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Autor Thema: Buenos Aires und südliches Patagonien 2009 - Eine Reise ans Ende der Welt  (Gelesen 13774 mal)

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Angie

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Patagonien ist ziemlich sicher :D Da die Verbindung mit der Antarktis von Michael nicht genehmigt :wink: wird, versuche ich es eben mit Hawai'i. Sollte es auch dafür keine Genehmigung geben, dann halt Patagonien allein :D

Viele Grüße,
Angie

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Katja

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Montag, 9.2.09
Puerto Natales – El Calafate
Wetter: leicht bewölkt, windig, ca. 16 °C


Zum Frühstück gab es Toast, Marmelade, Cornflakes, Joghurt, Kaffee, Tee. Nach dem Auschecken suchten wir zunächst eine Wechselstube auf, um unsere überzähligen chilenischen Pesos loszuwerden. Für den Aufenthalt im Torres del Paine war es schwierig abzuschätzen, wieviel Bargeld wir mitnehmen müssen und nun hatten wir noch einiges übrig. Leider hatten sie in der Casa de Cambio nur 200 argentinische Pesos (44 Euro), also nahmen wir den Rest in Euro, Dollar wäre auch noch möglich gewesen. Wahrscheinlich hätten wir das Geld aber am besten mitgenommen und in El Calafate in argentinische Währung getauscht.


Um 9.15 Uhr kamen wir los. Eine Wanderung zum Mirador Dorotea hätte man noch machen können (kostenpflichtiger Zugang ein paar Kilometer vor Puerto Natales), aber darauf hatten wir keine Lust. Schnell war die Grenze wieder erreicht, inzwischen kannten wir das Prozedere und es ging diesmal sehr flott. Bei der Ausreise in Chile mussten wir noch ein paar Gesundheitsfragen beantworten. Bei der Einreise in Argentinien gab es weder eine Gepäcks- noch eine Lebensmittelkontrolle.
Hinter Rìo Turbio ging es durch ein Tal, dann wieder hoch auf die Ebene. Einen Moment flogen Kondore in größter Nähe über unser Auto hinweg.
Da wir ja keinen Reservereifen mehr hatten, hatten wir uns entschlossen, nicht die Fahrt über die 70 km Abkürzung auf der Schotterpiste zwischen Tapi Aike und El Cerrito zu riskieren. Stattdessen nahmen wir die geteerte Route außen rum über Esperanza, was knapp 80 km Umweg bedeutete. Da man aber statt mit knapp 50 km mit gut 100 km Geschwindigkeit fahren konnte, kam man doppelt so schnell voran. Letztendlich machte es von der Fahrtzeit also keinen Unterschied, und auf Teer sollte eigentlich nicht so schnell was passieren. Die Straßen waren sehr einsam, es gab kaum Verkehr, kaum Häuser oder Ortschaften, ab und an eine Estancia, ansonsten Schafe und Nandus.



Die Sonne brannte, aber es wehte ein kalter stürmischer Wind. Am Aussichtspunkt, kurz bevor man nach El Calafate runterfährt, bekamen wir zum zweiten Mal zu spüren, was in Patagonien Wind bedeutet! Nämlich Sturm!
Um 13.45 Uhr erreichten wir El Calafate. Diesmal hatten wir eine Unterkunft in der Nähe des Vogelschutzgebiets Laguna Nimez gebucht, die wir allerdings ein Weilchen suchen mussten, da es nicht ausgeschildert war. In der Hostería Cauquenes de Nimez zahlten wir 260 Pesos (57 Euro) für ein Twin Bed Zimmer. Im Gegensatz zu allen anderen Unterkünften (außer in El Chaltén und im Torres del Paine) gab es hier keinen Fernseher auf dem Zimmer.



Im Café elba’r gingen wir einen Kaffee trinken, anschließend wollten wir zur Laguna Nimez, aber diese war leider geschlossen, da die Wege überflutet waren. Man konnte allerdings schon viel vom Zaun aus sehen, vor allem Gänse und Flamingos, aber vor allem letztere waren recht weit weg (leider hatten wir kein Tele (mehr) dabei), ein paar Hunde, die im Wasser tobten.



Wir fuhren noch ein bisschen am Ufer des Lago Argentino entlang…



Zum Abendessen gingen wir ins beste Grillrestaurant der Stadt: La Tablita, gleich vor der Brücke. Um 19 Uhr waren wir hier noch zu früh dran, das Restaurant öffnete erst um 19.30 Uhr, aber schon hatte sich eine Warteschlange gebildet, also waren wir gerade noch rechtzeitig, um einen Platz zu bekommen. Am besten sollte man reservieren. Wir nahmen den Carnes Mix für zwei Personen bestehend aus Lamb, Sirloin + Tenderloin Steak, dazu ein gemischtes Püree aus Kartoffeln und Kürbis, eine Ensalada Completa (d.h. ein grüner Salat mit Tomaten, Bohnen, Ei, roter Beete, Möhren, Zwiebeln), eine kleine Flasche Rotwein und zwei kleine Flaschen Wasser.


Das Fleisch war spitzenmäßig! Allerdings gab es hier keinen selbstgemachten Dipp zum Brot sondern nur ein Päckchen Frischkäse. Insgesamt zahlten wir 194 Pesos (42 Euro) plus Trinkgeld.
Gefahrene Kilometer: 297
Viele Grüße
Katja

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Utah

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Hallo Katja!
 
Ich bin auch noch voller Begeisterung bei deinem Reisebericht dabei. :-)
Besonders toll finde ich deine Vielzahl an Informationen, die haben mir schon bei deinem Irlandbericht unheimlich gut gefallen, weißt ja was das Ergebnis deines Reiseberichtes von der Insel war. ;-)
Viele Grüße
Utah



Das Leben wird nicht gemessen an der Zahl unserer Atemzüge, sondern an den Orten und Momenten, die uns den Atem rauben.

Katja

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Besonders toll finde ich deine Vielzahl an Informationen, die haben mir schon bei deinem Irlandbericht unheimlich gut gefallen
Danke sehr, dass freut mich, wenn die Infos hilfreich sind!

weißt ja was das Ergebnis deines Reiseberichtes von der Insel war. ;-)
:grins: :grins:

Gruß
Katja
Viele Grüße
Katja

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Easy Going

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Hallo Katja,

lese hier auch begeistert mit und freue mich über die schönen Landschaftsaufnahmen :D

Patagonien reizt uns auch und der nördlichere Teil Chiles (vor allem die Atacama Wüste).
War das für Euch auch mal eine Überlegung, Atacama bzw weiter nördlich ?

Wie liegen denn so die PKW-Mietwagen Preise ?
Der SUV Preis ist ja schon mal ein Klopper  :shock:
Gruß Easy


You never gonna fly, if you're afraid to fall

Katja

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lese hier auch begeistert mit und freue mich über die schönen Landschaftsaufnahmen :D
Das freut mich! :D

Patagonien reizt uns auch und der nördlichere Teil Chiles (vor allem die Atacama Wüste).
War das für Euch auch mal eine Überlegung, Atacama bzw weiter nördlich ?
Wir mussten ja zum Jahresanfang fliegen, und dann ist im Nordwesten Argentiniens Regenzeit und die Straßen können unpassierbar sein. Die Atacama-Wüste würde mich jedenfalls auch noch mal reizen. Und die Wasserfälle von Iguazu!

Wie liegen denn so die PKW-Mietwagen Preise ?
Der SUV Preis ist ja schon mal ein Klopper  :shock:
Für zwei Wochen PKW hatten wir ursprünglich Preise von 700-900 Euro gesehen. Letztendlich haben wir dann ein vergleichsweise sehr günstiges Angebot bei holidayautos/ADAC für 563 Euro bekommen.
 
Gruß
Katja
Viele Grüße
Katja

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Katja

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Dienstag, 10.2.09
El Calafate – Buenos Aires
Wetter: sonnig, windig, ca. 18 °C


Heute geht es leider von Patagonien zurück nach Buenos Aires. Das Frühstück war weitgehend das übliche: kleine Croissants, geröstete Brotscheiben, Käse, Schinken, Marmelade, Kaffee, Tee. Um 9.15 Uhr haben wir ausgecheckt. Wir liefen noch die wenigen Meter bis zum Zaun an der Laguna Nimez (der offizielle Eingang war an einer Nebenstraße). An diesem Morgen befand sich hier auch eine Pferdeherde ganz in der Nähe. Wir konnten schon von unserer Unterkunft beim Frühstück sehen, wie sie durch’s Wasser liefen.



Anschließend drehten wir noch eine Runde an der Bahía Redonda bis zur Punta Soberana mit Blick auf die kleine Isla Solitaria. Es boten sich schöne Ausblicke auf den Lago Argentino und die Andenkette dahinter:



Die Straße endete in einer Sackgasse und leider wieder auf Schotter. Da wir heute abreisen sollten, wurde uns nun doch sehr mulmig, wenn nun noch etwas passieren sollte, ohne einen Reservereifen dabeizuhaben. Eigentlich hätten wir diesen Tag noch als Puffertag für den Perito Moreno Gletscher oder die Bootstour nutzen können (allerdings war es diesmal nicht so windstill und dementsprechend Wellengang), denn unser Rückflug ging erst abends. Auch am Vortag hätten wir nachmittags noch in den Nationalpark fahren können, wenn uns beim ersten Mal das Wetter einen Strich durch die Rechnung gemacht hätte. Um nun noch ein zweites Mal zum Gletscher zu fahren, war die Strecke doch ein bisschen weit, und dann auch noch das Risiko wegen des Reifens (auch wenn’s eine Teerstrecke ist). Also hatten wir noch Zeit totzuschlagen. Man hätte ansonsten noch auf den Hausberg von El Calafate wandern können, den Mt. Calafate, oder auch den Mt. Walichu, aber Duschen war ja nicht mehr drin. Oder eine Jeeptour dort hoch machen, oder Ice-Trekking, aber das wurde uns jetzt auch zu stressig. Stattdessen liefen wir einfach noch ein paarmal die Hauptstraße im Ort, die Avenida Libertador, rauf und runter. Bald kannten wir sie auswendig!



Mittags gingen wir noch einmal ins La Cocina Pasta essen und anschließend auf einen Kaffee in die Libro-Bar „Borges & Alvarez“, wieder eine Mischung aus Café und Buchladen. In El Calafate gibt es jede Menge Touristenläden, wo man noch nach Andenken stöbern kann. Eigentlich ist es schade für die Geschäfte dort, wenn die Fluggesellschaften das Gepäck so sehr beschränken, dass man keinen Platz mehr für größere Mitbringsel hat. Wir gönnten uns noch ein Eis bei Helados & Cremas, was sehr lecker war (Cielo und Americana!). Dann holten wir fürs Abendessen noch Empanadas bei einem Bäcker. Diese sind mit 2 Pesos (0,44 Euro) pro Stück wirklich günstig, und auch sehr lecker.
Unser Flug war erst für 19.28 Uhr vorgesehen. Wieder hatte Aerolineas Argentinas unseren Rückflug kurzfristig vom innerstädtischen Flughafen (Jorge Newbery) auf den internationalen Flughafen (Ezeiza) verlegt. Eine Stunde vorher Einchecken soll ausreichen. Die Mietwagenrückgabe hatten wir für 18.30 Uhr vereinbart. Trotzdem machten wir uns schon um 17 Uhr auf den Weg. 20 km waren es bis zum Flughafen.


Dort angekommen mussten wir feststellen, dass der Abflug mit 1,5 Stunden Verspätung angegeben war, da die Maschine aus Ushuaia erst um 20.18 Uhr ankommen sollte. Na toll, also noch länger hier rumhängen… Wir checkten trotzdem erst mal ein, um unser Gepäck loszuwerden. Diesmal waren noch 18 Pesos (4 Euro) Airport Tax pro Person zu zahlen. Als der Alamo-Mitarbeiter um 18 Uhr auftauchte, konnten wir auch den Mietwagen loswerden. Wir gingen raus, um den Wagen zu begutachten. Zu dem platten Reifen oder dem Staub auf dem Auto sagte er nichts. Insgesamt hatten wir in 16 Tagen 3204 km zurückgelegt.
Anschließend ließen wir uns im Selbstbedienungsrestaurant nieder. Um 19 Uhr erfolgte dann doch schon ein Aufruf unserer Maschine. Na nu, geht es nun doch früher los? Wir gingen durch die Sicherheitskontrolle (Wasser/Flüssigkeiten mitnehmen war kein Problem), und tatsächlich, um 19.32 Uhr landete die Austral-Maschine aus Ushuaia.



Und 30 Minuten später hoben wir ab, mit nur 30 Minuten Verspätung. Die Flugzeit betrug 2,5 Stunden und wir landeten sogar noch 20 Minuten vor der geplanten Zeit in Buenos Aires um 23.30 Uhr. Nach patagonischer Zeit war es noch eine Stunde früher, also war es noch gar nicht so spät für uns. Während es auf dem Hinflug nur ein Sandwich gab, erhielten wir diesmal sogar ein kleines Abendessen: Reissalat mit Hähnchenstücken und dazu kostenlos Wein oder Bier. Während des Fluges konnte man sogar ins Cockpit sehen.
Wir nahmen uns wieder eine Remise von Tienda Leon (144 Pesos), und waren eine Stunde nach Ankunft im Hotel, abermals das Reino del Plata.
Gefahrene Kilometer: 43
Viele Grüße
Katja

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Reisefan62

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Leider kam ich erst heute zum Weiterlesen.
Wie immer super Bilder und tolle Beschreibungen.
Aber mir ist klar geworden, das wir uns auf jeden Fall eine andere Tour suchen müßten, weil uns das zuviel an Wanderungen ist :lol:
Da würde mein Mann streiken.
Allerdings könnte ich ihn vielleicht mit dem leckeren Essen locken, bei Steak sagt er nie nein...

Katja

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Aber mir ist klar geworden, das wir uns auf jeden Fall eine andere Tour suchen müßten, weil uns das zuviel an Wanderungen ist :lol:
Da würde mein Mann streiken.
Allerdings könnte ich ihn vielleicht mit dem leckeren Essen locken, bei Steak sagt er nie nein...
Ja, und das Wandern kann man ja einschränken. Z.B. 1-2 Tage nach El Chaltén, um die Aussicht zu genießen (vorausgesetzt der Fitz Roy zeigt sich) und eine kleine Wanderung zu machen, da lässt sich auch für zwei Stunden was finden, dann zwei Tage in El Calafate, dort mit dem Auto oder Bus zum Perito Moreno Gletscher sowie Bootstour, falls es weiter nach Chile gehen soll, kann man den Torres del Paine NP auch einfach mal in einer Tagestour durchfahren. Eventuell an einem zweiten Tag dort auch eine Bootstour zum Grey Gletscher machen, und die einfache, zweistündige Wanderung zum Aussichtspunkt Los Cuernos, dann Stadtbesichtigung in Punta Arenas. Letztere muss man aber vielleicht auch nicht unbedingt gesehen haben. Wenn man mehr Auto fahren als Wandern will, könnte man auch die argentinische Schweiz und/oder die Halbinsel Valdéz, wo man viele Tiere sehen kann, in eine dreiwöchige Patagonienroute mit reinnehmen.

Gruß
Katja
Viele Grüße
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Katja

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Mittwoch, 11.2.09
Buenos Aires (Recoleta, Palermo)
Wetter: leicht bewölkt, 28 °C


Wir schliefen erst mal aus, gegen 11.15 Uhr machten wir uns dann auf den Weg.
Diesmal nahmen wir die U-Bahn, genannt Subte, um nach Recoleta zu kommen. Trotzdem muss man von der nächstgelegenen U-Bahn-Station noch ein Stück laufen. Mit der Linie D gelangt man von der Plaza de Mayo (Station Catedral) ohne Umsteigen in 15 Minuten zur Station Pueyrredon. Die Einzelfahrt kostet 1,10 Pesos pro Person: 0,25 Euro. Nun waren es noch ein paar Blocks entlang der breitspurigen Avenida Pueyrredon (hier trifft man u.a. auf Hundeausführer)


bis zum Cimeterio Recoleta, dem berühmten Friedhof, auf dem sich auch das Grab von Eva Perón befindet. Während Evitas Grab


in der Gruft der Familie Duarte eher schlicht gehalten ist, findet man hier viele monumentale Mausoleen, sehr sehenswert.







Am Friedhofseingang an der Plaza Alvear befindet sich eine Übersicht, auf denen die Gräber bekannter Persönlichkeiten abgebildet sind. Evitas Grab ist die Nr. 57 – oder war es die 37? Direkt nebenan befindet sich die Basílica de Nuestra Señora de Pilar, eine sehenswerte Kirche.



Und geht man noch ein kleines Stück weiter, kommt man an das Centro Cultural Recoleta in einem ehemaligen Kloster und an das Buenos Aires Design, eine moderne Ladengalerie mit Restaurants.


Hier kann man sehr schön auf einer Terrasse mit Sonnenschirmen sitzen. Das Oasis Café bot mittags ein Promo Almuerzo: Grilled Chicken mit Papas Españoles sowie einem Soft Drink und einem Espresso für 36 Pesos pro Person (8 Euro).
Wir liefen ein kurzes Stück durch die Avenida Alvear mit alten herrschaftlichen Häusern, aber so besonders hat uns dies nicht beeindruckt, und unweit des Museo Nacional de Bellas Artes erreichten wir die Floralis Genérica, eine riesige Metallblume, die sich je nach Tageszeit hydraulisch öffnet oder schließt.


Vielleicht hätten wir aber doch noch ein bisschen weiter durch das Viertel Recoleta laufen sollen, denn dort soll es noch die ein oder andere nette Ecke geben, aber die touristischen Sehenswürdigkeiten hatten wir gesehen, und anhand des Stadtplans entschlossen wir uns über die Plaza República del Uruguay und die Plaza República de Chile sowie den Parque Las Heras (hier lagen viele Sonnenanbeter neben ein paar Obdachlosen und spielenden Kindern) Richtung botanischem Garten und Palermo zu laufen. Der botanische Garten war von sehr vielen Katzen bevölkert, zum Glück weniger von Obdachlosen.





Wir erreichten die verkehrsreiche Plaza Italia und den Zoo, beschlossen aber, dass sich ein Besuch des letzteren wohl nicht sonderlich lohnen würde. Wir wollten noch ein bisschen den Stadtteil Palermo erkunden, eines der bevorzugten Wohngebiete der Stadt. Das Viertel teilt sich auf in Palermo Viejo, Palermo Soho und Palermo Hollywood. Aber wir konnten nicht viel Interessantes entdecken. Vielleicht sind wir nicht weit genug gelaufen, aber so langsam hatten wir auch keine Lust mehr. Auf jeden Fall war es hier etwas ruhiger und schicker als im Microcentro, wo wir wohnten.



Für den Abend wären wir gerne ins Buenos Aires Design zurückgekehrt, aber leider ist Recoleta mit der U-Bahn schlecht zu erreichen, ohne noch ein ganzes Eck zu laufen. Für mittwochabends (heute war Mittwoch) um 20 Uhr wurde auf der Terrasse eine kostenlose Tango Show and Lesson angekündigt. Stattdessen gingen wir unweit unseres Hotels ins Cabildo de Buenos Aires zum Abendessen: Steak mit Champignonsauce und Schnitzel mit Madera-Sauce mit Papas Noisette, einem gemischten Salat und einer Flasche Rotwein für 124 Pesos (28 Euro) plus Tip. Anschließend liefen wir noch mal ein Stück die Fußgängerzone Calle Florida rauf, wo jetzt Straßenhändler ihre Ware ausgebreitet hatten, um ein wenig vom abendlichen Trubel zu erleben.
Viele Grüße
Katja

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Angie

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Katja, dein Bericht ist wirklich klasse :daumen: Von den Fotos will ich gar nicht reden :wink:

Was sich für uns anhand deines RB heraus kristallisiert: Wir müssen anscheinend länger bleiben, da wir mehr Wanderungen unternehmen möchten. Und an einigen Orten, die ihr besucht habt, müssen wir auch verlängern. Das kommt davon, wenn du das so schmackhaft rüber bringst :wink:

 
Viele Grüße,
Angie

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Katja

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Danke, Angie!
Patagonien ist wirklich eine Reise wert!
Wenn du später noch mal Fragen dazu hast, nur zu!

Gruß
Katja
Viele Grüße
Katja

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Katja

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Donnerstag, 12.2.09
Buenos Aires (La Boca, Puerto Madero)
Wetter: sonnig, 30 °C


Mit dem Hotel hatten wir vereinbart, dass wir gegen 53 US Dollar Aufpreis erst um 18 Uhr auschecken müssen. Nach dem Frühstück bestellten wir uns um 10.30 Uhr an der Rezeption ein Taxi nach La Boca. Wir nahmen nur etwas Geld und die Kamera mit. 15 Pesos (3, 45 Euro) kostete die Fahrt. Alternativ hätten wir mit dem Bus fahren können. Aber dafür hatten wir nicht das benötigte Münzgeld. La Boca ist das alte Hafenviertel, wo vor allem ärmere italienische Einwanderer wohnten. Hier mündet der Fluss Riachuelo in den Río de la Plata. Die Straße El Caminito ist eine große touristische Sehenswürdigkeit. Die Häuser wurden aus alten Blechen gebaut und dann bunt mit Schiffslack bemalt. Das ist sehr schön anzuschauen, man findet viele tolle Fotomotive.












Die Häuser sind heute noch bewohnt. Kunsthandwerker stellen in den Straßen ihre Werke aus, man sieht Tangotänzer und kann sich mit einem Maradona-Lookalike fotografieren lassen. Hier in La Boca wurde angeblich der Tango erfunden. Aber es war ein Spießrutenlauf. Ständig wurde man recht handfest angesprochen, ob man etwas kaufen, sich ins nächste Café setzen oder mit einem Tangopaar fotografieren lassen wolle. Und dann muss man noch aufpassen wie ein Schießhund, dass man nicht beklaut wird. In den Seitenstraßen soll das Viertel auch keinesfalls ungefährlich sein.

Wir liefen kurz durch die Straßen und an der Hafenpromenade entlang zur alten Stahlbrücke, machten unsere Fotos und stiegen am Taxistand in das nächste bereitstehende Taxi. Dabei achteten wir darauf, dass es als Radio Taxi ausgewiesen war. Im Taxi selbst sahen wir jedoch keine Lizenz hängen. Der Fahrer schaltete das Taximeter ein, dann fuhr er erstmal in irgendwelche dubiosen Seitenstraßen!

Auf meine Frage hin, ob dies denn die richtige Richtung zu unserem genannten Ziel Puerto Madero sei, meinte er dann, dass er wegen der Einbahnstraßen nicht die gleiche Strecke zurücknehmen könne. Schließlich näherten wir uns dann doch Puerto Madero. Am Ziel angekommen, konnte der Fahrer auf 100 Pesos (23 Euro) kein Wechselgeld rausgeben. Mist, das hätten wir uns auch denken können bzw. vorher abklären sollen. Er meinte, es wäre heute seine erste Fahrt, dementsprechend hätte er noch kein kleineres Geld. Bis auf einen 5 Pesos Schein hatten wir es aber auch nicht mehr kleiner. Zum Glück war gerade eine Bank in der Nähe. Dort sollten wir reingehen und das Geld tauschen lassen. Er wartete draußen, bis wir mit den 15 Pesos Fahrtgeld wieder herauskamen.

Wir liefen über die Puente de la Mujer auf die andere Seite des Hafenbeckens. Dann liefen wir die Promenade entlang und genossen auf einer Bank in der Sonne sitzend unseren letzten Urlaubstag.




Anschließend suchten wir uns eins der vielen Restaurants für unser Mittagessen aus. Das La Madeleine ganz am östlichen Ende hatte ein Mittagsangebot: Schnitzel mit Zwiebelsauce und Bratkartoffeln, inklusive Softdrink und eingelegten Birnen zum Nachtisch für 28 Pesos (6,50 Euro).
Danach liefen wir wieder Richtung Stadtzentrum



bis zur Calle Florida, wo wir uns in einer Eisdiele (unweit der Diagonal Norte/Av. Roque S. Pena) bzw. Bartolomé Mitre) ein sehr leckeres Eis gönnten: 1/4 kg Becher für 12 Pesos (2,75 Euro). Anschließend gab es im berühmten Café Tortoni in der Avenida de Mayo (gegenüber der U-Bahn-Station Piedras) noch einen Kaffee. Es ist das älteste Café der Stadt.
Schließlich gingen wir noch einmal zur Plaza de Mayo, wo immer noch jeden Donnerstag um 15.30 Uhr die Mütter, die Madres de Plaza de Mayo, gegen das „Verschwinden“ ihrer Kinder und Ehemänner unter der Militärdiktatur demonstrieren.



Inzwischen war es an der Zeit, ins Hotel zurückzukehren. Um 18.30 Uhr kam unser Taxi zum Flughafen Ezeiza (90 Pesos). Als wir um 19 Uhr dort ankamen, wurden die Lufthansa-Schalter gerade aufgemacht. 30 Minuten später war der Check-in erledigt, und wir hatten unsere 63 Pesos bzw. 18 US Dollar) pro Person Airport Tax bezahlt (Kreditkarte wird auch akzeptiert). Unser restliches Bargeld reichte noch für eine Tafel Schokolade und eine Cola, die wir sogar mit durch die Sicherheitskontrolle nehmen durften. Hier waren Flüssigkeiten nicht verboten. Ein riesiger Duty Free Bereich gleich einem Kaufhaus verführt zum Shoppen. Aber hier finden wir selten etwas Passendes.

Unsere Maschine startete pünktlich um 22.50 Uhr. 12 Stunden 45 Minuten Flugzeit lagen vor uns. Diesmal flogen wir etwas weiter nördlich, über die Azoren, und erreichten bei Nantes die französische Küste. Wir schafften es offenbar sogar ein wenig zu Schlafen. Den Bordfilm „Vicky Cristina Barcelona“ haben wir verpasst. Am Morgen lief noch „Eagle Eye“. Um 15 Uhr Ortszeit (12 Uhr nach argentinischer Zeit) kamen wir am Freitag den 13.2. wieder in Frankfurt an. Da wir bis ans äußerste Gate im Terminal A mussten, haben die 1,5 Stunden für unseren Anschlussflug nach Düsseldorf gerade so gereicht. Dieser war vorgesehen für Abflug 16.30 Uhr, Ankunft 17.20 Uhr. Bevor wir starten konnten, musste die Maschine erst noch enteist werden. Es waren knapp 5 °C, alles grau. Wir landeten pünktlich, holten unser Gepäck ab, dann ging’s ab in die S-Bahn nach Hause…

Fazit folgt...
Viele Grüße
Katja

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Hallo Katja,

Patagonien ist wirklich eine Reise wert!
Wenn du später noch mal Fragen dazu hast, nur zu!

So wie es derzeit aussieht, werden einige Fragen auftauchen. Ich komme dann sehr gerne auf dein Angebot zurück - danke! :D

Viele Grüße,
Angie

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Reisefan62

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Danke für den tollen Reisebericht! Schade, das es nun schon zu Ende ist.

Wo geht es nächstes Jahr hin?

Reisefan62