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Autor Thema: Darwin - Sydney 2008  (Gelesen 18634 mal)

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Jörg-Rüdiger

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Re: Darwin - Sydney 2008
« Antwort #45 am: 07.01.2010, 13:19 Uhr »
@Andreas: Als ich die Gibb gefahren bin, bestand der Pentecost River hier nur aus einzelnen Pfützen. Richtige Wasserdurchfahrten musste ich bisher nur auf der York Peninsula hinter mich bringen - dort habe ich auch schon verweigert.  :)

@Angie: Auf zweispurigen Straßen sind Roadtrains kein Problem. Auf einspurig geteerten - ganz nach links ran und langsam weiter fahren und auf Gravel - je nach Windrichtung links oder rechts ran und anhalten und warten bis sich der Staub verzogen hat. Manchmal fahren die auch im Konvoi!
Liebe Grüße
Jörg-Rüdiger

Edmund

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Re: Darwin - Sydney 2008
« Antwort #46 am: 07.01.2010, 17:58 Uhr »
Upps, da habe ich im letzten Post meinen Reserveaccount benutzt! Jetzt geht es normal weiter.

25. September

Noch immer haben wir die innere Zeitumstellung nicht vollzogen - das ist auch besser so, denn heute Mittag sind wir wieder im Territory. Um kurz nach fünf sind wir auf den Beinen. In der Camp-Küche bereiten wir uns das Frühstück zu und verzehren es in aller Ruhe.

Um kurz nach acht fahren wir zur Ivanhoe Crossing, dem Causeway über den Ord River. An der Einfahrt führt ein Pärchen seine Morgentoilette durch. Die Poller am Rand des Causeways sind in der Mitte fast vollständig unter Wasser, d.h. mindestens 40 cm Wassertiefe. Hinzu kommt eine starke Strömung. Wir warten ein paar Minuten - vielleicht fährt ein anderer rüber. Da niemand kommt, entscheide ich mich, nicht über die Crossing zu fahren. Nicht so schlimm, weil wir das bei niedrigeren Wasserstand vor ein paar Jahren schon gemacht hatten. (Warum haben wir eigentlich selbst keine Fotos gemacht?)

Nach dem Tanken und Auffrischen der Vorräte fahren wir auf dem Victoria Hwy in Richtung Territory. Ich bin gespannt auf die Quarantänestation an der Grenze. Gerade als wir dort sind wird ein aus dem Territory kommender Caravan inspiziert.





Dank des Hinweises auf dem Staatsschild des Territorys stellen wir die Uhren wieder vor und fahren die wenigen Kilometer bis zur Einfahrt des Keep River NP. Da wir noch nicht wissen, auf welchem CG wir übernachten wollen, fahren wir zuerst zum Gurrandalg CG. Auf dem Weg dorthin wandern wir auf den Ginger Hill. Dort befindet sich eine Art Hütte, aber viel zu niedrig um darin zu wohnen.



Diese Bauten gibt es überall im Norden Australiens. Eine Schautafel erläutert, wozu diese Bauten dienten. Die Ureinwohner haben diese Unterstände gebaut. Sie waren mit Gestrüpp abgedeckt. Darunter saß ein mit einem Speer bewaffneter Mann. An einer Stange war ein Federbüschel befestigt, das der Jäger mit der anderen Hand durch das Gestrüpp hielt. Raubvögel stürzten sich auf die vermeintliche Beute und wurden mit dem Speer erlegt.

Der Gurrandalg CG gefällt uns nicht. Also fahren wir weiter bis zum Ende des Parks auf den Jarnem CG. Die Hauptsehenswürdigkeit, die Ngalanam Art Site, des Parks ist leider gesperrt. Auf dem CG angekommen entschließen wir uns, den Jarnem Walk zu wandern.

Der Weg ist acht Kilometer lang und soll mindestens drei Stunden Zeit erfordern. Der Weg führt zunächst durch das Überflutungsgebiet des Keep Rivers.



Die Landschaft ist steppenartig mit einzelnen Boabs und Boabhainen bewachsen.

Junger Boab

Erwachsener Boab

Boabhain

In einer kleinen Niederung wächst ein tropischer Wald mit vielen Vögeln, die wir leider nur hören, aber nicht sehen.



Über einen kleinen Pass erreichen wir ein paar aboriginal Felsmalereien. Sie sind etwas enttäuschend, weil wir schon schönere gesehen haben.



Ganz in der Nähe gibt es ein paar Felsen, die ein wenig wie eine Miniaturausgabe der Bungles aussehen.



Nach knapp zwei Stunden sind wir wieder am Campground. Eine sehr empfehlenswerte Wanderung. Den Rest des Nachmittags faulenzen wir im Schatten.

Wir bleiben heute die einzigen Besucher des Campgrounds. Heute sind wir 107,8 km auf dieser Route gefahren. Der Sprit hat 1,06 €/l gekostet.
Gruß
Edmund
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Es ist ein großer Trost, andere dort scheitern zu sehen, wo man selbst gescheitert ist. (William Somerset Maugham)

americanhero

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Re: Darwin - Sydney 2008
« Antwort #47 am: 07.01.2010, 18:25 Uhr »
wieder fantastische Bilder. Das steigert die Lust auf so eine Tour ja schon irgendwie  :wink:
Danke fuer die Infos mit dem Sprit. Hatte naemlich echt ueberlegt, wie man das ansonsten macht.
Die Gibb River Road wuerde mir uebrigens sehr gut gefallen. Wie ueberhaupt die ganze Kimberley Region.
Und der Heliflug zum Purnululu NP war ja wirklich der Oberknaller. Gerade, weil der Heli ohne Tueren geflogen ist :daumen:

Edmund

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Re: Darwin - Sydney 2008
« Antwort #48 am: 08.01.2010, 21:49 Uhr »
26. September

Obwohl wir ganz alleine sind, hebt plötzlich mitten in der Nacht großes Vogelgekreisch an. So laut, dass wir wach werden!  Keine Ahnung was passiert war! Als der Lärm abflaut, schlafen wir zwar noch einmal ein, stehen dann aber doch um sieben Uhr auf. Heute will ich mal die Kochstelle ausprobieren. Sie besteht aus einer zweigeteilten, hoch klappbaren dicken Stahlplatte, unter der ein Feuer entfacht wird. Sie wird erstaunlich schnell heiß und ich brate erfolgreich Schinken, Würstchen und Eier. Gegen halb neun verlassen wir den CG und fahren aus dem Keep River Park. Auf dem Victoria Hwy geht es nach Osten.

Nach dreistündiger, ereignisloser Fahrt erreichen wir Timber Creek. Nach kurzer Pause und Verzehr eines Eises - durch die vor dem Roadhouse herumlungernden Aborigines wirkt der Ort nicht sehr einladend - fahren wir weiter auf dem Victoria Hwy und biegen dann auf den Buchanan Hwy - eine Schotterstraße - ab. Auf den ersten einhundert Kilometern ist die Straße etwas rauh. Der Straßenzustand verbessert sich erst nach dem Erreichen der großen Station 'Victoria River Downs'. Ein Höhepunkt der Fahrt ist die Jasper Gorge ungefähr 30 km nach Verlassen des Victoria Hwy.



links das Wasserloch

In der Schlucht gibt es ein permanentes Wasserloch und Spuren früher Besiedlung. Ein einfacher CG liegt direkt neben dem Buchanan Hwy. Eigentlich wollten wir in der Jasper Gorge übernachten, aber als wir dort sind, ist es gerade mal eins und wir entschließen uns, bis Top Springs weiterzufahren.

Nach weiteren 60 km fahren wir an der Ranch 'Victoria River Downs' vorbei und erreichen zehn Kilometer weiter die Durchfahrt durch den Victoria River auf einem überspülten Causeway. Ein paar Aborigene nehmen dort ein erfrischendes Bad und winken uns freudig zu und nach. Das war der zweite Höhepunkt des Tages.

Top Springs besteht nur aus einem Gehöft und macht keinen tollen Eindruck auf uns. Deshalb fahren wir weiter bis zum Stuart Hwy.

Der Buchanan Hwy ist ab Top Springs in sehr guten Zustand. Mit 80 fliegt die australische, hier etwas eintönige Landschaft an uns vorbei. Zumindest wird sie grüner. Die größte Abwechslung sind die ab und zu die Fahrbahn kreuzenden Rinder mit ihren Kälbern.

Auf dem Stuart Hwy fahren wir nach Süden bis Dunmarra und übernachten am dortigen Roadhouse. Hier haben wir schon einmal im Jahr 2000 übernachtet. Im Roadhouse ist abends nichts los und bei den Duschen sehen wir diesen Genossen,



mit dem die Beste aller Ehefrauen sich aber nicht wirklich anfreunden will - wo einer ist, da sind auch noch mehr, und wie soll ich jetzt aufs Klo?

Heute haben wir Kilometer gefressen, 629,4 sind wir auf dieser Route gefahren.
Gruß
Edmund
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Edmund

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Re: Darwin - Sydney 2008
« Antwort #49 am: 09.01.2010, 17:29 Uhr »
Auf der heutigen Etappe gibt es außer reichlich ebener Landschaft nicht viel zu sehen. Vor Jahren hatten wir die Barkly Tablelands von Norden nach Süden durchquert, dasselbe wollte ich diesmal von Westen nach Osten machen.

27. September

Wir frühstücken wie immer sehr gut und fahren gegen halb neun los. Allerdings hat sich das Futter des Frosches von gestern Abend vollständig in unserem Auto in Sicherheit gebracht. Bei strahlenden Sonnenschein befördern wir als Fahrgäste Unmengen von Mücken. Zum Tanken steuern wir das 600-Seelen-Dorf Elliot am Stuart Hwy an. Es gibt zwei Tankstellen, die gleichzeitig Supermarkt sind. Die Einkaufsmöglichkeiten sind jedoch sehr eingeschränkt - Tomaten gibt es heute zum Beispiel überhaupt nicht.

Weiter geht es auf der Barkly Stock Route



über das Barkly Tafelland. Der Grabstein Jack Bradys steht zwischen den Brunnen 3 und 4 auf Eva Downs.



Die Geschichte ist im Buch 'Beyond the Big Run'  ab Seite 113 niedergeschrieben.

Die Fahrt ist langweilig. In den Luftspiegelungen sehen wir noch nicht einmal wandernde Rinder wie vor drei Jahren, als wir die Tablelands von Nord nach Süd durchquerten. Das Gelände ist hier so eben, dass die Erdkrümmung den Horizont bestimmt.



Nach 230 km fahren wir ein kurzes Stück auf dem Tablelands Hwy nach Süden und biegen dann nach Osten auf die Calvert Road ab. Auf dem Barkly Tafelland liegen einige der größten Ranches des Kontinents und man fühlt hier das richtige Outback.





Dank unseres doppelten Tanks ist diese gut gemeinte Warnung für uns nicht wichtig. Wer aber die nächste Tankstelle sucht, fährt am besten 171 km nach Norden oder 196 km nach Süden.

Nach weiteren 157 km auf der Calvert Road beziehen wir unser Camp etwas abseits der Straße im Wald. Seitdem wir den Barkly Hwy verlassen haben, ist die Vegetation etwas lebhafter geworden und das Gelände hat deutlich erkennbare Höhen und Senken. Tiere sehen wir keine.



Hier gibt es ziemlich viele Fliegen, aber bei weitem nicht so viele wie vor drei Jahren - wir können uns immer noch ohne Netz im Freien bewegen, aber die Viecher sind eben sehr lästig. Während des ganzen Tages kam uns ein einziges Fahrzeug entgegen, und das war am Nachmittag auf der Calvert Road ein Baufahrzeug. Wir gehen früh kurz nach Einbruch der Dunkelheit ins Bett. Heute sind wir 517,8 km auf dieser Route gefahren. Der Sprit kostete € 1,09/ l.
Gruß
Edmund
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Angie

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Re: Darwin - Sydney 2008
« Antwort #50 am: 09.01.2010, 17:53 Uhr »

@Angie: Auf zweispurigen Straßen sind Roadtrains kein Problem. Auf einspurig geteerten - ganz nach links ran und langsam weiter fahren und auf Gravel - je nach Windrichtung links oder rechts ran und anhalten und warten bis sich der Staub verzogen hat. Manchmal fahren die auch im Konvoi!

Ja, ich weiß, mir sind schon sehr viele Roadtrains entgegen gekommen, andererseits habe ich aber auch welche überholt.
Ich glaube, das war eher an Schneewie gerichtet, denn sie sah noch nie einen Roadtrain :wink:

Vielen wird dieses Foto



nicht gefallen, aber für mich ist genau das Australien und erinnert mich sehr an den Sturt Hwy.
Diese endlosen Weiten sind (für mich) beeindruckend.

Jedenfalls wird mein Wunsch, nochmals nach Australien zu fliegen, durch deinen Reisebericht größer und größer. Ich bin weiterhin mit Begeisterung dabei!!

Viele Grüße,
Angie

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Schneewie

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Re: Darwin - Sydney 2008
« Antwort #51 am: 10.01.2010, 14:10 Uhr »
Stimmt, wir hatten leider kein Glück einen Roadtrain zu sehen, darauf hoffen wir eben dieses Jahr.

Wie wir uns verhalten sollen, habe ich schon aufgeschrieben, damit wir es nciht vergessen.  :wink:

Die einsamen Straßen finde ich ebenfalls sehr interessant, aber wenn ich das mehrere Tage hintereinander hätte, könnte es mir vielleicht doch ein wenig eintönig werden. 

Bin auf jeden FAll noch mit dabei.  :D
Gruß Gabriele

Edmund

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Re: Darwin - Sydney 2008
« Antwort #52 am: 10.01.2010, 17:25 Uhr »
@Angie: Du hast natürlich Recht. Der Post war irgendwie missraten.

@Schneewie: Ihr müsst euch eben selbst genug sein. :) Und gerade wenn es einsam ist, siehst du in DU häufig viele wild lebende Tiere, wie Dingos, Roos, Emus und natürlich viele Vögel. Dafür gibt es aber leider keine Garantie.

28. September

In der Einsamkeit haben wir bis sieben Uhr geschlafen. Auch heute Morgen waren die Fliegen sehr lästig. Es sollte die letzte Beeinträchtigung unserer Reise durch Fliegen bleiben.

Wir fahren weiter auf der Calvert Road. Außer ein paar großen grauen Kängurus gibt es keine Abwechslung. Ich habe den Eindruck, dass der Bewuchs immer mehr zunimmt und so die Farben Rot und Grün nahezu gleichmäßig verteilt sind - eine Wohltat für das Auge. Nach 100 Kilometern biegen wir nach Osten auf den Savannah Way ein.






Nach weiteren 61 Kilometern erreichen wir die Grenze zu Queensland. Das Wollongorang Roadhouse ist, wie überall gemeldet wurde, geschlossen. Der Savannah Way ist entgegen der Aussagen in allen Führern sehr gut befahrbar. In Queensland ist er sogar stellenweise asphaltiert. Die Bäche und Flüsse sind zu dieser Jahreszeit alle ausgetrocknet und meist über betonierte Causeways zu durchqueren. Auch das Hells Gate Roadhouse, das wir nach weiteren 55 km erreichen, ist geschlossen und bietet nur noch Campingmöglichkeiten.

Einladend, aber geschlossen

außer Betrieb

Zuerst hatten wir geplant, im Kingfisher Camp zu übernachten und anschließend noch einmal in den Lawn Hill NP zu fahren. Da wir aber am 1. Oktober mit dem Gulflander fahren wollen, ändern wir den Plan und entschließen uns, heute bis Burketown zu fahren.

Nach weiteren 80 km Fahrt, erreichen wir die Gegend um Doomadgee. Die Ortschaft bietet grundlegende Versorgungsmöglichkeiten, hat aber auch einige Verbote. Auf der Webseite von Tropical North Queensland steht: "So if you need to call in to Doomadgee, make sure there is no alcohol on board. Do not be caught ducking in for fuel with beers in the back." Na ja, wir müssen nicht tanken und fahren vorbei. Der Savannah Way ist von den Verboten ausgenommen. Die Straße wird hier sandig und es gibt eine ganze Menge von langen, häufig parallel verlaufenden Bull Dust Holes, die aber mit dem entsprechenden Schwung alle leicht zu durch- oder umfahren sind. Fenster und alle Lüftungen schließen und Klimaanlage ausschalten. Die letzten 26 km bis Burketown sind asphaltiert - nichts klappert mehr im Auto und irgendwie fehlt uns was!  In Burketown übernachten wir auf demselben CP wie 2001 - nur Kleinigkeiten haben sich dort geändert.

Nachdem wir den Innenraum des Autos mit Lappen, Bürste und Kehrblech etwas vom Staub befreit haben, gönnen wir uns nach einer erfrischenden Dusche ein paar Bier im Pub.

Heute sind wir 384,7 km auf dieser Route gefahren.
Gruß
Edmund
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americanhero

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Re: Darwin - Sydney 2008
« Antwort #53 am: 11.01.2010, 03:20 Uhr »

Vielen wird dieses Foto



nicht gefallen, aber für mich ist genau das Australien und erinnert mich sehr an den Sturt Hwy.
Diese endlosen Weiten sind (für mich) beeindruckend.



also genau so stelle ich es mir in Australien vor.... Weite, endlosse Weite bis zum Horizont. Herrlich :daumen:
Das wuerde mir mehr als gefallen  :D


Edmund, ich geniesse eure TOur weiterhin. Herrliche Bilder, die mir zeigen, wie viele wundervolle Ecken Australien doch hat.
Nur eine bloede Frage habe ich doch: Wie bitte schoen kommt ihr da hoch in das Zelt? Das ist ja so hoch oben!!  :oops: :oops:
Und habt ihr da keine Angst, aus versehen da runterzupurzeln oder so?
Ich kann mir das momentan gar nicht so wirklich vorstellen, wie das mit dem Dachzelt funktioniert.

Doreen & Andreas

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Re: Darwin - Sydney 2008
« Antwort #54 am: 11.01.2010, 09:54 Uhr »
Jedenfalls wird mein Wunsch, nochmals nach Australien zu fliegen, durch deinen Reisebericht größer und größer. Ich bin weiterhin mit Begeisterung dabei!!
Geht mir ganz genau so. Vor allem, weil neben dem Südwesten auch Nordqueensland und die Region um den Gulf of Carpentaria ganz oben auf meiner Wunschliste rangiert.
Sehr interessant finde ich auch die Berichte von den Zuständen der Gravelroads, die Ihr gefahren seid.
Kurz: Ich bin auch noch sehr interessiert dabei  :wink:
Viele Grüße,
Andreas
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Edmund

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Re: Darwin - Sydney 2008
« Antwort #55 am: 11.01.2010, 17:52 Uhr »
@Yvonne: Schau mal auf die Seite 1 des Berichts. Unter dem 15. September habe ich ein Bild  des Campers eingestellt. Dort siehst du die Leiter, auf der wir zum Zelt hoch geklettert sind. Die Leiter war während der Fahrt auf der Fahrerseite befestigt. Die Befestigungsschrauben waren mit etwas Klebeband umwickelt, das die Geräusche dämpfte. Unser tägliches Ritual sah so aus:

Sobald wir unseren Übernachtungsort erreicht hatten, wurde die Leiter angestellt und das Zeltdach mit leichter hydraulischer Unterstützung aufgeklappt. Dann machte die Hausfrau die Betten (Laken gerade ziehen und Luft in die Schlafsäcke rein lassen) und öffnete alle Fenster. Nur die Fliegennetze blieben herunter gerollt. Raus kullern war nahezu unmöglich, da die Zeltwand das verhinderte. Umständlich war nur, wenn wir mal nach Genuss einiger VB nachts raus klettern mussten - aber sonst alles easy.

@Andreas: Der Zustand der Straßen ist natürlich eine Momentaufnahme am Ende der Trockenzeit. Der Zustand richtet sich auch danach, wann der Grader das letzte Mal drüber gefahren ist. Und nach Regen kann sich sowieso alles ändern.

29. September

Gegen viertel vor neun verlassen wir den CP. Bevor wir die Stadt verlassen, tanke ich noch den hinteren Tank voll, weil ich denke, dass der Sprit in Normanton billiger sein wird. Welch eine blödsinnige Überlegung, aber - aus seiner Haut kommt man nur schwer raus! Am Ortsausgang gehen wir noch zum artesischen Brunnen.



Heute kann man nicht mehr direkt heranfahren; vermutlich haben zu viele Leute am Brunnen vandaliert. Ich habe den Eindruck, dass er größer geworden ist.

Die nächsten 77 Kilometer bis zum Leichhardt River sind asphaltiert. Vor dem Causeway verlassen wir die Straße und fahren zu den Fällen. Die Fälle sind, wie nicht anders zu erwarten, am Ende der Trockenzeit ausgetrocknet.

Fälle

Flussbett

Plötzlich hören wir vom anderen Ufer Babygeschrei - hat hier jemand ein Kind ausgesetzt? Wir wollen nach schauen. Als wir gerade das trockene Flussbett überqueren wollen, fliegen ein paar Kakadus auf und das Geschrei hört auf. Als sich die Vögel auf einem anderen Baum erneut niedergelassen haben, beginnt es wieder. Und obwohl es sich um Gelbhaubenkakadus handelte, haben wir sie vorher nicht gesehen. Auf dem Rückweg zur Straße sehen wir dann noch diese großen Grauen, die sich in ihrer Pause nicht von uns stören lassen. Dabei fahren wir mit dem Auto nur vier Metern entfernt vorbei.



Durch den Alexandra River führt inzwischen eine betonierte Furt. Der Savannah Way ist eine breite, gut unterhaltene Schotterstrasse. Auch die Durchfahrten durch Flinders, Bynoe und Little Bynoe sind betoniert. 2001 führten diese Durchfahrten noch über den felsigen Flussgrund, sind also erheblich entschärft worden.

Kurz hinter dem Bynoe zweigt ein guter Weg zum Camp 119 von Burke und Wills ab. Warum dieser Ort dafür so geeignet war, hat sich mir nicht erschlossen - angeblich wegen einer auffälligen Baumgruppe!





Aha - was ist daran auffällig? Ganz ehrlich - die Fotos sind in völlig unterschiedliche Richtungen aufgenommen worden.

Gedenkstein

Von hier aus hatten sich Burke und Wills auf den Weg nach Norden zum Golf gemacht. Sie kehrten zurück, ohne das Meer gesehen zu haben. Nun begann ihre Tragödie: gemeinsam mit Gray und King machten sie sich auf den Rückweg zum Basislager am Cooper Creek, 1200 Kilometer weiter im Süden.

Ungefähr 25 Kilometer vor Normanton ist der Savannah Way wieder asphaltiert. Gegen halb zwei erreichen wir Karumba. Die Fahrt ab Normanton ist langweilig durch ewig gleiche Landschaften. Nach 14 Tagen ohne Nachrichten will ich mir in der Stadt Karumba eine Tageszeitung kaufen. Die Suche bleibt jedoch erfolglos - eine Tageszeitung von Cairns hierher zu bringen, würde sich wohl auch nicht lohnen.

Abends essen wir im Pub Fisch - Barramundi - sehr lecker. Auf dem Rückweg zum CP sehen wir viel Getier auf der Straße und den Gehwegen krabbeln und hüpfen. Die Taschenlampe zeigt uns - junge Aga-Kröten. Dazu fällt mir diese Geschichte ein:

Vor dir fährt ein Queenslander (Bananabender) in Schlangenlinien auf der Straße. Betrunken? Mitnichten - er überfährt Aga-Kröten. Und auch Kröten-Golf ist eine beliebte, von Naturschützern nicht gern gesehene Sportart im Territory und Queensland. Die Viecher, die eine Katastrophe für den Kontinent sind, haben bereits den Raum um Darwin erreicht. Nur einige Raubvogelarten haben inzwischen gelernt, mit den Kröten umzugehen - sie werfen sie auf den Rücken, entgehen so den Giftdrüsen und fressen sie vom Bauch aus auf.

Heute sind wir 297,4 km auf dieser Route gefahren - der Wagen hat 13,6 l/100 km verbraucht.
Gruß
Edmund
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Doreen & Andreas

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Re: Darwin - Sydney 2008
« Antwort #56 am: 12.01.2010, 09:57 Uhr »
@Andreas: Der Zustand der Straßen ist natürlich eine Momentaufnahme am Ende der Trockenzeit. Der Zustand richtet sich auch danach, wann der Grader das letzte Mal drüber gefahren ist. Und nach Regen kann sich sowieso alles ändern.
Das ist mir schon klar, wir waren ja im Jahr 2000 unmittelbar nach der Regenzeit auf der Gibb River Road unterwegs und wissen daher, wie unterschiedlich die Verhältnisse auf solchen Pisten sein können.

Aber gerade solche Details

Durch den Alexandra River führt inzwischen eine betonierte Furt. Der Savannah Way ist eine breite, gut unterhaltene Schotterstrasse. Auch die Durchfahrten durch Flinders, Bynoe und Little Bynoe sind betoniert. 2001 führten diese Durchfahrten noch über den felsigen Flussgrund, sind also erheblich entschärft worden.

sind doch ziemlich aufschlußreich.
Viele Grüße,
Andreas
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PrivatePaula

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Re: Darwin - Sydney 2008
« Antwort #57 am: 12.01.2010, 17:00 Uhr »
Finde das Einsame Bild auch gut!Sehr interresanter Bericht,obwohl ich nicht glaube das sich meine Chefin zu sowas überreden lässt! :D
Die andere Seite,Dunkel sie ist!

Halt´s Maul Joda und Iss deinen Toast!

Edmund

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Re: Darwin - Sydney 2008
« Antwort #58 am: 12.01.2010, 17:43 Uhr »
@Andreas: Ich wollte dich nicht belehren, aber nicht jeder weiß, wie sich die Straßenverhältnisse in DU plötzlich ändern können. :wink:

@Paula: Das Leben kann so hart sein!  :D

30. September

Heute nacht war es sehr laut - irgendwie technischer Lärm - vielleicht vom Hafen. Da wir heute nur bis Normanton fahren wollen, lassen wir uns Zeit. Ich versuche vergeblich, den Grill in der Campküche anzuschmeissen - erst der Hausfrau gelingt es. Für manche Arbeiten sind wir Herren der Schöpfung manchmal nicht richtig geeignet!  :oops: Ich bereite uns dafür ein wie immer leckeres Frühstück zu.

Da wir schon mal in Karumba sind, müssen wir natürlich auch Karumba Point sehen. Eine sehr kleine Ansiedlung an der Mündung des Norman Rivers in den Golf. Es gibt dort noch zwei weitere Caravan Parks, Kneipen, Zubehörläden für Angler und einen großen Parkplatz, auf dem sehr viele Bootsanhänger stehen. Angeln ist eben ein Hauptzeitvertreib der Aussies, aber jeden Tag Fisch!?

Nach einer Stunde Fahrt erreichen wir Normanton. Das Phänomen "Morning Glory" sehen wir heute allerdings nicht. In Normanton fahren wir zuerst zum Bahnhof. Dort sehen wir auch sofort den geparkten Gulflander.

letzte Wartungsarbeiten



Das sieht ja ganz gut aus. Auch das viktorianische Bahnhofsgebäude verheißt eine schöne Eisenbahnfahrt.



Am Bahnhof laufen zwei zahme Brolgas herum.



Wir übernachten auf dem Normanton CP gegenüber dem Purple Pub.



Mittags machen wir einen Rundgang durch die Stadt, kaufen ein paar Kleinigkeiten ein und wechseln etwas Geld. Im Purple Pub trinken wir ein Bier. Der Pub sieht zwar von außen schön aus, wirkt aber auf uns nicht toll. Den Rest des Tages poolen und faulenzen wir. Abends gibt es wieder leckeren Barramundi im Albion Hotel. Heute sind wir 85,5 km gefahren.
Gruß
Edmund
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Re: Darwin - Sydney 2008
« Antwort #59 am: 13.01.2010, 09:04 Uhr »
@Andreas: Ich wollte dich nicht belehren, aber nicht jeder weiß, wie sich die Straßenverhältnisse in DU plötzlich ändern können. :wink:
Na klar, schon ok!  :lol:


Angeln ist eben ein Hauptzeitvertreib der Aussies, aber jeden Tag Fisch!?

...

Abends gibt es wieder leckeren Barramundi im Albion Hotel.
:pfeifen: :zwinker:
Viele Grüße,
Andreas
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