Was ich jedem Interessierten noch ans Herz legen kann, ist die Rallye Dakar 2011 zu verfolgen, die im chilenischen Teil der Route die gleichen Stationen anfährt wie wir, nur eben komplett offroad. Wer die Dakar in Aregntinien und Chile mal verfolgt hat, wird die grandiosen Landschaftsaufnahmen, gepaart mit Offroad-Action vom feinsten schon schätzen.
01.-16. Januar, täglich eine Stunde auf Eurosport um 23 Uhr.
Die Route:
http://www.dakar.com/2011/DAK/presentation/us/r3_5-le-parcours.htmlFotos aus den vergangenen Jahren:
http://www.dakar.com/2011/DAK/presentation/us/r10_la-galerie-photos.htmlTag 17: Fahrt in den Lauca-Nationalpark (4600 m), Übernachtung in Putre (3500 m), ca. 150 kmEtwas übernächtigt, keine guten Voraussetzungen für die Fahrt in die Höhe, geht es morgens los, einfach den Schildern nach Peru und Bolivien folgen,
dann kurz vor der peruanischen Grenze von der Pazifikküste rechts abbiegen Richtung Bolivien. Ab hier geht es zuerst rund 40 km durch das Valle de Lluta,
dann steigt die Strasse wieder in die Höhe, vorbei an kleinen, putzigen Raststätten
und imposanten Ausblicken
erreicht man nach rund 2 Stunden (schneller geht es nicht den Berg hinauf) das 1000-Einwohner-Örtchen Putre, überwiegend von Aymara bewohnt, Nachfahren der Inka, recht idyllisch, mit recht guter touristischer Infrastruktur. Das Bild ist übrigens gerade, der Ort liegt so schräg am Hang:
Und über dem Ort der Vulkan Taapacá, 5860 Meter hoch
Hier beziehen wir zuerst unsere Unterkunft im La Chakana
http://www.la-chakana.com/sehr empfehlenswert, einfach, aber gemütlich, sehr neu und sauber, betrieben von einem Deutschen und seiner chilenischen Frau.
Rezeption und Frühstücksraum:
Wir lernen die Haus-Alpakas Wilma
und Jimmy
kennen, Frau füttert sie mit Äpfeln
weitere Lamas und Alpakas sowie ein paar Schafe grasen nebenan
Am Nachmittag machen wir uns dann auf den Weg weiter hoch zum Lauca-Nationalpark auf 4600 m Höhe. Plan war zuerst, am nächsten Tag von hier aus weiter über das Hochland nach Süden zu fahren, was wir aufgrund der meist schlechten Pisten verworfen haben, aber auch, weil uns die Höhe dann doch etwas Sorgen machte. Solch eine Tour muss grandios sein, aber man ist gut 10 Stunden auf 4000-4600 Metern, weitab jedes Handy-Mastes, weitab von Menschen und ärztlicher Versorgung. Vielleicht beim nächsten Mal mit besseren Autos und Sauerstoffpulle für den Notfall.
Also die kleine Variante, nur den Lauca-Park bis zum Lago Chungara, dem höchstgelegenen See der Welt.
Allerdings war die Fahrt hoch schon grenzwertig. Ab dem Nationalpark wird die Strecke schlaglochreich, und leider ist dies auch die Hauptverbindungsstrasse nach Bolivien, ein LKW jagt den nächsten, alle weichen den Schlaglöchern aus, und so kommt einem manchmal ein LKW auf der Spur entgegen, während man selbst höllisch auf Löcher aufpasst, und das alles, während man nach Luft hechelt...das war nicht ohne.
Aber wir wollten die "Zwillinge" oder die "Regenschirme", wie sie auch genannt werden, mal live sehen, die Vulkane "Parinacota" (6350 m) und "Pomerape" (6222 m), und plötzlich zeigen sie ihre Spitzen hinter einer Kuppe,
und dann erscheinen beide in ganzer Pracht, wenn auch nicht so schön schneebedeckt wie ich sie aus Reiseführern und sonstigen Bildern kannte:
Wir hielten hier und dort an, wo es halbwegs gefahrlos ging, bewunderten kurzatmig auch das weitere Panorama,
schauten Vicunjas beim Grasen zu, die als sehr scheu gelten und sich laut Reiseführer eigentlich nicht so nahe der Strasse/den Menschen zeigen.
Deren Wolle ist die teuerste, die es gibt, ein Pullover wäre wohl nur für einen 4-5-stelligen Euro-Betrag zu haben. Sie ist angeblich fein wie Seide.
Wir entschließen uns, wegen der dünnen Luft und des grässlichen Verkehrs nicht die letzten 10,15 km bis zum See zu fahren und kehren um, wieder an herrlich farbigen Bergen vorbei
und lustigen Gewächsen, die "Llareta" heißen, Moos ähneln, aber hart wie Holz sind,
begegnen am Ortseingang von Putre einer größeren Guanaco-Herde auf der Strasse
und gehen im Ort noch spazieren und essen, kaufen für mich noch ein total weiches, schönes, kuscheliges Alpakafell für ca. 40 Euro, was jetzt vor meinem Bett liegt
(Foto mache ich noch) und gehen ins Bett. Ab morgen gehts für die letzten Tage noch kurz durch die Wüste und ans Meer.