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Autor Thema: Chile Oktober 2010: die Anden rauf und runter  (Gelesen 18118 mal)

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Katja

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Re: Chile Oktober 2010: die Anden rauf und runter
« Antwort #90 am: 14.11.2010, 12:22 Uhr »
in meinem Chile-Thread im "Fernwehforum" warst du mir auch schon hilfreich...
Stimmt, ich erinnere mich! :D

Bin gespannt auf die Weiterfahrt
Katja
Viele Grüße
Katja

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stephan65

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Re: Chile Oktober 2010: die Anden rauf und runter
« Antwort #91 am: 14.11.2010, 13:03 Uhr »
Was ich jedem Interessierten noch ans Herz legen kann, ist die Rallye Dakar 2011 zu verfolgen, die im chilenischen Teil der Route die gleichen Stationen anfährt wie wir, nur eben komplett offroad. Wer die Dakar in Aregntinien und Chile mal verfolgt hat, wird die grandiosen Landschaftsaufnahmen, gepaart mit Offroad-Action vom feinsten schon schätzen.
01.-16. Januar, täglich eine Stunde auf Eurosport um 23 Uhr.
Die Route:
http://www.dakar.com/2011/DAK/presentation/us/r3_5-le-parcours.html

Fotos aus den vergangenen Jahren:
http://www.dakar.com/2011/DAK/presentation/us/r10_la-galerie-photos.html

Tag 17: Fahrt in den Lauca-Nationalpark (4600 m), Übernachtung in Putre (3500 m), ca. 150 km



Etwas übernächtigt, keine guten Voraussetzungen für die Fahrt in die Höhe, geht es morgens los, einfach den Schildern nach Peru und Bolivien folgen,


dann kurz vor der peruanischen Grenze von der Pazifikküste rechts abbiegen Richtung Bolivien. Ab hier geht es zuerst rund 40 km durch das Valle de Lluta,





dann steigt die Strasse wieder in die Höhe, vorbei an kleinen, putzigen Raststätten




und imposanten Ausblicken


erreicht man nach rund 2 Stunden (schneller geht es nicht den Berg hinauf) das 1000-Einwohner-Örtchen Putre, überwiegend von Aymara bewohnt, Nachfahren der Inka, recht idyllisch, mit recht guter touristischer Infrastruktur. Das Bild ist übrigens gerade, der Ort liegt so schräg am Hang:


Und über dem Ort der Vulkan Taapacá, 5860 Meter hoch



Hier beziehen wir zuerst unsere Unterkunft im La Chakana
http://www.la-chakana.com/
sehr empfehlenswert, einfach, aber gemütlich, sehr neu und sauber, betrieben von einem Deutschen und seiner chilenischen Frau.



Rezeption und Frühstücksraum:


Wir lernen die Haus-Alpakas Wilma


und Jimmy


kennen, Frau füttert sie mit Äpfeln



weitere Lamas und Alpakas sowie ein paar Schafe grasen nebenan




Am Nachmittag machen wir uns dann auf den Weg weiter hoch zum Lauca-Nationalpark auf 4600 m Höhe. Plan war zuerst, am nächsten Tag von hier aus weiter über das Hochland nach Süden zu fahren, was wir aufgrund der meist schlechten Pisten verworfen haben, aber auch, weil uns die Höhe dann doch etwas Sorgen machte. Solch eine Tour muss grandios sein, aber man ist gut 10 Stunden auf 4000-4600 Metern, weitab jedes Handy-Mastes, weitab von Menschen und ärztlicher Versorgung. Vielleicht beim nächsten Mal mit besseren Autos und Sauerstoffpulle für den Notfall.
Also die kleine Variante, nur den Lauca-Park bis zum Lago Chungara, dem höchstgelegenen See der Welt.

Allerdings war die Fahrt hoch schon grenzwertig. Ab dem Nationalpark wird die Strecke schlaglochreich, und leider ist dies auch die Hauptverbindungsstrasse nach Bolivien, ein LKW jagt den nächsten, alle weichen den Schlaglöchern aus, und so kommt einem manchmal ein LKW auf der Spur entgegen, während man selbst höllisch auf Löcher aufpasst, und das alles, während man nach Luft hechelt...das war nicht ohne.

Aber wir wollten die "Zwillinge" oder die "Regenschirme", wie sie auch genannt werden, mal live sehen, die Vulkane "Parinacota" (6350 m) und "Pomerape" (6222 m), und plötzlich zeigen sie ihre Spitzen hinter einer Kuppe,





und dann erscheinen beide in ganzer Pracht, wenn auch nicht so schön schneebedeckt wie ich sie aus Reiseführern und sonstigen Bildern kannte:





Wir hielten hier und dort an, wo es halbwegs gefahrlos ging, bewunderten kurzatmig auch das weitere Panorama,





schauten Vicunjas beim Grasen zu, die als sehr scheu gelten und sich laut Reiseführer eigentlich nicht so nahe der Strasse/den Menschen zeigen.







Deren Wolle ist die teuerste, die es gibt, ein Pullover wäre wohl nur für einen 4-5-stelligen Euro-Betrag zu haben. Sie ist angeblich fein wie Seide.

Wir entschließen uns, wegen der dünnen Luft und des grässlichen Verkehrs nicht die letzten 10,15 km bis zum See zu fahren und kehren um, wieder an herrlich farbigen Bergen vorbei




und lustigen Gewächsen, die "Llareta" heißen, Moos ähneln, aber hart wie Holz sind,


begegnen am Ortseingang von Putre einer größeren Guanaco-Herde auf der Strasse








und gehen im Ort noch spazieren und essen, kaufen für mich noch ein total weiches, schönes, kuscheliges Alpakafell für ca. 40 Euro, was jetzt vor meinem Bett liegt  :grins: (Foto mache ich noch) und gehen ins Bett. Ab morgen gehts für die letzten Tage noch kurz durch die Wüste und ans Meer.







Saguaro

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Re: Chile Oktober 2010: die Anden rauf und runter
« Antwort #92 am: 14.11.2010, 17:50 Uhr »
Das war dann wohl die "höchste" Übernachtung auf eurer Reise  :grins:. Schade nur, dass man durch den "Lufthunger" keine großen Wanderungen unternehmen kann. Die Gegend würde sich dafür anbieten  :groove:.

LG,

Ilona
Liebe Grüße

Ilona

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stephan65

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Re: Chile Oktober 2010: die Anden rauf und runter
« Antwort #93 am: 14.11.2010, 18:26 Uhr »
Ja, das war die höchste, und die Übernachtung selbst war kein Problem, auch die Spaziergänge im Ort nicht. Idealerweise übernachtet man ein oder 2 Nächte auf solcher Höhe, bevor man die 4000er Touren macht, aber das passt nicht immer in die Routenplanung, und Unterkünfte in der Höhe findet man auch nicht soo häufig.
Wir wären ja wenigstens am nächsten Morgen nochmal gerne hoch in den Park, aber da wir ja mal wieder das Auto am nächsten Tag tauschen mussten und um 13 Uhr bei Hertz in Arica sein mussten, fiel auch das flach.  :?

Angie

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Re: Chile Oktober 2010: die Anden rauf und runter
« Antwort #94 am: 14.11.2010, 22:53 Uhr »

Euer Autoverschleiß :wink: macht mir etwas Sorgen. Wie würdest du das rückblickend sehen? Ist nichts halbwegs Zuverlässiges zu bekommen? Zwar hätte ich - rein theoretisch - nichts dagegen, in dieser traumhaften Landschaft mit dem Auto hängen zu bleiben, aber die Wirklichkeit sieht natürlich anders aus :think: :kratzen:

Viele Grüße,
Angie

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stephan65

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Re: Chile Oktober 2010: die Anden rauf und runter
« Antwort #95 am: 15.11.2010, 10:25 Uhr »
Ich würde keinen Pickup mehr nehmen, weil sie erfahrungsgemäß abgelutscht waren. Und ich würde die größte Jeepkategorie nehmen, die es gibt oder mir irgendeinen Spezialanbieter suchen. Und besser 2 als 1 Ersatzrad.
Man muss dazusagen, dass es dort noch sehr viele Vulkaniseure oder wie die heißen, gibt, also kleine Betriebe, die Reifen noch reparieren. Ich habe sowas in jedem Kaff gesehen, oft nur kleine Bretterbuden.

Angie

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Re: Chile Oktober 2010: die Anden rauf und runter
« Antwort #96 am: 15.11.2010, 11:57 Uhr »

Danke, Stephan.
Bordwerkzeug ist aber üblicherweise dabei, oder nicht?

Viele Grüße,
Angie

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stephan65

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Re: Chile Oktober 2010: die Anden rauf und runter
« Antwort #97 am: 15.11.2010, 12:10 Uhr »
Ja, das war dabei und sie haben es auch immer gezielt gezeigt und erklärt bei der Übernahme.

Schneewie

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Re: Chile Oktober 2010: die Anden rauf und runter
« Antwort #98 am: 15.11.2010, 12:29 Uhr »
Bin da ehrlich, auf so ein Durcheinander mit den Mietwagen habe ich echt keine Lust.
Das würde mir einen Urlaub dort vermiesen und auch im Vorfeld auch schon überlegen lassen, ob ich wirklich selbst fahren möchte, oder doch lieber in einer Kleingruppe unterwegs sein möchte.  :?
Gruß Gabriele

Angie

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Re: Chile Oktober 2010: die Anden rauf und runter
« Antwort #99 am: 15.11.2010, 12:37 Uhr »

@Stephan
Danke, das ist schon mal gut (auf Hawai'i haben die wenigsten Mietwagen ein Bordwerkzeug).

@Gabriele
Wir sind etwas mutiger :wink:
Allerdings haben wir auch schon einiges erlebt (Australien): Getriebeschaden + Reifenpanne im Outback; fremde Auto aus dem Sand gebuddelt, rausgezogen + defekten Reifen gewechselt, auch im Outback. Irgendwie härtet das ab, glaube ich :wink:
Viele Grüße,
Angie

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Schneewie

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Re: Chile Oktober 2010: die Anden rauf und runter
« Antwort #100 am: 15.11.2010, 12:46 Uhr »

@Gabriele
Wir sind etwas mutiger :wink:
Allerdings haben wir auch schon einiges erlebt (Australien): Getriebeschaden + Reifenpanne im Outback; fremde Auto aus dem Sand gebuddelt, rausgezogen + defekten Reifen gewechselt, auch im Outback. Irgendwie härtet das ab, glaube ich :wink:


Das denke ich auch, aber wir sind da irgendwie "doof". Ein Auto hat 4 Räder, 1 Lenkrad und fährt mit Benzin - mal so ganz blöd ausgedrückt.  :oops:
Wir sind nach jeden Urlaub froh, wenn mit dem Mietwagen nichts schlimms passiert ist.
Gruß Gabriele

Katja

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Re: Chile Oktober 2010: die Anden rauf und runter
« Antwort #101 am: 15.11.2010, 13:36 Uhr »
Ich würde keinen Pickup mehr nehmen, weil sie erfahrungsgemäß abgelutscht waren. Und ich würde die größte Jeepkategorie nehmen, die es gibt oder mir irgendeinen Spezialanbieter suchen. Und besser 2 als 1 Ersatzrad.
Hm, ich überlege die ganze Zeit auch schon, wenn's dann mal soweit sein sollte, welchen Wagen wir nehmen sollen. Unser VW Gol von Alamo für Patagonien war ja auch schon sehr abgelutscht, hat aber bis auf einen Platten keine Probleme gemacht. Auch die Schotterpisten waren damit kein Problem, allerdings war es etwas anstrengend, damit zu fahren. Da wäre ansonsten nur noch die Frage, gibt es Strecken, für die man im Norden Allrad oder zumindest eine größere Bodenfreiheit braucht, und wie kommt der Wagen mit der Höhe klar?
Das Problem ist halt, dass die Mietwagen in Südamerika so teuer sind... :|
Gruß
Katja
Viele Grüße
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Marterpfahl

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Re: Chile Oktober 2010: die Anden rauf und runter
« Antwort #102 am: 15.11.2010, 18:53 Uhr »
Ein Auto hat 4 Räder, 1 Lenkrad und fährt mit Benzin - mal so ganz blöd ausgedrückt.  :oops:

Nicht zwingend    :nono:

LG
Rolf


Alle sagten: Das geht nicht. Dann kam einer, der wusste das nicht und hat es gemacht.

Katja

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Re: Chile Oktober 2010: die Anden rauf und runter
« Antwort #103 am: 15.11.2010, 19:19 Uhr »
Bis Tag 8 habe ich jetzt nachgelesen. Die Bilder sind wirklich traumhaft. Da möchte man sofort (noch mal) hin!
Die Unterkünfte von Tag 6 und Tag 7 sind allerdings verkehrt - vertauscht? Tag 7 ist auf jeden Fall ""Hosteria Pehoe". :wink:
Schade, dass es mit der bootsfahrt zum Grey-Gletscher nicht geklappt hat!
Gruß
Katja
Viele Grüße
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stephan65

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Re: Chile Oktober 2010: die Anden rauf und runter
« Antwort #104 am: 15.11.2010, 20:43 Uhr »
Stimmt, 7 und 8 waren Hosteria Pehoe und das Mundo Dreams kam danach in Punta Arenas.

Ja, das mit der Bootsfahrt war echt enttäuschend. Ich würde ja mal eine Schiffstour Richtung Grönland machen, aber Schiff macht meine Frau vermutlich nicht mit.

Tag 18: Fahrt von Putre nach Iquique (sprich: Ikike  :lol: ), ca. 400 km



Es geht abwärts zur Küste, und die Reise nähert sich dem Ende. Die letzten Stunden über die Panamericana und durch die Atacama-Wüste stehen an.






Das immer wieder an der Erdoberfläche erscheinende Salpeter,


das Chile im vorletzten und Anfang des letzten Jahrhunderts einen Riesen-Boom bescherte, erinnerte uns noch daran, dass wir noch die alte Salpetermine "Humberstone" bei Iquique besichtigen wollen. Kurz vor Iquique verlassen wir endgültig die Panamericana, die hier noch einen weiten Weg vor sich hat,


und sind dann auch schon an der Mine, sie liegt direkt an der Kreuzung. Diese sowie die Nachbarmine wenige Kilometer entfernt gehören zum Weltkulturerbe der UNESCO.
http://de.wikipedia.org/wiki/Humberstone-_und_Santa-Laura-Salpeterwerke



das Theater



in dem sogar die berühmten Carusos und so aufgetreten sein sollen  :grins:

ein Bauhaus-Kiosk, betoniert stilecht neben Wellblech,



und allerlei Wohngebäude, Werkstätten, Geschäfte, Schulen, eine komplette Kleinstadt sozusagen,




und in fast alle Gebäude kann mein reingehen und eine Zeitreise machen, sehr interessant!
Und so kam das Produkt dann nach Deutschland:


Es wurde langsam spät, wir hatten dann noch rund 20 Minuten Fahrt durch schöne Dünenlandschaft, bis dann direkt vor Iquique die Atacama-Wüste in ihrer typischen Art mit einem Schlag endet, als Steilküste von rund 700-800 Metern abfällt ins Meer. Iquique hat rund 170.000 Einwohner und eine Düne, den "Cerro Dragon". Mit 220 Metern Höhe gehört sie zu den ganz großen der Welt.



http://www.google.de/images?um=1&hl=de&safe=off&tbs=isch%3A1&sa=1&q=cerro+dragon+iquique&btnG=Suche

Leider konnte ich an der Strasse berab in die Stadt nicht halten, aber auf späteren Bildern sieht man sie auch noch.

Wir kamen in unserem Holiday-Inn-Express direkt am Meer an, Strand vor der Haustür, Wellen, Stadtbummel, Sonne...so wollen wir die Reise langsam ausklingen lassen.  :)

In den nächsten beiden Tagen passiert demzufolge nicht mehr allzu viel, vielleicht fasse ich die beiden in einem Beitrag zusammen.