24/25.07.2013 Veracruz – Puebla – Mexico City – GrazDie Route:
http://goo.gl/maps/YZ29gNachdem Frühstück gab es noch Nachwirkungen vom gestrigen Chaos beim Einchecken. Es wurde uns eine Rechnung für das Frühstück serviert. Mir kam es beim Frühstück schon so sonderbar vor, dass wir heute so zuvorkommend bedient wurden. Eine Verständigung war nicht möglich. Wir gingen zur Rezeption. Heute hatte eine Mitarbeiterin dienst, die ein paar Brocken Englisch sprach. Nach ein bisschen hin und her endeckten sie den Fehler. Uns wurden gestern keine Gutscheine für das Frühstück ausgehändigt. Sie rechneten umher und hielten mir einen Betrag vor, den ich bezahlen sollte. Er sei die Differenz zu dem was gebucht worden war und dem was wir konsumiert hatten. Ich verweigerte die Zahlung, da wir nichts für den Fehler der Rezeption konnten. Sie eierten noch etwas herum, akzeptierten dann meine Ansicht.
An diesem Tag sollte eine landschaftlich interessantere Fahrt vor uns liegen. Zuerst ging es wenig spektakulär durch die Ebene. Mit der Zeit wurde es immer bergiger. Ein erster Vulkan war zu sehen.
Auf einem Parkplatz hatten wir auch die Gelegenheit, die sonderbar verwachsenen Stromleitungen zu begutachten.
Wir verließen das tropische Klima. Bei Orizaba begann sich die Autobahn von rund 1000 Meter Seehöhe, über langgezogene Serpentinen auf einen Pass auf rund 2600 Meter zu schrauben. Nun war die Landschaft alpin. Der weitere Weg führte durch die landwirtschaftlich geprägte Hochebene von Puebla auf über 2000 Meter.
Puebla, die Stadt der Kirchen, wollten wir nicht besuchen. Kirchen hatten wir schon genug gesehen. Der Mexikanische Junge, mit dem Florian in Playa del Carmen gespielt hatte, stammte aus Puebla. Er hat Florian erzählt, dass es in der Stadt über 300 Kirchen gibt. Bei einem McD, bei einem Outlet Center, legten wir unsere Mittagspause ein. Magdalena wäre zwar das Einkaufszentrum lieber gewesen, Heike und ich wollten aber unbedingt nach Cholula. Hier gibt es die Wallfahrtskirche Santa Maria de los Remedios auf der größten Pyramide der Welt. Von dieser Kirche soll es auch einen sehr guten Ausblick auf den Popocatepetl geben.
Wir parkten am Fuß des Hügels, der einmal die Pyramide war. Die Grundfläche der ursprünglichen Pyramide war 450 x 450 m. Heute ist sie noch 66 m hoch. Durch Zufall kamen wir zu einem Eingang, der in die unterirdischen Gänge der Pyramide führte. Das konnten wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Die Gänge waren schmal und stickig.
Immer wieder führten abgesperrte Seitengänge und Treppen von der freigegeben Strecke weg.
Auf der anderen Seite der Pyramide verließen wir den Gang. Gleich neben dem Ausgang begann der Weg hinauf zur Kirche.
Die Höhe machte sich gleich bemerkbar. Wir sind es zu schnell angegangen und waren bald außer Atem.
Die Kirche Santa Maria de los Remedios auf der Pyramide.
Oben hat man einen genialen Rundblick auf die Umgebung. Auch von hier oben sind einige Kirchen und weitere mit Erde bedeckte kleinere Pyramidenhügel zu erkennen.
Der Popocatepetl und seine Schwester zeigten sich uns wieder nicht in ihrer vollen Pracht. Die Spitzen waren von einer Wolkendecke verdeckt.
Der Popocatepetl
Wenigstens waren wir hier oben sicher.
Zurück gingen wir über die Ausgrabungsstätte. Auf diesem Weg ist die Kirche schön zu sehen.
Eine Seite der Pyramide ist teilweise freigelegt und rekonstruiert.
Hier war gerade eine große Gruppe am Werk, die indigene Tänze aufführte.
In die Stätte wollten wir nicht, da wir auf die Zeit achten mussten um rechtzeitig in Mexico City zu sein. Wir vereinbart meldeten wir uns kurz bei Enrique, das wir ca. um 18 Uhr am Flughafen sein werden. Dieses vielleicht 1 bis 2 minütige Gespräch kostete 15€.
Über den Pass, über den wir schon bei der Herfahrt gekommen sind, fuhren wir nach Mexico City. Die mexikanische Autobahnraststation.
Als die Mautstrecke zu Ende war, begann auch der Verkehr. Er wurde immer dichter und es ging immer zäher voran. Die Fahrt zum Flugplatz ist relativ einfach. Der Einfallsstraße folgen und bei der großen Kreuzung mit Kreisverkehr rechts abbiegen und weiter zum Flughafen. Leichter gesagt als getan. Bis zum Flughafen ging auch alles glatt. Dann spielte uns die mexikanische Beschilderung einen Streich. Es gibt am Flughafen zwei Terminals, die voneinander getrennt und dem Rollfeld gegenüberliegend sind. Bei der vermutlichen Ausfahrt war nur mehr der Terminal 2 angeschrieben. Wir mussten aber zum Terminal 1. Der Terminal 2 kommt von der Anordnung im Gelände vor dem Terminal 1. Ich war im Glauben, dass wir noch eine Ausfahrt weiter mussten, um zum Terminal 1 zu gelangen. Diese Ausfahrt gab es nicht. Wir fuhren immer weiter in die Stadt hinein. Bei einer Ausfahrt verließen wir die Autobahn, um auf die Gegenfahrbahn zu gelangen. Auf der Autobahnüberführung waren wir kurzzeitig Geisterfahrer, da wir ungewollt auf die Busspur gelangten. Diese Spur führte aber in der Fahrtrichtung uns entgegen. Glücklicherweise wird hier nicht alles so streng genommen und wir konnten ohne große Aufregung, der Bus kam uns schon entgegen, noch in die Autobahnauffahrt einbiegen. Wir kurvten noch ein wenig um die große Kreuzung, bis wir wieder auf der richtigen Autobahn waren. Diesmal versuchten wir die Terminal 2 Ausfahrt und siehe da, wir gelangten zum Terminal 1. Die Straße führt hier noch weiter um den Flughafen zum Terminal 2. Den Eingangsbereich zur Lufthansa war einfach zu finden. Enrique wartete bereits mit 2 Personen auf uns. Die Übergabe erfolgte problemlos, obwohl die beiden Begleiter die Fahrzeuge genau kontrollierten. Wir verabschiedeten uns von Enrique und stellten uns in die Schlange zum Check in.
Im Transferbereich gaben wir unsere letzten Pesos aus und warteten auf das Boarding. Pünktlich um 21 Uhr hob das Flugzeug ab. Das Lichtermehr von Mexico City lag unter uns. Jetzt verfluchte ich mich selbst, dass ich meine Kamera vernichtet hatte. Für solche Fotos war die perfekt. Mit unserer Standartkamera funktionierte es nicht richtig. Der Flug war ereignislos. Die vielen Bohrinseln leuchteten wie der Sternenhimmel im Golf von Mexiko. New Orleans und Atlanta waren noch sehr gut zu sehen. Bis Europa waren dann aber meist nur Wolken.
In Frankfurt herrschte kurz Verwirrung. Es soll angeblich einen Bombenalarm gegeben haben. Alle Passgiere die zum Terminal A wollten, mussten nochmals zu Passkontrolle. Die direkten Zugänge waren versperrt. Ohne Informationen wurden wir und alle anderen durch das Gebäude gescheucht. Nach der Kontrolle wussten wir nicht, wie wir zu unserem Gate gelangen sollten. Eine freundliche Lufthansamitarbeiterin half uns weiter. Die Fraport Mitarbeiter ließen und zuvor mit unhöflichen Bemerkungen einfach stehen. Wir schafften es aber noch leicht vor unserem Boarding zum Gate.
In Graz wurden wir bereits erwartet und zuhause gab es wieder den schon herbeigesehnten Willkommensschmaus.