Ich habe diese Dokus, wenn man sie denn so nennen will, noch nie gesehen. Aber ich schau mir mal welche an ...
Mich würde interessieren, ob es in heutiger Zeit wirklich einen großen Unterschied zwischen Auswandern früher und heute gibt.
Die Menschen, die vor vielen Jahrzehnten ausgewandert sind, sind ebenfalls voll ins kalte Wasser gesprungen. (Die noch früheren Auswanderer klammere ich jetzt mal aus, da war das noch krasser.)
Ich glaube nicht, dass in den 30er bis 50er Jahren (20 Jhd.) jemand über die Lebensumstände dort wirklich Bescheid wusste, und trotzdem sind sie gegangen. Sicher, sie werden gewusst haben, dass es den Dollar gibt. Aber sonst? Sprachkenntnisse sicher Richtung 0.
Manche sind zurück gekommen, nachdem es in D besser wurde, andere sind geblieben und haben ihr Leben dort gelebt. Den Ausdruck Vollkasko-Mentalität kannte man gar nicht, und vermutlich hat sich niemand den Kopf über Urlaubstage zerbrochen. Man war froh, sich durchzubringen und in, wenn auch oft bescheidenem, Wohlstand zu leben. Und so manche wollten einfach nur überleben.
Heute muss zwar glücklicherweise niemand mehr auswandern, um zu überleben, aber der Wunsch, was auch immer in D zurückzulassen und neu anzufangen, scheint der gleiche zu sein.
Irgendwie glaube ich, dass sich nur die Perspektive des Betrachters verändert hat.
Mal ganz abgesehen davon, dass sich im Laufe der Zeit äußerliche formale Bedingungen geändert haben, sehen wir die Auswanderung nur unter dem Aspekt der Sicherheit und der daraus resultierenden Folgen.
So gesehen sind die Auswanderer, die unter aus unserer Sicht heiklen Bedingungen gehen, eher Fossile, die es machen, wie man es früher gemacht hat. Aber ihr Erfolg wird am heutigen Lebensstandard in D gemessen.
Liebe Grüße, Petra