftig, gerne. Aber wenn ich scharf angemotzt werde, dann werde ich auch scharf reagieren. Und mit manchen Diskussionsthemen habe ich die Erfahrung gemacht, daß jede Diskussion sinnlos ist und sich der Gesprächspartner deine Argumente ganz klar durch den Kopf gehen lässt: zum einen Ohr rein, zum anderen raus, und nichts bleibt hängen. DESwegen habe ich eigentlich auch nur auf die Rechtslage das Eingangsposting betreffend antworten wollen, aber nein, manche müssen sich halt aufplustern.

Microbi

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Re: Selbstverteidigung, Rechtslage
« Antwort #115 am: 02.07.2012, 14:32 Uhr »
@ Kar98

Ich meinte die Freunde, die auf meine Posting erwidert haben.
Ich habe versucht mich mit den Argumenten außeinanderzusetzen; so war der Weg von einem Ohr zum anderen vielleicht etwas länger.  :)

Es ist ja kein uninteressantes Thema. Nachdem, was ich gelesen habe, werde ich jedoch nicht "pro Waffenbesitz" sein können. Aber vielleicht kommt ja noch ein Argument, das ich noch nicht berücksichtigt habe. Dafür untehalten wir uns doch.

Mic


Kar98

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Re: Selbstverteidigung, Rechtslage
« Antwort #116 am: 02.07.2012, 16:21 Uhr »
Na ja, ich habe eigentlich keinerlei Sendungsbewusstsein zu dem Thema ;)
Ich habe ein paar im Nachttisch, ab und zu gehen wir malmend den Schießstand, aber abschleppen will ich mit den Dingern nicht wirklich. Da ich aber weiß, dass viele das tun, ist der Alltag allerdings wesentlich entspannter als in DE, also nix mit wild im Verkehr rumschreien oder fuchteln, oder bedrängeln, weil, man weiß ja nie ;) Mann kann solchen Situationen sehr gut aus dem Weg gehen und so Leute wie George Zimmerman sind die absolute Ausnahme.

Inspired

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Re: Selbstverteidigung, Rechtslage
« Antwort #117 am: 02.07.2012, 16:25 Uhr »
Zitat
ist der Alltag allerdings wesentlich entspannter als in DE, also nix mit wild im Verkehr rumschreien oder fuchteln, oder bedrängeln, weil, man weiß ja nie


Ui ui ui, aus Angst vor Waffengewalt wäre mein Verhalten zwar unter Umständen ausgesprochen ruhig und defensiv, aber als "entspannt" könnte man es dann auf keinen Fall bezeichnen...

dschlei

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Re: Selbstverteidigung, Rechtslage
« Antwort #118 am: 02.07.2012, 20:00 Uhr »
Ich habe mit meiner Posting zwar weder eine Frage gestellt, noch sollte sie absolut klingen. Sie stellt eine Meinung dar, die ich versucht habe zu begründen.

Hauptsächlich zwei Gegenargumente sind aufgetaucht:

 - "Du verstehst die Amerikaner nicht." Das ist richtig, ich verstehe sie nicht (wenn es um Waffenbesitz geht). Genau das wollte ich zum Ausdruck bringen.
 - "Waffen mit sich zu führen sei nützlich, weil man sich, oder andere damit retten/verteidigen kann."
Es ist sehr schwer, als Europaer die amerikanische Mentalitaet bezueglich der Waffenhaltung zu verstehen.  Selbst ich weiss nicht, ob ich es bis jetzt voll verstanden habe.  Es sit so etwas wie ein Geburtsrecht der Menschen hier.  In Verbindung mit dem tief sitzenden Misstrauen gegen Alles, was auch nur annaehernd wie eine Regierung aussieht (besonders die Zentralregierung in Washington), aber auch teilweise gegen die Staatsregierungen, und der Erziehung von juenGsten Jahren an, dass die Freiheit von England und dessen Unterdrueckungspolitik nur erreicht wurde, weil die Siedler genuegend Waffen hatten, um den Englaendern Paroli bieten zu koennen.  Dieses Misstrauen den Englaendern gegenueber, wurde auf die heutigen Regierungsformen uebertragen, und man traut eigentlich nur den County Boards, und den City/Town/School Boards, weil man die saeptestens alle 2 Jahre in die Wueste schicken kann. 
Da man aber notgedrungen mit den anderen Regierungsformen leben muss, muss man halt aufpassen wie ein schiesshund, damit die nicht die Macht uebernehmen.  Es wurde ja schon in der Constitution gesagt, dass eine wohlausgeruestete Militia dazu dienen soll, die Regierung in Schach zu halten.  Der oberste Gerichtshof hat diesen Passus nun so ausgelegt (wie die meisten Amerikaner ihn auch vorher schon verstanden haben), dass diese Militia halt die bewaffnete Bevoelkerung ist.  Also muss es jedem erwachsenen Buerger meoglich sein, Waffen aller Art tragen zu koennen, die dabei helfen koennen, eventuell eine Regierung aus dem Amt zu jagen.

Meine Frau befuerwortet eigentlich nicht, dass in unserem Haus Waffen vorhanden sind, und sie wuerde auch nie eine Schusswaffe benutzen, aber sie wuerde wie wild dafuer kaempfen, den Passus der Constitution zu verteidigen.  Die Amerikaner haben einfach ein anderes Verhaeltnis zur Constitution (die sie sich ja selbst gegeben haben udn die fast als heilig angesehen wird.  so werden etwa die Autoren der Consturction ehrfuerchtig mit The Frames bezeichnet), als die Deutschen etwa zum Grundgesetz (welches ihnen ja auf diktiert wurde).
Zitat
Wilde Tiere: Sicher gibt es entlegene Gebiete, in denen es ratsam ist eine Waffe zu besitzen. Aber die Mehrzahl (ca. 80%) der Amerikaner wohnt in urbanen Gebieten. Gegen Waschbären brauchen sie sicher keine Waffen. Übrigens gegen Luxe auch nicht.
Du hast schon recht, weit aus die meisten Amerikaner leben in urbanen Gebieten.  Was aber anders ist als in Deutschland, selbst in diesen urbanen Gebieten sind wilde Tiere zu hause.  So hat Duluth in Minnesota, eine Stadt mit fast 100 000 Einwohnern, staendig Probleme mit Schwarzbaeren und Elche (Elche koennen recht gefaehrlich sein), die selbst in  der Innenstadt rumlaufen.  Aehnliche Situationen gibt es ueberall in den USA.  Kojoten, die Rudeljaeger sind, und auch des oefteren kleiner Kinder oder Haustiere angreifen sind in vielen grossen Staedten schon zu Stadtbewohnern geworden (selbst in Chicago werden des oefteren Kojoten abgeschossen), von den Hirschen (Deer), sie in kleineren staedten schon ihren festen Lebensraum gefunden haben, ganz zu schweigen.  Und in der Brunftzeit greifen die maennlichen Hirsche auch des oefteren menschen an, in Minnesota sterben jedes Jahr etwa zwei Menschen an den Verletzungen, die ihnen ein Hirsch zugefuegt hat.  Scheinbar hast du noch keinen Waschbaer erlebt, der Junge verteidigt, oder in die enge getreiben wurde, da ist man ohne Waffe nicht so ganz im Vorteil! Und wenn Luxe deine Katze oder deinen kleineren Hund oder deine Huehner umbringen wollen, schaust du natuerlich ruhig zu und versuchst mit ihnen zu argumentieren.

Was ich eigentlich sagen wollte, ist, dass in den USA auch in urbanen Gebieten gefaehrliches Wild vorkommt, und man ab und an so einen Schiessknueppel gut gebrauchen kann.

Dazu kommt natuerlich, dass jeder Amerikaner (ab dem 12 Lebensjahr) das Recht hat, zu jagen.  Von diesem Recht machen auch jede Menge Bewohner der urbanen Gebiete Gebraucht, und ziehen dann entweder mit Flinte, Schrotbuechse, Pfeil und Bogen, Armbust oder Pistole (der Onkel meiner Frau jagte nur mit Pistolen) nach Wald und Feld, um sich ihre tiefkuehltruhe mit Wildprett aller Art zu fuellen.  Ich galube, in Europa gibt es nur in frankreich aehnliche Zahlen an Jaegern.

Das sind natuerlich auch wieder Sachen, die den Waffenbesitz mit Europa nicht vergleichbar machen koennen.
Zitat
Gegen menschliche Angreifer: Dieses Argument überzeugt mich nicht. Es ist nicht Aufgabe des Bürgers "Polizei" zu spielen. Es ist es auch nicht Wert um eine Walgreens Kasse zu verteidigen und bereit zu sein den Räuber ggf. zu töten. Was im Übrigen auch in den Staaten eine Nothilfeescalation darstellen würde, die zu rechtfertigen sicher einen Anwalt bereichern könnte.
Es sieht nicht besser aus, wenn man sich selbst verteidigen muss: Ich muss bereit sein auf einen Menschen zu schießen und ihn ggf. zu töten. Natürlich in Notwehr. Aber werde ich denn in einer Notsituation, in der man ohnehin aufgeregt ist, die Lage richtig einschätzen können? Wenn ich in Putativnotwehr jemanden erschieße, wenn ich einen unbeteiligten treffe, wenn meine Waffe gegen mich, oder gegen einen Dritten verwendet wird, was dann? Dann muss ich für mein Recht " eine Waffe besitzen zu dürfen" teuer bezahlen dürfen. Ggf. mit meinem Leben, denn die Staaten hat zuweilen auch noch die Todesstrafe.
In den USA wird teilweise vom Buerger erwartet, Polizei zu spielen.  Ein Grund dafuer ist die relativ geringen Anzahl von Polizisten im Verhaeltnis zu der Bevoelkerungsgroesse und Flaeche.  Jeder hat eventuell schon gesehen, dass die Cops immer nur allein im Auto sind.  Unser Landkereis, mit einer Bevoelkerungszahl von etwa 100 k Menschen und einer Flaeche 1906 km² hat 6 Polizeifahrzeuge (der Kreis Heinsberg, in dem ich zuletzt in Deutschland gelebt habe, und der eigentlich ein Doppelkreis aus dem Kreis Erkelenz und dem Kreis Geilenkirchen ist, hat eine Faleche von 628 km² und eine Unmenge an Polzeifahrzeugen) was bedeutet, dass zu einer gegebenen Zeit 6 Polizisten diesen Kreis bedienen.  Aus diesem Grunde werden die Buerger angehalten, auch Citizen's Arrests zu machen, wenn es ohne Gefahr moeglich ist.  selbst im Notfall kann es bis zu 30 Minuten dauern, ehe ein Polzist zm Einsatzort ist (und wir gehoeren hier zur greater metropolitan area der Twin Cities, einem 3,5 Millionen Einwohner zaehlendem Stadtgebilde, also sicherlich urban).  Was soll cih da im Fall eines einbruchs/Bedrohung machen, dem Verbrecher vorschlagen mit mir ein kartenspiel zu machen, bis die Polizei eintrifft, oder ihn mit meiner Waffe in Schach zu halten oder kampfunfaehig zu machen?  Es wird nie die Todesstrafe gegen jemanden ausgesprochen werden, der eine Waffe zur Selbstschutz verwendet hat.
Zitat
Kann man diese Gefahren überhaupt richtig einschätzen? Erhöhen Waffen nicht eher das Potential der Eskalation? Und wenn eine richtige Einschätzung überhaupt möglich ist - entsprechende Pannen kommen auch bei Profis vor - kann das wirklich jeder? Jeder, der das Recht auf eine Waffe hat? Und entfernen wir uns nicht schon wieder von dem Kern, vom eigentlichen Grund?
Statt die wahren Gründe zu diskutieren, reden wir nicht über die plakativen Scheinargumente der Waffenlobby? Die klingen freilich gut - ist ja auch Werbung und als solche, genau so schönfärberisch, wie die harmonischen Musterfamilien aus der Frühstückswerbung. Man gaukelt uns etwas vor. Oder soll ausgerchnet Waffenwerbung ehrlich sein?
man kann die Gefahren scheinbar richtig einschaetzen.  Seitdem die Stadt Kennesaw, Georgia 1982 ein Gesetz erlassen hat, dass jeder haushaltsvorstand eine Schussbereite Waffe und genuegend Munition zu haben hat, ist die Kriminalitaet in dieser Stadt innerhalb eines Jahres um mehr als 50% gesunken -- there is evidence that this gun law has reduced the incident rate of home burglaries citing that in the first year, home burglaries dropped from 65 before the ordinance, down to 26 in 1983, and to 11 in 1984.[17] Another report observed a noticeable reduction in burglary from 1981, the year before the ordinance was passed, to 1999 --  Das sind doch nun reale Argumente, oder meisnt du nicht?

Zitat
Aufzuzählen, in welchen unwahrscheinlichen Situationen man eine Waffe brauchen könnte, sind genau die Scheinargumente, die den Waffenbesitz vernünftig erscheinen lassen sollen. Die meisten Schusswaffenopfer sind nicht in gerechtfertigten Notwehrsitutationen angeschossen worden. Genau genommen, meist wären sie bei strengeren Gesetzen erst gar nicht angeschossen worden.  Oder möchte jemand auch das noch schönreden?  Zu sagen, man wüsste schon was man tut, oder man verstehe die Amerikaner nicht, sind eigentlich nicht mal Argumente. Aber es ist auch nicht leicht pro Waffenbesitz zu argumentieren.
Ich glaube eher, dass du dich von dem deutschen/europaeischen Verstaendnis zum Waffenbesitz trennen musst, und die Gegebenhieten von Land, Natur und den Menschen in den USA als einenn andere Sache ansehen musst.  Der Ruf nach strengeren Gesetzen ist muessig, da die Gesetze nicht strengeren gemacht werden koennen, ohne die Constitution zu aendern, was nie geschehen wird.  Was eventuell strenger gemacht werden koennte (und in einigen Staaten schon heute ist), eine gewisse Ausbildung zu etablieren, um halt den Umgang mit Waffen sichere zu machen.  In einigen Staaten wird kein Ausbuildungsnachweis fuer den Waffenbesitz verlangt.

Es braucht auch nicht pro Waffenbesitz argumentiert werden, da der Waffenbesitz ein ein Grundrecht ist.  Man koennte aehnlich sagen, was spricht denn dafuer, dass in Deutschland mit den Autos so hohe Geschwindigkeiten erlaubt sind.  dort sterben auf jeden fall mehr Menschen an den Auswirkungen davon, als in den USA an unvernueftigem Gebrauch der Schusswaffen.

Zitat
Die Ausnahmen bestätigen hier die Regel nicht: Vielleicht gibt es vernünftige Waffenbesitzer, es gibt Notwehrsituationen  (wobei diese oft überhaupt erst entstehen, weil jeder eine Waffe haben darf) und ich verstehe die Amerikaner keineswegs 100%-ig. Wobei ich mich fragen muss, was hat Waffenbesitz an sich mit dem Verstehen der Amerikaner zu tun? Meine Kritik gilt für alle Länder, die den Besitz erlauben.
Um sagen zu können "Waffenbesitz für Jedermann" ist vernünftig, müssten schon sehr triftige Gründe vorliegen. Und die habe ich noch nicht gehört.

Ich weiß auch nicht, weswegen unsere amerikanischen Mitglieder teilweise so scharf reagieren müssen. Ich dachte, man könnte über alle Themen diskutieren.

Mic

Ich meine nicht, dass hier scharf reagiert wird, es wird nur langsam langweilig, immer und ueberall von Deutschen zu hoeren, wie die Amerikaner ihr Grundgesetz auslegen sollen, damit es moeglichst deutschen Verstaendniss angemessen ist.  Ja, wir hoeren das nicht nur hier, sondern auch von unseren Verwandten und Freunden und bei unseren Besuchen in Deutschland. 

Das Verstehen der Amerikaner, und ihr Verhaeltnis zum Waffenbesitz, habe ich versucht, oben zu erklaeren.

 Nein, in Deutschland, mit den deutschen Verhaetlnissen, ein relativ kleines Land, mit sehr dichter Bevoelkerung, wo das einzige, fuer den Menschen gefaehrliche Wild im Zoo zu besichtigen ist, und wo der einzige Baer, der sich dahin verlaufen hatte, nach wochenlangen dilettantischen Versuchen endlich getoetet wurde (obwohl der keinem Menschen was zuleide getan hatte), waere allgemeiner Waffenbesitz absolut dumm.  Aber in den USA macht der Waffenbesitz schon Sinn.
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Re: Selbstverteidigung, Rechtslage
« Antwort #119 am: 02.07.2012, 21:09 Uhr »
...tja in einem sooo kleinen, dicht-besiedeltem Land wie Deutschland braucht es tatsächlich keinen Waffenbesitz...   Dummerweise gibt es auf der Welt ähnlich "große" Länder mit "wilden" Tiere und ähnlicher "hoher" Kriminalrate wie in Amerika, die aber keine so liberale Waffengesetze haben. Aber der wirklich entscheidende Faktor dürfte eher dafür sein, dass dort auch keine NRA über die Jahre eine gut funktionierende "Gehirnwäsche" betreibt...  :wink:

.....nicht drängeln und so mag ja irgendwo auf dem Land zutreffen, aber in Houston kann ich keinen sooo großen Unterschied zu München feststellen...  In München habe ich auch noch nie erlebt das im Gegensatz zu Houston der Gulf Fwy (45)  wegen eines "schießwütigen" Autofahrers gesperrt wurde....  :lol: