Der große Vorteil des South Rims ist sicher, dass er sich besser in die klassischen Südwestrouten integrieren lässt. Außerdem bekommt man von dort vielleicht einen etwas besseren Überblick, weil man wie schon erwähnt tatsächlich bis zum Colorado hinuntersehen kann, während man am North Rim weiter vom "eigentlichen" Canyon (= dem Fluss) weg ist.
Für den North Rim sprechen der geringere Besucherandrang, die schöne Anfahrt durch einsamen Bergwald bzw. Gebirgstundra, wo man mit etwas Glück auch Wild beobachten kann. Die einzelnen Aussichtspunkte fand ich auf ihre Art genauso spektakulär wie die am South Rim und man hat tatsächlich die Chance, für sich alleine am Canyonrand zu stehen, wenn man ein paar Meilen Dirtroad in Kauf nimmt. Ein weiterer großer Pluspunkt ist die Grand Canyon Lodge, die mir weitaus besser gefallen hat als die Lodges am Südrand (incl. des Essens im Restaurant).
Besuchen kann man den Canyon übrigens auch zwischen Oktober und Mai. Falls die Straßen nicht durch Schnee unpassierbar sind, sind sie zumindest im Herbst und Frühjahr geöffnet. Die Lodges und die übrige Infrastruktur sind allerdings geschlossen (Aussage der Ranger im Zion).
Also lautet auch mein klares Fazit: Man sollte beide Seiten gesehen haben.
Das heißt eigentlich ja mindestens drei, denn der Blick vom Toroweap Point scheint ja, nach allem was ich gesehen habe, noch spektakulärer zu sein. Da muss ich auf jeden Fall auch noch irgendwann hin!
Und dann kommt ja demnächst noch der Skywalk dazu, der mich auch reizen würde. Also sind es schon vier Punkte am GC, die man besuchen sollte.