Ja, wirtschaftliche Schwierigkeiten. Das ist auch einzusehen. Aber wenn ich lese, dass für einige "hochrangige" Personen Millionenbeträge gezahlt werden, hat das in meinen Augen nicht mehr viel mit "ernähren" zu tun. Eher was mit Erhaltung des Lebensstandards...
Natürlich soll der Lebensstandard erhalten werden: wer einem anderen einen Schaden zufügt,
haftet dafür und hat die
Pflicht den Schaden zu ersetzen. Anhand der fett markierten Worte kommt es zur "Haftplicht".
Im folgenden geht es mir nur(!) um den wirtschaftlichen Schaden. Das persönliche Leid der Hinterblieben ist eine andere und auch kompliziertere Geschichte.
Alle folgenden Beispiele sind der Ernährer der Familie, jeweils mit Frau und 2 kleinen Kindern. Gehälter jeweils pro Monat
1.: der Handwerker (Fliesenleger, Schreiner o.ä.) mit 2500,- Brutto
2.: der Maschinenbauingenieur mit 6000,- Brutto (Der damit wenn er Alleinverdiender wäre schon als "Reich" definiert wäre)
3.: der "Chef-Chef" des Ingenieurs mit 10000,- Brutto. Alternativ auch der Geschäftsführer eines kleinen mittelständigen Unternehmens.
4.: der Vorstandsvorsitzende einer kleinen AG, nehmen wir mal 50000,- Brutto / Monat an.
Alle Familien haben ihren Lebensstandard an ihr Gehalt angepasst.
In allen 4 Fällen kommt nun der Ernährer der Familie durch Fremdverschulden ums Leben. Es entsteht der Familie ein finanzieller Schaden: das monatliche Einkommen fliesst nicht mehr. Dies bedeutet in allen Fällen, dass der Lebensstandard nicht mehr gehalten werden kann, wenn kein Schadensersatz durch den Schadensverursacher bzw. einer Versicherung bezahlt wird.
Was ist nun gerecht, bzw. ab wann ist es gerecht dass eine der genannten Familien ihren Lebensstandard zurückschrauben müssen? Ist es schon gerecht, wenn die Frau des Maschinenbauingenieurs das Eigenheim verkaufen muss weil sie die monatliche Belastung als alleinerziehende Mutter nicht mehr bezahlen kann, oder ist es erst gerecht wenn die Frau des Vorstandsvorsitzenden dies tun muss?