Wie gesagt, Tag 10 geht fix:
Tag 10: Flug von Punta Arenas nach Santiago (2200 km, 3: 20 h), Umsteigen und Flug nach Copiapo (700 km, 1,5 h)
5 Stunden Flug die Anden entlang, leider recht wolkig. Erwähnenswert war nur wenig: der Mietwagen in Copiapo suboptimal, eine alte, vergeigte Karre ohne Klimaanlage und ohne Mittelkonsole. Nach 1 Stunde hatten wir für 3 Tage später einen Ersatzwagen, so lange müssen wir damit leben.
Wir fragten die sehr nette, hilfsbereite Hertz-Angestellte dann noch, ob sie kurz in unserem Hotel in Bahia Inglesa am Pazifik, wenige km entfernt, anrufen könne, dass wir später kämen und ob wir noch was zu essen kriegen. Dort fand man unsere Reservierung zuerst nicht, dann stellte man fest, dass der Lehrling/Hausmeister o.ä. unser Zimmer am Morgen wohl aus Versehen vergeben hat, nichts mehr frei.
Man quartierte uns nun in Copiapo ein und spendierte uns ein Abendessen, soweit, so gut, aber das Hotel hatte den miefigen Komfort der 60er Jahre, und die Stadt ist eher hässlich...egal, wir hatten ein sauberes Bett. Wahrscheinlich war das auch nur frei, weil die Mineros eine Woche vorher rausgeholt wurden.
Tag 11: Fahrt von Copiapo nach TaltalEs geht für gut 200 km über die Panamericana und durch den äußersten Süden der Atacama. Zuerst geht es bei bewölktem Himmel am Pazifik entlang, bald hingen wir hinter einem Schwertransport fest:
auf der Ladefläche eine Kippmulde für die in den hiesigen Kupferminen eingesetzten Monster-Laster.
Irgendwann war dieses Hindernis weg, weiter durch nicht allzu attraktives Geröll und hässliche Witterung.
Bei Chañaral
biegt die PanAm von der oft wolkenverhangenen Küste ab und führt in die Höhe, vorbei an diesen nett gestreiften Bergen
wo wir wieder Steine sammelten
und sobald man ca. 800-1000 Höhenmeter erreicht hat, zeigt sich die Sonne und die Atacama wird so, wie man sie sich vorstellt:
Das Auto heizt sich innen dank fehlender AC und der hier gnadenlos brennenden Sonne schön auf, obwohl es kaum mal mehr als 25° warm wurde.
Nach weiteren 1,5 Stunden Fahrt auf rund 2000 m war die Abfahrt nach Taltal erreicht, ein kleines Fischernest am Pazifik, nicht hübsch, arm, aber mit einer brauchbaren Pension.
Auf der Strasse runter zum Ort trauten wir dann unseren Augen nicht:
Der Schwob und sei heiligs Blechle, überall trifft man sie.
Im Ort sprachen wir sie an, ein nettes Ehepaar Ende 50-Anfang 60 aus der Tübinger Ecke, seit Monaten unterwegs in Südamerika, Respekt! Wir aßen noch mit den beiden zusammen, er hatte wie ich eine Nikon und natürlich Strom und Ladegerät, wo ich meine Akkus aufladen konnte (ich hatte an ALLES gedacht, außer an mein Ladegerät), die beiden fuhren dann weiter und wir sahen uns noch die Highlights des Ortes an:
ein Tsunami-Warnschild
und den alten Salpeter-Hafen
Die Küste auch hier nicht allzu hübsch, aber interessant...auf diesem Bild erkennt man schön, wie die nördlichen ca. 1500 km chilenischer Küste aussehen und warum die Atacama die trockenste Wüste der Welt ist:
Die Küste Nordchiles steigt vom Meer direkt auf 700-1000 Meter an, und die Pazifikwolken bleiben daran hängen. Morgens ist die Küste meist wolkenverhangen und neblig, gegen mittag klart es auf. Nur sehr wenig Feuchtigkeit bleibt selbst an der Küste, es reicht gerade mal für vereinzelte Kakteen. Nur in El Niño-Jahren kommt ganz im Norden sowie in Peru nennenswert Regen runter.