Ich muss echt sagen, dass die Medien im Falle des isländischen Vulkans mal wieder eine Bankrotterklärung abgeben.
Würde man sich nicht selber mit Satellitenbildern, DFS- und DWD-Informationen (etc., etc.) versorgen, würde man gänzlich im Dunkeln tappen.
Die mediale Glanzleistung der Medien besteht abermals darin, logische Zusammenhänge überhaupt nicht herzustellen, oder nur einen Tag im Voraus zu denken.
Da werden dann mal quer durch die Bank nur Meterologen befragt und kein Mensch weiß so richtig: Was macht der Vulkan eigentlich gerade? Wäre es also nicht naheliegend, am Anfang der Kausalkette zu beginnen?
Von der "dritten Eruptionsphase" habe ich erst auf Wikipedia, sowie den dort verlinkten Seiten erfahren.
Als Normalbürger hat man keine Chance, Aussagen wie "keine Störungen bis Dienstag zu erwarten" zu interpretieren. Was heißt das schon?
Werden danach Störungen angenommen, werden sie nicht angenommen, oder weiß man gar nichts? Wie weit reichen überhaupt die Modelle?
Was sind die kurz-, mittel- und langfristigen Szenarien, die die Forscher in Petto haben? Wie hoch sind die angenommenen und tatsächlich gemessenen Konzentrationen? Welcher Wert wird derzeit als bedenklich angesehen? Fragen über Fragen, die keiner zu stellen scheint.
Stattdessen das übliche hochgefilterte Medienkonsumgut, das alle voneinander abschreiben. Nach der Wahrheit muss man stochern wie nach der ins Feuer gefallenen Kartoffel.
Irgendwo las ich gar, dass (Zit.) "der Wetterdienst ab sofort" nach vermeintlichen Aussagen des Bundesverkehrsministers eine 5-Tage-Vorhersage einrichten würde. Auf der Seite des DWDs ist davon nicht das geringste zu finden. Weder sind die Informationen dort aktuell, noch kann von "ab sofort" die Rede sein. Es wird dann aber weder ein Link angeboten, noch nach weiteren Basisinformationen recherchiert.
Ich will jetzt nicht die ganze Zunft in einen Topf werfen, aber manchmal frage ich mich schon, wie unterbelichtet man als Journalist sein kann, um bei einer solchen Informationsqualität A) trotzdem Karriere machen zu können und B) die obigen auf der Hand liegenden Fragen nicht zu stellen.