20.03 - Tag 22: Tongariro National Park
Wir stehen also im Urlaub zu einer unchristlichen Zeit um 6:30 Uhr morgens auf, schnüren unsere Wanderschuhe und packen unsere Lunchpakete. Dann bringt uns ein Shuttlebus zum Mangatepepo Carpark, von wo wir um 7:45 die 19,4km lange Tongariro Alpine Crossing – eine der berühmtesten Wanderungen Neuseelands - in Angriff nehmen. Auf den ersten Kilometern, die durch das Mangatepepo Village noch sachte ansteigen (1.100m bis 1.250m) erleben wir den Sonnenaufgang über dem Mount Tongariro und haben einen tollen Blick auf den Mount Ruapehu und den fast perfekt kegelförmigen Mount Ngauruhoe, dem wir in Bälde näher kommen.
Mount Ngauruhoe am Morgen
Sonnenaufgang
Mount Ruapehu
Lava
Blick zurück ins Tal
Bei wärmer werdendem Wetter und blauem Himmel beginnen wir an der Flanke des Mount Ngauruhoe den Anstieg zum South Crater des Tongariro. Auf zwei Kilometer machen wir gut 400 Höhenmeter und haben dabei einen tollen Ausblick nach dem anderen. Der Weg ist wunderbar markiert und sehr gut zu gehen. Oben angekommen machen wir eine kleine Rast und werden von einer steifen Brise empfangen. Man kann von hier zum Gipfel des Ngauruhoe abzweigen, aber das ist ein sehr schwieriger und dreistündiger Abstecher, das lassen wir. Der Weg führt weiter flach mitten durch den South Crater hindurch, einen der Krater des Tongariro.
Mount Ngauruhoe
South Crater mit Mount Ngauruhoe
An dessen Ende geht es wieder steil bergauf bis auf über 1.900 Meter. Von dort hat man zuerst einen spektakulären Blick in den Red Crater – einen mit roten Gestein und roter Asche gefüllten Krater des Tongariro und dann hinab auf den mächtigen Central Crater und die sich in ehemaligen Kratern befindlichen Emerald Lakes und den Blue Lake, die bedingt durch Mineralien in unterschiedlichen Farben schimmern.
Red Crater
Central Crater Richtung Blue Lake
Red Crater mit Mount Ngauruhoe
Emerald Lakes
Vom höchsten Punkt aus wird der Weg die nächsten Meter sehr schwierig, muss man doch bis zu den Emerald Lakes durch feine Vulkanasche absteigen oder besser abrutschen. Es ist wie auf Sand, aber wir erreichen sicher die Emerald Lakes und machen dort zum Lunch eine längere Pause. Hinter den Emerald Lakes qualmt es, die Erde ist hier geothermisch aktiv und es riecht nach Schwefel bzw. stinkt nach faulen Eiern.
Emerald Lake
Emerald Lake
Emerald Lake
Schwefellöcher
Von den Emerald Lakes weiter durchquert man den Central Crater und sieht wie zuvor schon immer wieder Spuren vergangener Eruptionen. Nochmal ein kleiner Gegenhang und man kann den Blue Lake, den größten der Kraterseen und zugleich Halbzeit der Wanderung halb umrunden. Von da an geht es fast nur noch abwärts, zuerst auf freiem Feld und durch eine aktive vulkanische Zone bis zur Ketetahi Hütte auf 1.456 Meter. Man geht dabei am Te Maari Crater entlang, der zuletzt 2012 ausgebrochen ist, weiterhin aktiv ist und damals auch die Hütte zum Teil zerstört hat. Bis vor kurzem war der Wanderweg hier auch noch gesperrt. Unterwegs zieht es sich etwas zu, bleibt aber trocken.
Im Central Crater
Blick zurück zum Red Crater und dem Abstieg (rechts vom Krater)
Blue Lake
Central Crater mit Lavafeld
Blick Richtung Tal auf der anderen Seite (Lake Taupo im Hintergrund)
Te Maari Crater
Es raucht aus der Erde
Blick aufs Land
Von der Hütte aus sieht man es bergseitig wieder aus mehreren Schornsteinen aus der Erde qualmen, auf der anderen Seite produzieren heiße Quellen weißen Wasserdampf. Diese sind aber auf Maori-Land und nicht zugänglich. Weiter schlängelt sich der Weg die letzten 6.4km zuerst durch offenes Buschland und ab der Hälfte etwas zäh durch den Wald bis zum Ketetahi Parkplatz auf 736m. Am Ende läuft man auch noch durch ein Flussbett, das beim letzten Ausbruch durch einen Erdrutsch geschaffen wurde und deutliche Spuren davon aufweist.
Heiße Quellen
Im Wald
Um 15 Uhr sind wir am Parkplatz, klatschen uns ab und haben dann noch etwas Zeit bis uns um 16 Uhr unser Shuttle Bus wieder abholt. Zurück im Backpacker freuen wir uns auf eine warme Dusche, legen unsere angestrengten Beine kurz hoch und gehen dann noch ins Station Cafe zum Dinner. Das befindet sich im ehemaligen Bahnhof und mit einmal mildem und einmal scharfem Beef Curry beschließen wir diesen tollen Tag. Auf dem Rückweg gibt der Ngauruhoe mit Wolken und Abendrot nochmal ein tolles Bild ab.
Mount Ngauruhoe im Abendrot