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Autor Thema: Zeltkauf in Kanada  (Gelesen 9536 mal)

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Berny

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Re: Zeltkauf in Kanada
« Antwort #15 am: 05.09.2012, 21:24 Uhr »
Ich würde, falls ich dort zelten sollte, Nahrung und duftende Gegenstände immer abseits vom Zelt in einem Baum hochbinden.
Kann man machen, ist aber auf den regulären Campingplätzen i.d.R. nicht erforderlich.
Hoffentlich wissen das die Bären auch.
Aus NRW grüsst Berny.

Canyoncrawler

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Re: Zeltkauf in Kanada
« Antwort #16 am: 05.09.2012, 21:36 Uhr »
Ich würde, falls ich dort zelten sollte, Nahrung und duftende Gegenstände immer abseits vom Zelt in einem Baum hochbinden.
Kann man machen, ist aber auf den regulären Campingplätzen i.d.R. nicht erforderlich.
Hoffentlich wissen das die Bären auch.

Die Bären haben gelernt, das es immer wieder ignorante Problembesucher  :wink: gibt, die die Empfehlungen nicht kennen, daher versuchen sie es natürlich immer wieder auf den Campingplätzen.
Und wenn dann ein leckeres Häppchen im Baum hängt, ist es doch einen Versuch wert, das Päckchen herunterzuschütteln  :wink:
Eingeschlossen im Kofferraum kommen sie nicht dran. Anders als in Kalifornien, haben kanad. Bären nämlich das 'Autoknacken' noch nicht gelernt.
Und wenn es so weit ist dass Bären Autos knacken, kann man sicher sein, dass man beim Einchecken auf dem Campingplatz oder bei Self Registration durch entsprechende Plakatierung darauf hingewiesen wird, wie Essen bärensicher zu verstauen ist.
Gruss Kate
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leia

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Re: Zeltkauf in Kanada
« Antwort #17 am: 05.09.2012, 23:17 Uhr »
Noch ein Tipp fürs Zelt:

Im Frühjahr gibt es bei ALDI immer ein Igluszelt für ca. 30 € - das ist ausreichend groß für zwei und hat eine vernünftige Qualiät. Wenn ihr das mit rüber mitnehmt, dann spart Ihr euch drüben die wertvolle Urlaubszeit und wenn es am Ende drüben stehen bleibt ist auch nicht so furchtbar viel Geld kanputt.

So haben wir es letztes Jahr gemacht und so werden wir es beim nächsten Mal auch machen. Unser "Reisezelt" bleibt seither bei USA Reisen zuhause, denn das würde ja auch auf dem Rückweg noch Platz wegnehmen, den wir anderweitig dringend benötigen.
Viele Grüße Leia


Shown

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Re: Zeltkauf in Kanada
« Antwort #18 am: 06.09.2012, 20:54 Uhr »
Das grenzt nun wirklich Panikmache was Du hier schreibst.
Ich würde auch bei der nächsten Kanada-Reise wieder Zelten.
Die Verhaltensregeln bezüglich Lebensmittel in Zelten sind in Kanada eher laxer als in einigen Staaten der USA und die Tierwelt ist dort auch nicht anders als in den Rocky Mountain States der USA (im Gegenteil, die kanad. Nationalparks wie Banff und Jasper haben inzwischen deutlich weniger Grizzlybären als bsp. der US-amerikanische Yellowstone Park und der Glacier NP in Montana).
Das hat mit Panikmache nichts zu tun sondern mit den Vorschriften. Das Lagern vom Futter im Zelt ist ganz einfach verboten und wird mit Bußgeld betraft. Was die Tierwelt angeht so hatte ich in Jasper, Lake Louise und Banff in den vergangenen 6 Jahren neben Braun- & Schwarzbären und Grizzlys auch Pumas, Wölfe und Koyoten hesehen. Und das auf den Campgrounds!

Klar bleibt Festzuhalten, dass es einfacher ist, in vielen Staaten Europas zu zelten, da eine für den Menschen bedrohliche Tierwelt auf den Campingplätzen dort praktisch nicht vorkommt.

Aber nur Mut, man kann Zelten mit entsprechend vorher eingeholten Informationen und Beachtung der Empfehlungen durchaus überleben.

Aber selbstverständlich! Bis jetzt ist noch niemand beim Zelten aufgefressen worden ;) Informationen einholen ist Pflicht, nur dann vielleicht an der Quelle um nicht falschinformiert zu werden.


Ein Schlafsack muss auch nicht unbedingt bei 200 Dollar anfangen. 
Man hole sich einen günstigen Winterschlafsack bei Walmart, damit überlebt man dann auch den kanadischen Sommer.  :wink:
Oder man rüstet einen 3 Season mit einem Fleeceinlet auf oder kombiniere Sommer + 3 Season Schlafsack.

Möglichkeiten gibt es ohne dass man Hunderte Dollar investieren muss.

Wer allerdings noch nie gezeltet hat, der sollte vielleicht nicht den ersten Zelturlaub ausgerechnet in Kanada verbringen, der könnte damit dann evtl. etwas überfordert sein.
Hm, ich musste dieses Jahr ein Schlafsack kaufen, weil wir mit dem Wohnmobil liegen geblieben sind und das Ersatzfahrzeug zu wenig Decken dabei hatte. Bis wir es gemerkt haben war der Abschlepper mit dem anderen Wagen schon weg... Jedenfalls lag der billigste Schlafsack im nächsten Walmart bei ca. 25 $ und in dem friert einem in den Bergen im Juni der Arsch ab! Ein etwas besserer doch durchaus für die Jahreszeit in den Bergen nicht geeigneter Schlafsack lag schon bei ca. 50 $. Meiner Meinung nach, wobei es nur MEINE Meinung ist, braucht man im Juni in den Bergen und im Zelt einen 4 Season Schlafsack und der kostet nun mal fast 200 $. Und im Walmart bekommt man den übrigens auch nicht. OK, man kann natrülich zwei oder drei Schlafsäcke plus einige Decken kombinieren. Ob man dann aber noch schlafen kann würde ich vor dem Kauf testen.

Canyoncrawler

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Re: Zeltkauf in Kanada
« Antwort #19 am: 07.09.2012, 12:44 Uhr »
Zitat
Hm, ich musste dieses Jahr ein Schlafsack kaufen, weil wir mit dem Wohnmobil liegen geblieben sind und das Ersatzfahrzeug zu wenig Decken dabei hatte. Bis wir es gemerkt haben war der Abschlepper mit dem anderen Wagen schon weg... Jedenfalls lag der billigste Schlafsack im nächsten Walmart bei ca. 25 $ und in dem friert einem in den Bergen im Juni der Arsch ab! Ein etwas besserer doch durchaus für die Jahreszeit in den Bergen nicht geeigneter Schlafsack lag schon bei ca. 50 $. Meiner Meinung nach, wobei es nur MEINE Meinung ist, braucht man im Juni in den Bergen und im Zelt einen 4 Season Schlafsack und der kostet nun mal fast 200 $. Und im Walmart bekommt man den übrigens auch nicht. OK, man kann natrülich zwei oder drei Schlafsäcke plus einige Decken kombinieren. Ob man dann aber noch schlafen kann würde ich vor dem Kauf testen.
Dann kann es nur so sein, dass Walmart Kanada ein anderes Sortiment hat als Walmart USA.
Unseren Campingbedarf für Kanada wie Spülschüssel etc. hatten wir seinerzeit im Real Canadian Superstore gekauft, da Walmart Supercenter damals rar waren.

Walmart Superstores in den USA verkauften bei unserem letzten Besuch für 39 USD einen dicken Schlafsack der Marke Ozark Trail. Ich habe mir den extra noch genau angeschaut, da damals schon absehbar war, dass wir die nächsten Flüge nicht mehr mit 2 kostenlosen Gepäckstücken absolvieren können und wir dann die Schlafsäcke zu Hause lassen wollten und - je nach Reiseroute - entweder Winter- oder Sommerschlafsack bei Walmart kaufen wollten.
Die Schlafsäcke haben bei mir einen guten Eindruck hinterlassen (Konturkapuze trotz Deckenform) - und ich bin durchaus ein Fan von hochwertiger Ausrüstung und weiss meine diversen Markenschlafsäcke zu schätzen.  :wink:

Da ich nicht auf unser Lightweight-Zelt verzichten möchte, wären Schlafsäcke und Isomatten das Einsparpotential beim Gepäck.

Für 20-25 USD gibt es in den USA Märkten (Kanada ??? ) Fleeceinlets die man zur Decke aufzippen kann, ebenfalls der Marke Ozark Trail. Wir haben inzwischen 4 Stück davon hier rumliegen und mit der Kombi 3Season + Fleeceinlet haben wir bsp. auf 3000 m im kalifornischen Hochgebirge gezeltet und auch diverse Male im Früh- und Spätsommer in den Dolomiten.

Zitat
Das hat mit Panikmache nichts zu tun sondern mit den Vorschriften. Das Lagern vom Futter im Zelt ist ganz einfach verboten und wird mit Bußgeld betraft.
Nichts anderes zur Essensaufbewarung habe ich ja oben geschrieben.
Aber daraus zu schliessen, dass man beim 1. Besuch in Kanada nicht zelten soll sondern über die Miete eines WoMos nachdenken sollte, halte ich für etwas übertrieben (und dazu noch so kostspielig, das man alternativ auch in einer festen Unterkunft übernachten könnte wenn man wegen nächtlichen Tierbesuchen Bedenken hat).

Zitat
Aber selbstverständlich! Bis jetzt ist noch niemand beim Zelten aufgefressen worden Wink Informationen einholen ist Pflicht, nur dann vielleicht an der Quelle um nicht falschinformiert zu werden.
Für Kanada weiss ich das nicht, aber in den USA ist das definitiv schon passiert  :wink: , und zwar in den letzten 4 Jahren gleich 2x wurden Zeltcamper von einem Grizzlybären angegriffen, jedesmal auf einem National Forest Campingplatz in der Nähe des Yellowstone Park. Ein Fehlverhalten des Campers wie Essen im Zelt o.ä. war in beiden Fällen nicht auszumachen.
Das hat mich zwar nachdenklich gemacht, ich werde aber trotzdem weiter dort Zelten wo Wildtiere herumstreifen.
Wenn was passieren soll, passiert was, egal welche Vermeidungsstrategien ich letztlich anwende.
Gruss Kate
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Shown

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Re: Zeltkauf in Kanada
« Antwort #20 am: 08.09.2012, 19:50 Uhr »
Nichts anderes zur Essensaufbewarung habe ich ja oben geschrieben.
Aber daraus zu schliessen, dass man beim 1. Besuch in Kanada nicht zelten soll sondern über die Miete eines WoMos nachdenken sollte, halte ich für etwas übertrieben (und dazu noch so kostspielig, das man alternativ auch in einer festen Unterkunft übernachten könnte wenn man wegen nächtlichen Tierbesuchen Bedenken hat).

hm, dann solltest du vielleicht deinen Post nochmal durchlesen  :shock:
Ich schließe aus den Verboten gar nichts weise nur darauf hin, daß die Aufbewahrung von Nahrungsmitteln in Zelten mit Bußgeldern bestraft wird. Dazu kommt, daß man nur in Gemeinschaftsküchen kochen darf. Deiner großen USA-Erfahrung aller Ehren doch das ist wenig sachdienlich. TO hat nach Kanada und Rocky Mountains gefragt. Und was soll an meiner Wohnmobilempfehlung falsch sein? Eine feste Unterkunft bedeutet bei der geplanten Rundreise fast täglich Koffer aus- und einpacken. Ob das so toll ist wage ich zu bezweifeln. Und noch mal zurück zum Schlafsack, wir hatten in den Rockys im Juni schon mal Frost nachts. Als alter Camper kann ich nur sagen, nichts ist schlimmer als nachts zu frieren und jede Minute zu zählen bis es Tag wird. Wenn das Frieren auch noch eine Krankheit nach sich zieht dann hat man doppelt die A....karte gezogen! Aber, ich scheibe nur meine Meinung und der TO möge seine eigene Entscheidungen treffen.

Berny

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Re: Zeltkauf in Kanada
« Antwort #21 am: 08.09.2012, 21:51 Uhr »
Ich würde eine Rundreise ausschliesslich mit WoMo machen. Leider werden sich einige Zeltcamper wohl nicht mehr zum Bärenthema äussern können...
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Re: Zeltkauf in Kanada
« Antwort #22 am: 09.09.2012, 07:57 Uhr »
Ich würde eine Rundreise ausschliesslich mit WoMo machen. Leider werden sich einige Zeltcamper wohl nicht mehr zum Bärenthema äussern können...
Tja, so wird es wohl sein.  :wink:  :lol:

Zitat
Deiner großen USA-Erfahrung aller Ehren doch das ist wenig sachdienlich. TO hat nach Kanada und Rocky Mountains gefragt.
Deine grosse Erfahrung mit Wohnmobilen in allen Ehren, aber hier ging es dem TO um Zelten :wink:  
Genau das habe ich in den kanadischen Rocky Mountains 4 Wochen lang getan und auch in vielen anderen gebirgigen Regionen des amerikanischen und europäischen Kontinents und das vorzugsweise im Mai/ Juni und September/Oktober, also durchaus die Monate in denen man mit Frost rechnen muss.
Ob der Frost (mit dem man selbst im Sommer rechnen muss) letzlich in den Rocky Mountains, High Sierra, Coast Mountains, Pyrenäen, Alpen, Durmitor oder sonstwo kommt - ein für den Temperaturbereich passender Schlafsack sollte es sein - und für einen solchen Schlafsack muss man nicht 200 Dollar ausgeben, wenn es nicht auf Packmass und Gewicht ankommt.
So teuer oder gar teurer wird es nur, wenn man einen Schlafsack sucht, der klein verpackbar und leicht ist, sodass man ihn auf Trekkingtouren und im reduzierten Fluggepäck transportieren kann.

M.E. braucht man auch nicht zwingend ein hochwertiges Zelt. Schön ist das, wenn man auf ein modernes leichtgewichtiges, sturm- und regenfestes Zelt zurückgreifen kann. Aber campen im Gebirge (wenn das Auto im Falle des Worst Case als Ausweichquartier zur Verfügung steht!) geht auch, wie von Leia geschrieben, mit einem Discounter Zelt, das man dann vor dem Rückflug in die Tonne kloppt oder für Andere zur weiteren Verwendung auf dem letzten Campingplatz deponiert.
Wenn jemand jedoch bsp. eine mehrtägige Kanurunde oder eine Wanderrunde durch die Rockies plant, dann sollte es auch ein entsprechendes Zelt sein.

Zitat
Zelt in Kanada kaufen ist keine Sache allerdings sind sie dort definitiv nicht billiger als bei uns. Nichts ist in Kanada billiger als bei uns, Sprit ausgenommen.
Zumindest Zelte der nordamerikanischen Ausrüster sind in Kanada durchaus günstiger als in D (wenn man den Listenpreis bzw. die UVP als Vergleichswert nimmt).
Bsp. die bei aufgrund des niedrigen Gewichtes und der hochwertigen Materialien gerne genommenen MSR Zelte:
MSR Hubba Hubba kostet in einem Store in Vancouver 319 CAD ~ 255 € (Preis von MEC), in Deutschland 329 Euro (Preis von globetrotter.de)
Sales Tax fällt ja noch an. 7 oder 14 % ???
Bei 14 Prozent läge das Zelt dann bei ca. 290 Euro, immer noch eine kleine Preisdifferenz.
Bei hochpreisigeren Zelten tritt die Preisdifferenz klarer hervor.

Daher lohnt sich ein Zeltkauf in Kanada aus meiner Sicht vor allem dann, wenn man ein Markenzelt eines nordamerkanischen Ausrüsters erwerben möchte.

Und die Schlafsäcke von Western Mountaineering sind in Kanada ebenfalls günstiger als bei uns.
Zitat
Dazu kommt, daß man nur in Gemeinschaftsküchen kochen darf.

Also wir nutzen keine Gemeinschaftsküche sondern unseren eigenen Campingkocher mit Geschirr, wie übrigens die meisten Zeltcamper.
Gemeinschaftsküchen kenne ich nur von den wenigen KOAs und die fährt man ja i.d.R. nur dann an, wenn man Wäschewaschen o.ä. erledigen muss. Landschaftlich schöner zeltet es sich auf den spartanischen staatlichen Plätzen in den Parks.
wobei der KOA in Calgary direkt neben dem Olympiapark durchaus nett ist.
Campingkocher + hochwertige Töpfe aus HA-Aluminium mit Wärmetauscherboden sind in Kanada ebenfalls günstiger als in D.

Bei simplen Gaskochern wie dem Primus Classic Trail ist die Preisdifferenz marginal, bei teuren Benzin- und Multifuel-Kochern rechnet sich ein Kauf in Kanada wieder.
Gruss Kate
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Shown

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Re: Zeltkauf in Kanada
« Antwort #23 am: 09.09.2012, 18:39 Uhr »
Deine grosse Erfahrung mit Wohnmobilen in allen Ehren, aber hier ging es dem TO um Zelten :wink:  
Genau das habe ich in den kanadischen Rocky Mountains 4 Wochen lang getan und auch in vielen anderen gebirgigen Regionen des amerikanischen und europäischen Kontinents und das vorzugsweise im Mai/ Juni und September/Oktober, also durchaus die Monate in denen man mit Frost rechnen muss.
Ob der Frost (mit dem man selbst im Sommer rechnen muss) letzlich in den Rocky Mountains, High Sierra, Coast Mountains, Pyrenäen, Alpen, Durmitor oder sonstwo kommt - ein für den Temperaturbereich passender Schlafsack sollte es sein - und für einen solchen Schlafsack muss man nicht 200 Dollar ausgeben, wenn es nicht auf Packmass und Gewicht ankommt.
So teuer oder gar teurer wird es nur, wenn man einen Schlafsack sucht, der klein verpackbar und leicht ist, sodass man ihn auf Trekkingtouren und im reduzierten Fluggepäck transportieren kann.

Und ich habe ihm vom Zelten abgeraten. Du dagegen wolltest ihn dazu verleiten, in den Rockys Nahrungsmittel im Zelt aufzubewahren, weil es angeblich in den USA kein Problem wäre 8) Was das Eine mit dem Anderen zu tun hat erschließt sich mir nicht zumal es, ich wiederhole mich, in den Kanadischen Rocky Mountains verboten ist. Müsste mal meine Bilder vom letzten Jahr durchblättern, ich bin sicher eins zu haben wo die Strafe von 2.000 CAD $ angedroht wird :)

Ich kenne deine Sonderangebotquellen nicht  :wink: aber, da ich dieses Jahr in Edmonton nach einem Schlafsack suchen durfte und alle Outdoor-Läden abgefahren bin weiß ich, daß du einen Schlafsack in dem du dir bei Frost den Hintern nicht abfrierst, zumindest in Edmonton unter 200 CAD $ nicht bekommen wirst. Man darf auch nicht vergessen, daß Alberta die niedrigsten Steuern in ganz Kanada hat  :) Das hat auch nichts mit der Größe oder dem Gewicht zu tun. In Deutschland würde ein solcher Schlafsack je nach Qualität zwischen 90 und ca. 180 € kosten.

M.E. braucht man auch nicht zwingend ein hochwertiges Zelt. Schön ist das, wenn man auf ein modernes leichtgewichtiges, sturm- und regenfestes Zelt zurückgreifen kann. Aber campen im Gebirge (wenn das Auto im Falle des Worst Case als Ausweichquartier zur Verfügung steht!) geht auch, wie von Leia geschrieben, mit einem Discounter Zelt, das man dann vor dem Rückflug in die Tonne kloppt oder für Andere zur weiteren Verwendung auf dem letzten Campingplatz deponiert.
Wenn jemand jedoch bsp. eine mehrtägige Kanurunde oder eine Wanderrunde durch die Rockies plant, dann sollte es auch ein entsprechendes Zelt sein.

Womit du selbstverständlich Recht hast! Ein hochwertiges Zelt würde ich weder in Kanada kaufen noch mitnehmen. Die Lösung von Leia würde mir persönlich ambesten gefallen, wenn ich "zelten" möchte. Nur das Gestänge ist gerade bei den Billig-Varianten sehr anfällig. Beim 5. oder 6. Ab-, bzw. Aufbau kann es durchaus passieren, daß man nur noch Bruchteile in der Hand hat. Oft passiert das schon beim zweiten Mal  :D

Zumindest Zelte der nordamerikanischen Ausrüster sind in Kanada durchaus günstiger als in D (wenn man den Listenpreis bzw. die UVP als Vergleichswert nimmt).
Bsp. die bei aufgrund des niedrigen Gewichtes und der hochwertigen Materialien gerne genommenen MSR Zelte:
MSR Hubba Hubba kostet in einem Store in Vancouver 319 CAD ~ 255 € in Deutschland 329 Euro (Preis von globetrotter.de)
Sales Tax fällt ja noch an. 7 oder 14 % ???

14%  :)

Bei 14 Prozent läge das Zelt dann bei ca. 290 Euro, immer noch eine kleine Preisdifferenz.
Bei hochpreisigeren Zelten tritt die Preisdifferenz klarer hervor.

Daher lohnt sich ein Zeltkauf in Kanada aus meiner Sicht vor allem dann, wenn man ein Markenzelt eines nordamerkanischen Ausrüsters erwerben möchte.

Und die Schlafsäcke von Western Mountaineering sind in Kanada ebenfalls günstiger als bei uns.

Wenn die Preisstellung stimmt und man ein solches Zelt/Schlafsack nach Hause mitnehmen möchte dann ja. Die Frage ist, braucht man es Zuhause oder tut es eins vom Real für 99,95/19,95? Ich habe meine alten Jeans durch neue Levis für ca. 90 CAD $ das Stück ersetzt. Ich fand den Preis toll doch ein anderer wird sagen: du Idiot, ich kaufe meine Jeans bei C&A für 29,95 €  :shock:
 
Also wir nutzen keine Gemeinschaftsküche sondern unseren eigenen Campingkocher mit Geschirr, wie übrigens die meisten Zeltcamper.
Gemeinschaftsküchen kenne ich nur von den wenigen KOAs und die fährt man ja i.d.R. nur dann an, wenn man Wäschewaschen o.ä. erledigen muss. Landschaftlich schöner zeltet es sich auf den spartanischen staatlichen Plätzen in den Parks.
wobei der KOA in Calgary direkt neben dem Olympiapark durchaus nett ist.
Campingkocher + hochwertige Töpfe aus HA-Aluminium mit Wärmetauscherboden sind in Kanada ebenfalls günstiger als in D.

Bei simplen Gaskochern wie dem Primus Classic Trail ist die Preisdifferenz marginal, bei teuren Benzin- und Multifuel-Kochern rechnet sich ein Kauf in Kanada wieder.

Bei Preisen kann ich nicht mitreden dann die genannten Produkte habe ich nicht eingekauft. Zu der Gemeinschaftsküche möchte ich allerdings ergänzen, daß es nicht darum geht was du magst oder willst sondern was du darfst  :D Sicher nicht alle aber es gibt eine Reihe von Campgrounds in den Rocky Mountains wo du mit deinem Kocher neben dem Zelt nicht kochen darfst. Machst du es trotzden, fliegst du vom Platz. So gesehen dieses Jahr in Jasper und einem USA-Camper.

Nochmal zurück zum Wohnmobil und Hotel. Beim Wohnmobil werden bei rund 3.000 km und 14 Tagen um die 2.000 € Miete fällig und das auch nur beim Billiganbieter Canadream und als Frühbucher. Dazu kommen die Campgrounds die pro Nacht ab 30 CAD $ kosten werden. In diesem Fall ist das Zelten auf jeden Fall billiger. Zumal ein PKW kaum 30 L Benzin auf 100 km verbrauchen wird... Selbst Übernachtung in Hotels dürfte billiger als Wohnmobilreise ausfallen, wobei hier die Parkgebühren vielleicht doch die Rechnung ausgleichen könnten? Allerdings würde es mir stinken, täglich meine Koffer aus- und einzupacken, und die Zeit die man dazu benötig wäre mir auch zu wertvoll. Zelt Auf- und Abbau würde ggf. noch dazu kommen... Nein, das wäre definitiv nichts für mich, auf jeden Fall nicht wenn ich etwas von dem Land sehen möchte, das ich bereise. Wenn ich alle Kosten, Zeiten, Vor- und Nachteile gegenüberstelle, favorisiere ich für eine Rundreise nach wie vor das Wohnmobil. Ist aber nur meine Meinung, jedem das was er mag oder will  8)

Berny

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Re: Zeltkauf in Kanada
« Antwort #24 am: 09.09.2012, 20:54 Uhr »
Hi Canyoncrawler,
mal so zwei "Ergüsse" von mir:

"... ein für den Temperaturbereich passender Schlafsack sollte es sein - und für einen solchen Schlafsack muss man nicht 200 Dollar ausgeben, wenn es nicht auf Packmass und Gewicht ankommt."
Ich habe zusätzlich immer eine Rettungsdecke (oder wie sich die gold/silbernen nennen) dabei. Die nehmen soviel Platz weg wie ein Brief, können jedoch Leben retten.

"M.E. braucht man auch nicht zwingend ein hochwertiges Zelt."
Ein doppelwandiges Tunnelzelt sollte es m.E. gerne sein.
Aus NRW grüsst Berny.

Django1893

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Re: Zeltkauf in Kanada
« Antwort #25 am: 10.12.2012, 21:09 Uhr »
Vielen Dank erstmal für die ausführlichen Antworten.. ich habe den Urlaub in den letzten Wochen schleifen lassen und bin jetzt wieder aktuell im Thema drin..
Wir werden definitiv zelten gehen und das Essen natürlich nicht im Zelt lassen.. Für was habe ich denn ein Auto bzw. die Bärencontainer?
Ansonsten werden wir uns ein Zelt hier in D kaufen und mitsamt der restlichen Ausrünstung mitnehmen.
Eine Wohnmobilreise kommt für mich nicht in Frage, allein schon preislich.

Ich muss jetzt mal schauen welche Zelte in Frage kommen könnten, beim Aldizelt bin ich mir da nicht so sicher.. (was tun wenn es regnet wie Sau)