Dienstag 10.04.2012Heute morgen klingelt uns der Wecker um 5 Uhr aus dem Bett, eine Safari im Wilpattu Nationalpark steht auf der Liste und da muss man früh hin wenn man möglichst viele Tiere sehen will. Um halb 6 sind wir an der Lobby und nehmen unsere Lunchpakte als Ersatz für Frühstück in Empfang. Draußen ist es noch stockdunkel. Unser Guide verspätet sich 10 Minuten. Falls ihr euch fragt wo er übernachtet hat: es ist üblich das die Hotels auch Unterkünfte für Fahrer bereitstellen. Manchmal ist das sehr spartanisch: ein Schlafsaal aber jedenfalls kann er sich nicht mit einer längeren Anfahrt rausreden, er hat schlicht verpennt. Das versucht er nun mit einer umso rasanteren Fahrt aufzuholen, zum Glück ist fast noch niemand auf der Strasse (außer den üblichen schlafenden Hunden, die haben heute alle überlebt…).
An einem kleinen Hotel machen wir Halt und steigen auf einen Safarijeep um, es ist jetzt kurz nach 6 Uhr und es wird so langsam hell. Von hier aus sind es noch mal 15 Minuten, dann sind wir am Parkeingang angelangt.
Hier muss man Eintritt bezahlen und es steigt noch ein Nationalpark Guide zu. Wahnsinn: jetzt haben wir einen Fahrer unseren „normalen“ Guide und einen Nationalparkguide: mehr Betreuer als Besucher
Den Nationalparkguide hätte es echt nicht gebraucht (ist aber wohl vorgeschrieben einen mitzunehmen), unser Guide Sudath ist Hobby-Ornithologe, hat bei seiner Reiseleitertätigkeit zuerst nur reine Natur- und Tierbeobachtungsreisen geleitet und kennt sich in der Tierwelt wirklich glänzend aus. Die meisten Vögel entdeckt er vor dem Nationalpark Guide!
Die Fahrt geht teils durch dichten Wald, so dass Zweige den Jeep streifen und dann wieder durch offenes Gelände
hier gibt es wunderschöne Seen mit Seerosen:
das erste Tier das wir erspähen ist witzigerweise ein Reh
ich hätte gedacht dass die nur in Europa vorkommen. Aber Rehe sind hier häufig.
In diesem Park gibt es zahlreiche exotische Vögel:
die Namen konnte ich leider nicht behalten
das sind zwei Bienenfresser, den sah man häufig.
diesen Burschen habe ich auch schon in München im Zoo gesehen.
Für Vogelliebhaber ist das ein Paradies hier. Die meisten Vögel konnte ich gar nicht fotografieren weil sie entweder zu weit weg waren für meine Kamera oder nicht lang genug an einem Ast saßen oder von Blättern teils verdeckt waren.
Mitlerweile ist es richtig sonnig geworden und die Landschaft ist wirklich sehr schön, die Fotos geben das gar nicht richtig wider
Es gibt natürlich auch größere Tiere zu sehen:
Wasserbüffel sind zahlreich vertreten
Ein zwei Meter langer Leguan läuft uns über den Weg
etliche kleinere haben wir noch gesehen, dazu 2 Krokodile im Wasser schwimmend.
An einem Rastplatz machen wir Pause und verzehren unsere Lunchpakete, ein Rhesusaffe schaut neugierig zu bleibt aber oben auf dem Baum. Tiere füttern ist natürlich streng verboten, darauf achten die Nationalparkguides.
Das eigentliche Highlight aller Nationalparks hier ist der Leopard, Leoparden sind sehr häufig in Sri Lanka (Löwen und Tiger gibt es nicht). Wir haben natürlich angestrengt in die Büsche geschaut aber leider keinen entdeckt, einmal haben wir aber Fußspuren im Sand gesehen, es gibt also tatsächlich welche.
Nach der Pause fahren wir zum nächsten See und haben Glück: wir entdecken eine Elefanten:
er steht da im Seeufer und frisst Gras, wirklich toll das zu beobachten. Wir dürfen leider nicht näher ran, Elefanten sind sehr gefährlich. Im Wilpattu Nationalpark gibt es etwa 300 Elefanten, der Rest hat sich irgendwo versteckt (der größere Teil des Nationalparks ist für Besucher nicht zugänglich).
Über dem Elefanten kreist auf einmal ein Adler:
ich hatte mir in Deutschland überlegt ob ich mir ein Fernglas für Tierbeobachtungen zulegen soll, habs dann gelassen weil ich dachte das ist doch nur noch ein Teil das man mit sich rumschleppen muss, aber das hätte ich wirklich tun sollen. Das nächste Mal dann…
Selbst ohne Tiere hätte es uns hier gefallen, die Landschaft alleine ist schon toll:
nach etwa 4 Stunden war die Tour vorbei, am Schluß sind wir beide fast eingeschlafen. Das Fahren im offenen Wagen ist anstrengend, man muss sich ständig gut festhalten, der Weg war sehr holprig. Und dann schaut man natürlich angestrengt nach allen Seiten will ja nix verpassen und 5 Uhr aufstehen war für uns schon extrem früh.
Den Nachmittag hatten wir frei und haben ihn am Pool verbracht. Es war sehr heiß. Diesmal war eine reiche srilankische Familie mit englischer Nanny am Pool. Die Frauen gehen mit Badezügen mit langen Ärmeln und halben Beinen ins Wasser, sieht irgendwie strange aus, man hat uns ja schon im ersten Hotel gesagt dass oben ohne baden streng verboten ist, das ist alles sehr prüde und züchtig hier.
Ich habe mir dann den schönen Garten genauer angesehen, wie in einem botanischen Garten trugen die Bäume Namensschilder, hier konnte man wirklich einen Tag verbringen. Am Ende des Garten war ein Drehtor nach draußen, hinter dem Hotel war ein See, Einheimische haben da gebadet. Es war aber ein Schild an der Tür dass man nicht nach draußen gehen soll wegen wilder Elefanten. Und tatsächlich lag eine Stunde später als mein Freund auch mal gucken war Elefantenscheiße auf dem Weg zum See! Sri Lanka ist Natur pur!
Ein paar Fotos aus dem Garten:
Frangipanibäume und –blüten:
die Blüten duften ganz herrlich und werden oft in Tempeln verstreut.
Ein Blick in den Hoteleingang:
Blick ins Hotelrestaurant, da waren wir später beim Abendessen.
Am Abend als es dunkel wird fängt es zu gewittern an und tierisch zu regnen. Als wir zum Essen gehen wollen tut es einen lauten Knall und es ist dunkel. Zum Glück habe ich eine Tschenlampe griff bereit in meinem Rucksack, damit ist der Sicherungskasten schnell gefunden und es ward wieder Licht. Im Restaurant ist der Strom dann noch 2 mal ausgefallen, daran sind die Leute hier gewöhnt, das passiert öfter. Weil heute wohl nur noch 2 Häuser belegt waren gab es kein Buffet, wir mussten a la carte essen. Es war das einzige schlechte Essen während des Urlaubs, ein Grillplatte mit eingelegtem Fleisch irgendwie unangenehm im Geschmack. Aber das war wirklich der einzige Ausreißer während der 3 Wochen.
Hier gibt es wieder die gleichen Geckos wie in Vietnam:
putzige Tierchen, man kann ihnen beim Fliegenfangen zuschauen. Das ist brav, heute hat mich nach der Dusche eine Stechmücke ins Bein gestochen, da hilft dann weder Moskitonetz noch Antimückenspray wenn man grade nackt aus der Dusche kommt. Ganz vermeiden lassen sich Stiche nicht. Ich hoffe jetzt einfach mal der Moskito hatte keine Malaria, die Inkubationsziet wäre jetzt auch schon vorbei…
Weil das Essen nicht so gut war trösten wir uns mit einem Cocktail an der Bar, hier funktioniert auch WLAN, kann man mal wieder Mails schreiben.
Ein Tag so richtig nach meinem Geschmack, Tiere in Massen nur auf den Moskito hätte ich lieber verzichtet.