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Autor Thema: Germanwings 4U9525  (Gelesen 80925 mal)

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mrh400

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Re: Germanwings 4U9525
« Antwort #135 am: 28.03.2015, 17:42 Uhr »
Das gleicht irgendwie alles der Handlung eines schlechten Films, einem mit ungewissem Ausgang aber in jedem Fall ohne Happy End.
apropos Film: ausgerechnet jetzt läuft Wild Tales in GB an; in D läuft er schon seit Januar - wobei ich zugeben muß, daß ich die Story der ersten Episode für faszinierend hielt, als ich die ersten Berichte über den Film gelesen hatte. Ich bin allerdings noch nicht dazugekommen, mir den Film anzuschauen - jetzt würde mich das kalte Grausen packen.

Man kriegt da Geld dafür??????
so kommen viele Aufnahmen von Demos zusammen, um die Teilnehmerzahl etwas zu erhöhen :roll:
Gruß
mrh400

McC

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Re: Germanwings 4U9525
« Antwort #136 am: 28.03.2015, 18:41 Uhr »
Insbesondere die Angehörigen von Andreas L. werden wohl auf lange, lange Zeit nicht mehr zu Ruhe kommen und Anfeindungen, Drohungen und Wut ins Auge sehen.

Das glaube ich am wenigsten!!!

McC

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Re: Germanwings 4U9525
« Antwort #137 am: 28.03.2015, 18:59 Uhr »
Die Fluggäste wollten "beruhigt" werden... sonst hätte LH-Chef Spohr keine 180°-Wende gemacht!

Am Donnerstagabend erklärte er noch, dass man keine zwei Personen im Cockpit brauche. Stunden später teilte Lufthansa mit, man schließe sich nun der Zwei-Personen-Praxis an.

lurvig

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Re: Germanwings 4U9525
« Antwort #138 am: 28.03.2015, 20:29 Uhr »
Insbesondere die Angehörigen von Andreas L. werden wohl auf lange, lange Zeit nicht mehr zu Ruhe kommen und Anfeindungen, Drohungen und Wut ins Auge sehen. Hier sind sehr viele Leute der Meinung dass diese Familie auch unser Mitgefühl braucht, denn auch sie haben einen geliebten Menschen verloren.

gut, dass das mal erwähnt wird. Niemand weiss, was in Andreas L. vorgegangen ist, was seine Beweggründe waren und ob die ganze Sache wirklich so passiert ist, wie sie gerade von seriösen und unseriösen Medien "zelebriert" wird. Vermutlich wird man den genauen Hergang des Absturzes auch nie herausfinden. Zeugen gibts ja keine. In gewisser Weise ist Herr L. nun natürlich als Sündenbock hoch willkommen. Eine einfache Erklärung, eine schnelle. Aber was weiss man denn wirklich? Vielleicht wars so, vielleicht auch anders.
So schlimm das ganze ist (oder eben auch wieder nicht, denn täglich sterben tausende Menschen auf unerfreuliche Weise - nur halt meist keine Deutschen), man sollte vorsichtig sein mit vorschnellen Schlüssen. Die Eltern und Angehörigen von Herrn L. sind jedenfalls genau so beschissen dran wie die Angehörigen der Absturzopfer, vielleicht sogar noch ein bisschen beschissener: sie sind "Opfer" und - zumindest von vielen so gesehen - "Mittäter" in einer Person.

Am Ende bleibt die Tatsache, dass da wo Menschen arbeiten, Menschen Fehler machen können. Oder bewusst Unheil anrichten können. Dagagen helfen auch Training, Untersuchungen oder schwachsinnige "Sicherheitskontollen" nichts.
Es bleibt ein Restrisiko im Leben.

full stop.

Lurvig

Soulfinger

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Re: Germanwings 4U9525
« Antwort #139 am: 28.03.2015, 21:40 Uhr »
So schlimm das ganze ist (oder eben auch wieder nicht, denn täglich sterben tausende Menschen auf unerfreuliche Weise - nur halt meist keine Deutschen), man sollte vorsichtig sein mit vorschnellen Schlüssen. Die Eltern und Angehörigen von Herrn L. sind jedenfalls genau so beschissen dran wie die Angehörigen der Absturzopfer, vielleicht sogar noch ein bisschen beschissener: sie sind "Opfer" und - zumindest von vielen so gesehen - "Mittäter" in einer Person.
:daumen: :applaus: dem muss man nichts mehr hinzufügen!!

Bin hier auch raus aus dem Thema - bin ab morgen sowieso für eine Woche in Italien, da werde ich hoffentlich nicht mehr so viel mitbekommen von dem ganzen Theater. Ciao . . .
"Ich trinke jeden Tag ein Glas Wein für meine Gesundheit. Den Rest der Flasche trinke ich, weil ich sehr gerne betrunken bin." Gerard Depardieu

Wilder Löwe

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Re: Germanwings 4U9525
« Antwort #140 am: 28.03.2015, 22:59 Uhr »

 :daumen: :applaus: dem muss man nichts mehr hinzufügen!!

Bin hier auch raus aus dem Thema - bin ab morgen sowieso für eine Woche in Italien, da werde ich hoffentlich nicht mehr so viel mitbekommen von dem ganzen Theater. Ciao . . .

Wenn die Presse in Italien ähnlich wie in Deutschland und den USA gestrickt ist, dann entkommst Du dem Theater nicht. Hier in den USA ist das Thema allgegenwärtig, Nr. 1 in den Nachrichten und auf den Titelseiten der Zeitungen.
Viele Grüße
Katrin

DocHoliday

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Re: Germanwings 4U9525
« Antwort #141 am: 29.03.2015, 13:32 Uhr »
Gruß
Dirk

mrh400

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Re: Germanwings 4U9525
« Antwort #142 am: 29.03.2015, 13:57 Uhr »
Doch nicht alles so eindeutig?
Von eindeutig war nie die Rede - nur von der höchsten Wahrscheinlichkeit, das ist ein deutlicher Unterschied:
"l'interprétation la plus plausible, la plus vraisemblable pour nous est que le copilote, par une abstention volontaire, a refusé d'ouvrir la porte de la cabine de pilotage au commandant de bord ..."
Gruß
mrh400

147VNN

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Re: Germanwings 4U9525
« Antwort #143 am: 29.03.2015, 14:00 Uhr »
Heißt m.E. nur, dass sie zu Ende ermitteln, u. a. weiterhin den Flugschreiber suchen und auswerten und nicht sagen "alles jetzt schon klar". Gehört sich auch so.

exit

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Re: Germanwings 4U9525
« Antwort #144 am: 29.03.2015, 15:43 Uhr »
Heißt m.E. nur, dass sie zu Ende ermitteln, u. a. weiterhin den Flugschreiber suchen und auswerten und nicht sagen "alles jetzt schon klar". Gehört sich auch so.

De facto gibt es im Moment ausschließlich Indizien, das sollte man auch nicht vergessen.
Demnach ist diese Vorgehensweise der Ermittlungsbehörden in einem Rechtsstaat selbstverständlich.
Zugegeben, die Theorie des erweiterten Suizid ist durchaus schlüssig, bleibt aber erstmal eine Theorie.
Man konnte jedoch in den letzten Tagen auch dank der Art der Berichterstattung meinen, dass nun alles klar ist.
IMO wurde und wird da zu wenig zwischen "wahrscheinlich" und "tatsächlich" differenziert.
Viele Grüße,
Christian

Wilder Löwe

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Re: Germanwings 4U9525
« Antwort #145 am: 29.03.2015, 16:40 Uhr »
Doch nicht alles so eindeutig?

Ermittler schließen technischen Defekt nicht aus



Wenn es ein technischer Defekt gewesen wäre, würde man auf dem Stimmenrekorder auch die Stimme des im Cockpit verbliebenen Piloten hören und er hätte auf Anfragen der Flugsicherung reagiert. Dass der Autopilot genau in dem Moment selbständig einen kontrollierten Sinkflug einleitet und gleichzeitig der Copilot in Ohnmacht fällt wo der Pilot auf Toilette geht, ist ja ziemlich unwahrscheinlich. Auch wenn es bitter ist, die Selbstmordtheorie ist sehr wahrscheinlich.
Viele Grüße
Katrin

DocHoliday

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Re: Germanwings 4U9525
« Antwort #146 am: 29.03.2015, 17:14 Uhr »
Auch wenn es bitter ist, die Selbstmordtheorie ist sehr wahrscheinlich.

Genau! Wahrscheinlich aber eben offensichtlich nicht so sicher, wie bisher getan wurde. Wenn selbst diejenigen, die die Untersuchung durchführen und die Voicerekorder-Aufzeichnung aus erster Hand kennen und nicht nur aus dritter, vierter oder fünfter Hand wie wir alle, einen technischen Defekt nicht ausschließen könne, sollte man mit Schlussfolgerungen vielleicht doch etwas vorsichtiger sein und zumindest mal das Ende der Ermittlungen abwarten.
Gruß
Dirk

neoprenfisch

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Re: Germanwings 4U9525
« Antwort #147 am: 30.03.2015, 08:53 Uhr »
Sollte sich herausstellen, dass doch nicht der FO bewusst die Maschine zum Absturz brachte, bin ich ja mal gespannt wie die Leute dann reagieren, die ihn jetzt als Moerder usw. ausrufen.

Alleine schon wenn ich die Facebook-Seite sehe, die auf seinen Namen erstellt wurde. Denkt denn keiner von denen mal drueber nach wie es den Angehoerigen ergehen muss? Die koennen (hoechst wahrscheinlich) nun ueberhaupt nix fuer die Tat, werden aber wohl auf ewig darunter leiden muessen. Wie hier ja schon geschrieben wurde. Umzug, Namensaenderung, Verstecken usw. Der Tod des FO ist fuer die Angehoerigen schon schlimm genug, aber viel viel mehr schmerzen wird sie die Hetzjacht auf ihn. Selbst ohne Umzug, Namensaenderung usw.


Bandito1011

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Re: Germanwings 4U9525
« Antwort #148 am: 30.03.2015, 11:14 Uhr »
Sollte sich herausstellen, dass doch nicht der FO bewusst die Maschine zum Absturz brachte, bin ich ja mal gespannt wie die Leute dann reagieren, die ihn jetzt als Moerder usw. ausrufen.

Alleine schon wenn ich die Facebook-Seite sehe, die auf seinen Namen erstellt wurde. Denkt denn keiner von denen mal drueber nach wie es den Angehoerigen ergehen muss? Die koennen (hoechst wahrscheinlich) nun ueberhaupt nix fuer die Tat, werden aber wohl auf ewig darunter leiden muessen. Wie hier ja schon geschrieben wurde. Umzug, Namensaenderung, Verstecken usw. Der Tod des FO ist fuer die Angehoerigen schon schlimm genug, aber viel viel mehr schmerzen wird sie die Hetzjacht auf ihn. Selbst ohne Umzug, Namensaenderung usw.



Da haben unsere Medien auch mal wieder ganze Arbeit geleistet. Das Thema wird 3 Wochen lang ausgeschlachtet bis zum Kotz... und dann steht wieder etwas anderes an. Wie mit Ebola, Pferdelasagne, Schweinegrippe, Griechenland, ISIS u.s.w. Wir werden quasi damit Penetriert. Das heutige Medienzeitalter ist einfach Abartig. Aber solange so viele die BILD aufgrund der tollen Titelbilder kaufen sind wir selber schuld. Mir wird übel wenn ich aktuell Sendungen wie Jauch, Lanz, Maischberger, Anne Will etc. sehe und jedes noch so unbedeutende Detail mal eben ohne Rücksicht spekulativ in alle Richtungen gedeutet wird. Mehrwert gleich Null, Personen profilieren sich und Politiker nutzen das Momentum für sich aus. Am Ende will man aber bloß nicht spekulieren... Es werden so viele Psychiater gefragt, bis jeder sich seine für ihn passende Version ausgesucht hat. Erstaunlich aber wie schnell heutzutage ein Krisenhandbuch der Lufthansa in die Medien gerät (und sofort veröffentlicht wird) und Ermittlungsergebnisse noch vor Kenntnis der Polizei auf allen Kanälen zu lesen sind.

lonewolf81

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Re: Germanwings 4U9525
« Antwort #149 am: 30.03.2015, 11:41 Uhr »
Doch nicht alles so eindeutig?

Ermittler schließen technischen Defekt nicht aus



Wenn es ein technischer Defekt gewesen wäre, würde man auf dem Stimmenrekorder auch die Stimme des im Cockpit verbliebenen Piloten hören und er hätte auf Anfragen der Flugsicherung reagiert. Dass der Autopilot genau in dem Moment selbständig einen kontrollierten Sinkflug einleitet und gleichzeitig der Copilot in Ohnmacht fällt wo der Pilot auf Toilette geht, ist ja ziemlich unwahrscheinlich. Auch wenn es bitter ist, die Selbstmordtheorie ist sehr wahrscheinlich.

Auf die Gesamtzahl der Flüge gerechnet ist ein multipler technisch/menschlicher Fehler zur gleichen Zeit vermutlich auch nicht unwahrscheinlicher als ein Selbstmord. Trotzdem sprechen natürlich viele Indizien dafür, aber es gibt schon genug Leute, die sich unsinnig und unnötig in irgendwelchen Talkshows zu Wort melden, da sollte man wirklich die Ruhe bewahren und auf den finalen Bericht warten. Ändern kann man selber sowieso nichts und das Restrisiko bleibt beim Fliegen immer. Wie übrigens im ganzen Leben. Egal was man für neue Maßnahmen beschließt, irgendeine Schwachstelle wird es auch dort geben. Siehe Edward A. Murphy jr.

Wo ich aber strikt gegen bin, ist eine automatische Meldepflicht für Krankheiten durch Ärzte usw. Das ist ein schwerer Grundrechtseingriff und öffnet Tür und Tor für weitere "Berichtspflichten". Denn zum einen muss man eine Liste an Berufen führen (Piloten, Lokführer, Busfahrer, AKW-Mitarbeiter, etc..), die sich dann sehr schnell ergänzen lässt, wenn das Gesetz einmal da ist und zum zweiten muss man eine Liste der meldepflichtigen Krankheiten führen, die dann auch sehr schnell erweiterbar ist. Denn was muss man melden? Alles? Jede psychologische Behandlung? Nur flug-relevante? Wer entscheidet sowas? Einigt man sich auf eine Meldepflicht für psychlogische Krankheiten, was geht es den Arbeitgeber an, wenn ich mich wegen Zoophilie behandeln lasse? Hat das Einfluss auf meine Flugtauglichkeit? Nein, natürlich nicht, denn das heißt ja nicht, dass man mit dem Flieger in einen Zoo stürzt. Mit der "Nebenwirkung", dass ich dann gar nicht erst zum Arzt gehe, wenn ich weiß, dass es weitergegeben wird.

In dem Zusammenhang vielleicht mal eine Frage an Jürgen, dem ich für seine Einblicke hier auch sehr dankbar wäre: Den Fall vorgestellt, Du würdest Dich mit dem Problem "Depression" vertrauensvoll an Deinen Arbeitgeber wenden. Wäre das karrieretechnisches Harakiri?

Ich kann auch auf dem Weg zum Flughafen auf einen "Suizid-Geisterfahrer" stoßen, den weder große Schilder oder sonstiger Aktionismus aufhalten (übrigens ein guter Vergleich, wenn mal wieder ein Geisterfahrerunfall ist. Dann haben auch alle gute Vorschläge und letztlich wird nichts umgesetzt) und dann wars das. Das ist eben das allgemeine Lebensrisiko. Und das kann einem auch beim Fliegen treffen. Aber dafür würde ich auf keinen Fall auf all die positiven Möglichkeiten des Fliegens verzichten.