Die Flugverbotsgeschichte erinnert mich schon seit einiger Zeit an den Hype um die Schweinegrippe. Auch ich habe Zweifel an der angeblich kontinent-weiten Gefährlichkeit der Aschewolke. Nicht, dass ich mir anmaße, mehr Ahnung zu haben, als die Verantwortlichen. Aber eins und eins zusammenzählen kann ich noch:
- Als es in den 80ern zu gefährlichen Zusammentreffen mit Aschewolken kam, flogen die Flugzeuge in unmittelbarer Nähe des Vulkans in die Aschewolke. Dass eine Aschewolke weit vom Ausbruchsherd entfernt mal zu einer Gefährdung des Luftverkehrs geführt hat, davon habe ich noch nie gehört.
- Ich habe noch nie von einem so weit reichenden Flugverbot gehört, obwohl jedes Jahr viele Vulkane ausbrechen. Es sind auch immer wieder Vulkane dabei, die heftige Aschewolken ausstoßen. Dann werden Flugzeuge umgeleitet, aber sie müssen nicht am Boden bleiben.
- Kann sich jemand daran erinnern, dass der Mt. St. Helens damals den halben nordamerikanischen Kontinent flugtechnisch lahmgelegt hätte? Ich nicht!
- Wir war das bei dem verheerenden Ascheausbruch des Soufrière Hills auf Montserrat 1995? Ich kann mich an kein andauerndes Flugverbot für die gesamte Karibik erinnern.
- Warum gibt es keine Satellitenfotos von der Wolke über Europa? Weil sich die Wolke dermaßen verdünnt hat, dass sie nicht mehr zu sehen ist? Staub ist immer in der Luft. Sonst könnte es nicht regnen und es gäbe keine Wolken.
Ich glaube, dass die ganze Geschichte von reinem Aktionismus geprägt ist. Es muss doch mit den technischen Möglichkeiten von heute zweifelsfrei geklärt werden können, wo die Asche gefährlich ist und wo nicht. Dass man noch nicht einmal Wetterballons dort hineingeschickt hat, ist mir absolut unbegreiflich.
Mir scheint, dass Flugsicherung, Meteorologen und Geologen nicht koordiniert zusammen arbeiten.