Hi Gabi,
ich habe den Film über den Kalalau Trail auch nicht gesehen, wir sind ihn aber gestern gelaufen bis zu Deinem geplanten Ende.
Es war traumhaftes Wetter und der Trail fast trocken:
Aber:
in den letzten Tagen hatte es hier im Norden für den Juli viel geregnet und ich war mir absolut nicht sicher, ob wir den Trail in unserer Woche auf Kauai laufen können - wegen Schlammschlacht.
Ich hatte also reichlich Plan B, C... im Gepäck.
Vorher hatten uns Bekannte gewarnt, vor zwei Wochen ist dort eine junge Mittzwanzigerin, die sie kannten, auf ihrer 1-Jahres-Hochzeitsrevivial Reise in den Tod gestürzt. Entsprechend vervös wurden sie, als wir von unseren Plänen erzählten. Sie standen definitiv unter Schock. Immerhin wohnen sie in ihrem Zweithaus in Princeville und waren keine ahnungslosen Ersttouristen.
Der Unterschied von gut zu begehen, sogar für mich mit irrer Höhenangst
, zu saugefährlich scheint auf ein und demselben Trail leicht zu passieren.
Extrem schmal fand ich das erste Stück nicht. Ich konnte immer noch innen gehen...
Natürlich geht es steil an den Klippen entlang, sonst wäre es nicht die Na Pali Coast. Mir hilft aber optisch gegen die Panik, die ich sonst leicht bekomme, dass die Klippen saftig grün bewachsen sind, ab und zu mit höherem Gestrüpp und Palmen: Mein Unterbewusstes kann dann immer etwas getäuscht werden, wenn der Felsen einfach schroff nach unten ginge, wäre das für mich definitiv ganz anders. Obwohl ja eigentlich egal... Ist halt Selbstbetrug, den ich sehr befürworte...
Gefährlich war es an einer ganz unerwarteten Stelle doch:
Unten am Strand hatten die Söhne, die lange vor uns ankamen, eine nette "Sitzbucht" im Felsen außerhalb der Wasserlinie gefunden, die Schuhe ausgezogen, um im weichen Sand herumzulaufen, und ins/ans Wasser zu gehen: Auch das ist meist saugefährlich, jedes Jahr ertrinken an diesem gefählichsten Strand Kauais Menschen. Einige...
Wir hatten gestern einfach Glück, die Brandung war sehr seicht für diese Bucht und viele Menschen waren am und im Wasser (ganz vorne, natürlich!), selbst das ist aber gefährlich laut aller Warnungen.
Aber das war alles nicht soooo gefährlich:
Als unser Sohn gerade seine Schuhe wieder anziehen wollte, gemütlich in dem natürlichen Strandkorb in den Felsen sitzend, wackelte etwas im Schuh und ein ca. 8 cm langer Centipedes (Tausendfüßler) fiel heraus.
Das sollen die gemeinsten und stechfreudigsten Biester auf Kauai zu sein, schau mal im erklärenden Teil bei Revealed nach... 3 Tage stockbesoffen zu bleiben wäre eine/die Therapie gegen den Schmerz...
Ich als übervorsichtige Mutter dachte sofort, was wäre passiert, wenn unser Sohn hier am Kalalau Trail in den Fuß gestochen worden wäre....
Das "allerliebste" Tierchen krabbelte vergnügt sofort in eine der vielen Löcher, dann wieder in andere, es soll diese kleinen Viecher hier am Felsen öfter geben... In unserem Strandsessel, wie gemein!!! Vor Schreck habe ich kein Foto geschossen, das bedeutet bei mir was, frag meine Männer!
Mein Plan B, wenn es zu schlammig für mich gewesen wäre, wäre das Schnorcheln am Ke'e Beach gewesen. Das kann ich Euch nur empfehlen.
Danach haben wir die Schuhe ausgeschüttelt, komisch...
Insgesamt war der Kalalau Trail eine unglaubliche Erfahrung, ich gönne sie Euch bei genauso schönem Wetter und Miniwellen.
Der Bach ist übrigens, wenn man nicht im Meer badet (was definitiv richtig ist!!!), eine wunderbare Erfrischung, oder eine perfekte Möglichkeit, das Salzwasser wieder abzuspülen.
Tschüß
Karin aus Princeville