Donnerstag, 24.11.05 Glen Helen - Alice SpringsNachdem ich gestern recht früh im Bett war, hatte ich auch kein Problem aufzustehen, als um 5 Uhr der Wecker klingelte. Ich hatte mir schon bei der Ankunft einen kleinen Hügel an der Straße als geeigneten Aussichtspunkt für den Sonnenaufgang ausgeguckt.
Von dort hatte man eine wunderbare Aussicht auf den Mt. Sonder, den höchsten Berg der West MacDonnell Range.
Es war toll anzusehen wie der vorher im Zwielicht relativ langweilig aussehende Berg schließlich von den ersten Strahlen der hinter mir aufgehenden Sonne erreicht wurde und sofort in einem tiefen rot förmlich zu glühen begann. Aber auch in der Gegenrichtung gabe es schon vor Sonnenaufgang interessante Motive.
Nach der ersten Fotosession bin ich noch den kurzen Weg zur Glen Helen Gorge gelaufen. Eine richtige kleine Oase mit grünen Wiesen, Bäumen und kühlem klaren Wasser.
Leider war das Schilf drumrum recht sumpfig, so dass ich mir nasse Fü?é geholt habe. Aber was tut man nicht alles für ein Foto ...
Zurück in der Lodge habe ich mir einen Kaffee und ein paar Spiegeleier gegönnt und das Auto beladen. Dann ging es weiter zur Ormiston Gorge. Auch hier hat ein Nebenarm des Finke River eine tiefe Schlucht in die Bergkette gegraben. Schon erstaunlich , dass ein Fluss, der nur zeitweise Wasser führt, so etwas bewirken kann.
In letzter Zeit scheint aber mal wieder etwas mehr Wasser heruntergekommen sein, denn das Pegel war so hoch, dass der Rundweg durch die Schlucht teilweise überspült war.
So bin ich nur etwas am Ufer herumgelaufen und habe dann noch den Ghost Gum besucht, der einsam auf einem ansonsten kahlen Felsen steht.
Weiter Richtung Alice Springs (seit Glen Helen übrigens wieder auf asphaltierter Straße) lagen als nächstes die Ochre Pits am Wegesrand. Hier haben die Aboriginals Ocker für die Herstellung von Farben gewonnen. Nicht besonders spektakulär aber zumindest schöne Farben und einige interessante Informationstafeln.
Danach noch ein kuzer Stop beim Ellery Big Pond bevor es Zeit war, sich auf den Weg zu Standleys Chasm zu machen.
Standleys Chasm (benannt nach der ersten Lehrerin in Alice Springs) ist eine nur wenige Meter breite Felsspalte. Fast den ganzen Tag liegt sie im Schatten, nur mittags steht die Sonne für maximal eine halbe Stunde so hoch, dass Licht bis auf den Boden der Schlucht fällt und die roten Felswände zum leuchten bringt.
Wird in jedem Reiseführer (zu recht) als eines der Highlights der West Macdonnell Range beschrieben. Um so erstaunter war ich, dass ich, als ich pünktlich um 12 dort ankam, der einzige Besucher war. Vielleicht lag es auch daran, dass selbst Australier es für schwachsinnig halten bei über 40°C durch die Mittagshitze zu laufen. Ganz unrecht hätten sie nicht
.
Kurz vor Alice Springs bin ich dann noch einmal vom Highway abgebogen um Simpsons Gap zu besuchen.
Dort habe ich mich eine Weile ruhig in den Schatten gesetzt in der Hoffnung, eins der dort lebenden Black Footed Rock Wallabies (sehr selten gewordene kleine Felsenkängurus) zu Gesicht zu bekommen.
Nach langem warten habe ich dann auch zweimal eins der Tierchen über die Felsen huschen sehen. War aber jeweils kaum zu erkennen, da sie sich mit ihrer Fellfarbe kaum von den Felsen abheben und außerdem sehr flink sind.
In Alice Springs habe ich mich auf der Suche nach meinem Hotel erst ein paar mal verfahren, habe es dann aber schließlich doch noch gefunden. Sehr schick mit schönen großen Zimmern und einer tollen Gartenanlage. An der Rezeption habe ich mir nochmal bestätigen lassen, dass die Abholzeit für die schon von zu hause gebuchte Ballonfahrt am nächsten Morgen tatsächlich um 3:45 Uhr ist.
Na das wird eine kurze Nacht!
Nach einer erfrischenden Dusche bin ich noch ein wenig durch den Ort gelatscht (ohne Kamera), habe im Bojangles (einem ziemlich touristischen aber trotzdem netten Saloon)ein oder zwei Bierchen getrunken und Später im Overlanders Steakhouse gegessen. Ganz uriger Laden, der auf australischen Saloon macht. Als Vorspeise gab es eine Platte mit Känguru, Kamel, Krokodil und Emu, als Hauptgericht Barramundi, schmeckte alles nicht schlecht und satt geworden ist man auch. Wen's interessiert:
Drovers blowoutDazu gab es Livemusik von einem australischen Country-Sänger. Na ja, wer's mag.
Um kurz nach 10 lag ich im Bett um wenigstens noch ein paar Stündchen Schlaf zu bekommen.
Und in ein paar Stunden geht es in die Luft zur ersten Ballonfahrt meines Lebens