Freitag, 17.2. Auf nach GranadaHeute sollten wir vergleichsweise viel fahren. Hier war daher auch das erste Mal Tanken notwendig. Anders als in Deutschland: Für blinde Autofahrer kündigte die Zapfsäule akustisch an, dass man nun sin plomo irgendwas tankt und bedankte sich anschließend artig dafür und an der Kasse bot man mir statt 5 Litern Motoröl einen Fünfliterkanister Olivenöl im Sonderangebot an.
Vor dem Besuch in Granada wollten wir noch Ubeda besichtigen. Gleich nebenan läge noch Baeza, aber da es dort keine Besonderheiten im engeren Sinn gegeben hätte, musste diese Stadt auf unseren Besuch verzichten. Granada zog uns an.
Auch Ubeda ist eine sehr sympathische kleine Stadt. Sie liegt inmitten von endlosen Olivenanpflanzungen. Wie viele der Städte in Andalusien liegt auch Ubeda erhöht. Man merkt gar nicht, wie hoch man eigentlich ist, bis man dann irgendwo den Ortsrand erreicht hat und ein wunderschönes Panorama genießen kann.
Ich verzichte mal auf Kirchenbilder zugunsten einiger weniger Stadtimpressionen:
In einem kleinen Restaurant auf einem Platz ließen wir uns unser Mittagessen schmecken. Das Omelett mit Krabben war aber eher eine Art fischiger knuspriger Reibekuchen oder auch Kropok a la andaluz und schmeckte klasse.
Leider hatten wir dann zwei Stunden Fahrt bei bewölktem Himmel vor uns, fuhren wieder in die Berge hinein. Hier in der Region wurde auch die Landschaft allmählich wieder interessanter und bergiger und unser kleines Autochen hatte ganz schön zu schnaufen. Es war wohl deutlich untermotorisiert, sodass ich teilweise mit nur 80 km/h auf der Autobahn die Steigungen bewältigte. Na ja, dafür hatte ich Verständnis, bergauf schnaufe ich auch immer sehr
Auf nach Granada, wo die Navi uns durch eine Straße leiten wollte, von der wir nicht sicher waren, ob wir sie durchfahren durften. Ohnehin hatte das Hotel keinen eigenen Parkplatz und da es nur noch 800 Meter waren bis zum Hotel, fuhren wir in ein Parkhaus, versprachen dem lieben kleinen Auto es auch ganz bestimmt am Sonntag wieder abzuholen, schauten nochmals nach Angies Kangoo und zogen unsere Köfferchen zum Hotel.
Auch dieses Hotel war ein saniertes und modernisiertes altes Stadthaus, ebenfalls sehr modern, sehr stilvoll, eher minimalistisch. Im Gegensatz zum Hotel in Cordoba waren hier mehr alte Elemente erhalten geblieben, alles war in wärmeren Farben und insgesamt farbenfroher eingerichtet und das Hotel war insgesamt größer. Die Lage war ideal, nur wenige Minuten Fußweg von der Kathedrale und dem Albaicin entfernt, die Zimmer aber ein wenig laut, besonders am Wochenende, da sich in der Nähe einige Kneipen befanden und das Partyvolk hier eher lebhaft war.
Auf den ersten Blick wirkte Granada weniger attraktiv als die Städte zuvor. Zu viele moderne Gebäude mischten sich zwischen die alten. Der Eindruck änderte sich aber schnell bei unserem Stadtbummel.
Bei den weiteren Bildern hier habe ich ein wenig geschummelt und teilweise Fotos vom nächsten Tag mit eingefügt, denn als wir unterwegs waren, war die Sonne schon so langsam weg, sodass das Fotografieren nicht mehr immer zu Erfolg führte. Außerdem habe ich für morgen sooooo viele Alhambra-Bilder, dass das eine oder andere hier Vortritt haben darf.
Wir einigten uns, wie rum wir den Stadtplan halten mussten und hatten das Glück, tatsächlich bei der Kathedrale zu landen, die wir am Folgetag ansehen wollten.
Wir liefen erst einmal den idyllischen Fluss entlang zum Albaicin bis zu dem Platz, von dem aus man hoch schauen konnte zur Alhambra. In dem Moment beschloss ich übrigens später noch einmal zu schauen, wo der Minibus zur Alhambra abfuhr.
Bild vom Folgetag: Die Mauer entlang des Flusses war eine einzige Theke der angrenzenden Kneipen.
Hier lebte eine Katzengang, der wir eine Weile zusahen bei der Jagd nach dem Abendessen bzw. dem Warten auf die Frau, die ihnen ihre Racion brachte.
Wir aßen heute marokkanisch bzw. arabisch in einem Restaurant ohne Alkohol aber mit Shisha, nur wollten wir ja nicht rauchen und landeten früh wieder im Hotel.
Granada hatte schon mein Herz im Sturm erobert: Die quirlige Innenstadt, die vielen jungen Leute auch hier, der schöne Albaicin mit seinen Gassen, der idyllische Fluss und immer wieder Blicke auf die Alhambra.