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Autor Thema: Chile Oktober 2010: die Anden rauf und runter  (Gelesen 18120 mal)

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stephan65

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Re: Chile Oktober 2010: die Anden rauf und runter
« Antwort #45 am: 06.11.2010, 17:03 Uhr »
Nein, im Voraus bezahlt haben wir dort wenigstens nichts. Hätten die einfach nur abgesagt, hätten wir uns auf eine bestimmt 6-7-stündige Wanderung einstellen können, hätten einen weiteren Tag eingeplant oder ähnliches. Schade.

Zitat
Für die Stechmücken muß man garnicht so weit reisen. Die findet man auch bei Antelope Island (bei SLC).

die hats sogar bei uns hier in warmen Sommern.  :lol:

Morgen oder übermorgen mache ich weiter, der Tag 10 besteht sowieso fast nur aus Flügen und Tag 11 war auch nur bedingt spektakulär.

Schneewie

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Re: Chile Oktober 2010: die Anden rauf und runter
« Antwort #46 am: 07.11.2010, 12:16 Uhr »
Wow, was für Bilder aus dem Torres del Paine.

Dieser Park steht auf meiner Liste für die Südamerika Tour ganz oben.  :P
Gruß Gabriele

stephan65

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Re: Chile Oktober 2010: die Anden rauf und runter
« Antwort #47 am: 07.11.2010, 22:10 Uhr »
Wie gesagt, Tag 10 geht fix:

Tag 10: Flug von Punta Arenas nach Santiago (2200 km, 3: 20 h), Umsteigen und Flug nach Copiapo (700 km, 1,5 h)

5 Stunden Flug die Anden entlang, leider recht wolkig. Erwähnenswert war nur wenig: der Mietwagen in Copiapo suboptimal, eine alte, vergeigte Karre ohne Klimaanlage und ohne Mittelkonsole. Nach 1 Stunde hatten wir für 3 Tage später einen Ersatzwagen, so lange müssen wir damit leben.
Wir fragten die sehr nette, hilfsbereite Hertz-Angestellte dann noch, ob sie kurz in unserem Hotel in Bahia Inglesa am Pazifik, wenige km entfernt, anrufen könne, dass wir später kämen und ob wir noch was zu essen kriegen. Dort fand man unsere Reservierung zuerst nicht, dann stellte man fest, dass der Lehrling/Hausmeister o.ä. unser Zimmer am Morgen wohl aus Versehen vergeben hat, nichts mehr frei.  :roll:

Man quartierte uns nun in Copiapo ein und spendierte uns ein Abendessen, soweit, so gut, aber das Hotel hatte den miefigen Komfort der 60er Jahre, und die Stadt ist eher hässlich...egal, wir hatten ein sauberes Bett. Wahrscheinlich war das auch nur frei, weil die Mineros eine Woche vorher rausgeholt wurden.

Tag 11: Fahrt von Copiapo nach Taltal



Es geht für gut 200 km über die Panamericana und durch den äußersten Süden der Atacama. Zuerst geht es bei bewölktem Himmel am Pazifik entlang, bald hingen wir hinter einem Schwertransport fest:

auf der Ladefläche eine Kippmulde für die in den hiesigen Kupferminen eingesetzten Monster-Laster.

Irgendwann war dieses Hindernis weg, weiter durch nicht allzu attraktives Geröll und hässliche Witterung.


Bei Chañaral


biegt die PanAm von der oft wolkenverhangenen Küste ab und führt in die Höhe, vorbei an diesen nett gestreiften Bergen




wo wir wieder Steine sammelten  :)


und sobald man ca. 800-1000 Höhenmeter erreicht hat, zeigt sich die Sonne und die Atacama wird so, wie man sie sich vorstellt:





Das Auto heizt sich innen dank fehlender AC und der hier gnadenlos brennenden Sonne schön auf, obwohl es kaum mal mehr als 25° warm wurde.
Nach weiteren 1,5 Stunden Fahrt auf rund 2000 m war die Abfahrt nach Taltal erreicht, ein kleines Fischernest am Pazifik, nicht hübsch, arm, aber mit einer brauchbaren Pension.
Auf der Strasse runter zum Ort trauten wir dann unseren Augen nicht:



Der Schwob und sei heiligs Blechle, überall trifft man sie.  :grins:

Im Ort sprachen wir sie an, ein nettes Ehepaar Ende 50-Anfang 60 aus der Tübinger Ecke, seit Monaten unterwegs in Südamerika, Respekt! Wir aßen noch mit den beiden zusammen, er hatte wie ich eine Nikon und natürlich Strom und Ladegerät, wo ich meine Akkus aufladen konnte (ich hatte an ALLES gedacht, außer an mein Ladegerät), die beiden fuhren dann weiter und wir sahen uns noch die Highlights des Ortes an:
ein Tsunami-Warnschild


und den alten Salpeter-Hafen


Die Küste auch hier nicht allzu hübsch, aber interessant...auf diesem Bild erkennt man schön, wie die nördlichen ca. 1500 km chilenischer Küste aussehen und warum die Atacama die trockenste Wüste der Welt ist:


Die Küste Nordchiles steigt vom Meer direkt auf 700-1000 Meter an, und die Pazifikwolken bleiben daran hängen. Morgens ist die Küste meist wolkenverhangen und neblig, gegen mittag klart es auf. Nur sehr wenig Feuchtigkeit bleibt selbst an der Küste, es reicht gerade mal für vereinzelte Kakteen. Nur in El Niño-Jahren kommt ganz im Norden sowie in Peru nennenswert Regen runter.






Angie

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Re: Chile Oktober 2010: die Anden rauf und runter
« Antwort #48 am: 07.11.2010, 22:22 Uhr »

Landschaftlich gefällt es mir sehr gut, selbst dort, wo dir "nicht allzu attraktives Geröll" :wink: nicht so zusagt.

Etwas nachdenklich stimmt mich euer Hertz-Mietwagen. Ist das allgemein üblich oder hattet ihr nur einfach Pech?

Viele Grüße,
Angie

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wuender

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Re: Chile Oktober 2010: die Anden rauf und runter
« Antwort #49 am: 08.11.2010, 07:56 Uhr »
Ich bin übrigenns noch nicht ausgestiegen. War nur etwas still ob der schönen Natur, vor allem die Bilder der Torres del Paine sind einfach phantastisch.

Und nun: Mit einem nicht mehr allzufrischen Mietwagen hunderte von Kilometern durchs Nichts... Erinnert mich irgendwie an unseren gerade vergangenen Urlaub :D

Dieser Park steht auf meiner Liste für die Südamerika Tour ganz oben.  :P

Steht die Reise bei Euch schon fest? Wann wollt Ihr fahren?

Schöne Grüße,
Dirk

stephan65

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Re: Chile Oktober 2010: die Anden rauf und runter
« Antwort #50 am: 08.11.2010, 08:51 Uhr »
Ich glaube, das mit den Mietwägen ist zumindest bei Pickups dort einfach Standard. Sowas mieten entweder Backpacker oder aber einheimische Arbeiter, die sich keinen eigenen leisten können. Andere Mietwägen, sei es PKW oder Jeep, sahen da schon besser aus und hatten nicht so hohe Kilometerzahlen auf dem Zähler.



Sandra33

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Re: Chile Oktober 2010: die Anden rauf und runter
« Antwort #51 am: 08.11.2010, 09:34 Uhr »
Hi Stephan,

schöner Bericht und tolle Fotos. Da ich mich gerade mit Patagonien beschäftige, hätte ich eine Frage zum Auto. Hältst Du einen Pickup/Jeep für unbedingt notwendig? Auf Deinen Fotos sehen die Straßen recht harmlos aus.

LG Sandra

Schneewie

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Re: Chile Oktober 2010: die Anden rauf und runter
« Antwort #52 am: 08.11.2010, 12:11 Uhr »
Ich
Dieser Park steht auf meiner Liste für die Südamerika Tour ganz oben.  :P

Steht die Reise bei Euch schon fest? Wann wollt Ihr fahren?

Schöne Grüße,
Dirk

Ist für 2014 geplant (evlt. 2013). Ich habe aber schon nach Anbietern geschaut und mir eine Liste gemacht, was wir sehen wollen.
So gannnz einig sind wir mit uns noch nicht, ob wir lieber eine geführte Kleingruppe wollen oder selbstfahren.  :roll:
Allein sprachlich hapert es schon daran, da wir kein Spanisch können und uns daher alles spanisch vorkommen wird.
Nur ist man dann so gebunden. Darüber werden wir wohl noch so einige Nächte schlafen müssen . :x
Gruß Gabriele

stephan65

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Re: Chile Oktober 2010: die Anden rauf und runter
« Antwort #53 am: 08.11.2010, 18:38 Uhr »


schöner Bericht und tolle Fotos. Da ich mich gerade mit Patagonien beschäftige, hätte ich eine Frage zum Auto. Hältst Du einen Pickup/Jeep für unbedingt notwendig? Auf Deinen Fotos sehen die Straßen recht harmlos aus.


Also, wir hatten einen Platten, als wir aus dem NP Torres del Paine kamen.  :grins: Es kamen uns natürlich auch normale PKW entgegen, das geht schon.
Ein Pickup ist ziemlich rausgeschmissenes Geld, da sie zwar mehr Bodenfreiheit, aber in der Regel wirklich nur PKW-Reifen/-Profil haben.

stephan65

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Re: Chile Oktober 2010: die Anden rauf und runter
« Antwort #54 am: 08.11.2010, 19:13 Uhr »
So, es geht weiter auf einer wieder eher kurzen Etappe:

Tag 12: Fahrt von Taltal nach Antofagasta, 230 km


Zuerst geht es 50 km am Pazifik entlang, bei dem kleinen Minenörtchen Paposo geht es wieder steil bergan, rund 30 Minuten bis auf rund 2400 Höhenmeter, vorbei an einigen Minen,


dann hat man eine Strasse erreicht,


die rund 150 km spitz auf die Panamericana zuführt, vorbei am VLT,
http://www.eso.org/public/teles-instr/vlt.html

und nach etwa 2,5 Stunden erreicht man das von etwas Schwerindustrie geprägte Randgebiet von Antofagasta,


einer Hafenstadt von rund 300.000 Einwohnern, die zweitgrößte Stadt Chiles. Gleich ein Lichtblick:


der erste McDonalds, den wir sehen, und schon war ich glücklich und satt


und schön gelegen war er auch


Nach dieser Stärkung ging es im Norden aus der Stadt raus, und nach 5-10 km erreicht man das Wahrzeichen der Stadt, "la Portada":






Ein Felsentor an malerischer Küste, wo scheinbar gerade ein Treffen roter Pickups stattfand  :lol:


Hier spazierten wir eine Weile umher, danach fuhren wir zurück in die Stadt, schauten uns den Fischhafen mit allerlei Getiers und malerischen Booten an










und danach noch das Stadtzentrum, typisch chilenisch im Schachbrettmuster rund um eine zentrale Plaza


und einer Fußgängerzone, wie man sie weltweit kennt:




Abends gingen wir dann noch Proviant einkaufen für die kommenden 1,5 Wochen in der Wüste und zum essen zu, ähh, McDonalds..wer weiß, wann ich den nächsten sehe.  :grins:






Angie

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Re: Chile Oktober 2010: die Anden rauf und runter
« Antwort #55 am: 08.11.2010, 23:11 Uhr »

Weißt du zufällig, ob in Paposo Führungen durch die Mine stattfinden?

Und - ähem - hast du vielleicht außer dem MD auch einen KFC gesehen? :lachen07:
Viele Grüße,
Angie

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wuender

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Re: Chile Oktober 2010: die Anden rauf und runter
« Antwort #56 am: 09.11.2010, 08:06 Uhr »
Ist für 2014 geplant (evlt. 2013).

Noch ein wenig hin - schade. Naja, Eure letzte Australien-Reise kam dann ja auch schneller als ursprünglich geplant...

Und - ähem - hast du vielleicht außer dem MD auch einen KFC gesehen? :lachen07:

Ich weiß natürlich nicht, ob Stephan daran vorbei gekommen ist, aber eine Filiale gibt es zumindest dort

Schöne Grüße,
Dirk


stephan65

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Re: Chile Oktober 2010: die Anden rauf und runter
« Antwort #57 am: 09.11.2010, 09:14 Uhr »
KFCs habe ich ein paar gesehen, jedenfalls öfter als McD.  :)

Führungen in den kleinen Minen in Paposo kann ich mir nicht vorstellen, aber die größte Tagebaumine der Welt mit diesen Riesenlastern in Chuquicamata (sprich: "Tschukikamata") bei Calama kann man nach Voranmeldung besichtigen.
http://www.codelco.com/english/la_corporacion/fr_division_norte.html

Zuhause im Reiseführer habe ich sicher eine konkrete Telefonnummer oder Mailadresse.

Saguaro

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Re: Chile Oktober 2010: die Anden rauf und runter
« Antwort #58 am: 09.11.2010, 11:58 Uhr »
Der Küsten-Arch ist echt schön  :groove:.

Ich kann verstehen, dass man sich nach so viel "Wüste" wie ein Kind auf McDo und die Infrastruktur freut.

LG,

Ilona
Liebe Grüße

Ilona

"Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat." (Erich Kästner)


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Re: Chile Oktober 2010: die Anden rauf und runter
« Antwort #59 am: 09.11.2010, 12:24 Uhr »
Ist für 2014 geplant (evlt. 2013).

Noch ein wenig hin - schade. Naja, Eure letzte Australien-Reise kam dann ja auch schneller als ursprünglich geplant...

[Dirk



Das ist wohl war, aber wer bekommt schon ein upgrade in die Busines Class? Da wäre man ja doof gewesen, nein zu sagen.  :wink:

Südamerika ist daher in 2014 gerutscht, weil nun 2013 plötzlich und unerwartet Hawaii dazwischen gerutsch ist (gell Angie). Und warum 2013, ganz einfach, der NP-Pass aus der USA von 2012 ist dann noch gültig..... nicht lachen.....  :wink:


Aber man soll nie, nie sagen oder den Tag vor dem Abend loben  :wink:
Gruß Gabriele