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Autor Thema: Benelux im Sommer 2014  (Gelesen 17723 mal)

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LH 456

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Re: Benelux im Sommer 2014
« Antwort #15 am: 01.09.2014, 17:00 Uhr »
Hallo Paula,

schöner Bericht. Gefällt mir.
Du entführst uns in Gegenden, die man eigentlich nie wirklich besucht.
Umso dankbarer bin ich, daß Du uns dahin mitnimmst.

Ich wiederhole hier jetzt nicht meine Gedanken, als ich die Felsformationen im Müllerthal in Luxemburg sah (Ilona...).

Bis jetzt lese ich über Belgien alles mit viel Interesse. Wallonien kenne ich überhaupt nicht, Flandern ja.
Mal sehen, was Du uns noch alles zeigst.

Mach weiter so.

Gruß
Günter
1000 Fuß über Hessen,
das Fahrwerk nicht vergessen

Saguaro

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Re: Benelux im Sommer 2014
« Antwort #16 am: 02.09.2014, 13:28 Uhr »
Auch ich bin total begeistert, Paula und erstaunt, was unsere Nachbarländer so zu bieten haben  :applaus:. Schade, dass hier so wenig Leute mitreisen :socool:.

Inspiriert vom Formschnittgarten und von "Edward mit den Scherenhänden" hole ich jetzt gleich die Heckenschere raus und gestalte unsere Buchsbäumchen um  :nixwieweg:.

LG

Ilona
Liebe Grüße

Ilona

"Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat." (Erich Kästner)


paula2

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Re: Benelux im Sommer 2014
« Antwort #17 am: 03.09.2014, 10:25 Uhr »
Hallo Günther und Ilona,

freut mich dass es euch beiden gefällt  :D
ja in einem USA Forum kann man nun nicht erwarten dass alle sich für Belgien begeistern, ich freue mich auch über eine kleinere Leserschar  :D

LH 456

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Re: Benelux im Sommer 2014
« Antwort #18 am: 03.09.2014, 10:30 Uhr »

ja in einem USA Forum kann man nun nicht erwarten dass alle sich für Belgien begeistern, ich freue mich auch über eine kleinere Leserschar  :D

Na Paula, klein aber fein... :D
Dennoch glaube ich, daß es doch `ne ganze Menge "stille" Mitleser gibt, die sich aber nicht zu Wort melden.

Ich freue mich jedenfalls auf weitere Folgen Deines Berichtes. Nur zu.

Gruß
Günter
1000 Fuß über Hessen,
das Fahrwerk nicht vergessen

paula2

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Re: Benelux im Sommer 2014
« Antwort #19 am: 03.09.2014, 10:31 Uhr »
Günter: dein Wunsch ist mir Befehl  :wink:

Samstag 12. Juli 2014

Heute Nacht habe ich nicht so gut geschlafen, das Bett war zu weich. Frühstück gab es in der Wohnküche der Besitzer, während er am Küchentisch gemütlich früstückte servierte sie für die Gäste am Wohnzimmertisch, es war richtig urig hier, lauter alte Möbel, Blümchengeschirr von Villeroy und Boch, die Marmelade war selbstgemacht. WIFI hat im Zimmer nicht funktioniert, hier klappte es tadelos und ich las meine Süddeutsche Zeitung am Tablet wo es einen herrlichen Artikel über Thomas Müller gab. Dafür zog ich mir aber einen Tadel der Besitzerin ein, das sei aber nicht gesund. Moderne Technik war hier nicht angesagt...
Blöderweise regnete es wieder als wir das Hotel verließen

  

Heute fuhren wir nach Dinan wo wir die Stadt und die Festungsanlage besichtigen wollten. Die Strassen waren in auffallend schlechtem Zustand, einmal sind wir auf der Autobahn in ein fettes Schlagloch gedonnert, zum Glück ist nichts weiter passiert!

  

Durch die Lücke zwischen diesem Menhir und den Felsen führte die Strasse in die Altstadt, unser Auto hat gerade so durchgepaßt, solch enge Strassen kannte ich bisher nur aus Italien.
Der Reiseführer hat uns gewarnt, parken sei ein großes Problem in Dinan, also hielten wir gleich an der erst möglichen Stelle am Strassenrand. Und kaum sind wir ausgestiegen, kamen wir an diesem Denkmal vorbei:

  

Daneben eine Tafel mit einer Erklärung
Tschoffen-Mauer
Die nach dem Besitz im Jahre 1914 benannte Mauer war Ort der Tragödie vom 23. August 1914. Über 100 Zivilpersonen, die als Freischütze beschuldigt wurden, wurden hier von Grenadieren der 100. Einheit der sächsischen Garden erschossen.

na das fängt ja wieder prima an. Massaker an Zivilpersonen. Manchmal habe ich schon den Eindruck in Deutschland stammt man nicht vom Affen sondern von Idioten ab, sorry für die harte Ausdrucksweise.
Wenigstens hat es aufgehört zu regnen und wir bummelten durch die Altstadt. Die Strassen waren sehr eng und wir waren froh, dass wir das Auto stehen lassen haben.

  

Hier war ein Junggesellenabschied im Gange. Auf seinem Schild steht: hupen Sie, dann tanze ich. Das hat er dann auch gemacht. Hat einen ziemlichen Auflauf bzw. Verkehrsstau verursacht, wenn er vor den Autos auf der Strasse tanzte  :)

  

Dann kamen wir zu einer Brücke auf der rechts und links Saxophonstatuen standen. Der Erfinder des Saxophons stammt nämlich aus Dinan und hier steht ein Saxophon für jedes europäische Land:

  

  

Die meisten waren irgendwie bemalt, nur das für Deutschland war mit einem Text versehen:

  

„Fußball ist ein einfaches Spiel: 22 Männer jagen 90 Minuten lang einem Ball nach, und am Ende gewinnen die Deutschen.“, Zitat des englischen Fußballspielers Gary Lineker

Das fand ich nun echt witzig und derzeit stimmt der Spruch sogar   :lol:
Von der Brücke konnte man auch die Festung (oben auf dem Felsen)  und die Altstadt überlicken

  

  

Zunächst haben wir die Kirche besichtigt, sie hat uns sehr gut gefallen, das Glockenspiel wird gerade erneuert (wenn ich mich richtig erinere)

  

  

neben der Kirche fuhr eine Seilbahn zur Zitadelle rauf, man konnte aber auch laufen. Sportlich wie wir sind haben wir die Treppe genommen, das war wirklich Sport und das ist nur der erste Absatz der Treppe...

  

oben hatte man einen tollen Blick auf die Altstadt

  

  

Hier oben haben wir die Zitadelle besichtigt. Zur Geschichte der Zitadelle:
1040 erste Festung
1675-1698 Louis der 14. belagert mit seinen Truppen Dinant und  nimt die Zitadelle ein. Unter Leitung von Vauban errichten die Franzosen eindrucksvolle Festungsanlagen
1815-1830 Dinat fällt dem Königreich Niederlande zu. 1830 Gründung des Königreichs Belgien. Ab 1878 ist die Zitadelle Museum. 23.8. 1914 Brandschatzung der Stadt durch die deutschen Truppen, 674 Bürger Dinans finden den Tod. 1940 erneute Besetzung der Zitadelle durch die deutsche Wehrmacht.


  

im Innenhof war außer ein paar alten Kanonen nicht viel zu sehen, Cafe und ein Andenkenladen waren dort untergebracht. In der Zitadelle war -das hat uns jetzt nicht mehr überrascht- eine Ausstellung zum ersten Weltkrieg und insbesondre über den Krieg in Dinan.

  

Die Ausstellung war sehr eindrücklich, man ging durch einen dunklen Gang, auf den Boden wurden Datümer projiziert und dazu passende Beschallung (Geschützlärm, Schreie...)
es ging vor allem um die Vorgänge für die das Denkmal an der Tschoffenmauer steht.
Zitate aus den Ausstellungstexten:

15. August morgens: erste Artilleriegefechte, erste Granaten fallen auf die Stadt, Gefechte in und um die Zitadelle, am frühen Abend erobern die Franzosen die Zitadelle zurück, die Bürger der Stadt singen die Marseillaise.
21. August abends: eine Gruppe deutscher Soldaten kommt von den Anhöhen auf die Stadt zu. Viele sind betrunken, sie schießen, treten Türen ein, werfen Brandbomben
22. August: die Bevölkerung versucht in Panik das linke Maasufer zu erreichen
23. August: Sturmangriff der Deutschen die in die Stadt einfallen. Die Deutschen gehen im Vorort Jeffe auf Menschenjagd; die Bewohner werden mit dem Bajonett aus ihren Kellern gescheucht, an mehr als 20 Orten in dem Stadtviertel finden Massentötungen statt. Unter dem Vorwand „Franktireurs“ hätten an den Kämpfen teilgenommen, vergreifen sich die Deutschen an den Bürgern. 674 Männer, Frauen und sogar kleine kInder werden erschossen, rund 10 % der Bevölkerung.
Dinant ist ein eher seltener Einzelfall in der Geschichte des 1. Weltkriegs: die Stadt war Schauplatz todbringender militärischer Gefechte und zugleich von Massakern an der Zivilpersonen. Überlebende berichten.

in einem Raum waren Bilder und Berichte von Überlebenden. Die Schilderungen wie sogar Kinder ermodet wurden waren wirklich schockierend, wir waren froh als wir wieder aus der Austellung rauskamen. Der Friedhof neben der Zitadelle war eingezäunt (wahrscheinlich damit niemand von dort ohne Eintritt zu bezahlen in die Zitadelle kommt)

  

Für den Rückweg haben wir dann doch die Seilbahn genommen und sind weiter durch die Altstadt spaziert, aber auch hier kam man am ersten Weltkrieg nicht vorbei. An verschiedenen Orten waren Bilder von der Zerstörung damals aufgestellt.

  

dem Erfinder des Saxophons Adolphe Sax ist dieses Museum gewidmet

  

für diese Bilderkekse ist Dinan auch bekannt

  

die Stadt machte auf mich einen französischen Eindruck (es wurde auch französisch gesprochen)

  

  

  

diesen Besuch hatten wir uns wesentlich angenehmer vorgestellt, das trübe Wetter paßte dazu. Irgendwie waren wir froh als wie weiterfahren konnten (leider wieder über sehr schlechte Strassen) und das nächste Ziel war Waterloo. Ja heute sind wir sehr geschichtsträchtig unterwegs...
Zunächst stand uns der Sinn nach einem Kaffee und einem Snack. Neben der Gedenkstätte von Waterloo gibt es ein Restaurant und sonst weit und breit nix als Felder.

  

Die Monopolstellung nutzen sie in diesem Restaurant weidlich aus, eine Waffel sollte 7 € kosten, soviel Hunger hatte ich dann doch nicht. Der Kaffee war mit 3 € auch teuer und außerdem haben wir hier die Kaffeesorten in Belgien gelernt: Capuccino ist Filterkaffee mit einer Sahnehaube aus der Sprühdose (bäh...), mein Freund hat lait russe bestellt was sich als latte macchiato entpuppte. Das ist überall in Belgien so. Also habe ich in Zukunft meist normalen Filterkaffee getrunken wie zuhause auch und mein Freund lait russe, mangels Milchkaffe oder Cappucino. Sagte ich schon dass Belgien auf kulinarischem Gebiet Nachholbedarf hat?

Diesmal sind wir aber ein Jahr zu früh dran, denn die Schlacht von Waterloo jährt sich erst nächstes Jahr zum zweihundertsten Mal. Man kauft hier eine Eintrittskarte für 7 € und darf dann auf einen Hügel mit dem Denkmal steigen: Die Löwenpyramide wurde in den Jahren 1824 bis 1826 errichtet. Sie ist den während der Schlacht von Waterloo am 18. Juni 1815 gefallenen Soldaten gewidmet und markiert zudem die Stelle, an der Prinz Guillaume von Oranien, Thronfoger und Regimentskommandeur des 1. Korps der Armee von wellington, verletzt wurde. Der Löwe aus Gußeisen wiegt 28 Tonnen. 226 Stufen führen auf die 41 Meter hohe Pyramide von der aus man das gesamte Schlachtfeld übersieht. Der Löwe schützt den Erdball und ist ein Symbol des wiederhergestellten Friedens in Europa. Aha..

  

hier ober sind Tafeln angebracht die den Schlachtenverlauf aufzeigen, aber wenn man runterschaut sieht man halt nur Felder. Vorstellen kann man sich das nicht.

  

Neben der Pyramide steht diese Gebäude mit einem Rundgemälde der Schlacht:

  

  

wer sich hierfür interessiert sollte mit dem Besuch noch ein Jahr warten. Gerade wird nämlich eine neue Ausstellung gebaut neben der Pyramide, im Moment noch Baustelle aber zum Jubiläum nächstes Jahr ist sie bestimmt fertig. Ein Hotel ist auch gerade im Bau. Meine Kenntnisse über Napoleon sind bescheiden, aber dass die Bayern an seiner Seite kämpfen mußten und somit 1815 auch verloren haben wußte ich. Mit dem Völkerschlachtdenkmal in Leipzig hat das glaub ich auch zu tun. Werde ich nachlesen wenn ich nächstes mal nach Leipzig fahre, nach Waterloo komme ich nicht mehr so schnell  ;)

Von Waterloo wae es nicht mehr weit bis nach Leuven, wo wir in der Nähe des Bahnhofs für zwei Nächte ein Hotel gebucht hatten. Zufällig sahen wir einen Waschsalon in nur 50 Meter Entfernung von unserem Hotel hurra! Ich hatte nämlich im Internet nach einem Waschsalon in Leuven gesucht und am anderen Ende der Altsdat einen gefunden. Nach Einchecken bin ich gleich dorthin gegangen, nach 1 Stunde war alles fertig. Josef hat derweil das Auto geparkt (die Hotelgarage war so eng dass er die Spiegel einklappen mußte) und hat die Gegend ausgekundschaftet, die Alstadt beginnt nur zwei Strassenecken weiter.

Am Abend sind wir dann gemeinsam durch die Stadt spaziert, die Altsdatdt ist wirklich toll, laute alte Gebäude, alles sehr gepflegt.

  

In Löwen wird niederländisch gesprochen, Josef war noch nie in Holland und hat sich köstlich über die "zu vermieten" Schilder amüsiert:

  

auch in Leuven standen an vielen Plätzen in der Innenstadt Bilder von der Zerstörung im ersten Weltkrieg

  

  

  

hier steht das Rathaus von Leuven, ein wunderschöner Bau, leider kamen wir nicht näher ran weil eine Freilichtbühne und Zuschauertribünen davor aufgebaut waren.

  

Hier begann dann die Fußgängerzone. Zwei schräge Typen fuhren mit einer Art überdimensionalem Autoscooter durch die Fußgängerzone begleitet von mindestens 100 Dezibel lauter Popmusik, sprachen Passantinnen an und machten allerlei Blödsinn:

  

  

hier sind wir nun am alten Markt, hier reiht sich Kneipe an Kneipe, das ist das Ausgehviertel Leuvens. Leuven ist Universitätsstadt und hier ist das junge Volk unterwegs. Wir Oldies mischten uns unauffällig drunter  :)

  

  

eine umhäkelte Bank am alten Markt.

  

Leider begann es nun wieder zu regnen, aber es war eh Zeit fürs Abendessen. Laut Tripadvisour war das Restaurant "de Klimop" in der Altstadt nicht weit von unserem Hotel die erste Adresse Leuvens. Hier gab es internationale Gerichte und ich orderte eine thailändische Fischpfanne, die wirklich unglaublich lecker war. Die Preise waren hier aber so hoch dass wir ohne Wein (nachdem ich die Weinkarte gesehen hatte habe ich angesichts der Preise dankend verzichtet) über 100 Euronen gelöhnt haben. Also billig ist Belgien wirklich nicht.
Neugierig wie ich bin habe ich den Kellner gefragt was in der Innenstadt eigentlich los ist, mehrere Bühnen waren aufgebaut. Ja es sei derzeit eine Woche Festival und überall in der Stadt Veranstaltungen, dieser Autoscooter heute Abend gehörte auch zum Programm. Er hat uns dann ein Programm gebracht und auf einen Auftritt heute um 23 Uhr hingewiesen: das sei das beste des ganzen Festivals und umsonst.
Also sind wir nach dem Essen und einer Dusche noch mal losgezogen in die Innenstadt (es hatte zum Glück wieder aufgehört zu regnen) zu einem Platz wo schon viele Leute standen und warteten.
Es war schon stockdunkel und so konnte man den erleuchteten Bus den ein Akteur an einem Seil auf den Platz zog gut sehen. Oben auf dem Bus war ein Seil gespannt und zwei Seiltänzer -ein Mann und eine Frau- zogen da oben eine Show ab wie ich es noch nie gesehen habe.

  

auf dem Seil gehend ist sie über ihn geklettert!  :schreck: später hat sie sich aus Seil gelegt und er hat sie mit einem Fuß hinter sich her gezogen, einfach unglaublich. Zuerst dachte ich das sei eine Slackline, aber auf einem Foto konnte man erkennen dass es wirklich nur ein Stahlseil war. Und das ganze teils bei fahrendem Bus, der helle Wahnsinn!

  

das ganze natürlich mit Musikuntermalung und wechselnder Beleuchtung

  

      


ich weiß nicht mehr genau wie lange es gedauert hat aber jedenfalls länger als eine halbe Stunde. Nach Mitternacht waren wir wieder im Hotel, das war ein langer Tag heute.

mlu

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Re: Benelux im Sommer 2014
« Antwort #20 am: 03.09.2014, 12:18 Uhr »
Ein toller, sehr lebendiger Bericht, vielen Dank dafür!

Obwohl ich Belgien und Holland sehr gut kenne, sind doch viele neue Dinge dabei. Freue mich auf die Weiterreise...  :dance:

Gruß
Micha

Man muss dem Leben immer um einen Whiskey voraus sein - Humphrey Bogart


Palo

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Re: Benelux im Sommer 2014
« Antwort #21 am: 03.09.2014, 13:08 Uhr »

Dennoch glaube ich, daß es doch `ne ganze Menge "stille" Mitleser gibt, die sich aber nicht zu Wort melden.


Dann will ich mich mal schnell als stiller Mitfahrer melden. Die BeNeLux Laender haben mir schon immer gefallen, obwohl ich mehr Zeit in Frankreich verbracht habe und auch einige Jahre dort gelebt habe.

Also, mach bitte weiter mit diesem interessanten Bericht. Habe schon wieder einiges gelernt, was ich bislang nicht wusste.

Danke dafuer.


Gruß

Palo

Josie

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Re: Benelux im Sommer 2014
« Antwort #22 am: 03.09.2014, 14:43 Uhr »
Ich melde mich als "Späteinsteigerin".

So klein Luxembourg ist, es gibt unheimlich viel dort zu sehen.

Mullertal: Auch sehr schön (besonders für "nicht Wanderer", ergo, per Auto) ist es im Frühjahr/Herbst (Blätter noch nicht da/schon weg), da man die Felsen sehr gut sehen kann.

Bei Vianden gibt es auch einen sehr großen Pumpspeicherwerk. Der Strom wird auch in einem großem Gebiet von Deutschland benutzt.

Saguaro

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Re: Benelux im Sommer 2014
« Antwort #23 am: 03.09.2014, 16:24 Uhr »
Dennoch glaube ich, daß es doch `ne ganze Menge "stille" Mitleser gibt, die sich aber nicht zu Wort melden.
Dann will ich mich mal schnell als stiller Mitfahrer melden. 

Ich melde mich als "Späteinsteigerin".

Mullertal: Auch sehr schön (besonders für "nicht Wanderer", ergo, per Auto) ist es im Frühjahr/Herbst (Blätter noch nicht da/schon weg), da man die Felsen sehr gut sehen kann.

Siehste, man muss die "Stillen" einfach ein bisschen wachrütteln  :dance:.

Das Müllertal reizt mich wirklich sehr und jetzt wo du schreibst, dass es auch für Nichtwanderer geeignet ist .... haste das gelesen, Günter   :socool:. Du musst dich also nicht mit mir in eine enge Spalte zwängen :grins:.

Doch nun zum aktuellen Tag, der sich sehr bunt und ausgelassen präsentiert hat :applaus:. Da war einiges geboten, von den Saxophonen angefangen bis zu den tollen Seilakrobaten :daumen:.

LG

Ilona
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Ilona

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NähkreisSteffi

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Re: Benelux im Sommer 2014
« Antwort #24 am: 03.09.2014, 20:54 Uhr »
Schöne Orte habt ihr euch ausgesucht.

Ich freue mich auf die weitere Reise.

Viele Grüße

Steffi

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Re: Benelux im Sommer 2014
« Antwort #25 am: 04.09.2014, 07:49 Uhr »
Das Müllertal reizt mich wirklich sehr und jetzt wo du schreibst, dass es auch für Nichtwanderer geeignet ist .... haste das gelesen, Günter   :socool:. Du musst dich also nicht mit mir in eine enge Spalte zwängen :grins:.

Na klar habe ich das gelesen Ilona, aber...
ich will doch wandern. :grins:

Vielleicht passe ich ja doch durch  :dafuer:

Gruß
Günter
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paula2

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Re: Benelux im Sommer 2014
« Antwort #26 am: 04.09.2014, 18:45 Uhr »
Ein toller, sehr lebendiger Bericht, vielen Dank dafür!

Obwohl ich Belgien und Holland sehr gut kenne, sind doch viele neue Dinge dabei. Freue mich auf die Weiterreise...  :dance:

freut mich dass es dir gefällt Micha!


Dann will ich mich mal schnell als stiller Mitfahrer melden. Die BeNeLux Laender haben mir schon immer gefallen, obwohl ich mehr Zeit in Frankreich verbracht habe und auch einige Jahre dort gelebt habe.

Also, mach bitte weiter mit diesem interessanten Bericht. Habe schon wieder einiges gelernt, was ich bislang nicht wusste.

Danke dafuer.

klar mach ich weiter Palo! Freut mich dass auch was Neues für dich dabei ist!


Bei Vianden gibt es auch einen sehr großen Pumpspeicherwerk. Der Strom wird auch in einem großem Gebiet von Deutschland benutzt.

Hallo Josie,
willkommen an Bord, auch Späteinsteiger sind willkommen! Ein Pumpspeicherwerk habe ich noch nie live gesehen, das wäre bestimmt interessant. Nächstes Mal...

Schöne Orte habt ihr euch ausgesucht.

Ich freue mich auf die weitere Reise.

Viele Grüße

Steffi

freut mich dass es dir gefällt Steffi, ich werde das Kompliment an meinen Freund weitergeben, die Route hat er nämlich ganz alleine aufgestellt.

Das Müllertal reizt mich wirklich sehr und jetzt wo du schreibst, dass es auch für Nichtwanderer geeignet ist .... haste das gelesen, Günter   :socool:. Du musst dich also nicht mit mir in eine enge Spalte zwängen :grins:.

Na klar habe ich das gelesen Ilona, aber...
ich will doch wandern. :grins:

Vielleicht passe ich ja doch durch  :dafuer:

Gruß
Günter

Günter keine Sorge, auf den nächsten Wanderungen kommen keine engen Spalten mehr.  :grins:  statt dessen werden wir in die Pedale treten, hoffe das paßt...

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Re: Benelux im Sommer 2014
« Antwort #27 am: 04.09.2014, 18:57 Uhr »
Sonntag 13. Juli 2014
 
Die Frühstücksauswahl im Hotel war sehr reichlich, für mich gabs Rührei und Speck. Danach ging es frisch gestärkt auf kurzem Weg zum Bahnhof. Wir kauften uns eine Rückfahrkarte nach Brüssel, die Zugverbindung ist super, wir mußten nur 10 Minuten warten und haben Brüssel 20 Minuten später erreicht.
 
Das Wetter war trüb aber es regnete wenigstens nicht. Der Bahnhof ist riesig und wir sind irgendwie auf der falschen Seite raus gekommen, aber nach etwas rumirren haben wir den Weg in die Innenstadt gefunden.
 
 
 
das Graffiti Manneken Peace ist natürlich ein joke auf das berühmte Manneken Piss
 
 
 
die Statue ist ja winzig, vielleicht 20 Zentimeter! In der Innenstadt stehen noch etliche weitere aus Plastik, Schokolade etc rum.
 
 
 
nun kommen wir zum Groote Markt / Grand Place, für meinen Geschmack zu protzig, zu viel Gold.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
und wieder mal ein Graffiti, davon gab es etliche in der Stadt:
 
 
 
ein Blick in die Freßgasse. Ich hatte ein paar interessante Lebensmittelläden erwartet aber es gab nur Restaurants und das sah alles nach Massentourismus aus. Gut gerochen hat es auch nicht also gleich wieder weg hier.
 
 
 
hier sind wir in der Galerie Roi Konings, hier waren lauter edle Geschäfte und ein paar nette Cafés, geht doch. Und Schokoladengeschäfte   :D
 
 
 
viel mehr gab es in der Innenstadt erst mal nicht zu sehen, das hatte ich mir größer vorgestellt. Wir sind nun Richtung U Bahn gegangen um zum Europaviertel zu fahren:
 
 
 
 
 
in der Station Maalbeek haben wir ein paar Minuten gewartet und sind prompt angebettelt worden. Das gleiche ist uns gestern in Leuwen passiert als wir im Auto an einer Kreuzung warten mußten. Ich finde es total ätzend wenn ich direkt umd Geld angegangen werde. Dass jemand mit einem Becher am Strassenrand steht, okay, aber sowas...zum Glück kam bald eine U Bahn.
 
der Bahnhof hat uns total gut gefallen:
 
 
 
 
 
 
 
weil Sonntag war, war die Gegend wie ausgestorben, an etlichen geschlossenen Lokalen sind wir vorbei gegangen bis wir direkt vorm europäischen Parlament doch noch eine Kneipe gefunden haben wo wir Kaffee bzw lait russe trinken konnten.
Wir wollten dann die Gebäude vom europäischen Parlament ansehen und waren gerade vom (Außen)Tisch aufgestanden als es anfing zu regnen  :protest:
 
hier stehen wir am Place Simone Veil:
 
 
 
 
 
 
 
 

 
 
auf dem Rückweg zur U-Bahn hörte es auf zu regnen. Das Europaviertel mit seinen neuen Gebäuden frißt sich geradezu in das alte Brüssel
 
 
 
in der Innenstadt wollten wir uns noch die Kathedrale anschauen, als wir dort ankamen fing es wie aus Gießkannen zu regnen an, also schnell rein in die Kirche:
 
 
 
als wir sie von innen genügend bewundert hatten und wieder rauskamen gab es dankenswerterweise eine Regenpause und ich konnte sie von außen fotografieren:
 
 
 
ganz in der Nähe befindet sich das Comicmuseum das mein Freund gern anschauen wollte und bei dem wechselnden Wetter ist ein Museumsbesuch eh die beste Wahl. Diese Figur weist den Weg zum Museum
 
 
 
im Museum:
 
 
 
das Museum ist in einem wurderschönen Jugendstilbau untergebracht
 
 
 
die Entwicklung der Comics in Belgien und weltweit war ausgestellt, wirklich schön gemacht aber ich hatte gerade einen Durchhänger und habe mich bald ins Museumscafe verzogen und Josef allein durch die Ausstellungen streifen lassen. Die Cola hat mich auch nicht wirklich wach gemacht.  Nach dem Museum war es für uns genug und wir sind mit dem Zug nach Leuven zurück gefahren. Hier sah es auch sehr dunkel aus und es muss vorher geregnet haben. Auf diesem Platz neben der Säule waren Tribünen aufgebaut und irgendwelche Spielchen fanden da statt.
 
 
 
Die Zuschauer auf der eine Seite trugen blaue Kappen, die andere Seite rote. Und zwei Jungs aus dem Publikum traten auf dem Rad gegeneinander an.
 
 
 
 
 
Die Animateure gaben sich große Mühe die Stimmung anzuheizen  :)
 
 
 
Immer wieder lustig zu sehen wie sich Erwachsene in einem Gewinnspiel zu Dödel machen lassen  ;)
 
im Hotel haben wir uns erst mal aufs Ohr gelegt. Als wir uns auf den Weg machen wollten zum Fußballendspiel anschauen fing es wieder extrem zu regnen an und es wurde auch nach 10 Minuten warten nicht besser. Der Weg zum alten Markt war schon etwas weiter, da wären wir pitschnaß angekommen. Da sind wir lieber in die Fußballkneipe neben dem Restaurant gestern gegangen. Leider gabs da nix zu essen, also schnell noch zur Döner Bude ums Eck. Döner ist in Deutschland eigentlich immer ganz lecker. Hier war aber das Fleisch und was immer sonst noch drin war zu einem Brei vermahlen und am Spieß gegrillt. Optisch naja, geschmacklich gerade noch genießbar. Dazu die üblichen ungesalzenen Pommes und ein bisschen Salat. Dafür 10 € pro Nase war echt heftig. Ich habe mal wieder festgestellt dass man in München besser ißt. Aber heute war das egal, es mußte nur eine Grundlage für die folgenden Biere her.   :lol:
 
In der Bierkneipe kostete dann ein großes Bier (0,5 l das ist für Münchener Verhältnisse ein normales Bier...) 5,5 €: teurer als am Oktoberfest. Belgien ist schon krass teuer! Das war jetzt schließlich eine stinknormale Kneipe! Zusammen mit anderen deutschen Touris haben wir das Spiel angeschaut und gebangt. Ein Bier hat für die 2 Stunden natürlich nicht gereicht  :D Nachschub kam immer prompt, das muss man ihnen lassen! Nach knapp 2 Stunden die Erlösung, das 1 zu Null! Natürlich sind wir bis zum Schluß da geblieben mit Siegerehrung und allem drum und dran. Die Übertragung war auf holländisch, viel verstanden hat man nicht aber das war ja auch nicht nötig. Die Moderatoren waren jedoch einhellig der Meinug dass Deutschland verdient Weltmeister geworden ist  :hand:
 
Als die Übertragung zu Ende war wolten wir noch etwas feiern. Draußen hatte es zu regnen aufgehört also sind wir doch noch zum alten Markt ins Ausgehviertel gegangen, hier waren die Kneipen noch offen. Mit einem Campari Orange haben wir auf den Sieg angestoßen und ich habe meinen Bruder angerufen. Der war gerade ins Auto eingestiegen und dann ging das Gehupe los, das haben wir auf die Entfernung also auch mitgekriegt. Ja da wäre ich schon gern dabei gewesen, aber wer hätte denn vor der WM gedacht dass die Jungs diesmal wirklich gewinnen? Sehr spät bzw. ziemlich früh sind wir ins Hotel zurückgekommen. Ende gut alles gut   :sun:

NähkreisSteffi

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Re: Benelux im Sommer 2014
« Antwort #28 am: 05.09.2014, 05:30 Uhr »
Sehr interessante Eindrücke von Brüssel.

Mit dem Wetter hattet ihr ja wirklich viel Pech. Aber das war ja leider diesen "Sommer" normal.

mlu

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Re: Benelux im Sommer 2014
« Antwort #29 am: 05.09.2014, 08:18 Uhr »
die Statue ist ja winzig, vielleicht 20 Zentimeter!
Ich kann mich erinnern, als wir das erste mal in Brüssel waren, sind wir gefühlte 30 mal daran vorbei gelaufen. "Das muss doch hier irgendwo sein!" Allerdings haben wir uns darüber gewundert, warum dauernd Passanten stehen bleiben und irgendeine graue Hausecke fotografieren   :D

Wer kann denn auch ahnen, dass der so klein ist. Ich meine, es ist immerhin ein, wenn nicht gar DAS Wahrzeichen der Stadt. tststs  :roll:

Das Comic-Museum hatte ich bislang noch nicht auf dem Schirm, sieht aber sehr lustig aus.

Gruß
Micha
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