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Autor Thema: Trotz atomarer Bedrohung (Japan) in die USA fliegen? Ja oder nein?  (Gelesen 38473 mal)

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Arca

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Re: Trotz atomarer Bedrohung (Japan) in die USA fliegen? Ja oder nein?
« Antwort #120 am: 15.03.2011, 22:45 Uhr »
Jod schützt aber nur gegen Schilddrüsenkrebs, nicht gegen Blutkrebs ua. Und dann müsste man dem Gesetzt der Logik folgend ja immer wieder neue Tabletten kaufen das man auch keine mit Verfalldatum hat.

EasyAmerica

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Re: Trotz atomarer Bedrohung (Japan) in die USA fliegen? Ja oder nein?
« Antwort #121 am: 15.03.2011, 22:46 Uhr »
Davon habe ich auch gelesen. Was das nun wieder bringen soll...
Die Leute sind ..... (Eigenzensur wg. Forenregeln). Jod-Zufuhr ist bei Verstrahlungsgefahr sinnvoll. Damit wird die Schilddrüse mit Jod gesättigt und zieht sich strahlendes Jod nicht rein, was unweigerlich zu Schilddrüsenkrebs führen würde.

Diese Sättigung mit Medikamenten gegen Schilddrüsenunterfunktion erreichen zu wollen, ist totaler Blödsinn. Sie müssten um das Mehrhundertfache überdosieren und würden sich dadurch eine Schilddrüsenüberfunktion einfangen, die sich gewaschen hat.

Wir haben hier keine Strahlung wegen Japan und werden nach menschlichem Ermessen auch keine kriegen.

Ich muss aber immer an die Leute auf den Schiffen im Pazifik denken. Denen wird nicht sehr wohl sein, wenn es in Japan wirklich rummst. Im Moment ist das alles erst eine atomare Bedrohung. Passiert ist - abgesehen von der unmittelbaren Umgebung des Kraftwerks - praktisch noch gar nichts.
Viele Grüße
Heinz

Silvie85

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Re: Trotz atomarer Bedrohung (Japan) in die USA fliegen? Ja oder nein?
« Antwort #122 am: 15.03.2011, 22:49 Uhr »
Dass es eine erhöhte Strahlung im Flieger gibt, war mir gar nicht so bewusst. Bin noch nicht so oft geflogen.

Wenn Du vor all diesen Dingen Angst bzw. Bedenken hast, warum tust Du Dir das an?
Dann mache doch dort Urlaub, wo Du Dich (aus Deiner Sicht) diesen Gefahren nicht
aussetzten musst.

Wenn man diverse Impfungen vor einer Reise nicht an sich vornehmen lassen will, kann ich es ja noch
verstehen. Aber wenn man überall Bedenken hat, macht man sich das Leben nur unnötig schwer.



Ich hatte vorher keine Angst oder Bedenken. Aber seit dem Unglück in Japan schon.
Und da die Reise gebucht ist mache ich mir halt Gedanken. Das ist glaube ich normal.
Das konnte man doch vorher nicht wissen.

Arca

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Re: Trotz atomarer Bedrohung (Japan) in die USA fliegen? Ja oder nein?
« Antwort #123 am: 15.03.2011, 22:54 Uhr »
Jod ist aber nicht das vom Körper benötigte Hormon. Schilddrüsenzellen fressen sozusagen Jod, deshalb muss man bei einer Radiojodtherapie auch in eine Unterfunktion und zusätzlich auf Jodhaltige Speisen verzichten, damit die Biester sich auf das radioaktive Jod stürzen und daran zugrundegehen. Simpel ausgedrückt. Für eine Über oder Unterfunktion benötigt der Körper aber ein Hormon was die Schilddrüsen bilden.

leia

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Re: Trotz atomarer Bedrohung (Japan) in die USA fliegen? Ja oder nein?
« Antwort #124 am: 16.03.2011, 07:26 Uhr »
Ob man wohl seine Tamiflu-Vorräte gegen Jod tauschen kann :kratzen: 8)
Viele Grüße Leia


pierremw

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Re: Trotz atomarer Bedrohung (Japan) in die USA fliegen? Ja oder nein?
« Antwort #125 am: 16.03.2011, 07:44 Uhr »
Hi,

auch bei uns beginnen die Leute nach den diversen Meldungen offenbar Jod-Tabletten zu kaufen und (vermutlich) auch einzunehmen. Soeben wurde in einer Sondersendung zur Lage in Japan ein Facharzt aus einem Wiener Krankenhaus befragt, der ausdrücklich vor einer 'vorbeugenden und wahllosen' Einnahme von Jod-Tabletten gewarnt hat, die besonders bei Menschen mit Schilddrüsenerkrankungen, Allergikern und über 40-Jährigen zu einer massiven Schädigung der Schilddrüse führen können.
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Kauschthaus

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Re: Trotz atomarer Bedrohung (Japan) in die USA fliegen? Ja oder nein?
« Antwort #126 am: 16.03.2011, 09:33 Uhr »
Das die Brennstäbe "hochgehen", ist so sicher wie das Amen in der Kirche.... nur nicht wohin es die Wolke treibt.

Ich bin so gut wie nie mit dir einer Meinung, aber das fürchte ich auch.

Jodtabletten oder Geigerzähler kaufe ich nicht, meine klitzekleine winzige Möglichkeit der Vorsorge werde ich übernächsten Sonntag im Wahllokal treffen. 8)

Über einen USA Urlaub würde ich mir bisher keinerlei Gedanken machen. Ich habe zumindest nicht das kleinste Anzeichen bisher erkannt, dass Radioaktivität dort oder bei uns zum Problem werden könnte.
Ich wundere mich nur, dass so viele Leute Angst bekommen haben und Jod hamstern, aber ohne jegliche Hemmungen genau die Leute an die Macht wählen, die das Risiko kleingeredet haben, ach was immer noch mit Kreidestimme kleinreden.  :roll:

Grüße, Petra
Wenn DAS die Lösung ist, dann will ich mein Problem zurück!

Manwi72

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Re: Trotz atomarer Bedrohung (Japan) in die USA fliegen? Ja oder nein?
« Antwort #127 am: 16.03.2011, 10:07 Uhr »
Es hat schon viele, sehr viel schlimmer Zwischenfälle in Atomkraftwerken gegeben, die weniger kontrolliert abgelaufen sind.

http://www.welt.de/vermischtes/weltgeschehen/article12840426/Ingenieur-kuendigte-wegen-Zweifeln-an-Krisen-Reaktor.html

Von den meisten bekommen wir gar nichts mit. Ich kann diese Panik wirklich nicht verstehen, zumal die noch nicht mal wirklich von der Presse ausgeht. Frankfurt ist 9.300 km von Tokyo entfernt, Los Angeles 8.800 km .... Was soll denn das ??

Wer deswegen daran denkt, seine Reise abzusagen, der sollte sich vielleicht von dem gesparten Geld einen Atomschutzbunker bauen und sich dort verstecken !!!

motorradsilke

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Re: Trotz atomarer Bedrohung (Japan) in die USA fliegen? Ja oder nein?
« Antwort #128 am: 16.03.2011, 10:09 Uhr »
Jod ist aber nicht das vom Körper benötigte Hormon.


Die (gesunde) Schilddrüse wandelt Jod in die Hormone T3 und T4 um. Wenn man jetzt größere Mengen Jod zu sich nimmt, landet man unweigerlich in einer Überfunktion. Bei einer wirklichen atomaren Bedrohung sicher das kleinere Übel im Vergleich zu Schilddrüsenkrebs, aber ohne Not sollte man das niemals machen.

Hätte ich jetzt einen Urlaub in den USA (Festland) geplant, würde ich mir momentan keine Sorgen machen. Die Entfernung ist einfach viel zu groß. Bei Hawaii würde ich die Situation verfolgen, aber ich denke, auch da ist die Gefahr relativ gering.
Wir haben für den August eine Chinareise geplant, da mach ich mir schon eher Gedanken, Peking ist schon ein Stück näher dran. Meine Hoffnung ist nur, dass der Wind überwiegend in die andere Richtung weht.




Jack Black

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Re: Trotz atomarer Bedrohung (Japan) in die USA fliegen? Ja oder nein?
« Antwort #129 am: 16.03.2011, 11:30 Uhr »
Ich bin so gut wie nie mit dir einer Meinung, aber das fürchte ich auch.

Ich habe gestern abend spät noch die Sendung mit Markus Lanz gesehen, da war u.a. der deutsche Astronaut und Professor für Physik Ulrich Walter geladen. Der hat sehr sachlich, sehr kompetent und sehr überzeugend die Risiken und Gefahren vorgetragen und aber auch dargestellt, was ggf. nicht so gefährlich ist und was überschätzt wird.

Insgesamt war er der Überzeugung, dass es NICHT zu einer generellen Kernschmelze kommen wird und "hochgehen" tut das ganze sowieso nur, wenn man den Druck nicht immer wieder abläßt. Zwar wird durch das Druckablassen (kontrolliert) radioaktives Material freigesetzt, aber er stellte diese Form der Radioaktivität als vergleichsweise "harmlos" dar.

Die Einnahme von Jod hier in Deutschland ist Blödsinn. Die radioaktiven Jod- und Cäsiumpartikel, die sich in der Schilddrüse ablagern können (was sehr schwere gesundheitliche Folgen haben kann), können de fakto gar nicht bis Deutschland kommen, denn diese Partikel haben eine sog. "Halbwertszeit" von 8 Minuten. D.h. alle acht Minuten halbiert sich die Strahlungsintensität. Da kann man leicht ausrechnen, selbst wenn sie nach 24 Stunden (oder mehr) Europa (oder auch die USA) erreichen, dass da von der Radioaktivität nichts mehr übrig ist (bei speziell diesen Jod und Cäsiumpartikeln).

Insgesamt machte der Ulrich Walter einen wesentlich optimistischeren Eindruck als es die Lage an sich zulassen würde. Er ist immerhin Professor für Physik und hat sich sehr tief mit der Materie befasst. Ich kann nur hoffen, dass sein Optimismus gerechtfertigt ist, aber ein gewisses Vertrauen konnte er durchaus schaffen.

Kauschthaus

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Re: Trotz atomarer Bedrohung (Japan) in die USA fliegen? Ja oder nein?
« Antwort #130 am: 16.03.2011, 12:04 Uhr »

Ich habe gestern abend spät noch die Sendung mit Markus Lanz gesehen, da war u.a. der deutsche Astronaut und Professor für Physik Ulrich Walter geladen. Der hat sehr sachlich, sehr kompetent und sehr überzeugend die Risiken und Gefahren vorgetragen und aber auch dargestellt, was ggf. nicht so gefährlich ist und was überschätzt wird.



Schade, das hätte ich gerne gesehen. Ich kann nur hoffen, dass er recht behält.
Wobei ich aber nach allem was ich gestern gehört habe, nicht so recht glauben mag, dass die noch irgendwas in den Griff kriegen.  :( Aber die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt.

Viele Grüße, Petra
Wenn DAS die Lösung ist, dann will ich mein Problem zurück!

DocHoliday

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Re: Trotz atomarer Bedrohung (Japan) in die USA fliegen? Ja oder nein?
« Antwort #131 am: 16.03.2011, 12:07 Uhr »
Upps, hier geistern ja viele Halb- und Viertelwahrheiten über Jodtabletten herum.

Die Fakten:
Jod ist einer der Rohstoffe, aus denen die Schilddrüse ihre Hormone produziert. Ein großer Teil des mit der Nahrung aufgenommenen Jods landet in der Schilddrüse. Das gilt natürlich auch für radioaktive Jod-Isotopen, die bei AKW-Unfällen freigesetzt werden können. Ein Anreicherung von rtadioaktivem Jod in der Schilddrüse kann das Gewebe zerstören (nichts anderes macht man bei der Radiojodtherapie) oder langfristig Schiddrüsenkrebs hervorrufen.

Man kann im akuten Gefährdungsfall versuchen, seine Schilddrüse vor dem radioaktiven Jod zu schützen, indem man große Mengen von Jod zu sich nimmt (die berühmten Jodtabletten), um sämtliche Jodspeicher in der Schilddrüse bis zum überlaufen zu füllen, damit von der Schilddrüse kein radioaktives Jod mehr aufgenommen werden kann.
Die Zufuhr größerer Mengen Jod führt nicht automatisch zu einer Schilddrüsenüberfunktion. Die Hormonproduktion der Schilddrüse wird vom Körper durch verschiedene Regulationsmechanismen sehr konstant gehalten.
Das Problem ist, dass viele von uns aufgrund des vorherrschenden Jodmangels unter Umständen ohne es zu wissen Schilddrüsenknoten entwickelt haben, die von der normalen Regulation der Hormonproduktion abgekoppelt sind. Normalerweise macht das nichts, weil der Jodmangel dafür sorgt, dass gar nicht zu viel Schilddrüsenhormon produziert werden kann. Aber wenn man solchen Knoten exzessiv Jod zuführt, kann es zu einer massiven Überfunktion kommen.
Deshalb kann man vor der unkritischen Einnahme von Jodtabletten nur warnen.
Mal abgesehen davon, dass wie schon gesagt radioaktives Jod aus Japan niemals bis hierhin kommen wird.
Gruß
Dirk

Fd-Olli

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Re: Trotz atomarer Bedrohung (Japan) in die USA fliegen? Ja oder nein?
« Antwort #132 am: 16.03.2011, 12:12 Uhr »
Schade, das hätte ich gerne gesehen.

Schau mal in der Mediathek.
Cheerz aus Fulda
Olli

EasyAmerica

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Re: Trotz atomarer Bedrohung (Japan) in die USA fliegen? Ja oder nein?
« Antwort #133 am: 16.03.2011, 12:30 Uhr »
Die Zufuhr größerer Mengen Jod führt nicht automatisch zu einer Schilddrüsenüberfunktion.
Aber die jodhaltigen Medikamente gegen Schilddrüsenunterfunktion!? Sie sind ja nicht deckungsgleich mit den Jodtabletten, die im Notfall die Schilddrüse sättigen sollen. Diese Jodtabletten sind in dem Sinne ja keine Medikamente, die eine Krankheit kurieren sollen.
Viele Grüße
Heinz

Easy Going

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Re: Trotz atomarer Bedrohung (Japan) in die USA fliegen? Ja oder nein?
« Antwort #134 am: 16.03.2011, 12:37 Uhr »
Insgesamt machte der Ulrich Walter einen wesentlich optimistischeren Eindruck als es die Lage an sich zulassen würde.
Das deckt sich mit der Ansicht von Michael J. Atkinson
Gruß Easy


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