Ah, es geht doch auch anders
Na denn:
Es ist eben die Frage. Wenn eine Familie für ein Todesopfer 500.000 Euro bekommt, weil der Vater "nur" Handwerker war, und die Familie eines Besserverdienenden, 5.000.000 Euro beim selben Unfall, finde ich das unverhältnismäßig.
VIelleicht habe ich mich auch unvollständig und somit misserverständlich ausgedrückt: ich habe bis jetzt immer nur vom materiellen Schaden gesprochen, d.h. der, welcher sich in Euro messen lässt. Das Schmerzensgeld ist wieder eine andere Sache und - für mich - davon getrennt zu betrachten. Dieses sollte natürlich unabhängig vom Einkommen bezahlt werden.
Hier wieder nur der materielle Schaden:
Stellen wir uns mal vor, dass es sich um einen Verkehrsunfall handelt. Beide Autos sind Schrott. Der Handwerker fuhr einen 10 Jahre alten VW Golf mit einem Restwert von 2000,-
Der Vorstandsvorsitzende hat es bei Autos richtig krachen lassen und fährt einen Superteuren Sportwagen der noch 200.000,- (wovon sich der Handwerker eher eine Immobilie kauft) wert ist.
Sind wir uns einig, dass der Verursacher (bzw. seine Versicherung) in beiden Fällen jeweils den Autowert zu ersetzen hat?
Falls ja: warum sollte dieser materielle Schaden anders zu bewerten sein als der andere? (natürlich hat die Familie nun andere Sorgen als ein Auto, es geht ja aber um die Frage was als materieller Schadensersatz angemessen ist).
Ich stelle mir zudem die Frage, ob man ab einem bestimmten Einkommen pauschal Anrecht auf die Erhaltung dieses hohen Lebensstandards haben sollte. Ein gewisses Lebensrisiko hat man ja auch noch...
Ja, natürlich. Jeder hat ein Lebensrisiko. Manches geschieht einfach, z.B. Naturereignisse. Das ist dann einfach Pech. Soll man es aber auch als Pech ansehen wenn einem ein anderer diesen Lebensstandard - womöglich vorsätzlich - wegnimmt? Kein unglückliches zusammentreffen mehrerer Umstände, sondern die Tat eines einzelnen.
Ok, ich gebe zu: spätestens ab hier ist es schwierig nur die eine richtige Antwort zu finden.