Das hat die TE im ersten Beitrag geschrieben, dass "angeblich" Wetter daran Schuld sei. Das "angeblich" lese ich als Unterstellung der Airline ggü. nicht die Wahrheit gesagt zu haben.
Ich gehe auch davon aus, dass das eine gängige Schutzbehauptung ist, denn ebenso wie Du es hier vorträgst, wird es immer vorgetragen, denn Airlines sind nicht schuld.
Wenn man sich aber mal das Aviation Wetter der letzten 36 Stunden ansieht (und sich auskennt), dann ist die Erklärung ´Wetter´ sehr plausibel!
Oh, die nächste neue Erkenntnis: Du weißt also als erster hier im Forum, WO die bereits am Start verspätete Maschine herkam. Oder sollte weltweit vor 36 Stunden schlechtes Wetter gewesen sein?
Aber man will ja trotzdem nichts unversucht lassen an das Geld zu kommen!
Was ja vollkommen legitim ist. Die Fluggesellschaft hat ihr Geld ja schon, also sollte sie doch bereits nicht unversucht lassen, den Transportvertrag zu erfüllen. Und eine Verschiebung um einen kompletten Tag ist sicherlich fern davon.
Da ich weiß, und nicht nur meine zu wissen, wie eine Airline organisiert ist und wie die Operation erfolgt, habe ich da mehr Verständnis. Pech gehabt, dumm gelaufen eben in so einem Fall. Kann passieren. Solange es für mich nicht den Weltuntergang bedeutet, wenn ich einen Tag später fliege ist mir das wurscht!
Das nimmt Dir kein Mensch ab. Wenn Du auf einer Reise zu einem wichtigen Termin bist und Dein Flug wird einfach um 24 Stunden verschoben, dann bist Du der allererste, der unterm Kronleuchter rotiert, genauso wie Du hier rotierst.
Aber der Thread zeigt eben, was mich an dem Ganzen massivst stört: Mit das erste, was kommt ist der Frage nach Entschädigung.
Weil Du die falsche Einstellung hast. Wieso sollen ausgerechnet Fluggesellschaften ungestraft ihre Verträge nicht einhalten dürfen?
Die Urteile zu den Entschädigungen sind manchmal sowas von fern ab jeglicher Realität, dass man sich eigentlich nur an den Kopf langen kann. Zeigt aber, dass Gerichte diesbezüglich keine Ahnung haben vom Airlinebusiness.
Da bin ich tatsächlich Deiner Meinung, allerdings wahrscheinlich genau anders herum, denn das von Danilo zitierte Urteile ist absolut durchgeknallt.
Der gute Deutsche braucht eben das Gefühl ein Schnäppchen gemacht zu haben.
Erstens ist das keine D-Verordnung, sondern EU-Recht, gilt also für alle Länder der EU (und nicht nur für D), und zweitens hat das mit Schnäppchen doch gar nichts zu tun. Es ist ein pauschalisierter Schadensersatz, der sicherlich für beide Seiten kalkulierbarer ist als ein an Tatsachen orientierter Schadenersatz. Wenn jeder den wirklch resultierenden Schaden geltend machen könnte, wären ggf. sogar verpasste Kreuzfahrten im Wert von 20.000,-€ zu zahlen. Denkbar ist da ja alles, von daher sind die bei Langstrecken geforderten 600€ eine Hausnummer; da wissen die Fluggesellschaften, wie weit sie zocken können. Es geht hier ja in der Verordnung nicht nur um Verspätung usw., auch Überbuchungen usw. sollen damit gedeckelt werden. Wenn jetzt gezockt wird, dann kennt man das Risiko, stelle Dir vor, jeder verprellte Passagier würde eigene Schadensersatzforderungen geltend machen können - das wäre doch sicherlich viel eher ein Fass ohne Boden.
Fliegen ist genauso wenig rechtsfreie Zone wie alle anderen Bereiche unseres täglichen Lebens. Auch dort werden ganz normale Verträge geschlossen und auch dort müssen die Parteien die Verträge tunlichst einhalten. Was ist daran so schwer zu verstehen?