Halo Dirk,
spät aber doch:
Ich möchte mich noch für Deinen tollen Reisebericht bedanken.
Wir haben 2005 die von Dir angedachte Chile-Durchquerung von Arica bis Punta Arenas gemacht, in 30 Tagen. War machbar, aber letztendlich kann ich davon nur abraten, da es doch sehr viel Fahrerei war. Aber schon damals haben wir einen grossen Teil der Strecke genauso gefahren, wie Ihr. Und es war für mich wirklich interessant zu lesen, welche Dinge Ihr genau wie wir gesehen haben, und bei welchen Orten Ihr eine total andere Meinung hattet als wir.
Nachdem wir dann 2009 das argentinische Seengebiet und 2011 den argentinischen Norden angeschaut haben, stand für uns jetzt im Januar wieder Chile auf dem Programm. Diesesmal hatten wir ein tollen Sonderangebot, eine Camper-Rückführung von Punta Arenas nach Talca.
Ich habe mir also erlaubt, Deinen Reisebericht als eine Art "Reiseführer" zu benutzen. Vor allem die Beschreibung Eurer Wanderungen waren für mich sehr interessant. Wir sind ja nicht mehr so gut zu Fuss, vor allem nicht so schnell und ausdauernd wie Ihr, und damit war es für mich gut, wenn Du geschrieben hast: leichte Wanderung, 2 Stunden, oder auch Tageswanderung etc. Wir haben also einige der Strecken, die Du als Spaziergang beschrieben hast, gelaufen und hatten damit schon für einen Tag genug!!
Interessant war auch zu sehen, was sich zwischenzeitlich bei den Strassenbau-Massnahmen getan hat. So war zwar die von Dir beschriebene 80 km lange Baustelle bis zum Lago Cardiel schon lange fertig, dafür hatten wir vom Lago Cardiel südlich eine 115 km lange Baustelle. Aber wir haben es gemacht wie die Argentinier: Sobald sich eine Gelegenheit gibt, wird auf die eigentlich noch gesperrte Strasse aufgefahren. Wenn dann eine Stelle mit wirklichen Bauarbeiten kommt, dann fährt man für ein paar Meter wieder runter. Auf diese Art konnten wir die gesamte Strecke auf feinstem Asphalt zurücklegen.
Und z.B. die Fahrt vom Lago Mascardi zum Vulkan Tronador: Das haben wir uns das letzte mal nicht getraut, weil überall gewarnt wurde, vor der schlechten Strasse. Nach Deinem Reisebericht sind wir jetzt wirklich hochgefahren, und es war einfach nur toll. Wir konnten sogar die letzten 2 km noch fahren, die bei Euch gesperrt waren. Aber ich kann Dir versichern, da habt Ihr nicht viel versäumt. Der Golgante der Diabolo ist weiter nichts als ein Bach, der sehr steil über Felsen runterkommt. Haben wir in den Alpen öfter.
Und noch zum Wetter: im Gegensatz zu Euch hatten wir unwahrscheinliches Glück. Wir hatten in 5 Wochen nur 2 halbe Tage Regen. Wir hatten teilweise nachmittags mehr als 30 Grad. Die Seen des arg. Seengebietes hatten Wassertemperatur von 22 Grad, waren also gut zum Baden. Nur würde ich persönlich nie mehr Ende Januar/Februar fahren. Wir wussten nicht, dass das Ferienzeit ist. Und somit waren alle Campingplätze, aber auch alle "wilden" Stellmöglichkeiten voll. Vor allem am Wochenende hatten wir teilweise schon Probleme, ein Plätzchen zum Übernachten zu finden.
Also, nocheinmal vielen Dank. Dein Reisebericht kam gerade zur rechten Zeit.
Beate