Ja... es soll am Ende doch noch was werden. Weiter gehts im Text und noch einmal ein ganzes Stück nach Osten.
18.07.2010, Tag 18: Von Sydney in die Südsee
Der Shuttle ist zwar pünktlich, aber wir sind erst das zweite Hotel, das angefahren wird. Auf dem Weg durch Sydneys Innenstadt geraten wir natürlich in die Rush Hour und haben noch das "Glück", dass an einem Hostel die gebuchten Mitfahrer verschlafen haben, was uns nochmal 10 Minuten nach hinten wirft, obwohl wir dann am Ende ohne die Langschläfer weiterfahren. Ein Stau am Flughafen und unsere eingeplanter Puffer ist mehr als dahin geschmolzen. Aber 2 Stunden bis zum Abflug sollte doch wohl locker reichen, zumal es ja erstmal nur nach Auckland geht. Am Schalter von Air Newzealand dann der nächste Schock: Eine 100 Meter lange Schlange. Hilft ja nichts, wir stellen uns an. Wir sind aber offenbar nicht die einzigen mit dem Problem. Nach einer weiteren halben Stunde läuft eine Mitarbeiterin von Air Newzealand durch die Reihen und holt alle Passagiere für unseren Flug aus der Schlange. Zusammen mit gut 20 weiteren Reisenden dürfen wir am Business Class Schalter einchecken. Der Flug verläuft sehr ruhig und wir sind gelinde gesagt begeistert von Air Newzealands Economy Class. Design, Beinfreiheit, Essen, sehr gute Wein - alles super! In Auckland haben wir eineinhalb Stunden Aufenthalt, in denen wir das Flughafengebäude nicht verlassen. Beim Anflug haben wir aber wohl schon gesehen, dass es hier wesentlich kühler als in Sydney sein muss - ist ja auch Winter.
Der Weiterflug hält uns nochmal gut 8 Stunden in der Luft und führt uns über die Datumsgrenze - also ist jetzt wieder gestern... Als wir die Flüge gebucht hatten, war uns das nicht so 100% klar. Wir haben in erster Linie auf die günstigen Preise und irgendwie nicht wirklich auf die Flugdauer geschaut. Südsee... ist ja auch du unten in der Ecke, wenn man schon mal da ist, kann man das doch gut mitnehmen. "Da unten in der Ecke" ist eine sehr relative Aussage, wie wir bei den weiteren Planungen festgestellt haben. Aber egal, jetzt sind wir auf dem Weg und freuen uns. Aber fürs erste hat Ingmars Glück mal wieder zugeschlagen und das Inseat Entertainment System an seinem Platz versagt seinen Dienst. Sollte sich diesmal aber wirklich als Glücksfall herausstellen. Der nette Steward bringt uns zu einer anderen freien Zweierreihe - in der Premium Economy! Das heißt für uns, die Beine jetzt einmal richtig lang zu machen und weitgehend relaxt einzuschlafen. Gegen 22 Uhr erreichen wir den Flughafen und sind Dank Premium Economy unter den ersten, die den Flieger verlassen. Die meisten Passagiere werden nach dem Auftanken der Maschine wieder einsteigen und weiter nach Los Angeles fliegen. Schon beim betreten des Flugfelds empfängt uns eine wohlige und angenehme Wärme. Die Flughafenhalle ist offen gestaltet und die Immigrationsschalter sind nicht mit Glas abgetrennt oder ähnliches. Alle sind entspannt und wir werden von einem älteren Herren begrüßt, der in der Wartehalle auf einem kleinen Podest steht und uns mit einer Okulele und Südseeliedern begrüßt. Ein Lebensmittelsuchhund wird durch die Reihen geführt - ein gemütlicher Golden Retriever, der wohl nichts findet und die Zeit mehr damit verbringt, sich von einem kleinen Mädchen streicheln zu lassen, als Koffer zu beschnüffeln. Wir bekommen einen Stempel in unseren Reisepass und ein freundliches "Kia Ora" zur Begrüßung.
Auf der anderen Seiter des Schalters warten wir noch kurz auf unser Gepäck und schon geht es zu Sixt, wo wir unseren Mietwagen in Empfang nehmen. Sehr sehr geil, wir haben die kleineste Wagenklasse bestellt und bekommen ein urmelaltes Citroen Cabrio, was aber sogar schon ein elektrisch aufklappbares Verdeck hat. Wenn es ausgefahren ist, wird es mit zwei Hebeln manuell fixiert. Das Alter macht überhaupt nichts. Der Wagen ist gut in Schuss und auf den Cookinseln gilt Höchsttempo 50 km/h, innerorts 40 und wie in Australien herrscht Linksverkehr. Uns fällt auf, dass wir uns noch gar keine Gedanken gemacht haben, wo unsere Unterkunft, das Te Maneva, überhaupt genau liegt. Das ist am Muri Beach und eine Selbstversorger Dependance vom Pacific Resort. Dort gibt es wohl größere Villen für Familien und seit neuestem drei Apartments für maximal zwei Personen. Da diese zum Zeitpunkt unserer Buchung noch gar nicht fertig gestellt waren, haben wir als Early Birds einen Sonderpreis bekommen, was das ganze einigermaßen erschwinglich gemacht hat - aber nu gut, ist ja auch unsere Hochzeitsreise! Aber so richtig schwer kann das ja auch nicht zu finden sein - liegt an der Ostseite der Insel. Wenn man diese auf der Hauptstraße einmal umrundet, ist man ca. 30 Kilometer unterwegs. Wir verlassen das Flughafengelände und biegen links ab. Es ist stockdunkel, aber die Straße ist in sehr gutem Zustand. Wir lassen das Verdeck unseres Cabrios vorerst heruntergeklappt. Das soll in den nächsten Tagen nicht mehr vorkommen! Aber irgendwie ist man sich ja doch unsicher bei der Dunkelheit und den alten Scheinwerfern am Auto, die die Straße nicht so ganz perfekt ausleuchten. Und so tuckern wir mit 40 bis 50 über die Insel und erahnen schon Palmen am Straßenrand. Wir finden sogar noch einen "Supermarkt", der noch aufhat und von einem netten Asiaten betrieben wird. Wir halten an und besorgen noch etwas Wasser und Cola und ein Weißbrot. Wir sind ja Selbstversorger.
Dann kommen wir am Te Maneva an, müssen aber erstmal weiter zum Pacific Resort fahren. Das sind nochmal 800 Meter auf der Hauptstraße. Wir kommen an und werden sehr herzlich an der Lobby begrüßt. Wir sind sofort begeistert vom Mutterhotel. Man erklärt uns gleich, dass wir alle Einrichtungen des Resorts und natürlich den Strand mitnutzen können. Wie cool das ist, werden wir erst in den nächsten Tagen merken. Man schickt uns jemanden mit, der uns unser Appartment zeigen soll. Als wir die Tür aufmachen, sind wir erstmal platt! Ja, wir haben schon erwartet, dass es etwas luxuriöser ausfallen wird, aber unser Reich mit Schlafzimmer, Bad mit begehbarer Dusche und Küche, in der auch eine Waschmaschine untergebracht ist, haut uns dann doch um. Und vor der Terrasse sieht man in der Dunkelheit schon ein paar Wellen glitzern und eine Palme die sich Richtung Meer streckt. Wir spielen ein wenig mit den Schaltern und stellen fest, dass wir einen kleinen Pool auf der Terasse beleuchten können. Ein 42 Zoll Flatscreen gegenüber vom Bett mit DVD Spieler ist zwar sehr cool, aber in so einer Umgebung eigentlich überflüssig - soviel steht fest! Die Duschen(!) im Bad sind der Hammer.... in einem extra abgetrennten Bereich findet sich eine Regenfalldusche und gegenüber eine normale. Wir waren so müde und sind doch wieder so aufgekratzt. Aber als wir uns auf unser Bett schmeißen, übermannt uns doch recht schnell der Schlaf...