Da hab ich jetzt Glück gehabt, mit dem Burger Zoo kann ich dienen
Samstag 19. Juli 2014Morgens war die Temperatur angenehm im Zimmer. Um 8 Uhr waren wir schon beim Frühstück das hier nicht ganz so üppig ausfiel: es gab 4 Scheiben Käse sonst nur süße Sachen und Obst. Und natürlich Kaffee
Für heute hatten wir eine Radtour im Nationalpark „De Hogue Veluwe“ und das Openluchtmuseum eingeplant. Weil das Museum erst später öffnete sind wir zunächst in den Nationalplark gefahren der nur ein paar Kilometer außerhalb von Arnheim liegt. Der Eintritt war ziemlich teuer, allerdings waren die Leihfahrräder im Preis mit drin. Man kann auch auch mit dem Auto durch den Park fahren aber wir wollten natürlich sportlich sein
Mit diesen Radln waren wir unterwegs, wie man sieht ganz spartanisch ausgestattet ohne Gangschaltung. Die Radwege waren abseits der Strasse und geteert, zunächst ging es durch einen schattigen Wald, dann kam offenes Gelände und es war schon wieder richtig heiß.
Zunächst sah die Landschaft heideartig aus mit vielen Blumen, dann wurde es karger und sandiger. Und leider auch hügeliger. Bei der Hitze und ohne Gangschaltung ganz schön anstrengend. Ich war trotzdem froh dass wir geradelt sind und nicht gewandert, ich hatte mir nämlich in Antwerpen wo ich ein bisschen schicker sein wollte Blasen in den Sandalen gelaufen. Hätte ich mal die Wanderschuhe angezogen...beim Radfahren habe ich die Blasen zum Glück kaum gespürt und ich hatte heute die besonders weich gefederten Freizeitschuhe an.
die windzerzausten einzelnen Bäume haben uns besonders gut gefallen und boten sich immer wieder für eine Foto- und Trinkpause an.
die Landschaft wurde immer trockener, jetzt gab es Sanddünen zu sehen, fast schon wie Dünen am Strand
Mitten im Park liegt das Kröller-Müller-Museum, ein Kunstmuseum mit einem Skulpturenpark, den Josef gern besichtigen wollte.
Zunächst haben wir einen Blick ins Museum selbst geworfen, in den ersten Räumen stand moderne Kunst, naja, das übliche Zeug wo man sich denkt unbegabte Kunststudenten im ersten Semester...da sind wir schnell durchgelaufen, ein paar gelungene Kunstwerke gab es aber doch:
dann kamen wir zur Sammlung der Impressionisten. Da hingen bekannte Maler wie Seurat und mir völlig unbekannte Künstler aus Holland, wirklich schön. Ich war schon lange nicht mehr in Paris im Gare d'Orsay, aber diese Sammlung hier kann da durchaus mithalten.
Und dann kamen wir zur Van Gogh Sammlung. Ich muss dazu sagen dass ich von Van Gogh in Paris eigentlich nur Sonnenblumen in Erinnerung hatte. Schon ganz nett aber halt nur Sonnenblumen.
Hier hing dagegen ein Querschnitt über sein ganzes Lebenswerk. Ich war begeistert, hingerissen, und hätte Freudensprünge aufgeführt wenn meine Blasen nicht so geschmerzt hätten
auf den Fotos kommt leider nicht rüber wie diese Bilder leuchten!
vor diesem rosa blühenden Baum wäre ich am liebsten eine ganze Stunde stehen geblieben. Hier war ich sicher nicht das letzte Mal!
Leider hatten wir nicht den ganzen Tag Zeit, und das nächste Mal fahre ich mit dem Auto hierhin, ich war vom Radfahren schon ziemlich müde. Im Musem war es angenehm kühl und vor dem Gang durch den Skulpturengarten brauchte ich eine Stärkung in Form von Kaffee und Kuchen. Und 3 Flaschen gekühltes Wasser für die Rückfahrt, ich hatte viel zuwenig eingepackt.
Der Skulpturengarten im Park ist recht weitläufig, zum Glück waren aber genügend Bäume an den Wegen, die Schatten warfen
Dieser Snoopy hier dümpelte langsam über den Teich
es hat mir wirklich gut gefallen, ohne Blasen an den Füßen wäre es noch schöner gewesen...
diese Skulptur hat mir am besten gefallen, man durfte darauf herumlaufen.
Jean Dubuffet: Jardin d'émail 1974
Das hier sah von vorn wie ein Strommast aus, von innen noch oben fotografiert aber wirklich wie Kunst
Kenneth Snelson: Needle Tower 1968
das soll ein Liebespaar sein, ich hatte es für eine Schildkröte gehalten
Danach sind wir noch die kurze Strecke zum Naturpark Infozentrum gefahren, meine Blasen schmerzten, aber zum Glück ging der Weg auf dem asphaltierten Radweg meist bergab. Vor der Rückfahrt graute mir schon...
Das Infozentrum war toll gemacht, vergleichbar mit den Visitor Centern in den amerikanischen Nationalparks. Flora und Fauna des Naturschutzgebietes wird erklärt. Im Untergeschoß sieht man einen Baum von unten, meterweit geht das Wurzelwerk, echt toll gemacht ist das
Eine Animation zeigt den Park bei Nacht. Aus dem Dunkel tauchen Eulen, Füchse und Wildschweine auf, etwa 10 Minuten dauert die Vorstellung mit den passenden Hintergrundgeräuschen bis schließlich morgens die Sonne wieder aufgeht. Wirklich toll gemacht!
Für den Rückweg habe ich die Autostraße dem Radweg vorgezogen in der Hoffnung dass die Strasse nicht ständig rauf und runter geht, so war es dann auch, es gab ein paar sanfte Steigungen, das war viel leichter zu fahren und kürzer war die Strecke auch.
sehr schöne Baumalleen auf dem Weg
und eine Wiese voller Johanniskraut mit hunderten Schmetterlingen
Kurz vor 4 Uhr waren wir glücklich wieder am Parkplatz, es war wirklich sehr heiß und wir hatten die Größe des Parks auch unterschätzt. Nun wollten wir noch ins Openluchtmuseum, das nur ein paar Fahrminuten entfernt ist. Dort angekommen erklärte man uns am Eingang dass das überhaupt keinen Sinn mache, denn das Museum schließt um 17 Uhr und das Freilichtmuseum mit historischen holländischen Häusern sei so groß, da könne man in einer Stunde fast nichts sehen. Na gut, dann müssen wir morgen wiederkommen.
Nun stand Pool am B&B oder Zoo zur Wahl. Ich bade gern aber noch lieber geh ich in den Zoo, der praktischerweise genau neben dem Museum lag. Ich war ganz überrascht dass Josef den Zoo vorgeschlagen hat, er geht sonst nicht so gern in Zoos.
Im Zoo hat man uns vorgeschalgen noch 15 Minuten zu warten, dann bekämen wir die Tickets für die Hälfte. Da der Eintritt 19 € kostet haben wir dieses Angebot gern angenommen.
Dankenswerterweise hatte man vom Eingang aus einen schönen Blick auf das Gehege der Eselspinguine die gerade gefüttert wurden. Das haben wir uns gerne angeschaut
Dann durften wir rein in den Burger Zoo (benannt nach dem Besitzer, es ist ein rein privat geführter Zoo). Der Zoo liegt steil am Hang und verfügt über große Hallen, hier sind wir in der Tropenhalle. Die Pflanzen waren fast so prächtig wie in Sri Lanka und dieses putzige Kerlchen hing nur 1 Meter über uns:
auf dem Foto ist nicht zu erkennen, dass es sich umein Männchen handelt. Ich wollte ihn gern mit seinen kleinen Eiern ablichten, aber immer wenn ich auf den Auslöser drückte hat er sich schamhaft bedeckt
im Afrikateil wollten wir die Gepardenbabys anschauen aber Mutter und Nachkommen haben sich irgendwo in ihrem großen Gehege versteckt. Dafür haben wir aber das süße Zebrababy angetroffen
am meisten hat mich dieses Erdferkel amüsiert (von dieser Tierart habe ich vorher noch nie was gehört). Auf den ersten Blick sah man kaum wo vorne und wo hinten ist und mit seinen angezogenen Pfötchen sah es einfach urkomisch aus.
Wie ich später im Internet nachgelesen habe ist das Erdferkel das Symbol für den Burger Zoo. Der Zoo führt das europäische Zuchtbuch für Erdferkel in Zoos und die riesenhafte Figur, die mitten in der Innenstadt Arnheims liegt, ist ein Geschenk des Zoos an die Stadt und zeigt auch ein Erdferkel (ich hatte sie für einen Dinosaurier gehalten
)
das Gorillagehege war auch super. Es gab fünf so kleine Gorilla Babys!
Bis 19 Uhr war der Zoo geöffnet, alles haben wir in der Zeit nicht geschafft, aber das riesige Aquarium haben wir noch besichtigt, es gab ein Becken das sich über die Decke erstreckte, man konnte Mantas und Haie über einem schwimmen sehen, ein gigantisch großes Becken. Der Zoo ist zwar teuer, es wird einem aber wirklich etwas geboten für das Geld. Sehr zufrieden haben wir uns um 7 Uhr Richtung Ausgang begeben. Bei der Ausfahrt vom Parkplatz gab es Stau. Hat doch ein besonders begabter Mensch statt der Parkmünze die man am Eingang erhalten hatte etwas anderes (Geldstück?) in den Automaten geworfen. Das Teil kam aber nicht mehr raus und die Schranke blieb unten. Zum Glück gab es eine zweite Ausfahrt über die wir vom Parkplatz runterfahren konnten. Die Angestellten vom Zoo waren alle schon gegangen. Ob der wohl bis zum nächsten Tag warten mußte?
im B&B angekpmmen war es wieder tierisch heiß im Zimmer, nach einer Duche sind wir gleich wieder gegangen, diesmal in ein indonesisches Restaurant in die Innenstadt.
Auf dem Weg haben wir ein paar typische Wohnhäuser fotografiert, mich erinnern die an Filme über New York (selber war ich da noch nicht)
im Stadtzentrum nahe des indonesischen Restaurants
Wir bekamen den letzten freien Außentisch des Restaurants. Indonesisch kannten wir beide nicht, also haben wir uns etwas empfehlen lassen: die Menuplatte mit etwas von allem für zwei Personen. Es kamen ungefähr 20 Schalen mit diversen Fleisch- und Gemüsegerichten, dazu zwei verschiedene Sorten Reis. Mit Mühe konnten wir die Kellner davon abhalten leer gegessene Schalen wieder aufzufüllen. Das hätte für eine Familie gereicht. Verschiedenen Gerichte waren mit Honig o.ä. gewürzt, war mir eigentlich zu süß, aber interessant war es mal wieder was Neues zu probieren.
Als wir gegen 23 Uhr wieder in unserem Zimmer waren, war es immer noch total heiß. Hier fehlt definitiv ein großes Fenster zum Öffnen. Wir haben dann noch lange im Internet nach einer Unterkunft für den übernächsten Tag gesucht. Irgendwie gab es in Zandvoort überhaupt kein Hotel das uns zusagte. Nach einer Stunde haben wir uns durchgerungen das einzig halbwegs brauchbare zu buchen. Morgen geht es aber erst noch nach Delft.