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Autor Thema: GPS - einmal für die Doofen  (Gelesen 4121 mal)

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GreyWolf

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GPS - einmal für die Doofen
« am: 26.01.2004, 14:37 Uhr »
Bisher bin ich ja sehr gut ohne GPS ausgekommen. Mit Karte und Kompass kann ich einigermaßen umgehen.
Im nächsten Urlaub will ich aber auch mal richtig ins Gelände, d.h. auch mal in die Bereiche, wo es keine Wege gibt (The Wave und andere Gebiete im Grand Staircase Bereich etc.).
Und da stellt sich natürlich schon die bange Frage, ob ich dann auch zurückfinde. Es gibt ja durchaus Leute, die eben nicht mehr zurückgefunden haben und das kann ich mir sparen. Zumal ich ja auch Verantwortung für meine Frau trage.

Grundsätzlich verstehe ich das GPS-System. Ich habe ein Gerät dabei, dass Kontakt zu mehreren Satelliten hat und das rechnet mir einen Standort aus, also Länge und Breite.

Weiß ich nun die Daten von meinen Anfangspunkt, muss ich halt nur die Daten meines jetzigen Standorts auf meinem GPS-Gerät ablesen und dann in die entsprechende Richtung gehen (mehr nördlich, mehr östlich oder so). Müsste ja eigentlich zu schaffen sein. Soweit richtig, oder?

Jetzt mal die Fragen:

Was für ein Gerät brauche ich denn jetzt als GPS-Empfänger? Ich habe mal bei e**y geschaut und habe da jede Menge Empfänger gefunden, die aber anscheinend an Computer anzuschließen sind. Damit kann ich im Gelände wohl nix anfangen?
Oder ist das so, dass man eben auch die Möglichkeit hat, die an den Computer anzuschließen, aber im Gelände brauche ich dann keinen?

Gibt es da verschiedene Ausführungen bei GPS-Empfängern, also so Zusatzausstattung, die sinnvoll ist (Cupholder? Nagelfeile :D )

Was muss ich mindestens geldmäßig investieren?
Wer schon immer mal wissen wollte, wie man früher gereist ist: Alte Reiseberichte

Hank

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Re: GPS - einmal für die Doofen
« Antwort #1 am: 26.01.2004, 15:39 Uhr »
Das steht alles zum Großteil hier.

Die meisten Geräte haben eine "Track Back" Funktion, d.h. Du kannst den gleichen Weg zurückgehen wie Du ihn hinzu gegangen bist (wie bei Hänsel & Gretel). Macht natürlich nur Sinn, wenn Du auf dem Hinweg nicht allzugroße Umwege gegangen bist.
Cheers,

Hank !




Hatchcanyon

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Re: GPS - einmal für die Doofen
« Antwort #2 am: 26.01.2004, 21:57 Uhr »
Zitat von: GreyWolf

Im nächsten Urlaub will ich aber auch mal richtig ins Gelände, d.h. auch mal in die Bereiche, wo es keine Wege gibt (The Wave und andere Gebiete im Grand Staircase Bereich etc.).
Und da stellt sich natürlich schon die bange Frage, ob ich dann auch zurückfinde.

Was für ein Gerät brauche ich denn jetzt als GPS-Empfänger? Ich habe mal bei e**y geschaut und habe da jede Menge Empfänger gefunden, die aber anscheinend an Computer anzuschließen sind. Damit kann ich im Gelände wohl nix anfangen?
Oder ist das so, dass man eben auch die Möglichkeit hat, die an den Computer anzuschließen, aber im Gelände brauche ich dann keinen?


Hallo!

Wir sind seit einigen Jahren mit GPS jenseits des Teers unterwegs, mit dem 4WD genauso wie zu Fuss.

Sich alleine auf einen GPS-Empfänger zu verlassen ist nach meiner Meinung fahrlässig. Da du mit Karten und Kompass umgehen kannst, bist du klar im Vorteil, wenn mal das Gerät ausfällt.

Was haben wir immer mit:
1) verlässliches Kartenmaterial,nicht aus irgendeiner Quelle sondern Karten vom USGS. Ich empfehle die grüne 1.100.000-Serie für Autotouren, weil sie ein UTM-Grid hat. (zum Wandern sind die Quadrangle Maps 1:24.000 natürlich detaillierter, aber man muss relativ umständlich umrechnen)
2) einen einfachen, aber zuverlässigen GPS-Empfänger (z.B. Garmin GPS12 - ein Klassiker, der aus gutem Grund immer noch im Handel ist)
3) für den Notfall einen Kompass
4) ein Dreieck mit zwei cm-Skalen an den Katheten, die am
rechten Winkel einen gemeinsamen Nullpunkt haben.
5) einen Auto-Stromversorgungsadapter
6) jede Menge Ersatzbatterien für den Notfall

GPS-Empfänger mit ladbaren Karten halte ich persönlich für unbrauchbar weil viel zu ungenau. Der Bildschirm ist viel zu klein, um wirklich einen Überblick zu bekommen. Diese Geräte wiegen den Nutzer nach meiner Meinung in nicht vorhandener Sicherheit. Einen Computer mit ins Gelände zu schleppen halte ich für aberwitzig. Wie will man mit so einem Teil im Notfall vielleicht 60 Km zu Fuss zurücklegen?

Wir verwenden den GPS 12 als Positionsgeber. Die Position visualisieren wir dann ggf. mit Hilfe des Dreiecks auf einer zuverlässigen Karte. Ein bischen Übung im bekannten Terrain kann anfangs nicht schaden!

Die Traceback-Funktion ist - wenn man sie richtig einsetzt und das Gerät entsprechend programmiert hat - sehr hilfreich, ebenso die Möglichkeit, die UTM-Koordinaten eines Zielpunktes aus einer Karte zu übernehmen und den Empfänger als Richtungsanzeiger zu verwenden. Er ist aber kein echter Kompass!

Nett ist auch die Sonnenuntergangsanzeige zwecks Abschätzen der noch im Hellen zurücklegbaren Strecke.

Das meiste andere sind Gimmicks, die man eigentlich nicht braucht. Viel wichtiger sind zuverlässige Karten. Die brauchen auch keine Akkus.  :D

 Unser Gerät hat "nur" 1024 Tracespeicher, aber das hat bisher immer vollauf genügt. Ich kenne einige Profis (inkl. eines Versorgungspiloten) im Südwesten, die so ein einfaches Gerät praktisch immer aus der Hosentasche ziehen können.

Klein soll es sein, schlagfest (Sturz aus 3 Fuss Höhe auf Stein) und wasserdicht (nicht nur spritzwassergeschützt, mindestens 3-5 Fuss Tauchtiefe). Alles natürlich für unvorhergesehene Fälle. Teuer sind die Dinger inzwischen nicht mehr.

Gruss

Rolf

GreyWolf

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Re: GPS - einmal für die Doofen
« Antwort #3 am: 27.01.2004, 20:46 Uhr »
@ Hank: Sorry, diesmal hilft mir Dein Link, den ich schon gesehen hatte, nicht weiter. Den der ist genau eine Stufe zu hoch, wenn man sich darüber streitet, wie und ob man irgendwelche Karten einspeichert. Mir geht es wirklich um die Anfängerfragen. Ich will gerade keine Karten einspeichern, mit Laptop etc. meine Touren vorbereiten. Ich will GPS nur für den Notfall, dass ich mich wirklich verlaufe.

@ Hatchcanyon: Hilft mir schon etwas, aber auch eine Spur zu hoch.

Noch mal zurück zu meiner Ausgangssituation. Ich will mir die Position merken, wo ich angefangen habe, um notfalls - auch wenn ich mich verirrt habe - diesen Anfangspunkt wieder zu finden.
Ich stelle mir das so vor: ich schaue am Anfangspunkt auf meinen GPS-Empfänger. Der zeigt mir nun Länge und Breite des Anfangspunktes an.
Nun latsche ich durchs Gelände und habe mich verirrt. Ich schaue wieder auf meinen GPS-Empfänger und sehe wieder die Koordinaten meines jetzigen Standorts - Länge und Breite.
Und jetzt ist es ganz einfach: ich laufe praktisch so lange rum, bis ich wieder zu meinen Anfangskoordinaten zurückkomme. Ich kann ja immer ablesen, wo ich gerade bin und merke dann in welche Richtung ich gehen muss.
Um es ganz plastisch zu machen (die Längen und Breitenangaben sind natürlich jetzt vereinfacht): mein Anfangspunkt hatte die Länge 100 und Breite 50. Ich merke bei Länge 150 und Breite 100, dass ich mich verirrt habe.
Jetzt laufe ich natürlich so, dass die Länge 150 in Richtung Länge 100 geht und die Breite 100 in Breite 50. Und irgendwann bin ich dann wieder bei meinem Anfangspunkte L 100/B 50.

So läuft das doch grundsätzlich mit GPS - oder verstehe ich da was falsch?

Was ist das jetzt mit diesem Dreieck? Brauche ich das überhaupt? Kann ich nicht einfach nach den Koordinaten gehen?
Klar, ist vielleicht dann auf dem direkten Weg ein Canyon im Weg. Aber den umgehe ich und fange dann wieder neu an.


Und noch mal zu meinen Anfangsfragen: Gibt es verschiedene GPS-Empfänger und welche Art brauche ich ggfs. ?

Welche Kosten?
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Reinhold

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Re: GPS - einmal für die Doofen
« Antwort #4 am: 27.01.2004, 22:13 Uhr »
Zitat von: GreyWolf
Noch mal zurück zu meiner Ausgangssituation. Ich will mir die Position merken, wo ich angefangen habe, um notfalls - auch wenn ich mich verirrt habe - diesen Anfangspunkt wieder zu finden.
Ich stelle mir das so vor: ich schaue am Anfangspunkt auf meinen GPS-Empfänger. Der zeigt mir nun Länge und Breite des Anfangspunktes an.
Nun latsche ich durchs Gelände und habe mich verirrt. Ich schaue wieder auf meinen GPS-Empfänger und sehe wieder die Koordinaten meines jetzigen Standorts - Länge und Breite.
Und jetzt ist es ganz einfach: ich laufe praktisch so lange rum, bis ich wieder zu meinen Anfangskoordinaten zurückkomme. Ich kann ja immer ablesen, wo ich gerade bin und merke dann in welche Richtung ich gehen muss.
Um es ganz plastisch zu machen (die Längen und Breitenangaben sind natürlich jetzt vereinfacht): mein Anfangspunkt hatte die Länge 100 und Breite 50. Ich merke bei Länge 150 und Breite 100, dass ich mich verirrt habe.
Jetzt laufe ich natürlich so, dass die Länge 150 in Richtung Länge 100 geht und die Breite 100 in Breite 50. Und irgendwann bin ich dann wieder bei meinem Anfangspunkte L 100/B 50.

So läuft das doch grundsätzlich mit GPS - oder verstehe ich da was falsch?


Hallo Grey Wolf,

im Prinzip verstehst Du das schon richtig, nur das so ein GPS-Empfänger viel mehr kann als Dir nur die Position anzeigen, an der Du gerade stehst. Um bei Deinem Beispiel zu bleiben: An Anfangspunkt schaust Du nicht nur auf den GPS Empfänger, sondern Du speicherst die Postition im Gerät, so ein gespeicherter Punkt nennt sich dann Wegpunkt oder Waypoint. Am Ende der Route suchst Du Dir den gespeicherten Punkt und drückst auf Goto. Jetzt leitet Dich Dein GPS mit einem Richtungsfeil zum Ausgangspunkt zurück. Auf einem längeren Weg sollte man natürlich auch immer zwischendurch Wegpunkte speichern, z.B. an jeder Weggbelung etc., dann kann man sich von Punkt zu Punkt zurückbewegen. Die meistern Geräte können aber Deinen zurückgelegten Weg automatisch aufzeichnen (praktisch als Aneinanderreihung vieler Wegpunkte). Am Ende des Weges sagst Du dem Gerät einfach, ich will jetzt den gleichen Weg zurückgehen und drückst am Gerät auf die Track-Back Funktion, und der Richtungspfeil weist Dir den gleichen Weg zurück.

Die meisten Geräte kann man auch mit dem PC verbinden. Das heißt aber nicht, das man sie ohne PC nicht benutzten kann. Man kann aber folgendes machen. Mit einer geeigneten Software und geeigneten digitalen (also auf dem PC vorhanden) Karten (von CD-Rom oder Internet), klickt man sich auf der Karte seine Route zusammen, d.h. immer dort wo die Richtung geändert wird klickt man mit der Maus auf die Karte. Diese Route (die ja auch nichts anderes ist als eine Aneinanderreihung von Wegpunkten) kann man sich dann vom PC auf das GPS Gerät laden. Am Ort des Geschehens ruftst Du diese Route dann am GPS Gerät auf und das gute Teil weißt Dir Deinen Weg.

Welches Gerät für Dich das beste ist ist wirklich schwer zu sagen. Da wurde in dem von Hank erwähnten Thread schon eniges diskutiert. Vielleicht schaust Du mal bei http://www.garmin.de vorbei. Da werden alle Geräte dieses Anbieter aufgeführt und, was wirklich gut ist, man kann verschiedene Geräte miteinander vergleichen.
Reinhold

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Hatchcanyon

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Re: GPS - einmal für die Doofen
« Antwort #5 am: 27.01.2004, 22:28 Uhr »
Zitat von: GreyWolf

@ Hatchcanyon: Hilft mir schon etwas, aber auch eine Spur zu hoch.

Noch mal zurück zu meiner Ausgangssituation. Ich will mir die Position merken, wo ich angefangen habe, um notfalls - auch wenn ich mich verirrt habe - diesen Anfangspunkt wieder zu finden.
Ich stelle mir das so vor: ich schaue am Anfangspunkt auf meinen GPS-Empfänger. Der zeigt mir nun Länge und Breite des Anfangspunktes an.
Nun latsche ich durchs Gelände und habe mich verirrt. Ich schaue wieder auf meinen GPS-Empfänger und sehe wieder die Koordinaten meines jetzigen Standorts - Länge und Breite.


Du machst dir alles viel zu umständlich!

Am Ausgangspunkt markierst du das gerade angezeigte Ergebnis mit einem einzigen  Tastendruck. Nicht in Graden, sondern viel intelligenter im UTM-System. Geht aber wahlweise beides. Du kannst auch mittendrin wechseln. Zu Merken gibt es eigentlich nichts, das macht das Gerät.

Wenn du umkehren willst startest du "Traceback" oder auch "Goto" und das Gerät zeigt dir die Richtung automatisch. Mit Hilfe einer kleinen graphischen Anzeige siehst du deinen Hinweg und deine Abweichung davon. Da in UTM kannst du genau sagen, wie weit du vom gewünschten Punkt entfernt bist. also viel einfacher als Herumlaufen, bis man wieder am Ausgangspunkt ist. Es ist im Gelände ja auch meistens garnicht möglich, direkt in Richtung Ziel zu marschieren (Hindernisse).

Zitat von: GreyWolf

So läuft das doch grundsätzlich mit GPS - oder verstehe ich da was falsch?

Was ist das jetzt mit diesem Dreieck? Brauche ich das überhaupt? Kann ich nicht einfach nach den Koordinaten gehen?

Und noch mal zu meinen Anfangsfragen: Gibt es verschiedene GPS-Empfänger und welche Art brauche ich ggfs. ?

Welche Kosten?


Das Dreieck benötigst du nur zur schnellen Übertragung der ausgegebenen Position auf eine Karte mit UTM-Grid. Weil UTM metrisch ist, geht das viel einfacher als die überholte Methode mit Grad, MInuten und Sekunden. Für Traceback / Goto braucht man das eigentlich nicht.

Es gibt massig verschiedene Geräte. 12 Eingangskanäle und eingebaute Antenne sind für deinen Zweck wichtig. Den Klassiker GPS 12 von garmin bekommst du im Angebot so um die 150-160 $, der Listenpreis liegt aber wesentlich höher (249 ???) aber natürlich gibts auch andere gute Geräte, nur mit den Teil bin ich halt sehr vertraut und verlasse mich drauf.


Gruss

Rolf

Hatchcanyon

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Re: GPS - einmal für die Doofen
« Antwort #6 am: 27.01.2004, 22:41 Uhr »
Zitat von: Reinhold
Auf einem längeren Weg sollte man natürlich auch immer zwischendurch Wegpunkte speichern, z.B. an jeder Weggbelung etc., dann kann man sich von Punkt zu Punkt zurückbewegen. Die meistern Geräte können aber Deinen zurückgelegten Weg automatisch aufzeichnen (praktisch als Aneinanderreihung vieler Wegpunkte). Am Ende des Weges sagst Du dem Gerät einfach, ich will jetzt den gleichen Weg zurückgehen und drückst am Gerät auf die Track-Back Funktion, und der Richtungspfeil weist Dir den gleichen Weg zurück.


Intelligente Geräte machen etwas ganz anderes, sie speichern automatisch Waypoints an Punkten, an denen du eine wesentliche Richtungsänderung vorgenommen hast. Das reduziert die Anzahl der nötigen Speicherstellen dramatisch. Funktioniert erprobt prächtig. Selbst in Canyongebieten reichen oft ganz wenige automatische waypoints.

Zitat von: Reinhold
Diese Route (die ja auch nichts anderes ist als eine Aneinanderreihung von Wegpunkten) kann man sich dann vom PC auf das GPS Gerät laden. Am Ort des Geschehens ruftst Du diese Route dann am GPS Gerät auf und das gute Teil weißt Dir Deinen Weg.


Theoretisch ja, in der Praxis funktioniert das nicht immer so gut, weil eben die Karte nichts über die Begeh- oder Befahrbarkeit einer Route aussagt. Dumm, wenn man dann keine Papierkarte mithat um Alternativen zu eruieren.

Gruss

Rolf

GKeipinger

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Re: GPS - einmal für die Doofen
« Antwort #7 am: 27.01.2004, 23:02 Uhr »
Rolf,

als jemand, der ein halbes Jahr Navigation (inkl. Dead Reckoning und Astro Navigation) an der Flugsichrungsakademie studiert hat, könnte ich jetzt leicht Sätze zu UTM, Kursdreieck usw von dir zitieren und genüsslich auseinander nehmen. :D  :D  :D

Ich halte mich aber vornehm zurück.

Mfg   Günter

Hank

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Re: GPS - einmal für die Doofen
« Antwort #8 am: 28.01.2004, 06:46 Uhr »
Zitat von: GreyWolf
@ Hank: Sorry, diesmal hilft mir Dein Link, den ich schon gesehen hatte, nicht weiter. Den der ist genau eine Stufe zu hoch, wenn man sich darüber streitet, wie und ob man irgendwelche Karten einspeichert. Mir geht es wirklich um die Anfängerfragen. Ich will gerade keine Karten einspeichern, mit Laptop etc. meine Touren vorbereiten. Ich will GPS nur für den Notfall, dass ich mich wirklich verlaufe.


Sorry, GreyWolf, da muß ich widersprechen. Habe mir den Thread gerade nochmal angesehen, und er enthält im Prinzip alle wichtigen Informationen, man muß sich halt etwas einlesen. Sind ja immerhin 3 Seiten Text. Das mit den hochladbaren Karten ist ja nur ein diskutierter Aspekt.

Ich habe übrigens für mein eTrex Venture ca. $120 bezahlt, über e**y (neu und OVP). Bei Deinen Anforderungen reicht auch das Garmin Geko 101, das sollte es mittlerweile für weit unter $100 geben.
Cheers,

Hank !




GreyWolf

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Re: GPS - einmal für die Doofen
« Antwort #9 am: 28.01.2004, 20:36 Uhr »
So,
jetzt verstehe ich schon wesentlich mehr. Gerade die geduldigen Ausführungen von Reinhold haben mir sehr geholfen.

@ Hank:
Sorry, der von Dir zitierre Thread war mir zu hoch. Das mag für Dich nicht so nachvollziehbar sein, da Du Dich mit der Materie auskennst.
Will es mal so sagen: Ich wollte wissen, wie ein Auto funktioniert (vier Räder, Motor, rechts Gas, links Bremse) und in dem zitierten Thread diskutiert Ihr schon die Vorteile einzelner Automarken  (Übersetzungen, Allradantrieb, Bordelektronik).

Darf ich noch ein paar Fragen loswerden, da ich jetzt mit Eurer Hilfe auf dem richtigen Weg bin.

Das mit den Waypoints etc. ist ja sehr schön, einfacher als ich dachte. Das schaffe ja sogar ich.

Warum brauche ich 12 Eingangskanäle? Was ist überhaupt genau ein Eingangskanal?

UTM ist metrisch. Okay, soweit verstanden. Die UTM-Angaben finde ich im Zweifel nur auf speziellen UTM-Karten? Und dann ist da ein Gitternetz mit den Zahlen am Rand?
Sind z.B. die Karten, die ich mir vor Ort (Bereich Escalante) kaufe, auch typischerweise in UTM?
 8)
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Reinhold

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Re: GPS - einmal für die Doofen
« Antwort #10 am: 28.01.2004, 21:57 Uhr »
Hallo GreyWolf,

zu den Eingangskanälen habe ich Dir mal die Erklärung der Garming Website kopiert:

"Heute liefert GARMIN ausschließlich 12-Kanalempfänger, die bis zu 12 Satelliten parallel, also gleichzeitig empfangen können. Aus diesen 12 sucht sich das Gerät diejenigen aus, die geometrisch günstig zueinander liegen um eine genaue Berechnung des Standortes zu ermöglichen. 12-Kanalempfänger sind durch den ununterbrochenen Kontakt weit empfangsempfindlicher als die 8-Kanalgeräte. Sie können oft auch im Wald und in Schluchten noch eine Position bekommen wenn das mit dem 8-Kanalgerät schon nicht mehr möglich ist. Die fortentwickelte Technik erlaubt heute selbst bei 12-Kanalgeräten eine Batteriestandzeit von 24h - 35h, mehr als früher die 8-Kanalgeräte. Der folgende Vergleich mag komisch erscheinen, ist aber einleuchtend.
Stellen Sie sich vor Sie sind Fernsehkritiker, sitzen im Sessel und zappen mit der Fernbedienung ständig acht verschiedene Programme durch um später eine Kritik schreiben zu können.
Ihr Kollege von der konkurrierenden Fernsehzeitschrift sitzt im Sessel und sieht sich auf 12 Fernsehern durchgehend 12 Filme an. Er kann mehr und fundiertere Kritiken schreiben, denn sein Informationsfluß ist 12 mal so hoch."

Ich hoffe das erklärt es einigermaßen. Die Sache mit dem UTM überlaß ich lieber den Experten, bevor ich da was falsches erzähle. :D

Die Fragen, die Du Dir stellst, habe ich mir vor kurzem auch noch gestellt (und einige stelle ich mir immer noch :wink: ). Ich habe mir dann ein Buch GPS-Outdoor Navigation gekauft (von Reise Know-How), in dem auch solche grundlegenden Dinge wie Kartengitter und Kartendatum erkärt werden. Ich kann das Buch zwar nicht uneingeschränkt empfehlen, weil es nicht mehr so ganz auf der Höhe der Zeit ist was die GPS-Geräte angeht, aber als Einführung in das Thema war es ganz o.k.
Reinhold

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DocHoliday

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Re: GPS - einmal für die Doofen
« Antwort #11 am: 29.01.2004, 22:31 Uhr »
Mal eine allgemeine Frage zum Thema.

Gibt es eigentlich ein empfehlenswertes Buch oder eine Internetseite zum Thema wandern bzw. Orientierung mit Karte und Kompass und GPS? Habe zwar irgendwann mal bei diesem Verein mit den olivgrünen Klamotten die Grundzüge gelernt (bzgl. Karte und Kompass natürlich GPS gab' da nicht) aber das ist doch schon ein Weilchen her. Und da ich diese Kentnisse seitdem kaum genutzt habe, würde ich sie gerne etwas auffrischen.
Gruß
Dirk

Lal@

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Re: GPS - einmal für die Doofen
« Antwort #12 am: 29.01.2004, 23:56 Uhr »
Ich habe mich mal mit dem GPS befaßt, das Günter mir geliehen hat und komme noch nicht ganz klar damit. Aber es wird schon.....
Wofür ich das Teil brauchen würde : um irgendwo HIN zu kommen, das Ding soll mir zeigen, wie ich zu den Koordinaten, die ich eingebe, hin komme. Zurück brauche ich doch nur den Weg zu gehen, den ich gekommen bin, oder ?

AZcowboy

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Re: GPS - einmal für die Doofen
« Antwort #13 am: 30.01.2004, 07:53 Uhr »
@ Volker

Habe mich nun ein wenig eingelesen  :wink: , aber bin noch weit davon weg alles richtig zu verstehen. Denke, daß ich mir nun einfach mal so n Ding zulege und in der Gegend teste.

Grundsätzlich verstehe ich Deinen Wunsch, daß Dir das GPS den Weg zum Ziel zeigen soll, ABER wenn Du "nur" den Ausgangspunkt und den Endpunkt hast, dann kann es ein Problem sein, wenn der Weg zum Ziel nicht geradeaus führt.
Bsp. wie Karsten auf seiner Cobra Arch-Seite schreibt, ist das ne Wanderung für das GPS, weil es fast geradeaus zum Ziel geht. Andererseits hilft Dir das GPS ohne Wegbeschreibung bei der Wanderung zur Wave nichts, weil in der 'Diretissima' ein Riesenberg dazwischenliegt.
Damit hilft Dir ein GPS dort nur, wenn Du auch Wegpunkte dazwischen hast. Zurück von der Wave ist das GPS wieder hilfreich.

Und zu 'Zurück brauche ich den Weg nur gehen, den ich gekommen bin' muß man auch sagen, daß dies zwar oft stimmt, aber auch nicht immer (zumindest kann das GPS zurückführen, aber möglicherweise eine längere Strecke als notwendig, wenn man 'nur' die Umkehrfunktion nutzt).
Bsp. Bei meiner Wanderung in den Coyote Buttes South bin ich auf meiner Erkundungsroute (beinahe wahllos) einen sehr großen Bogen (fast nen 3/4 Bogen) gegangen. Wenn ich mich zum Zeitpunkt meiner 'Umkehr' (besser gesagt, zum Zeitpunkt an dem ich mich entschließ zum Auto zurückzugehen) einfach die selbe Route zurückgegangen wäre, dann hätte ich dafür viel mehr Zeit gebraucht.
Ein GPS wäre aber auch hier hilfreich gewesen, wenn ich mehrere Wegpunkte eingegeben hätte und mich direkt zu einem der ersten zurücklotsen hätte lassen. Naja, ich orientiere mich recht gut mit Sonnenstand und in der Landschaft, somit hatte ich kein Problem (der Kompass und die gute Karte war natürlich hilfreich).

Möchte damit klar machen, daß es sehr oft nicht (nur) um den (direkten) Weg von A nach B geht - ein GPS kann eine gute Ergänzung sein, aber eben nicht immer und 100%ig.

Soweit ist momentan mein Wissen über GPS und meine Kenntnis über Sinn und Möglichkeiten. Hoffe, daß dies einer unserer GPS-Profis liest und dazu seine Meinung sagt.
Besuche uns auf gmintheworld.

"Dreams are teachers - they tell us a story to follow."


Hank

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Re: GPS - einmal für die Doofen
« Antwort #14 am: 30.01.2004, 08:48 Uhr »
Zitat von: GambasAlAjillo
Ich habe mich mal mit dem GPS befaßt, das Günter mir geliehen hat und komme noch nicht ganz klar damit. Aber es wird schon.....
Wofür ich das Teil brauchen würde : um irgendwo HIN zu kommen, das Ding soll mir zeigen, wie ich zu den Koordinaten, die ich eingebe, hin komme. Zurück brauche ich doch nur den Weg zu gehen, den ich gekommen bin, oder ?


Im Prinzip schon - aber - das GPS zeigt Dir "nur" das Ziel an, hinkommen mußt Du schon selbst. Will sagen, wenn Du eine Schlucht dazwischen hast oder einen Berg, den Du umgehen mußt, dann nützt Dir das Teil auch nicht viel.

Beim Paradebeispiel Wave sind schon einige gerade wegen der GPS-Nutzung fast nicht zum Ziel gekommen, warum kannst Du Dir sicher denken ;)

Wie schon mehrfach erwähnt, kann und darf ein GPS keine Karte ersetzen (oder um beim Beispiel zu bleiben, Karstens Wegbeschreibung).

Was das GPS aber kann, ist Dich wieder zum Ausgangspunkt zurückzubringen. Und das ist z.B. für Sonnenuntergangsbilder an der Wave essentiell (also zumindest für Erstbesucher). Es speichert auch die Route fürs nächste Mal und hat noch ein paar hübsche Statistikfunktionen.

Es ist ein nützliches Zusatzgerät zur herkömmlichen Ausrüstung wie Kompaß und Karte.
Cheers,

Hank !