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Autor Thema: Grand Canyon Tageswanderung jetzt verboten?  (Gelesen 7381 mal)

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Raigro

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Re: Grand Canyon Tageswanderung jetzt verboten?
« Antwort #15 am: 18.03.2010, 05:29 Uhr »
Wir sind beide Läufer (letzten Sonntag den Frankfurt Halbmarathon in 1:55h gelaufen) und daher recht fit. Ich würde diese Tour niemandem mit deutlich niedrigerem Fitnesslevel empfehlen
Hallo,

ich bin noch nie in meinem Leben weiter als 2-3 km gelaufen, und einen Halbmarathon kann ich nur gehen aber nicht in 1:55 laufen. Aber ich war schon 3 oder sogar 4 mal (müßte nachschauen) beim Colorado unten, zu verschiedenen Jahreszeiten von Mai bis September.
Gruß aus München

Rainer

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Andreas

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Re: Grand Canyon Tageswanderung jetzt verboten?
« Antwort #16 am: 18.03.2010, 08:25 Uhr »
ich bin noch nie in meinem Leben weiter als 2-3 km gelaufen, und einen Halbmarathon kann ich nur gehen aber nicht in 1:55 laufen. Aber ich war schon 3 oder sogar 4 mal (müßte nachschauen) beim Colorado unten, zu verschiedenen Jahreszeiten von Mai bis September.

an einem Tag?

Meiner Meinung nach ist die Wanderung mit einer Übernachtung auf der Phantom Ranch (sofern man einen Platz bekommt) problemlos möglich. In einem Tag ist vermutlich machbar, aber für mich wäre das definitiv nichts.

Viele Grüße
Andreas

PhilippJFry

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Re: Grand Canyon Tageswanderung jetzt verboten?
« Antwort #17 am: 18.03.2010, 11:51 Uhr »
Wir sind beide Läufer (letzten Sonntag den Frankfurt Halbmarathon in 1:55h gelaufen) und daher recht fit. Ich würde diese Tour niemandem mit deutlich niedrigerem Fitnesslevel empfehlen
Hallo,

ich bin noch nie in meinem Leben weiter als 2-3 km gelaufen, und einen Halbmarathon kann ich nur gehen aber nicht in 1:55 laufen. Aber ich war schon 3 oder sogar 4 mal (müßte nachschauen) beim Colorado unten, zu verschiedenen Jahreszeiten von Mai bis September.

Ich sehe das wie Rainer. Für Wanderungen im Canyon muss man kein Sportler und auch nicht besonders fit sein (natürlich sollte körperliche Betätigung auch kein völliges Fremdwort sein). Es kommt eher auf andere Sachen an: z.B. Hitzeempfindlichkeit und stabiler Kreislauf. Vor allem aber auf nichtkörperliche Sachen, nämlich auf die Psychologie (Zähigkeit, Durchhaltewillen) und den gesunden Menschenverstand (gute Vorbereitung).

Fazit: Man muss keinen Halbmarathon unter 2 Stunden schaffen, um im Canyon zu wandern. Und wenn man Leistungssportler ist, ist das noch lange keine Gewähr für eine erfolgreiche und gefahrlose Wanderung im Canyon. Ich erinnere nur an Margaret Bradley (auch wenn sie auf einer schwierigeren Tour als South Kaibab-Bright Angel unterwegs war)

Raigro

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Re: Grand Canyon Tageswanderung jetzt verboten?
« Antwort #18 am: 18.03.2010, 15:03 Uhr »
Ich sehe das wie Rainer. Für Wanderungen im Canyon muss man kein Sportler und auch nicht besonders fit sein (natürlich sollte körperliche Betätigung auch kein völliges Fremdwort sein). Es kommt eher auf andere Sachen an: z.B. Hitzeempfindlichkeit und stabiler Kreislauf. Vor allem aber auf nichtkörperliche Sachen, nämlich auf die Psychologie (Zähigkeit, Durchhaltewillen) und den gesunden Menschenverstand (gute Vorbereitung).

Fazit: Man muss keinen Halbmarathon unter 2 Stunden schaffen, um im Canyon zu wandern. Und wenn man Leistungssportler ist, ist das noch lange keine Gewähr für eine erfolgreiche und gefahrlose Wanderung im Canyon. Ich erinnere nur an Margaret Bradley (auch wenn sie auf einer schwierigeren Tour als South Kaibab-Bright Angel unterwegs war)

Hallo,

schön, dass ich mal Unterstützung bekomme. Denn ich verstehe wirklich nicht, warum aus der Wanderung so ein Riesenproblem gemacht wird. Wenn natürlich (wie man manchmal liest) die Wanderung zur Wave schon als übergroße Anstrengung angesehen wird, dann sollte man den Hike zum Colorado vielleicht lassen.

@Andreas
Ja, immer an einem Tag. Da ich mich immer spontan entschieden hatte, und eigentlich auch fast nie eine fetsgelegte Route fahre, bleibt mir garnichts anderes übrig. Gefragt hatte ich auch mal nach Übernachtungsmöglichkeit auf der Phantom Ranch - aber es muss schon Zufall sein, wenn man spomntan was bekommen würde.
Gruß aus München

Rainer

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nordlicht

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Re: Grand Canyon Tageswanderung jetzt verboten?
« Antwort #19 am: 18.03.2010, 16:24 Uhr »
Hallo,

schön, dass ich mal Unterstützung bekomme. Denn ich verstehe wirklich nicht, warum aus der Wanderung so ein Riesenproblem gemacht wird.
Ich habe die Runde South Kaibab runter Bright Angel hoch auch in einem Tag gemacht und muss auch sagen, dass man dafuer kein Leistungssportler sein muss.
Auf der anderen Seite verstehe ich aber, dass aus der Wanderung ein "Riesenproblem" gemacht wird. Man muss schon mit einer guten Portion Respekt an die Strecke gehen. In der Tageshitze wieder aus dem Canyon rauszuklettern ist anstrengend und mit der Belastung muss man umgehen koennen und man sollte natuerlich auch entsprechend vorbereitet (Wasser, Verpflegung, Sonnenschutz, etc) auf den Trail gehen. Dazu gehoert natuerlich auch, dass man sich und seine Kondition richtig einschaetzt. Auch ohne Leistungssportler zu sein hast Du sicherlich den noetigen Hintergrund, um so etwas beurteilen zu koennen. Aber wer noch nie auf einer laengeren Wanderung war, der weiss nicht wo seine Grenzen sind und macht sich eventuell auf den Weg ohne wirklich zu wissen was auf ihn zukommt.
Das an so einer populaeren Stelle wie dem Grand Canyon da von offizieller Seite ein bisschen Drama gemacht wird kann ich gut nachvollziehen. Die wollen natuerlich auch nicht dauernd Leute aus dem Canyon ziehen, die sich ueberschaetzt haben oder sich unvorbereitet auf den Weg gemacht haben.

Dude

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Re: Grand Canyon Tageswanderung jetzt verboten?
« Antwort #20 am: 18.03.2010, 18:22 Uhr »
Man wird ja wissen, ob man schon mal etwas Vergleichbares gemacht hat

Wo bitteschön gibt es denn vergleichbare Verhältnisse wie am Grand Canyon ?  :verwirrt:

Ich glaube, es gibt wohl ganz wenige Orte, wo man erst einmal 1500m hinunter muss und dann wieder hinauf. Das ist ein himmelweiter Unterschied zu einer Gebirgstour aus folgenden Gründen:

1. Bei einer Gebirgstour absolviert man die Höhenmeter hinauf wenn es noch angenehme Temperaturen hat, bei einer Canyonwanderung muss man hoch wenn heiß ist. Was die Kombination Aufstieg+Hitze für Auswirkungen haben kann, erlebt man nie bei einer Bergtour.
2. Wenn man bei einer Gebirgstour nach der Hälfte merkt, dass man aus irgendwelchen Gründen keinen so guten Tag erwischt hat muss man "nur" noch hinunter, bei einem Canyon folgt das schwierigste allerdings noch.

Ich persönlich kann nur jedem, der nicht gerade Hochleistungssportler ist, davon abraten, diese Tour an einem Tag zu machen. In den heißen Sommermonaten sowieso.

Im Mai 2006 (war zugegebenermaßen sehr heiß für die Jahreszeit) bin ich den Bright Angel Trail bis zum Plateau Point und wieder zurück gelaufen und bin die letzen Höhenmeter quasi auf dem Zahnfleisch dahergekommen, obwohl ich jung und körperlich schon überdurchschnittlich fit bin. Eine Wanderung noch weiter hinunter bis zum Fluß wäre an dem Tag für mich körperlich unmöglich gewesen.
Im Gebirge bin ich hingegen schon einige male 25km mit 1500 Höhenmeter gelaufen und hab mich danach auch noch o.k. gefühlt.

Gruß,
Tilman

McC

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Re: Grand Canyon Tageswanderung jetzt verboten?
« Antwort #21 am: 18.03.2010, 19:03 Uhr »
Ich persönlich kann nur jedem, der nicht gerade Hochleistungssportler ist, davon abraten, diese Tour an einem Tag zu machen. In den heißen Sommermonaten sowieso.

Sehe ich auch so...

Ich habe den Bright Angel Hike bis Indian Garden (Feb 2010) und wieder zurück gemacht.... ich war danach auch fertig, obwohl der 5,5 Stunden Hike für die 9,2 Meilen bei "angenehmen" 10° statt fand. Zugegeben noch Zweidrittel Schnee auf dem Trail. Viele Hiker waren noch mit Crampons unterwegs.

Im Sommer wäre ich wohl platt..... als Nichtwanderer!

PhilippJFry

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Re: Grand Canyon Tageswanderung jetzt verboten?
« Antwort #22 am: 18.03.2010, 19:25 Uhr »
Tut mir Leid, aber wie schon gesagt sehe ich das anders.

Wandern im Canyon ist anstrengend, aber man muss kein Leistungssportler geschweige denn ein Hochleistungssportler sein. Das ist vielleicht sogar hinderlich, weil Leistungssportler auf andere Arten von Leistung trainiert sind, sich im Canyon dann aber überschätzen. Es sind auch schon Marathonläufer auf Wanderungen im Canyon gestorben.

Ich habe letztes Jahr (2.6) eben wegen der vielen Warnungen leider nicht die Tagestour gemacht, sondern "nur" die Wanderung zum Plateau Point. Sicher war das sehr anstrengend, aber machbar und im Nachhinein kann ich nur sagen, ich hätte mir auch die Wanderung ganz runter zugetraut. Und ich bin alles andere als ein Sportler (aber ich gehe jeden Tag die Treppen zu meinem Büro hoch statt Aufzug zu fahren). Entscheidend ist nicht, wie sportlich man ist, sondern:

- eiserner Wille und eine gewisse "Grundzähigkeit"
- genug Flüssigkeit
- anständige Kopfbedeckung
- gute, eingelaufene Schuhe
- genug und die richtige Nahrung
- früh loslaufen
- einige Tage an Wüstenklima akklimatisieren
- richtige Bekleidung
- nicht an den heißesten Tagen im Jahr

Im Juli/August würde ich es in der Tat nicht wagen.

elbonito

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Re: Grand Canyon Tageswanderung jetzt verboten?
« Antwort #23 am: 24.03.2010, 11:13 Uhr »
Wir (2 Kumpels und ich) waren im August 2008 auch ganz unten. Ich muss sagen, es ist einfach ein super Gefühl unten anzukommen und den Canyon von einer ganz anderen Seite zu sehen. Außerdem ist es traumhaft unten am Bright Angel CG in den Nebenarm des Colorado zu springen und sich abzukühlen!



Das war nicht nur meine erste große Wanderung, sondern meine allererste Wanderung überhaupt.
Allerdings spiele ich seit ca. 20 Jahren Fussball (in unteren Klassen) und bin körperlich gut drauf.

Man sollte einfach die genannten Regeln einhalten (früh los, viel Wasser, viele Pausen), dann kann eigentlich nicht viel schief gehen.

Aber klar, es ist ein wirklich anstregendes Unterfangen, vor allem wenn man ca. 2 mi vor der Rim-Rückkehr so eine Kreatur vor einem auf dem Weg kreucht:



Da geht der Adrenalinspiegel noch mal GANZ hoch!  :shock:
Gruß,
Marcel

HoM

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Re: Grand Canyon Tageswanderung jetzt verboten?
« Antwort #24 am: 24.03.2010, 14:14 Uhr »
Eine Tagestour zum Colorado und zurück ist sicher eine interessante Art und Weise festzustellen, ob man versteckte Herzklappenfehler, Durchblutungsstörungen oder ähnliches hat. Die Klinik ist dann ja auch gleich oben und wer die einen oder anderen tausend $ Kosten nicht scheut hat sicher die Chance auf eine neue Erfahrung.

Ansonsten muss man ganz klar und deutlich sagen - die Tour Rim-River-Rim an einem Tag ist schlussendlich ein Spiel mit dem eigenen Leben. Klar gibt es Leute, die das geschafft haben. Aber es gibt auch Leistungssportler, die das nicht geschafft haben und sogar gestorben sind (Beispiel kann man am Trailhead nachlesen).


Leseempfehlung :
Over the Edge: Death in Grand Canyon
ISBN-13: 978-0970097316

Interessanterweise sind es oft Männer, die sich überschätzen. Woran das wohl liegt?


Ich habe auch die Kelsey-Bücher über die verschiedenen Canyon-Wanderungen in Utah gelesen. Aber seine dort angegebenen Zeiterfahrungen sind so weit weg von meinen, dass ich mir seine auch nicht zum Ziel nehme. Und genau so wenig würde ich mir die Horror-Tour an einem Tag antun weil ich davon in einem Internetforum lese.

Du willst durch einen Canyon an den Colorado? Du willst Deine Füße in den Colorado stecken? Fahr Lee's Ferry an. Dort kannst Du wandern und die Füße baden. Und Du wenn Du nicht gerade schwimmen gehst hast Du sogar gute Chancen zu überleben.

Und ja - ich war auch schon auf allem Corridor-Trails und diversen anderen Zugangstrail dayhiken, quer durchs Jahr.

Ich hatte schon einen Hot-Spell Ende September, da waren die Temperaturen wie im Hochsommer. Oder ich bin am Nachmittag in die Mutter aller Regengüsse geraten. Alles Faktoren, die man hier im Forum in keiner Weise vorab in Betracht ziehen kann. Nur weil (live erlebt) Frauen im Dezember auf Highheels oder Tennisschuhen versuchen den Bright-Angel-Trail im Dezember (bei Glatteis zu gehen) zu bezwingen, ist das so nicht unbedingt sicher. Aber wenn die dann nach Hause kommen, was sagen die wohl "Man das war gefährlich" oder "Gar kein Problem"?

Das Motto des NPS-Videos für Backpacker ist "Why suffer?". Und darum sollte es doch gehen. Der Weg ist das Ziel sprich der Genuss der Landschaft und nicht die Mitgliedschaft im (wohl zum Glück nicht existenten) Rim-River-Rim-Club.

EasyAmerica

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Re: Grand Canyon Tageswanderung jetzt verboten?
« Antwort #25 am: 24.03.2010, 14:44 Uhr »
Eine Tagestour zum Colorado und zurück ist sicher eine interessante Art und Weise festzustellen, ob man versteckte Herzklappenfehler, Durchblutungsstörungen oder ähnliches hat. Die Klinik ist dann ja auch gleich oben und wer die einen oder anderen tausend $ Kosten nicht scheut hat sicher die Chance auf eine neue Erfahrung.

Ansonsten muss man ganz klar und deutlich sagen - die Tour Rim-River-Rim an einem Tag ist schlussendlich ein Spiel mit dem eigenen Leben.
Obwohl das hier alles  :offtopic: ist und hierhin gehört: http://forum.usa-reise.de/index.php?topic=14786.0 kann ich das nicht unwidersprochen so stehen lassen. HoM, bist du wirklich der Meinung, dass jemand mit den von dir geschilderten Krankheiten in den Grand Canyon und wieder rauf wandern kann? Er muss nur unten übernachten, dann wird/bleibt alles gut?

Der Aufstieg wird durch eine Übernachtung nicht kürzer und nicht weniger anstrengend. Auf den für einen Menschen mit gesundem Bewegungsapparat geradezu läppischen Abstieg kommt es kräftemäßig nicht im Mindesten an. Wer bereits danach kaputt ist, kommt niemals ohne fremde Hilfe wieder nach oben. Weder am gleichen Tag, noch am nächsten oder übernächsten Tag.

Die Übernachtung hat folgende Vorteile:
- Man muss zum Abstieg nicht in aller Herrgottsfrühe los, wenn es oben noch saukalt sein kann.
- Beim Abstieg kann man sich beliebig viel Zeit nehmen und unterwegs und unten kleine Abstecher in die Umgebung machen.
- Es kann ein herrlich romantisches Erlebnis sein, im Canyon zu übernachten.
- Es ist möglich, in aller Herrgottsfrühe zum Aufstieg aufzubrechen, wenn es unten noch nicht so heiß ist.

Mit körperlicher Leistungsfähigkeit hat das alles nicht im geringsten zu tun, sondern mit in Ruhe und Beschaulichkeit genießen können.
Viele Grüße
Heinz

Palo

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Re: Grand Canyon Tageswanderung jetzt verboten?
« Antwort #26 am: 24.03.2010, 15:07 Uhr »
Eine Tagestour zum Colorado und zurück ist sicher eine interessante Art und Weise festzustellen, ob man versteckte Herzklappenfehler, Durchblutungsstörungen oder ähnliches hat. Die Klinik ist dann ja auch gleich oben und wer die einen oder anderen tausend $ Kosten nicht scheut hat sicher die Chance auf eine neue Erfahrung.


die fahren dich ins Krankenhaus nach  Flagstaff, ausser wenn du auf Phillipino oder Navajo Krankenschwestern stehst wird es dir dort nicht gefallen ;-)



Ansonsten muss man ganz klar und deutlich sagen - die Tour Rim-River-Rim an einem Tag ist schlussendlich ein Spiel mit dem eigenen Leben. Klar gibt es Leute, die das geschafft haben. Aber es gibt auch Leistungssportler, die das nicht geschafft haben und sogar gestorben sind (Beispiel kann man am Trailhead nachlesen).



Interessanterweise sind es oft Männer, die sich überschätzen. Woran das wohl liegt?



Vor ein paar Jahren gab es einen Bericht über zwei junge, mutige Deutsche, so wie ihr.

Die beiden sind runter und wollten am selben Tag wieder zurück. Vor dem Aufstieg hat sie der Ranger an der Phantom Ranch noch gewarnt das nicht zu tun. Trotzdem sind sie los. Kurz nach Verlassen der Ranch ist der eine umgekippt, der zweite ist los um Hilfe zu holen, bis er mit den Rettern zurück kam war sein Kumpel schon rüber und in den ewigen Jagdgruenden.

Das ist nur mal ein Beispiel von Leichtsinn, ich kann euch noch viele mehr erzählen.

Gruß

Palo

Raigro

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Re: Grand Canyon Tageswanderung jetzt verboten?
« Antwort #27 am: 24.03.2010, 15:24 Uhr »
Hallo,

Heinz hat sehr gut die Vorteile einer ÜN im Canyon beschrieben, wenn man auf der Phantom Ranch bleibt. Wenn man campt und entspechend viel Gepäck mitnehmen muss, dann relativieren sich die Vorteile, und der Aufstieg (darum geht es ja) wird mit Gepäck erheblich schwieriger als ohne, bzw. mit leichtem Gepäck.

Anderseits zieht sich die Diskussion schon lange hin, und es gibt Befürworter und Gegner - entscheiden muss jeder selbst. Die immer wieder zitierten Todesfälle sagen auch nicht viel aus, denn solche gibt es auch in den Bergen, und bei extremeren Wetterbedingungen. Wenn einer bei großer Hitze runterläuft, egal ob zum Plateau Point oder zum Colorado, dann wird der Aufstieg schwer fallen. Was ich nicht ganz verstehe, ist bei den beiden mtigen jungen Deutschen, warum einer gleich nach dem ersten Teil des Aufstiegs kollabiert? Das wäre ja dann beim Aufstieg vom Plateau Point wohl auch passiert?

Eines würde mich bei der ganzen Diskussion aber doch interessieren, wer denn von den Gegnern überhaupt schon mal unten am Colorado war?
Gruß aus München

Rainer

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Matze

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Re: Grand Canyon Tageswanderung jetzt verboten?
« Antwort #28 am: 24.03.2010, 15:39 Uhr »
Ich habe es ja auch schon an anderer Stelle gesagt - von Heinz schon drauf hingewiesen - deshalb hier noch mal kurz:

Ich bin absolut kein Freund von Tageswanderung!

Für mich ist ein Grund für Übernachtung im Tal zu werben, dass man mehr Zeit hat diese einzigartige Landschaft zu erleben!
Ich muß jetzt nicht noch mal da runter (jemand hat das schon 3 oder 4x gemacht), weil ich mir genug Zeit genommen habe!
Für mich ist es eine Hetzerei, wenn man in 10 Stunden runter und hoch geht - auch noch mit der Massgabe mitten in der Nacht los zu gehen!
Wir sind damals 6 Stunden runter und 9 Stunden am anderen Tag hoch - wir haben uns jeden Winkel der Tour ausgiebig angesehen - auch mal eine ganze Stunde Pause gemacht!
Das war toll, die Ruhe die uns umgab ...die Vögel, die sich in der Nähe nieder liessen usw.

So wird man dieser "Große Schlucht" gerecht, meiner Meinung nach!

Und da geht es für mich nicht in erster Linie um ausreichend Leistungsfähigkeit  - es sollte doch bei dieser Tour nicht um einen Test gehen, wie gesund und sportlich man ist, sondern um das Begehen einer großartigen Landschaft!
Gruß Matze




San Francisco!!

EasyAmerica

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Re: Grand Canyon Tageswanderung jetzt verboten?
« Antwort #29 am: 24.03.2010, 15:50 Uhr »
Die beiden sind runter und wollten am selben Tag wieder zurück. Vor dem Aufstieg hat sie der Ranger an der Phantom Ranch noch gewarnt das nicht zu tun. Trotzdem sind sie los. Kurz nach Verlassen der Ranch ist der eine umgekippt, der zweite ist los um Hilfe zu holen, bis er mit den Rettern zurück kam war sein Kumpel schon rüber und in den ewigen Jagdgruenden.

Das ist nur mal ein Beispiel von Leichtsinn, ich kann euch noch viele mehr erzählen.
Aha!!! Mit dem Aufstieg hatte das Umkippen also nichts zu tun!  :idee: Und ob das Leichtsinn war, ergibt sich aus der dürren Schilderung nicht.

Es wäre dann Leichtsinn, wenn er z. B. von einer Herzschwäche wusste. Und es wäre Tragik, wenn sich an diesem Ort eine körperliche Schwäche erst offenbart hätte. Beides hätte mit Auf- und Abstieg an einem Tag wieder einmal nicht das geringste zu tun, sondern mit körperlichen Schwächen oder Gebrechen.

Vielleicht ist er ja umgekippt, weil die Ranger ihm so Angst gemacht haben.  :lol:
Viele Grüße
Heinz