Wir sind zurück, und ich will ein kleines Resümee geben:
Wir hatten für Mai wohl perfekte Bedingungen. Nachts so -3°C und tagsüber so 10-18°C und Sonne. Man hat noch Schnee gesehen und der Yellowstone Lake war noch halb zugefroren. Aber alle Hauptattraktionen, Boardwalks und Visitor Centers waren schneefrei. Die Hauptstraßen waren alle bis auf den Dunraven Pass (Canyon <-> Tower Falls) offen. Für Mitte Mai waren die Bedingungen also perfekt. Besser geht's eigentlich nicht.
Trotzdem ist die Zeit nicht optimal. Viele Facilities (Restrooms, Visitor Center in Fishing Bridge, ...) und eigentlich alle kleineren Straßen (Old Gardiner Road, ...) sind noch zu. Der Park schläft noch halb. Außerdem ist das halbe Gebiet mit Bear Management Area belegt.
In Summe bedeutet das: alle typischen "Touri-Geschichten" (Boardwalks, Viewpoints, "Wildlife-Spotting", "Geyser-Spotting", ...) waren nahezu perfekt zugänglich, aber die meisten (!) Wanderungen war unmöglich. Die meisten wegen Bear Management, aber viele auch wegen extremem Matsch und (dann doch noch) Schnee. Bespiele, was nicht ging (aber geplant war): Bunsen Peak Trail, Mt. Washburn Trail, Mt. Marry Trail (Hayden Valley), Grand Prismatic Spring von oben (Zugang über Fairy Trail), ...
Um genau zu sein haben wir in 2 Visitor Centern zusammen mit Rangern gehirnt, wie wir unsere 3,5 Tage mit Hikes füllen können - denn nur Boardwalks, Pirschfahrten und auf Geyser warten war dann auch nichts. Und wenn man von 5.30 bis 20.30 Uhr unterwegs ist, dann gibt's eine Menge Zeit zu füllen.
Um es kurz zu machen: es ist nicht gelungen, und wir sind nen knappen Tag früher abgereist (in der gleichen Region 3 Hikes machen brauch ich dann auch nicht).
Damit kein falscher Eindruck entsteht: wir fanden den Park toll. Es gab viele Jungtiere, die ersten Wildblumen waren sichtbar und (typisch Frühling) das Leben erwacht gerade. Der Yellowstone ist generell der absolute Knaller.
Aber was (auch leichtes) Backcountry angeht geht im Mai auch unter optimalen Bedinungen nicht viel. 2-3 Wochen später wäre es sicher noch besser gewesen (mehr grün, mehr Blüten, weniger Schnee und Matsch). Allerdings immer noch mit Bear Management, und das beeinträchtigt mehr, als es im Vorfeld online "wirkt".
Wir werden im frühen Herbst nochmal wiederkommen. Da gibt's dann statt reißenden Bächen, Wildblumen und Jungtieren Testosteron und Geweihe extrem.
Übrigens war der Grand Tetons NP was Wildlife angeht noch krasser. Der Wildlife-Count bei Wanderungen war fast unglaublich.
Gruß
Michael