Erstmal muss ich gestehen, dass meine Knipse mir die Entscheidung abnimmt, ob ich Filter nehmen soll oder nicht, da sie keine Moeglichkeit bietet einen Filter anzuschrauben. In meinen Analogzeiten hatte ich einen Skylight-Filter, den ich lediglich als Linsenschutz benutzt habe und einen Polfilter, den ich viel - im nachhinein betrachtet sogar zu viel - benutzt habe.
Derzeit nutze ich "Filter" nur virtuell bei der Aufbereitung der Bilder am Rechner oder versuche mit etwas Herumtricksen bei der Aufnahme einem Filter aehnliche Effekte zu erzielen.
Polfilter:
Meinen ehemals geliebten Polfilter vermisse ich gar nicht so sehr. Bei vielen meiner alten Polfilter-Bilder habe ich den Fehler gemacht den Filter immer voll reinzudrehen und hatte gerade bei hellen Motiven dann einen Himmel der so tief dunkelblau war, dass er fast schwarz wirkte.
Der Effekt in Bild 2 ist wirklich nicht soo attraktiv, vor allem weil er in Bildmitte sitzt. Am Rand finde ich es nicht so schlecht. In erster Linie ist es Geschmackssache und ein Gestaltungsmittel.
Ich finde in beiden Bildern ist zu viel Polfilter drin. Das schwarz wirkt auf mich einfach unnatuerlich.
Bei einem diesigen "weissen" Himmel und bei Aufnahmen von Fischen im Wasser haette ich ihn dann aber manchmal doch gerne wieder. Das sind auch Sachen, die man nachtraeglich am Computer schwer bzw. gar nicht mehr zurechtgebogen bekommt.
Graufilter:
Für mich ist das einfach unnatürlich und wirkt wie erkaltetes Wachs, das sich von der (Adventskranz -)Kerze auf den Tisch ergossen hat - und für mich damit genau das Gegenteil von Dynamik ausdrückt, wie sie fließendem Wasser zu eigen ist. Außerdem ist für mich Wasser einfach ein klares und kein milchiges Element.
Ich gebe Dir Recht, wenn Wasser ein klares Element ist, dann erschafft die Langzeitbelichtung etwas was nicht da ist (erkaltetes Adventskranzkerzenwachs;-) ). Mir sagen daher die Bilder die MacClaus verlinkt hat auch ueberhaupt nicht zu, waerend mir Dein dynamischer Gischtspritzer sehr gefaellt.
Allerdings muss ich Dir im Falle von Wasserfaellen und manchmal auch Fluessen widersprechen. Gerade durch die Langzeitbelichtung schafft man ja die Dynamik, die sonst nur schwer zu erkennen ist. Im Comic wird ja Geschwindigkeit auch oft durch unscharfe Gestanlten und lange Linien dargestellt. Und Wasserfaelle sind auch nicht klar sondern milchig weiss, so dass das Element Wasser dort ohnehin nicht klar ist.
Da ich keinen Graufilter benutzen kann muss ich mir damit behelfen, dass ich den ISO Wert zum Anschlag runteregele, ein wenig ueberbelichte und versuche wenn moeglich Weitwinkel zu vermeiden, das klappt manchmal ganz gut:
Wenn es aber zu hell ist, kann ich das aber gleich bleiben lassen, dann werden die Belichtungszeiten nicht lang genug.
Farbfilter:
Dank der Bildbearbeitung kann man ja fast alle Filter am PC nachher noch einsetzen- von daher lieber keine Filter aufschrauben.
Sehe ich genauso.
Ich hab mal ein Bild vom Mt.Jefferson ein bisschen auf alt getrimmt:
Aber ich wuerde ungern auf die Originalen Farben verzichten wollen:
Rumspielen kann man ja hinterher immer noch, aber erstmal wuerde ich kein Bild mit Verlaufsfilter, im SW-Modus oder was es sonst noch so gibt, aufnehmen.
"Sternchenfilter"
Ich hab keine Ahnung wie der richtige Name von dem teil ist, aber der Effekt, der speziell bei Nachtaufnahmen grelle Lichtpunkte zu Sternen macht, gefaellt mir gut. Bei diesem Kalenderbild hat der Fotograf diesen Filter offenbar benutzt:
Sieht besser aus als unfoermige Lichtblobs.
Hat jemand vielleicht eine Idee, wie man das am Rechner simuliert bekommt, ohne jeden Lichtpunkt einzeln zu bearbeiten?