OK - ich hab da noch was "unamerikanisches", letzter gemeinsamer Familienurlaub 2006/07 auf Gran Canaria:
Es ist mal wieder ein Sightseeing-Tag angesagt und wir wollen mit unserem VW Polo-Mietwagen das Landesinnere erkunden. Die Tage zuvor hatten wir bereits die komplette Insel abgefahren, bis auf eine Strecke vom Südwesten ins Landesinnere, die GC-505, die zur GC-605 führt, u.a. vorbei am See "Embalse de Soria".
Das letzte Stück (höchstens 2,5 - 3 km) soll ungeteert sein, so sagt es die Straßenkarte. Naja, wenn es schon in der Straßenkarte eingezeichnet ist, sollte man das auch normal fahren können, so dachte ich unwissend. Ich führte meine Eltern also zunächst bis zu diesem See und genau hier begann die "ungeteerte Strecke". Wir gehen zunächst zu Fuß ein paar Schritte diese Straße entlang und entschließen uns, dass eine Fahrt machbar wäre.
Los gehts... 100 m, 200 m, 300 m gefahren... hmm - hier sind ja ganz schön viele Baumwurzeln und Schlaglöcher. Ok, wenden kann man hier nicht, also weiter... 500, 600, 700, 800, 1000 m - die "Straße" wird immer enger und enger, die Baumwurzeln immer kräftiger und größer, Felsbrocken liegen auf dem Weg. Wenden kann man immer noch nicht. (An dieser Stelle möchte ich nicht wissen, was gewesen wär, wenn uns ein anderer entgegengekommen wär!). Auf der rechten Seite befindet sich ein tiefer Abgrund. Wir fahren noch ein ganzes Stück bis zur nächsten Kurve, voller Hoffnung, dass es danach besser wird und man schon die GC-605 sieht.... von wegen! Das geht noch weiter und weiter... Unser Mietwagen ist nicht vollkaskoversichert, geschweige denn überhaupt versichert, da wir ja auf einer unbefestigten Straße fahren. Teilweise überlegen wir schon, den Wagen aufzugeben bzw. einen Abschleppwagen zu rufen, was ja bestimmt nicht gerade billig geworden wäre. Nach weiteren 100 Schlaglöchern, 50 Ölwannenberührungen wird die Straße endlich breiter, sodass man zumindest drehen kann. Ab hier wird die Straße zusätzlich noch steiler und wirklich nur noch geländewagentauglich. Wir wenden also, ich steige aus und gehe vor dem Wagen entlang und warne sie vor eventuell gefährlichen Schlaglöchern auf der Rückfahrt.
Die Erleichterung, als wir das erste Mal wieder Teer gesehen hatten, könnt ihr euch sicher vorstellen. Gut, dass Hertz sich den Wagen nach Abgabe nicht von unten angesehen hat