Bei mir liegt der Prozentsatz der Bilder, mit denen ich selbst zufrieden bin (und die ich dann auch aufhebe) bei unter 10%.
So eine Quote wäre mir unvorstellbar. Auch das war zu analogen Zeiten anders, da konnte man nicht (oder zumindest ich nicht) einfach mal 1000 Bilder machen und davon 900 wegwerfen - das war viel zu teuer.
Deswegen mache ich wahrscheinlich die Bilder heute noch so wie damals: hinschauen, überlegen wie man das Motiv einfängt, ob das Licht gut ist (was man leider oft nicht ändern kann, wenn man nicht die Muße hat, zu einem besseren Zeitpunkt wiederzukommen), wieviel "Beiwerk" man einfängt (Himmel, Straße, das Drumherum), wie man die Verhältnisse setzt usw. etc. pp.
Früher haben wir für einen Urlaub meistens 6 Filmrollen a 36 Bilder mitgenommen, wenn es ein ganz besonderer Anlass war, konnten es auch max. 10 Rollen werden. D.h. selbst in einem 4-wöchigen USA Urlaub habe ich nie mehr als 360 Bilder gemacht, meistens weniger. Und das ist heute nicht sehr viel anders - zugegeben, man erhöht die Anzahl Bilder, weil man weiß, es kostet ja nichts - aber tausende von Fotos machen, ne, das ist nicht meine Art zu fotografieren. Ich mache selbst meistens etwa 400 - 500 Bilder - davon ist ca. die Hälfte brauchbar (schwer zu schätzen, ich zähle sie nicht).
Und auch das ISO Problem ist für mich deswegen keines: ich habe immer nur ISO 100 Diafilme benutzt im Urlaub - auch heute stelle ich auf ISO 100. Auch wenn ich die DSLR benutze (die allerdings mehr meine Frau benutzt). Selbst wenn wir so Bilder machen wie in den Carlsbad Caverns - die sind auch mit ISO 100 aufgenommen, dann muss ich halt 20 Sekunden belichten statt ca. 2,5 Sekunden bei ISO 800. Das einzige Risiko (was da auch passiert ist) sind die anderen Besucher, die ungeduldig am "Set" vorbeigehen und natürlich ans Stativ rempeln. Damit muss man leben - dafür sind die Bilder aber garantiert rauschfrei.
Aber wie ein Wahnsinniger drauflos zu knipsen um danach 90% wegzuwerfen - das werde ich wohl nie mehr lernen, das kann ich einfach nicht.