Donnerstag 2. Juni 2011Heute ist herrliches Wetter und wir können draußen auf der Terrasse frühstücken. Unsere Hotelkatze lässt sich mit etwas Speck füttern, den Fisch verschmäht sie aber. Anschließend geht es wieder mit dem Bus in die Stadt. Und weil wir ja gestern schon mal an der Mesquita verbeigelaufen sind, bilden wir uns ein dass wir uns hier auskennen und schauen nicht auf den Stadtplan mit dem Ergebnis dass wir uns total verfranzt haben und eine halbe Stunde nach dem Weg suchen müssen. Cordoba ist doch nicht so klein und verlaufen kann man sich hier genauso gut wie in Sevilla.
Aber schließlich schaffen wir es in die Mesquita, leider haben tausend andere den Weg auch gefunden …
Die Mesquita war eine Moschee, die nach der Rückeroberung Andalusiens durch das katholische Spanien in eine Kathedrale umgebaut wurde, es wurden z.B. Fresken angebracht:
was man an dem Foto nicht so gut erkennen kann ist dass der Torbogen innen auch umgebaut wurde: über die typischen Steinmetzarbeiten, die außen noch im Original erhalten sind wurde innen Stuck aufgetragen, ein ziemlicher Stilmix, wie man ihn auch im Inneren der Mesqita findet.
Der Glockenturm kann diesmal nicht besichtigt werden
und es gibt wieder einen schönen großen Innenhof
innen ist es relativ dunkel mein Fotoaapparat kam mit dem Schummerlicht nicht so gut zurecht (oder ich nicht mit der Kamera?) etliche Bilder sind etwas unscharf
und immer rennt einem jemand durchs Bild…
trotzdem herrscht hier eine wunderbare Atmosphäre, die hunderten von Säulen schaffen einen riesigen Raum, den man nicht bis zum Ende durchblicken kann und immer wieder sieht man neue Details.
an einer Seite sind goldene Wandverzierungen und Nischen
und dann gelangt man zu dem Bereich wo die Kathedrale anfängt einfach mittendrin in der Mesqita:
die Kathedrale an sich gefällt mir schon, nur passt sie hier eigentlich nicht rein:
Detailaufnahme der Orgelflöten:
am Übergang von der Kirche zur Mesquita ist mir dieser Bogen aufgefallen:
was diese lasziven Damen hier wohl zu suchen haben?
(die Münder waren übrigens knallrot angemalt, das hat die Kamera leider verschluckt).
Auch das hat uns gewundert: eine eigenartige Figur wieder mit nacktem Bein, das scheint ein beliebtes Motiv in spanischen Kirchen zu sein.
wir sind bestimmt 2 Stunden hier durchgelaufen und konnten uns kaum satt sehen!
In unmittelbarer Nähe der Mesquita liegt der Alcazar, den wir nun auch noch besichtigen. Vom Gebäude sind nur noch Teile erhalten, da gibt es nicht mehr sehr viel zu sehen:
dafür sind die Gärten umso gepflegter:
vor allem die „Baumsäulen“ sind total beeindruckend:
es gibt auch andere Formen:
und schöne Stauen dazwischen
überall blüht es, ein wirklich wunderschöner Garten:
bei dem Traumwetter das heute herrscht macht das natürlich besonders viel Spaß.
Derart kulturell gesättigt können wir uns guten Gewissens am Nachmittag an den Hotelpool legen
Zum Abendessen sind wir dann wieder in der Stadt gefahren und haben nach einem Restaurant Ausschau gehalten und kommen in eine Straße wo viele Leute am Straßenrand stehen und offensichtlich auf etwas warten: es soll eine Parade geben, also stellen wir uns dazu und warten, aber nach 10 Minuten hatt mein Freund keine Lust mehr so gehen wir noch über eine Fußgängerbrücke zum neueren Stadtteil von Cordoba
Am Ende der Brücke:
hier schaut es aber nicht sonderlich interessant aus, so gehen wir wieder zurück:
und als wir wieder in der Straße von eben angekommen sind taucht doch wirklich die Vorhut des Umzugs auf:
und 3 Minuten später kommt der Umzug und bei meiner Kamera ist genau dann der Akku leer
Also kann ich euch leider nicht mehr Fotos zeigen, stellt euch einfach 200 Frauen und Mädchen in genau solchen Kleidern vor, dazu 30 oder 40 Reiter alle mit dem gleichen Hut, danach folgen ein paar offene Kutschen (vermutlich die oberen 10.000 von Cordoba) und am Ende dann eine Kutsche mit einer Monstranz. Daraus haben wir dann geschlossen, dass es sich um einen Fronleichnamsumzug handelt, in Deutschland war jedenfalls heute Feiertag.
Das war natürlich ein super Tagesabschluss, in der Straße fand sich ein Lokal mit Außentischen und so haben wir den schönen warmen Abend genossen und haben uns später mit dem Taxi zum Hotel fahren lassen, weil so spät abends keine Busse mehr fuhren. Taxifahren kostet ungefähr die Hälfte von dem was man ich München zahlt, die 8 € nochwas haben wir auf 10 Euro aufgerundet worüber der Fahrer höchst erstaunt und erfreut war. Ist es in Spanien nicht üblich dem Taxifahrer Trinkgeld zu geben