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Autor Thema: LH führt kostenpflichtige Sitzplatzreservierung auf Langstrecke ein  (Gelesen 35210 mal)

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Wilder Löwe

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Wie gesagt, 5 mal im Jahr FRA-LAX und die 100.000km sind voll! Mit Sondertarifen kannst das für 3000 bis 3500 Euro total machen! Das ist nicht mal ein Mückenschiss in den Büchern einer Airline, egal welche man da hernimmt!
Ich weiß nicht, wie man da auf die Idee kommen kann, sich als Vielflieger zu bezeichnen.


Apropos Mückenschiss: Schon mal was vom Kleinvieh gehört, das auch Mist macht?

Wenn man mal davon ausgeht, dass es maximal 10.000 HON-Circle Mitglieder gibt (die man wirklich als LH-Vielflieger bezeichnen kann, da sie ihre Meilen ja auf LH-Konzerngesellschaften erfliegen müssen), die Gesamtpassagierzahl im LH-Konzern aber um die 100 Mill. pro Jahr liegt, würde ich doch sagen, dass die größte Zielgruppe der LH der Massenmarkt sein muss und nicht ein paar Männeken, die 500.000 Meilen oder mehr im Jahr erfliegen.

Ein Großteil dieser 100 Mill. Passagier entscheidet bei jeder Reise neu, mit welcher Airline er fliegen will. Wie JürgenH richtig feststellt, ist der Preis ein entscheidender Faktor, aber dass er 100% ausmacht, wage ich zu bezweifeln. Klar gibt es Passagiere, denen z.B. vom Arbeitgeber vorgegeben wird, immer den billigsten Anbieter zu nehmen, aber auch da gibt es meist ein bisschen Spielraum. Auch Wenigflieger, wie die meisten hier, entscheiden größtenteils nicht ausschließlich nach dem Preis, sondern da spielen viele andere Faktoren eine Rolle, so z.B. auch vergangene Flugerfahrungen oder die Vielfalt an Zusatzgebühren. Wenn z.B. der Preisunterschied zwischen LH und AF auf der gleichen Strecke bei ansonsten gleichen Bedingungen nur 50 Euro pro Person beträgt, dann kommen solche Dinge wie Sympathiewerte oder Gebühren für Sitzplätze durchaus zum tragen.

Also muss eine Airline versuchen, sich auch bei der Zielgruppe der Gelegenheitsflieger durch mehr als nur den Preis von den Wettbewerbern zu unterscheiden. Wenn es die offizielle Haltung der LH sein sollte, dass sie auf Wenigflieger keinen Wert legen, dann halte ich das für extrem fatal. Wenn ich Jürgens Kommentare hier so lese, dann scheint nur ein First Class Passagier ein echter Kunde zu sein, alle anderen sind nur lästiges Beiwerk, entweder statussüchtige Idioten oder dummes Tourivieh. An solch einer arroganten Haltung sind schon viele Unternehmen zugrunde gegangen.

Ich bin übrigens heute morgen mit LH aus Miami zurückgekommen (in Eco) und muss leider sagen, dass ich auch keinen Grund sehe, LH bevorzugt zu buchen. Da kenne ich eine Reihe Airlines, die können das besser oder zumindest genauso mittelmäßig und sind auch nicht teurer.

Ich entscheide bei jeder Reise neu, welche Airline ich buche, irgendwelche Meilenprogramme spielen keine Rolle, da sie zu wenig bringen. Der Preis ist bei der Buchungsentscheidung nur einer von vielen Faktoren, aber bei weitem nicht alleine ausschlaggebend. Bei uns hängen immer noch 3 weitere Personen an der Buchung dran (bei dieser Reise sogar 5 weitere Passagiere), das ganze 2x pro Jahr. Sicher sind wir keine Vielflieger, aber wie gesagt, Kleinvieh macht auch Mist.
Viele Grüße
Katrin

McC

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Der Preis ist nicht entscheidend, sondern das Gesamtpaket. Ob nun 50 € teurer o. billiger ist mir dabei völlig wurscht. Wichtiger sind mir ideale Ankunft- und Abflugzeiten bei Nonstop-Flügen. Schade, dass LH keine Pressekonditionen anbietet.....

Tinerfeño

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Ich fliege auch oft LH. Nicht weil ich das toll finde, sondern weil ich ab DRS leider meist keine andere Wahl habe.

Ich bin vor kurzem nun das erste Mal LH geflogen und war wirklich positiv ueberrascht von dem freundlichen Kundenservice und dem Service an Bord. Habe ich bisher in der Form noch nicht so erlebt. Auch die Maschine von MUC nach YVR war sehr modern ausgestattet (Wifi, Mobilfunk...). Habe noch nie SMS ueber dem Atantik verschicken koennen ;-)

Abgesehen von dem Streik und der daraus resultierenden Flugverschiebung wuerde ich sagen: Gerne wieder. Aergerlich ist das mit der Reservierung zwar, aber man kann ja auch rechtzeitig online einchecken. Da sollte sich doch noch ein vernuenftiger Platz finden lassen, wenn man nicht gerade in der Peak-Zeit fliegt.
USA: '06, '08, '09, '10, '13, '14, '15, '17, '18 , '19, '20, '21, '22
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147VNN

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Wenn es die offizielle Haltung der LH sein sollte, dass sie auf Wenigflieger keinen Wert legen, dann halte ich das für extrem fatal. Wenn ich Jürgens Kommentare hier so lese, dann scheint nur ein First Class Passagier ein echter Kunde zu sein, alle anderen sind nur lästiges Beiwerk, entweder statussüchtige Idioten oder dummes Tourivieh. An solch einer arroganten Haltung sind schon viele Unternehmen zugrunde gegangen.

Wo kann ich unterschreiben? Ich möchte mich - obwohl dusseliger Seltenflieger in Eco - nicht für Geld auch noch als ebensolcher fühlen.

Oder wie ich schon weiter vorne sagte:
Deren Selbstdarstellung erinnert mich ein bissel an Harakiri auf Raten.

Wilder Löwe

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Abgesehen von dem Streik und der daraus resultierenden Flugverschiebung wuerde ich sagen: Gerne wieder. Aergerlich ist das mit der Reservierung zwar, aber man kann ja auch rechtzeitig online einchecken. Da sollte sich doch noch ein vernuenftiger Platz finden lassen, wenn man nicht gerade in der Peak-Zeit fliegt.

Als Alleinreisender ist das vielleicht kein Problem, aber darüber hinaus wird es sicher schwierig. Wer möchte schon gerne zu zweit in der Mitte eines Viererblocks sitzen oder ist begeistert, wenn die Familie auf 33B, 42J, 44D und 65F verteilt ist. Da nur die billigsten Buchungsklassen betroffen sind, werden die guten Plätze von den Passagieren, bei denen die Reservierung im Preis inbegriffen ist, reserviert sein. De Facto wird man damit (gerade wenn man in den Hochzeiten wie Schulferien fliegt) gezwungen, Plätze zu kaufen. Macht bei 4 Personen hin und zurück mal eben 200 Euro mehr. Das ist dann schon eine recht substantielle Preiserhöhung.
Viele Grüße
Katrin

playmaker11

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Der Preis ist sicherlich ein Thema, das Hauptthema dürfte aber darin liegen, daß man eine Airline nimmt, die die Strecke auch fliegt.
Wenn man z.B. aus der Gegend von Hannover kommt, kannst Du gar nicht so viel auswählen. Es geht via Paris (AF) oder LHR (BA / auch erst wieder seit letztem Jahr) oder AMS (KLM); oder eben LH. Letztere bietet die besten Flugzeiten, so daß das auch schon mal eine Überlegung ist, die man anstellen sollte (es gibt noch ein paar andere Winkelzüge die man fliegen kann, aber ds ist mit "Übernachtung" oder endlos langen Gesamtflugzeiten).

Zitat
@Jürgen: LH-Angestellter? Oder warum legst Du Dich so vehement ins Zeug?
Wenn nicht alles täuscht, war er einer derjenigen, die am 02., 03. und 04.04. die Arbeit nieder gelegt haben.
No retreat, no surrender !

DocHoliday

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Zitat
@Jürgen: LH-Angestellter? Oder warum legst Du Dich so vehement ins Zeug?
Wenn nicht alles täuscht, war er einer derjenigen, die am 02., 03. und 04.04. die Arbeit nieder gelegt haben.

Ah, deshalb! ;)
Gruß
Dirk

gabenga

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Sehr gut gesagt, Jürgen!

Jürgen, gibt ja leider keinen "Danke-Button" hier. Deshalb so: DANKE!! :-)

In den Chor stimme ich auch mit ein!

Wenn die LH so denken würde wie DU (dass sie auf 100.000km/Jahr-Kunden locker verzichten kann), wundert mich nicht, dass es ihr schlecht geht.
Im vergleich zu AF/KLM und BA/Ibera steht die Lufthansa noch gut da. Mit Blick auf den letzten Jahresbericht würde ich auch nicht davon sprechen, dass es der LH schlecht geht.

Offensichtlich ist es für LH günstiger, die Tickets billiger zu verkaufen als die Sitze leer zu lassen. Glaubst Du, dass jetzt die Tickets in den "höherwertigen" Buchungsklassen billiger werden, wo diese "Subvention" weg fällt?  Nicht? Dann hinkt deine Argumentation aber doch sehr.
Die Lufthansa wird den Sitzplatz sicher verkaufen. Manche Leute nehmen die frühzeitige kostenlose Sitzplatzwahl vielleicht nicht so wichtig. Deswegen müssen die höherpreisigen Tickets doch nicht billiger werden.

Es geht schlicht um eine mehr oder weniger versteckte Preiserhöhung zur Gewinnsteigerung der LH.
Und das ist verwerflich?

Zur Verfügbarkeit von Bonusflügen. Ich will keinen Meilenflug. Ich will ein Upgrade von Eco+ auf Busi. Und das kriege ich bei BA für 25.000 Meilen.
Na dann gibt es das für Dich passende Programm schon. Ist doch super.

djohannw

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Auch wenn Du meinst 100.000km sind viel, Du bist ein Gelegensheitsflieger und diesbezüglich im Vergleich einfach ein kleines Licht! Die Häflte Deines Jahresflugpensums habe ich mit 8 Legs bei meinen Urlaubsflügen abgerissen.

Die Zahl der geflogenen Kilometer sagt ja nun mal gar nichts über den "Viel"-Flieger aus - viel fliegt man, wenn man regelmäßig in einem Flugzeug sitzt, also viele Segmente abfliegt. Dieses Prinzip des STatuserwerbs hat die Lufthansa aber bereits 2004 aufgegeben: bis zu dem Datum konnte man sich auch mittels Flugsegmenten für die entsprechenden Level im Miles&More-Programm qualifizieren (30 Segmente FTL, 100 Segmente SEN wenn ich mich nicht vertue). Und in der Beziehung ist der Executive Club mit seinen Tier-Points deutlich näher an einem Vielflieger-Programm als es Miles&More ist - um mal rein nach diesem Kriterium zu gehen.

Und 100000km auf der Langstrecke sind sicher halbwegs kurzfristig zu erfliegen (ich hatte kürzlich 33000 km in vier Tagen), aber auf Kurzstreckenflügen ist das schon ganz hartes Brot - da muss man schon ziemlich oft den Sitzgurt schließen, um auf HAM-MUC auf diese Entfernung zu kommen.

Zitat
Aber eben nur, weil LH nun in den billigen(!) Eco Klassen die Sitzplätze nicht mehr umsonst hergibt ist völlig übertrieben.

Diese Aussage finde ich jetzt aber gewagt. Wenn man das in K/L und vielleicht noch in E gemacht hätte, wäre ich mit der Aussage einverstanden gewesen. Aber bei einem Non-Stop-Flug Frankfurt-Washington für 1464,44€ in W-Klasse von einem "billigen" Flug zu sprechen halte ich für wirklich gewagt. Hier noch für die Sitzplatzreservierung Geld zu verlangen grenzt aus meiner Sicht an Wegelagerei...

Zitat
Und Beschweren muss sich doch keiner hier. Es wird getrickst was nur geht bei den Flügen, mit Schwanz, mit Fuel Surcharge umgehen, mit Errorfares usw... und wenn dann die Airline mal reagiert, ist man sauer!

Henne und Ei, gelle? Aus Kundensicht stehen hier die Airlines am Anfang der Kette - mit so unethischen Sachen wie eben Fuel-Surcharges, OPC, Married-Segments, Zeitenänderungen/Flugstreichungen nach Belieben usw..

Zitat
Das ist eben so bei den billigen Klassen, für die jetzt die Platzreservierung was kosten. Und das ist auch richtig so.

Schaun wir mal, wie sich das entwickelt. Auch wenn 4U ja immer als Erfolgsmodell gepriesen wird: Ich habe im letzten halben Jahr immer leere werdende Flüge erfahren. Und wenn die Gebühr für die Sitzplatzreservierung eine ähnliche Auswirkung haben wird, wird sich das auch nicht sofort zeigen...

Viele Grüße - Dirk

DocHoliday

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Offensichtlich ist es für LH günstiger, die Tickets billiger zu verkaufen als die Sitze leer zu lassen. Glaubst Du, dass jetzt die Tickets in den "höherwertigen" Buchungsklassen billiger werden, wo diese "Subvention" weg fällt?  Nicht? Dann hinkt deine Argumentation aber doch sehr.
Die Lufthansa wird den Sitzplatz sicher verkaufen. Manche Leute nehmen die frühzeitige kostenlose Sitzplatzwahl vielleicht nicht so wichtig. Deswegen müssen die höherpreisigen Tickets doch nicht billiger werden.

Das war doch das Argument, dass die höheren Klassen die Serviceleistungen für Billigflüge subventionieren. Wenn die jetzt Gebühren kosten, die Subvention also wegfällt, mpüssten also logischerweise die höheren Klassen billiger werden. Oder das war alles Unsinn und es geht schlicht um Gewinnmaximierung.

Es geht schlicht um eine mehr oder weniger versteckte Preiserhöhung zur Gewinnsteigerung der LH.
Und das ist verwerflich?

Preiserhöhung? Nein, nicht verwerflich, man wird ja sehen, ob es sich am Markt durchsetzen wird. Und ich hoffe sehr, dass weder LH noch BA diese Gebühren auf Dauer aufrecht erhalten können sondern vom Markt bestraft werden.
Versteckt? Ja, finde ich verwerflich! Weil weiter versucht wird, den Kunden zu verarschen. Genau wie mit den ach so billigen Flugpreisen, auf die dann ein vielfaches an erfunden "Gebühren" aufgeschlagen werden.

Zur Verfügbarkeit von Bonusflügen. Ich will keinen Meilenflug. Ich will ein Upgrade von Eco+ auf Busi. Und das kriege ich bei BA für 25.000 Meilen.
Na dann gibt es das für Dich passende Programm schon. Ist doch super.

Finde ich auch! ;)
Darf ich deshalb hier nicht mehr mit diskutieren?
Gruß
Dirk

Jochen

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Wieso wird eigentlich immer von "versteckter Preiserhöhung" hier gesprochen?
Sie ist nicht versteckt, sie ist doch offensichtlich. Wer einen Flug bei LH buchen will, merkt bei der Sitzplatzreservierung sofort dass dies Geld kostet, und kann dann einfach so das Ganze auch lassen wenn er das nicht will und bei einer anderen Fluggesellschaft buchen.

DocHoliday

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Versteckt ist es für mich dann, wenn die Gebühr nicht gleich beim Flugpreis mit eingerechnet ist, sondern erst später im Buchungsprozess erscheint. Und außerdem dann, wenn sie bei den Preisen in Buchungsportalen nicht auftaucht.
Gruß
Dirk

Jochen

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... Und außerdem dann, wenn sie bei den Preisen in Buchungsportalen nicht auftaucht.

Das ist aus meiner Sicht nicht die Schuld der Fluggesellschaft, sondern eine Nachlässigkeit des Buchungsportals.

Maumann

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Versteckt ist es für mich dann, wenn die Gebühr nicht gleich beim Flugpreis mit eingerechnet ist, sondern erst später im Buchungsprozess erscheint. Und außerdem dann, wenn sie bei den Preisen in Buchungsportalen nicht auftaucht.

Also sind Zusatzgebühren für Übergepäck, zusätzliche Gepäckstücke etc., WiFi an Bord etc. auch versteckte Kosten, da sie im Flugpreis nicht eingerechnet sind?

In den Flugpreis eingerechnet gehören alle Gebühren, die zwingend für den Flug erforderlich sind (Hauptkosten). Alles andere sind Kosten für Nebenleistungen. Am besten rechnen wir noch für alle Flüge vor 8 Uhr morgens die Kosten für eine Übernachtung in Flughafennähe in den Flugpreis ein. Denn nur so lassen sich diese Flüge ja fair mit Nachmittagsflügen vergleichen *ironie off*.
Eine vorzeitige Sitzplatzreservierung ist definitiv eine Nebenleistung. Bisher gab es sie gratis obendrauf - schön. Jetzt wird halt eine extra Gebühr dafür fällig.

Das soll nicht heißen, dass ich zusätzliche Kosten super finde, aber hier versteckten Kosten zu reden ist für mich wieder das typische Beispiel für die deutschen Verbraucherschützer. Genau diese Leute halten nämlich die deutschen Bürger für dumm, da sie ja unfähig sind drei Zahlen zusammenzuzählen um Preise selbst vergleichbar zu machen.

LG
Maumann

McC

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Besser kann man es nicht sagen als immer den Unsinn mit den versteckten Kosten.