Guten Morgen Angie,das Motto des Urlaubs war: nur kein Streß
da werd ich jetzt beim Reisebericht auch nicht hetzen!
Aber jetzt kann's losgehen...
Hallo Sarah,schön dass du auch dabei bist, fremdländisch-exotisch wird es das kann ich versprechen!
Karfreitag 6. April 2012Um 6 Uhr morgens ist die Nacht irgendwie vorbei, eigentlich könnte ich noch eine Stunde schlafen, aber es klappt nicht. Um 9:28 Uhr müssen wir am Bahnhof sein, es geht per ICE von München nach Frankfurt, es ist also genug Zeit gemütlich zu frühstücken. In München ist es kalt und es regnet, genau das richtige Wetter in den warmen Süden zu entfliehen.
Leider läuft im Zug die Klimaanlage und nicht die Heizung, zum schlafen ist es mir zu kalt. In Frankfurt ist noch kälter als in München richtig scheußlich hier. Ich bin noch nie mit Rail&Fly geflogen, das ist in Frankfurt wirklich super gelöst: am Bahnhof gibt es ein Terminal wo man einchecken kann, dort ist praktisch nix los, in 5 Minuten haben wir unsere Bordkarten. Dann fährt man mit dem Shuttlebus ins Terminal 2 und ist dort froh das Einchecken schon hinter sich zu haben, da ist nämlich richtig Trubel (wie nicht anders zu erwarten in den Osterferien). Der Rest ist schnell erledigt, wir trinken noch einen Kaffee und um 15 Uhr geht es dann los, wir haben einen Flug bei Sri Lankan Airlines gebucht (ein Kollege hat mir die empfohlen und es ist die einzige Möglichkeit von Deutschland aus non Stopp nach Sri Lanka zu fliegen).
Wir fliegen mit einem A330 und hier haben wir zum ersten Mal einen Bildschirm im Sitz vor uns und müssen uns nicht die Hälse zu einem winzigen Bildschirm im Gang verrenken. Irgendwie habe ich auch den Eindruck dass die Beinfreiheit besser ist als sonst. Der Service ist gut und so vergehen die 9,5 Flugstunden recht schnell. Als wir landen ist es schon Samstag Morgen 5 Uhr (Sri Lanka ist 3,5 Stunden voraus. Seltsame Zeitzone, ich wusste gar nicht dass es halbe Stunden Zeitverschiebung gibt).
Samstag 7. April 2012Um 5 Uhr morgens ist es in Sri Lanka noch dunkel aber schon recht warm. Mit dem Bus geht es ins Terminal und dort erst mal zur Immigration. Wir haben ja eine Rundreise mit Komplettservice gebucht, da war auch das Visum dabei. Wer kein Visum hat steht bei der Visumstelle in einer langen Schlange, das bleibt uns zum Glück erspart (Touristenvisa sind neu ab 2012, nur Reisebüros können Sie vorab in Sri Lanka beantragen, für Privatreisende gibt es diesen Service nicht).
Die Koffer sind auch sofort da und beim Ausgang ist ein Geldwechselschalter. Nun kann’s losgehen…dachten wir…
Am Ausgang stehen mindestens 30 Leute mit Namensschildern in der Hand nur unser Name ist nicht dabei. Zur Sicherheit gehen wir die Reihe zwei mal ab, nee uns will keiner. Hmm…dann gehen wir jetzt erst mal eine Telefonkarte kaufen, da gab’s auch ein paar Stände im Terminal. Mein Freund hat ein Smartphone mit Windows, dafür gibt es doch tatsächlich keine skype App und für sein Tablet will er auch eine Karte. Ich habe mein iPad daheim gelassen und zum Telefonieren reicht mir Skype, WiFi gibt’s schließlich überall (dachte ich…). Das ist alles kein Problem: bei Vorlage des Reisepasses kann man eine Prepaid Karte kaufen, alles spricht hier fließend englisch also ganz easy.
Gut, jetzt wird der Fahrer ja wohl eingetroffen sein, tja denkste. Was machen wir nun? Mir schwant böses: im ersten Reisplan war ein anderer Flug geplant, der wäre erst gegen Mittag angekommen, die werden das doch nicht vergessen haben dass wir einen anderen Flug gebucht haben?
Zum Glück sind die hier den Umgang mit hilflosen Touristen gewöhnt: ein Flughafenangestellter (der offensichtlich nichts anderes tut als die angekommenen Touristen in die richtigen Gänge zu lotsen) spricht uns an, wir erklären ihm das Problem. Er lässt sich unsere Reiseunterlagen zeigen und fängt zu telefonieren an. Ich hätte ja nicht gedacht dass das samstags und zu der frühen Zeit was bringt aber nach etlichen Telefonaten hat er wirklich geklärt dass ein Fahrer kommt um uns in unser erstes Hotel zu bringen
! Bis das Auto kommt ist insgesamt eine halbe Stunde vergangen, ohne die Hilfe am Flughafen hätten wir wohl bis Mittags warten müssen. Bis zu unserem ersten Hotel in Negombo ist es nicht weit, das sind nur 10 km zu fahren.
Gegen 6 Uhr kommen wir im Goldi Sands Hotel in Negombo an und sind dann 15 Minuten damit beschäftigt dem Menschen am Empfang klar zu machen, dass wir hier ein Zimmer gebucht haben, er findet uns einfach in keiner Liste…das fängt ja gut an…
irgendwann hat er das richtige Stück Papier gefunden, uff noch mal Glück gehabt. Dafür ist unser Zimmer aber schon frei und darf gleich bezogen werden:
ein schönes Zimmer, das Duschbad müffelt etwas, nach Betätigen der WC Spülung verschwindet der Geruch zum Glück.
Unser Zimmer hat einen Balkon und was sieht man da:
ein putziges Streifenhörnchen, da muss ich doch gleich mal die Kamera auspacken und ein Foto machen, mein Freund hält das nicht für nötig, die kann man auch ein anderes Mal fotografieren. Und so kommt es dass er in den nächsten 3 Wochen vergeblich versucht ein Streifenhörnchen zu fotografieren, die einem jeden Tag und überall vor die Linse laufen aber niemals länger als 1 Sekunde still halten so dass kein Autofokus eine Chance hat. Im letzten Hotel hat er es dann geschafft, da hat eines einer Touristin aus der Hand gefressen, so kam er dann zu seinem Bild
Das Zimmer geht in den Garten, im ersten Stock ganz rechts.
es gibt einen schönen Pool, der aber erst um halb 8 öffnet:
also besorgen wir uns im Restaurant kaltes Wasser und begeben uns an den Strand.
ah so hatte ich mir das vorgestellt: unter Kokospalmen auf einer Liege, ja so darf es weitergehen!
Leider ist der Strand nicht so sauber wie ich mir das vorstelle:
im Laufe des Tages kommen dann 2 Hotelangestellte mit Besen und fangen den Strand zu fegen an, ach du lieber Himmel! Bei dieser modernen Technik muss man sich nicht wundern dass die mit dem säubern niemals fertig werden.
Gegen Mittag holt uns die Müdigkeit ein und wir legen uns ins Bett. Leider ist es brütend heiß, die Klimaanlage schafft es nicht das Zimmer auf eine angenehme Temperatur herunter zu kühlen, man kann die Klimaanlage nur an und ausschalten nicht kälter stellen
Um 16 Uhr trifft unser Reiseleiter und Chauffeur Sudath ein. Wie ich mir das schon gedacht hatte, hatte er ganz andere Flugdaten. Er macht einen netten Eindruck und spricht passabel Deutsch. Wir besprechen den weiteren Verlauf, morgen haben wir noch einen Strandtag, am Montag geht es dann mit der Rundreise los. Da wir nun schon mal wach sind setzten wir uns an die Poolbar und testen ein örtliches Getränk:
sieht zwar hübscher aus als in Vietnam so mit Öhrchen aber dafür waren die Kokosnüsse dort immer gekühlt, diese ist lauwarm, naja.
Nun geht es auf Erkundungsgang, wir gehen die Straße Richtung Innenstadt (bis zum eigentlichen Zentrum kommen wir nicht, das wären 5-6 km zu gehen, aber wir wollen uns ja erst mal orientieren).
Als erstes fallen natürlich die Tuktuks auf:
die kannten wir bisher nur vom Fernsehen. Alle paar Meter hält ein Fahrer an und bietet Taxidienste an, dass wir spazieren gehen wollen verwundert alle, das ist hier wohl nicht üblich. Die Gegend ist nix besonderes erstaunlich nur, dass man hier auf eine katholische Kirche trifft (sie steht im Reiseführer aber es wundert einen trotzdem, passt irgendwie nicht so richtig hier hin)
Sri Lanka war zunächst unter portugiesischer und später unter holländischer und englischer Besatzung, so kam das Christentum ins Land. Ungefähr 10 Prozent der Bevölkerung ist christlich. Ob hier wohl eine Passion aufgeführt wurde? Dafür sind wir einen Tag zu spät gekommen:
erstaunlicherweise gibt es entlang der Straße öfter kleine Kapellen bzw christliche Denkmäler:
neben Palmen sieht das irgendwie lustig aus.
Den Rückweg gehen wir am Strand entlang
der ist hier noch schmutziger als am Hotel und außerdem gibt es Abwasserkanäle, die ins Meer münden und so richtig schön nach Kloake aussehen und auch ähnlich riechen:
also wenn ich hier einen Badeurlaub gebucht hätte, würde ich mir jetzt die Rückreise überlegen... für 2 Tage tut’s auch der Pool…für Müll am Strand habe ich überhaupt kein Verständnis, es baden hier aber schon Touristen, die Ansprüche sind wohl sehr unterschiedlich…
Überall am Strand wo man Möwen vermuten würde treiben sich Raben rum
das ist wirklich witzig. Raben hätte ich hier überhaupt keine erwartet. Ob es für Möwen wohl zu heiß ist?
Es wird früh dunkel um 6 Uhr beginnt es zu dämmern um halb 7 ist es dunkel
wir gehen zurück ins Hotel, so früh gehen wir nicht essen. Um 8 Uhr machen wir uns auf den Weg ins laut Reiseführer beste Restaurant: Lord’s: ein englisches Restaurant, nicht weit weg von unserem Hotel. WiFi ist hier frei (im Hotel müsste man Gebühren zahlen das sehe ich ja gar nicht ein), so kann ich jetzt daheim anrufen und von dem etwas holprigen Anfang berichten. Aber nun passt ja alles. Hier gibt es noch nicht mal Stechmücken, ich habe sowohl Autan als auch spezielle Tropenmittel dabei, habe das heute testweise weggelassen und werde den ganzen Abend nicht gestochen. Das ist der Beweis dass es keine Mücken gibt, mich sticht nämlich jede!
Das Essen ist erfreulich gut also gar nicht englisch, ich habe was typisch sri lankisches bestellt, es kommt Reis und diverse Schälchen mit verschiedenen Gemüsen in Currysauße. Rice and curry ist hier das Nationalgericht, schmeckt wirklich lecker. Deutsches Bier haben wir keines gefunden bisher auf dem Weg durch den Ort, es gibt wohl nur lokales Bier (und das wo die Hälfte der Touristen Deutsche sind). Wir testen das „three coins beer“, schmeckt gar nicht schlecht
. Billig ist das hier allerdings nicht, ein Bier kostet 3 Euro (okay die Flaschen sind größer als bei uns), Essen ist billiger als daheim aber 30 Euro haben wir zusammen schon ausgegeben, Vietnam habe ich billiger in Erinnerung. Naja egal, zum sparen sind wir nicht gekommen. Außerdem haben wir auf dem Nachhauseweg ganz viel gespart weil ich mich in keines der Schmuckgeschäfte habe locken lassen (Sri Lanka ist berühmt für seine Edelsteine, vor allem für Saphire)
Trotz der Hitze sind wir bald eingeschlafen, es fehlt halt doch irgendwie eine Nacht.
Thema: 3 Wochen Natur pur auf Sri Lanka (Gelesen 29653 mal)