Ich formuliere es dann anders: Ich sehe nicht, dass Ver.di das Streikrecht missbrauchen würde. Das wäre auch in meinen Augen verwerflich.
Und ich muss wieder darauf hinweisen: Streiken können nur die AN, die Ursache für Streiks geht aber nicht alleine aufs Konto der AN.
Ich werde mich immer mit den Streikenden solidarisch zeigen, obwohl ich AG bin und die Streiks mir höchstens Unannehmlichkeiten bringen.
Ich beklage das mangelnde Klassenbewußtsein der Lohnempfänger. All die Kravattenträger, die ich in den Flugzeugen treffe, rümpfen die Nase über die Streiks und argumentieren, als ob sie AG wären. Aber auch sie verkaufen nur ihre Arbeitskraft - wie die anderen, "eigentlichen" Arbeiter, mit denen sie nichts gemein haben wollen.
Mic
Missbrauch ist ungleich maßvoll
Ver.di bewegt sich völlig im Rahmen der Möglichkeiten.
Nur ich habe kein Recht, meine Arbeitskraft so einzusetzen, dass es in einem gesunden Verhältnis steht (Work-Life-Balance).
Ich musste regelmäßig in den letzten Jahren mehr Freizeit als notwendig einsetzen, weil "jede" Gewerkschaft es meinte, maximaler Öffentlichkeitswirksamkeit zu Streiken. Einmal die Bahn (immer die Strecke Köln-Frankfurt), anstatt Montag morgen Sonntags mit dem Auto. Mit dem Flieger (Köln München) auch Sonntags mit dem Auto, da die kommende Woche die Lotsen streiken wollten, Ich brauche mehr Zeit zur meiner Einsatzstelle, wenn in Frankfurt Busse oder S-Bahn bestreikt werden.
Vielleicht habe auch ich das Pech, genau in den Bereichen zu arbeiten, wo es sich lohnt die Keule raus zu holen.
btw. Klassenbewußtsein halte ich hier auch nicht für den richten Begriff. Ich bin AN, halte auch ein dem Streikrecht fest, aber halte das, was ver.di derzeit veranstaltet nicht für gerechtfertigt. Ich könnte mich mit dem Ver.di "Boss" auch nicht identifizieren, da er meiner Meinung nach derzeit der Sache das Arbeitskampf mehr schadet als nützt.
Aber langsam drehen wir uns im Kreis. Es gibt zwei Meinungen dazu und das ist auch gut so.
Ich klinke mich dann hier aus die allgemeine Diskussion aus.