Ich hatte mich
hier ja vor einiger Zeit mal als Zewa (Zelt-Wagen) geoutet und hatte gesagt, das ich mir ungern so einen Kasten wie ein Wohnmobil ans Bein binden wollte.
Da meine Mitreisenden auf jeden Fall ein Wohnmobil mieten wollten, habe ich nun meine erste (kurze) Wohnmobiltour in den USA hinter mir und jetzt meine eigenen Erfahrungen als WoMoer gemacht. Wir waren mit einem 22ft Wohnmobil unterwegs, das ich riesig fand, Amis kommentierten es als "cute". Da ich in vielen Ecken auch vorher schon einmal mit dem Auto und Zelt unterwegs war, hatte ich auch einen ganz guten Vergleich zwischen den beiden Reisevarianten.
Mein Hauptargument gegen ein Wohnmobilurlaub war ja die mangelnde Flexibilitaet im Vergleich zum Auto, wenn man mit 22 Fuessen durch die Weltgeschichte brummt. Das hat sich nach dem Urlaub zwar ein wenig relativiert aber im grossen und ganzen doch bestaetigt. Ich war zwar ueberrascht an wievielen Stellen man spezielle RV Infrastruktur wie separate Parkplaetze, spezielle Wendemoeglichkeiten etc. findet aber auch der anderen Seite werden mit so einem Schiff auch Strassen, die man mit dem Auto ganz normal befaehrt, ploetzlich zum Abenteuer, weil hinter dem Steuer eines WoMos der Platz zwischen Gegenverkehr und Strassengraben ploetzlich sehr klein wird. Einige ganz kleine Strassen haben wir uns auch komplett geschenkt, da wir uns die mit dem Wohnmobil nicht antun wollten einige davon hatten auch ein Schild die das Befahren mit RVs untersagten.
Das Parken war ein weiteres Problem. Mit unserem 22ft Wohnmobil konnte man sich zur allergroessten Not ab und an nochmal in eine normale Parkbucht mogeln, der Hintern stand dann eben ein wenig raus, aber in einigen Orten sind wir lange um den Block gefahren, bis wir unser Teil endlich losgeworden sind. Mit mehr als 22ft waeren wir wohl mangels Parkplatz an eingen Stellen weitergefahren.
Auf der Pro Seite standen natuerlich wie erwartet der hoehere Komfort im Vergleich zum Zelt auch wenn wir weder Flachbildfernseher noch Mikrowelle wirklich ausgiebeig genutzt haben, aber z.B. die Moeglichkeit bei Pisselwetter einfach per Knopfdruck die Markise rauszurollen und sich rauszusetzen ist schon was Feines.
Die Kosten waren natuerlich mit dem Zelturlaub ueberhaupt nicht zu vergleichen, aber das habe ich auch nicht erwartet.
Mein Fazit nach der ersten Tour faellt also nicht viel anders aus als vor der Tour: wenn man die groesseren Attraktionen einer Gegend abklappert, die die entsprechende Infrastruktur haben, dann ist ein Wohnmobil fuer den komfortbewussten Naturfreund bestimmt eine gute Alternative, aber man schleppt schon einen grossen Klotz am Bein mit sich rum, mit dem man eben nicht ueberall hinkommt.
Mir hat die Tour zwar Spass gemacht, aber ich bleibe trotzdem ein ueberzeugter ZeWa.